Moin Spitzzahn!
Die wichtigsten Punkte hat Melanie ja bereits angesprochen:
für die ganzjährige Haltung wirst Du um ein beheizbares Schutzraum nicht herumkommen, das im Winter eine Temperatur von 10°C aufweisen sollte - möglichst nicht weniger (obwohl im Gutachten an die Mindestanforderungen an die Haltung von papageien nur 5°C angegeben werden), aber wenn die Vögel auch im Winter in die Freivoliere dürfen auch nicht mehr, da sonst der Temperaturunterschied zu groß wird.
Um Kosten zu sparen ist natürlich ein Schutzhaus mit einer guten Isolierung empfehlenswert.
Die Heizung stellt meines Erachtens immer ein Problem dar: hoch in den Baukosten, jedoch am preiswertesten im Verbrauch ist der Anschluß an die Hausheizungsanlage. Eine Stromheizung dagegen ist in den laufenden Kosten teuer. Andere Heizungsarten wie Gasöfen etc. erscheinen mir etwas unsicher, aber das ist ein rein persönlicher Vorbehalt. Auch von Wärmestrahlern bin ich nicht so begeistert, wären aber eine weitere Alternative.
Auch bei Verwednung eines Gasofens sollte ein Stromanschluß im Schutzhaus sein: nach Möglichkeit ist das Schutzhaus so zu bauen, das viel Licht einfällt (Fenster, Glasbausteine). In aller Regel reicht das aber doch nicht aus, so das eine künstliche Beleuchtung notwendig ist (Leuchtstoffröhren mit einem elektronischen Vorschaltgerät, eventuell automatisch Dimmbar oder im Wechsel mit Glühlampen, um eine Dämmerung
zu simulieren. Dabei daran denken, das die Vögel auch im Winter ihre zwölf Stunden Licht haben sollten, damit sie genügend Nahrung aufnehmen können, denn die Haltung in einer Freivoliere führt auch zu einem erhöhten Energiebedarf der Tiere. Erscheint mir nicht als absolutes Muß, aber im Winter ist auch eine UV-Röhre nicht schlecht, wenn die Agas nicht oder wenig rausgehen).
Die Verbindung zur Außenvoliere wird am zweckmäßigsten mit einer von außen verschließbaren Klappe bewerkstelligt, die, um Zugluft zu vermeiden, hoch angebracht sein sollte und in deren "Einzugsbereich" im Schutzhaus sich keine Sitzäste befinden sollten.
Futter und Wasser sollte man nur im Schutzhaus anbieten, damit die Vögel sich vor allem im Winter daran gewöhnen hineinzugehen.
Ein Wasseranschluß im oder am Schutzhaus ist natürlich auch nicht schlecht, dann aber darauf achten, das im Winter die Rohre nicht einfrieren können.
Die Außenvoliere sollte noch am Abschluß zum Schutzhaus zu etwa einem Drittel bis zur Hälfte überdacht sein, eventuell links und rechts auch noch ein Windschutz oder eine dichtere Bepflanzung.
Der Boden ist eine Gewissensfrage: ich persönlich bevorzuge einen Naturboden, der aber arbeitsaufwendiger ist als reiner Betonboden oder geflieste Boden (mindests einmal im Jahr umgraben und die die oberste Schicht entfernen, evnetuell Abbrennen des Bodens). Günstig wäre es aber auch bei Betonboden eine kleine Ecke mit Naturboden auszusparen. Toll ist natürlich ein Bodenabfluß, so das man den
Volierenboden einfach mit einem Schlauch abspülen kann.
Der
Volierendraht sollte so gewählt sein, das nicht nur die Agas nicht hindurchkönnen, sondern auch Mäuse nicht.
Deshalb ist entweder ein tiefes Betonfundament, gleichzeitig Träger für die
Volierenteil, zumindest aber wie Melanie schrieb ein tief eingegrabener, wegen der Mäuse feinmaschiger, jedoch sehr fester Draht notwendig.
Als Material für die Außenvoliere eignen sich die preiswerteren Alu-Profile oder die teuerere Version, rostfreie Stahlprofile. Eine Holzkonstruktion würde ich nicht empfehlen: einmal nagen Agas ja, zum anderen muß das Holz witterungsgeschützt werden und bei den Mitteln bin ich immer etwas mißtrauisch, ob sie wirklich unschädlich für nagende Geier sind. Außerdem muß man den Witterunsschutz ja regelmäßig erneuern.
Eine Bepflanzung der
Voliere wüprde ich bei Agas nicht empfehlen: alternativ kann man schnell wachsende Kübelpflanzen hineinstellen und regelmäßig auswechseln.
Viel Spaß beim Planen und Bauen!