Albtraum: Kanarien- Bornavirus

Diskutiere Albtraum: Kanarien- Bornavirus im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Meine lieben Vogelfreunde! Ich lebe seit geraumer Weile einen Albtraum mit meinen geliebten Kanarienvögeln und bin nun vollkommen fertig und am...
Hallo Vogelmädchen,
das ist ja alles wirklich traurig. Falls es dieser Virus ist, hoffe ich für dich, dass sich die Jungtiere (noch) nicht infiziert haben.

Ich bin zu unwissend um den Gesundheitszustand dem Foto nach von Sonja beurteilen zu können. Als Laie sieht sie für mich normal aus. Und ich bin noch zu unwissend um Aufpäppel-Tipps zu geben.

Mir fiel nur spontan ein getrocknete Mehlwürmer anzubieten. Ich las, dass es gut sei sie einmal pro Woche zu verfüttern. Nicht öfter, da sie recht fettig sind.
Ich habe sie meinen beiden Hähnen angeboten und sie haben sich draufgestürzt und in Sekunden weggeputzt. Scheint zu schmecken.
Kann ja nichts Schlechtes sein, da sie in der Natur Insekten fressen.

Ist nur ein Gedanke von mir, um Sonja etwas fettreiches anzubieten, was sie leicht ohne Entspelzen aufpicken kann.

Liebe Grüße
 
Getrocknete Mehlwürmer oder überhaupt getrocknete Insekten würde ich nicht geben, die sind schwer verdaulich, haben in getrocknetem Zustand auch wenig Nährwert, weil vorher meistens schlecht gefüttert. Lieber nichts riskieren bei einem so kranken Vogel.
 
Ja, ich denke, man muss sie vorher etwas einweichen.
Es war nur ein Gedanke, da sie fett- und eiweißreich sind.
 
Liebe Vogelfreunde,

erst jetzt bin ich wieder einigermaßen in der Lage, hier weiter zu berichten.
Zu Beginn möchte ich mich sehr herzlich bei @Evy, @Schnabler, @Ernalotte, einfach allen, für Eure Ratschläge bedanken, die ich allesamt gelesen hatte, auch Deine Zeilen, liebe @SamantaJosefine .
Just an jenem Tag bekam ich zu meiner Sorge um meine geliebte Sonja hinzu sehr beunruhigende Nachrichten von meiner Ärztin, und so muss ich mich zur Abklärung des Befundes einer Operation unterziehen. Bisschen viel harter Tobak auf einmal. Aber dies möchte ich nur am Rande erwähnen zur Erklärung meines langen Schweigens.

Nachdem ich Deinen Text studiert hatte, liebe Samantha Josefine, bemächtigte sich meiner ein schlimmer Zwiespalt: sollte ich meine geliebte Sonja noch dem Stress eines Tierarztbesuchs aussetzen, sie dadurch gefährden und die Zeit die ihr noch bliebe angsterfüllt, mit Vertrauensverlust und friedlos gestalten, oder gäbe es doch noch eine Hoffnung auf Rettung und ich würde mir danach Vorwürfe machen, vielleicht doch nicht alles Menschenmögliche für mein geliebtes, mir anvertrautes Wesen getan zu haben?

Ich hatte schwer mit mir gerungen, aber letztendlich wollte ich doch für und mit ihr kämpfen, sie den Klauen des Todes entreißen. So bekam ich einen kurzfristigen Termin für den 15. April in der vogelkundigen Tierarztpraxis bei München.
So ließ ich sämtliche mögliche Untersuchungen bei meiner armen Sonja vornehmen mit folgendem Ergebnis:
  • überraschenderweise lag Sonjas Gewicht mit 24 g absolut in der Norm, aber mit gleichzeitiger völliger Atrophie ihres Brustmuskels (Verkümmerung, Abbau), obwohl sie eine hervorragende und ausdauernde Fliegerin war – das Vogelzimmer ist ja lang genug, um weitere Strecken zurückzulegen. Meiner Verwunderung Ausdruck verleihend meinte die Tierärztin, dass das Gewicht nicht unbedingt etwas aussage; es könne sein, dass etwas in ihrem Bauchraum das Gewicht verursache.
  • der Kropfabstrich war negativ
  • alles andere wie Federkleid etc. unauffällig, Flügel in Ordnung, keine Entzündungen
  • Sonja setzte während der Autofahrt einen weichen, massigen, grünlich hellbraunen Kot ab, Urin unauffällig. Die Tierärztin untersuchte den Kot unter dem Mikroskop: es waren teilweise unverdaute Stückchen darin zu finden, wenige Bakterien und Hefepilze, was aber durchaus im Bereich der Norm sein konnte, so die Veterinärin. Leider deuten unverdaute Nahrungsbestandteile im Kot auf eine Bornavirus-Erkrankung hin.
Die Tierärztin wollte einen Versuch wagen: ich sollte Sonja über die Dauer von 10 Tagen 2 x täglich ein Antibiotikum, ebenso ein Pilzmittel eingeben. Bei Schmerzen sollte ich ihr auch ein Analgetikum in den Schnabel träufeln. Des Weiteren sollte ich ihr Flohsamenpulver übers Futter streuen. Nach 4 Tagen sollten die Medikamente anschlagen, falls Sonjas Krankheit darauf anspräche, am Dienstag, also morgen solle ich zur Kontrolle wieder in die Praxis kommen. Sonja bräuchte ich nicht von den anderen Vögeln separieren, da sie ja wohl alle Träger des Bornavirus wären.

Nun, mit tiefem Schmerz muss ich Euch mitteilen, dass meine geliebte Sonja am Karfreitag, dem 18. April, gegen 14:30 Uhr verstorben ist. :heul::heul::heul:

Ich bin unendlich traurig und erschüttert über ihren Verlust. Die Medikation habe ich gewissenhaft und konsequent durchgeführt. Trotz ihrer zunehmenden Schwäche nahm Sonja das Antibiotikum willig an – das Pilzmittel mochte sie allerdings nicht. Ich hatte Hoffnung, und doch ein ungutes Gefühl.

Obwohl sie von Tag zu Tag schwächer wurde und die Atemnot immer deutlicher zunahm, fraß sie weiterhin (vor allem Fenchel), putzte sich und war interessiert am Geschehen. Seit dem Tag des Besuchs bei der Tierärztin konnte Sonja jedoch nicht mehr fliegen. Ich gestaltete ihr eine kleine Futterstation mit Sitzstangen auf einer Ebene beim Fenster und stellte ihr eine Wärmelampe (Elstein-Dunkelstrahler) zur Verfügung. Über einen Ultraschall-Vernebler versuchte ich, die Luftfeuchtigkeit auf mindestens 52 % anzuheben.

Am Freitagmorgen saß Sonja aufgeplustert da, ihre Atemnot war deutlich schlimmer geworden, sie atmete mit geöffnetem Schnabel. Ich gab ihr weiterhin das Antibiotikum und – zum ersten Mal – das Schmerzmittel. Gegen 14:00 Uhr fraß sie noch etwas frisches Keimfutter, doch das Atmen fiel ihr sichtlich schwer, sie würgte mehrfach und taumelte.
Ich wollte gerade in der Praxis der vogelkundigen Tierärzte anrufen, um über einen Hausbesuch zum Einschläfern meiner lieben Vogelmama zu sprechen (die Kosten wären mir in dem Moment egal gewesen, denn ich konnte Sonja nicht so leiden sehen) – doch in diesem Moment rief meine pflegebedürftige Mutter dringend nach mir. Als ich nach rund 30 Minuten zurück ins Vogelzimmer kam, lag Sonja tot in ihrem Bettchen.
Es war ein furchtbarer Anblick für mich – für meine kleine, geliebte Sonja jedoch vermutlich eine Erlösung. Sie war noch warm und schlaff, gestorben war sie wohl kurz zuvor. Ich hob sie vorsichtig auf, wollte mir ihren Bauch ansehen – er war tief dunkelblau verfärbt. Sie starb mit offenem Schnabel, die Augen halb geschlossen.

Sonja war bis zuletzt lebendig, zutraulich, lebensfroh – ihre Erkrankung muss sie lange verborgen haben. Sie flog bis vor kurzem mit großer Ausdauer durch das Zimmer, zeigte stets guten Appetit – besonders liebte sie die Körnerbude-Mischung für Megabakterien, Fenchel und reife Äpfel. Sie döste in den letzten Monaten öfter tagsüber und zog sich abends früher als die anderen zurück. Auch zeigte sie heuer kein Interesse am Nestbau, obwohl sie zuvor eine leidenschaftliche Dauerbrüterin war. Ich hielt sie irrtümlich für 1 Jahr älter und schob die Veränderung ihres Verhaltens auf ihre Lebensjahre – doch erst vor wenigen Tagen entdeckte ich in den Unterlagen vom Tierheim, dass sie erst 2020 geschlüpft war.

Vor etwa zwei Wochen bemerkte ich zum ersten Mal dottergelbe Ausscheidungen unter ihrem Schlafplatz. Ich vermutete, dass dies mit den süßen, mehligen Äpfeln zusammenhängen könnte (leberbelastend) und setzte das Obst für ein paar Tage ab. Die Färbung verschwand, der Kot veränderte sich – und entsprach schließlich dem, wie ihn die Tierärztin untersuchte. Zu diesem Zeitpunkt fraß sie besonders gern Fenchel.

Ich vermute stark, dass Sonja ebenfalls vom Bornavirus betroffen war, mit Symptomen vor allem im Verdauungstrakt. Diese Vermutung bestätigte mir auch die Tierärztin mit dem Hintergrund, dass Sunny, ihr Partnervogel nachweislich am 16.12.2023 an dem Virus verstorben war. Die Atemnot ähnelte auch sehr der ihres Partners. Anders als bei ihm traten jedoch keine neurologischen Symptome auf. Auffällig war aber bei ihr die Muskelatrophie bei gleichzeitig stabilem Gewicht.

Ich frage mich, warum die bei vielen Kanarienhaltern beobachtete Atemnot nicht offiziell zu den möglichen Symptomen der Bornavirus-Infektion zählt – obwohl sie in so vielen Fällen deutlich zu beobachten ist.

Nun habe ich große Sorge um ihre drei Nachkommen, die bei mir leben – ein Hahn und zwei Hennen. Das Vogelzimmer halte ich stets sehr reinlich, die Vögel haben den ganzen Tag Freiflug, Licht durch das Fenster und auch UV- Vogellampen, sie bekommen täglich frisches Futter (Salat, Apfel, Chicorée, Fenchel und Fenchelgrün), teilweise Keimfutter unter hygienischen Bedingungen, verschiedene Kornmischungen von Körnerbude, Corvimin (sparsam, alle 2 Tage), Kolbenhirse, Eifutter, Grit… . Meine Vöglein sind keinem Stress ausgesetzt, meine Wohnung ist eine Nichtraucherwohnung, es gibt keine echten Pflanzen im Vogelzimmer, keine Gefahrenquellen. Ich weiß nicht, was ich noch tun könnte, um das Wohlergehen meiner Vöglein zu sichern. Die Luftfeuchtigkeit liegt derzeit meist nur zwischen 38 und 42 %, es bedarf einer Erhöhung auf 52 - 60 %, woran ich nun gezielt arbeiten werde.

Seit Sonjas Tod sind die drei ungewöhnlich aufgeregt, fressen deutlich weniger, und am Samstag kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Hennen. Alfi, Sonjas Sohn, suchte überall seine Mutter/Gefährtin.

Ich frage mich im Nachhinein, ob ich Sonja durch den Tierarztbesuch und die Medikation womöglich zusätzlichen Schaden durch den Stress zugemutet habe. Ihr Herzchen schlug jedes Mal so heftig vor Angst. Und doch wollte ich alles tun, um ihr Leben zu retten.
Doch leider war alles umsonst- und leider kann man das vorher nicht wissen.

Ich bin untröstlich; Sonja war ein ganz besonderes Wesen, und ihr Verlust trifft mich tief. :heul:

Zum Schluss möchte ich noch einige Fragen beantworten, die mir Samantha Josefine stellte:
Das Bornavirus brachte Sunny wohl aus dem Tierheim mit. Es kann sein, dass die ganzen Vögel in der Voliere somit Träger des Bornavirus sind/waren.
Sunny wurde damals im Tierheim abgegeben und stammte aus miserablen Haltungsbedingungen, Sonja war eine abenteuerliche Henne, eine kleine Ausreißerin, die von der Feuerwehr gesichert wurde und ins Tierheim gebracht.
Beide fanden bei mir ein neues Zuhause und bekamen bald darauf 3 Küken als Nachwuchs. Diese sind wohl schon „vom Ei weg“ Virenträger, und bei dem Gedanken daran wird mein Herz ganz schwer.

Leider ist es durch die Sectio erwiesen, dass Sunny am Bornavirus gestorben ist. Sonja habe ich aber bei mir begraben- ich wollte sie nicht auch noch aufschneiden lassen.

Und ich werde gerne Bilder vom Vogelzimmer posten.

Liebe Grüße!
Euer trauriges Vogelmädchen

Das erste Foto zeigt meine Sonja 1 Tag vor ihrem Tod. Danach Bilder vom Vogelzimmer und ein Foto von meinen 4 Lieblingen, aufgenommen vor rund 3 Monaten.
 

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Zuletzt bearbeitet:
@Vogelmädchen
Der Tod deiner kleinen Sonja geht mir sehr nahe.
Natürlich hatte ich bis zuletzt gehofft , dass es sich um eine Fehldiagnose handelt, da dieses Tier so unglaublich gut und gesund aussah.
Ich kann sehr gut nachempfinden, wie traurig du bist und ich habe einen dicken Kloß in meinem Hals. Du hast das Umfeld deiner Vögel so liebevoll gestaltet, dennoch griff der Tod einfach in diese kleine Zauberwelt.
Wir alle müssen täglich damit rechnen, dass uns ein geliebtes Tier genommen wird. Viele hier in unserem Vogelforum haben diese bittere Erfahrung bereits nicht nur einmal gemacht.
Dir bleibt jetzt die Erinnerung an sie und du hast die Liebe und die Trauer. Bring deine Sonja zur Himmelspforte und öffne sie für diesen zauberhaften kleinen Vogel.
Dort triffst du auf gleich gesinnte und auf solche, die bereits schon dort einen kleinen Vogel zur letzten Ruhe und zum letzten Flug hingebracht haben.
Ich hätte dir so gern geholfen und habe gehofft, dir mit meinen Ratschlägen etwas zur Seite stehen zu können.
Ich wünsche dir, liebe kleine Sonja, einen sanften Flug.

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Hallo Vogelmädchen,

das ist traurig, dass deine Sonja nun nicht mehr da ist. Du hast so ausführlich ihren Leidensweg beschrieben.
Ich kann das gut nachempfinden, wie es dir jetzt geht. Du kümmerst dich so liebevoll um deine Vögel.
Du darfst dir keine Vorwürfe machen und dich fragen, ob es richtig war Sonja gegen Ende noch den Gang zum Tierarzt zuzumuten. Hättest du es nicht getan, wären die Selbstzweifel vielleicht noch größer.

Du hast so besonnen auf alles geachtet - Medikamentengabe, Ernährung, Temperatur im Zimmer, Vogellampe und viel mehr. Wie hübsch du das Vogelzimmer gestaltet hast. Goldig, wie sie da auf dem Ast sitzen und Sonja vor dem "gedeckten Tisch" steht. Ich habe es nicht mehr ganz in Erinnerung, ich glaube du schriebst, dass sie nach dem Tierheim sieben Jahre bei dir leben durfte. Das ist eine lange Zeit. Schau wie sehr du ihr Leben bereichert hast - sie kam aus schlimmen Haltebedingungen.

Ich habe mit den Krankheiten bei Kanaris noch keine Erfahrungen gemacht, denn meine beiden sind erst seit drei Wochen bei mir.
Bei mir leben noch kleine Fellnasen (Mäuschen), die leider altersbedingt auch bald gehen werden. Zwei musste ich schwerenherzens wegen Tumoren bereits einschläfern lassen. Das hat mir sehr zugesetzt.

Leider ist es bei dir am Anfang der Feiertage passiert. Ich wünsche dir und der restlichen Vogelschar alles Gute und für die OP drücke ich die Daumen. Lass den Kopf nicht hängen.

Als kleiner Blumengruß hier zwei Bildchen von mir, die ich heute im Park aufgenommen habe. In Kanariengelb.
Vielleicht muntern sie dich ein wenig auf.

Liebe Grüße

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Vogelmädchen,
was für eine schwere Zeit machst Fu da gerade durch!

Jeder, der wie Du seine Tiere verantwortungs- und liebevoll hält, kennt diese nagenden Selbstzweifel. Leider kann man nicht mehrere Wege gleichzeitig gehen, sondern muss sich für einen entscheiden. Deiner lautete nicht einfach aufzugeben, sondern für ein gefiedertes Leben zu kämpfen. Ich hätte es auch versucht. Glücklicherweise konntest Du ihr zum Schluss noch etwas gegen Schmerzen geben. Aufwand und Geld waren Dir egal - das haben wir über die Feiertage in einem anderen Fall leider gänzlich anders erleben müssen.

Du hast es schon ohne die Sorge um die drei verbliebenen Vögel schwer genug. Wer über längere Zeit 24/7 einen Pflegefall versorgt und jetzt auch noch um die eigene Gesundheit kämpfen muss, hat schon allein hier ein gewaltiges Päckchen zu tragen. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft und Glück!

Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung
 
Liebes Vogelmädchen,

es tut mir so leid :heul: Ich habe noch in der Nacht Deinen Bericht gelesen mit einem dicken Kloß im Hals. So wie Du die Lebensgeschichte von Sonja erzählt hast, kann man Deine Gefühle richtig mitfühlen. Dieser Vogel war so hübsch, hatte ein so schönes Gelb - und Ausstrahlung.

Mir tut es vor allem auch leid, weil Du ja selber nicht gesund bist und Deine Kraft auch noch für Deine pflegebedürftige Mutter einsetzt. Hochachtung dafür, was Du leistest.

Für jedes Lebewesen kommt irgendwann die Zeit, die wir nicht selber festlegen können. Ich hätte es genauso gemacht wie Du, hätte jede vogelärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Vielleicht wäre Deine Sonja schon viel früher von Dir gegangen ohne diese Hilfe, man weiß es nicht. Jetzt ist ihre Hülle nicht mehr da, aber ihre Seele wohl. Behalte die schönen Erinnerungen, die schönen Momente, die Dir dieser kleine Vogel geschenkt hat. Vielleicht ist ein kleines unsichtbares Energiebällchen weiterhin um Dich herum, Du siehst es nur nicht. Wir wissen es alle nicht. Aber der Gedanke ist wunderschön.

Fühl Dich gedrückt :trost:
 
Liebe @SamantaJosefine,

beim Lesen Deiner tröstenden Zeilen standen mir die Tränen in den Augen. Deine liebevollen Worte über meine geliebte Sonja haben mich tief berührt – sie war so tapfer bis zuletzt.
Der Schmerz über ihren Verlust sitzt so unendlich tief. Ich selbst wurde krank vor Kummer, deshalb hat es etwas gedauert, bis ich Dir antworten konnte.

Das Bornavirus liegt nun wie ein Damoklesschwert über meiner Vogelhaltung, die für mich nur noch von Angst geprägt ist.
Meine Vögel sind für mich wie Familienmitglieder – wie geliebte Menschen. Jeder Verlust trifft mich wie ein tiefer Stich ins Herz.
Schon die kleinste Unregelmäßigkeit, sei es ein Hüsteln oder leicht verfärbte Ausscheidungen – wie ich später herausfand, vom roten Eichblattsalat – löst bei mir sofort Übelkeit und Schwäche aus. Ich muss mich dann oft hinsetzen, um nicht umzukippen.

Der Tod, den ich so verabscheue, hat nun mit aller Härte in meiner kleinen, heilen Zauberwelt zugeschlagen.

Die Erlebnisse mit Sunny und nun mit Sonja haben mich tief traumatisiert, und die Sorge um meine verbliebenen Lieblinge – Alfi, Betty und Chrissy – begleitet mich Tag und Nacht.
Ich frage mich immer wieder, was bei Sonja den Krankheitsausbruch ausgelöst haben könnte – vielleicht die reifen, mehligen Äpfel, die sie so liebte und mit Begeisterung fraß? Aber ich werde es wohl nie erfahren.

Meine vogelkundige Tierärztin, der ich den Kontrolltermin wegen Sonjas Tod absagen musste, meinte, beim Bornavirus könne man leider nicht viel tun – außer die Haltungsbedingungen zu optimieren. Aber sie sieht, dass es meine Vögel bei mir gut haben.
Dass sich Chrissy und Betty direkt nach Sonjas Tod so heftig gestritten haben, deutet sie als natürliche Folge der neuen Rangordnung.

Ich danke Dir von Herzen für Deine warmherzige Begleitung in dieser schweren Zeit.

Bei Gelegenheit werde ich einen kleinen Nachruf für Sonja verfassen – sie war ein einzigartiger kleiner Vogel.

Ganz liebe Grüße vom unendlich traurigen Vogelmädchen :heul:
 
Hallo @Bellissimo,

Deine warmherzigen Zeilen haben mich tief bewegt – ich danke Dir von Herzen für Deine mitfühlenden Worte, die wie Balsam auf meine traurige Seele wirkten. Ja, Sonja fehlt mir unendlich. Es tröstet mich, dass Du mich so gut verstehst.
Du hast recht – vermutlich hätte ich mir mehr Vorwürfe gemacht, hätte ich nicht doch versucht, ihr durch den Tierarztbesuch noch helfen zu lassen. Sie war so tapfer… und mir war es so wichtig, nichts unversucht zu lassen. Dass Du das so einfühlsam erkennst, bedeutet mir sehr viel.

Deine Erwähnung meines Vogelzimmers und den kleinen gedeckten Tisch für Sonja hat mir ein wehmütiges, aber dankbares Lächeln geschenkt. Meine kleine Sonja durfte leider nur 4 Jahre bei mir verbringen. Sie war eine kleine Ausreißerin, von der Feuerwehr gesichert und ins Tierheim gebracht. Sie war damals erst 1 Jahr alt, was man an ihrem Ring auslesen konnte. Ihr zukünftiger Partnervogel Sunny war es, der aus miserablen Haltungsbedingungen stammte.

Auch Deine Worte über Deine kleinen Mäuschen haben mich sehr gerührt. Ich weiß, wie tief solche Verluste gehen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Frieden, wenn Du Abschied nehmen musst – Du bist so ein lieber, fürsorglicher Mensch.

Und Deine kleinen Blumengrüße in Kanariengelb waren ein Lichtblick – wie Sonja selbst es war. Danke für diese zarten Zeichen der Verbundenheit.


In stillem Dank und mit liebevollen Grüßen

Das traurige Vogelmädchen
 
Liebe @Ernalotte,

Vielen, vielen Dank für Deine so warmherzigen und verständnisvollen Worte – sie haben mich sehr berührt. Es tut gut, wenn jemand nicht nur das sieht, was von außen sichtbar ist, sondern auch das, was innerlich in einem arbeitet. Ja, es war eine schwere Entscheidung, und auch wenn ich weiß, dass ich alles in meiner Macht Stehende getan habe, bleibt da dieses nagende Gefühl, ob es hätte anders ausgehen können.

Gerade in solchen Momenten wird einem bewusst, wie tief die Verbindung zu diesen kleinen Seelen ist. Und wie groß der Schmerz, wenn man sie verliert. Dass Du das erkennst und verstehst, bedeutet mir sehr viel.

Auch für Deine mitfühlenden Worte zu meiner Gesamtsituation danke ich Dir von Herzen. Manchmal ist es einfach zu viel – körperlich wie seelisch. Aber solche Zeilen wie Deine geben mir wieder ein kleines Stück Halt. Ich werde sie mir noch oft durchlesen.

Danke für Deine Zeit, Deine Empathie und Deine Kraft, die Du mir damit schenkst.

Ganz liebe Grüße!
Vogelmädchen
 
Liebe @Evy ,

Deine Zeilen gehen mir sehr ans Herz. Ich danke Dir dafür, dass Du Dir die Zeit genommen hast, so einfühlsam und voller Wärme zu schreiben. Dass Du Sonjas Geschichte mit so viel Mitgefühl gelesen hast – sogar mitten in der Nacht – rührt mich sehr.
Ja, sie war wirklich besonders, mein kleines Sonnenvögelchen. Ihre Farbe, ihr Wesen, ihre liebe, bescheidene Art – sie hat hier eine Lücke hinterlassen, die viel größer ist, als es so ein kleiner Körper vermuten lässt. Deine Worte über ihre Seele, die vielleicht noch in Form eines unsichtbaren Energiebällchens bei mir ist, haben mich lächeln lassen – und gleichzeitig kamen mir die Tränen. Es ist ein wunderschöner Gedanke, den ich ganz tief in meinem Herzen bewahren werde.

Auch für Deine mitfühlenden Worte zu meiner Situation danke ich Dir von ganzem Herzen. Es ist nicht immer leicht, die eigene Kraft zu teilen, wenn man selbst kaum welche hat. Aber wenn man so viel Liebe zurückbekommt – wie jetzt durch Dich – fühlt man sich plötzlich nicht mehr ganz so allein.

Ganz liebe Grüße vom
traurigen Vogelmädchen
 
Ihr Lieben,

ich möchte mich von ganzem Herzen bei Euch allen für Eure unglaublich einfühlsamen, tröstenden und liebevollen Worte bedanken. Jeder einzelne Beitrag hat mich tief berührt – so viel echtes Mitgefühl, Wärme und Verständnis habe ich gespürt, und es hilft mir in dieser schweren Zeit.

Der Verlust meiner kleinen Sonja hat ein großes Loch hinterlassen, aber durch Eure Anteilnahme fühle ich mich nicht gar so allein. Es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die mitfühlen können, obwohl wir uns vielleicht nie persönlich begegnet sind.

Eure Worte waren wie sanfte Umarmungen für die Seele – danke, dass Ihr da seid. Ich werde sie alle in meinem Herzen bewahren.

In tiefer Dankbarkeit
Euer Vogelmädchen
 
Und wir sind auch weiterhin für Dich da :trost:
Schreib Dir den Schmerz von der Seele. Schreiben hilft.
Und die Zeit wird die Wunden heilen. Sei nicht zu traurig. Versuche, Dich zu freuen an den ganzen schönen Erinnerungen, die Dir Deine Sonja geschenkt hat. Genieße die Gegenwart, das Hier und Jetzt und die Freude an Deinen Vögeln.
 
Ich schließe mich an - schreib einfach wenn du traurig bist.

Hier sind viele Menschen, die Vögel nicht nur als Haustiere haben, sondern sie wie Familienmitglieder ansehen.
Jeder kann deine Trauer nachvollziehen. Sie sind treue Begleiter ein Stück vom Lebensweg. Der Abschied tut sehr weh. Gleich welches geliebte Tier es ist.

Kannst du dir ein schönes Fotobuch gestalten in dem du jederzeit blättern kannst? Manchmal ist das schöner als die Erinnerungsfotos auf dem Handy oder PC anzuschauen.

Ich konnte nicht viele Fotos von deiner Bande finden, aber ich habe dir zur Aufmunterung auf dem Handy was von Sonja gebastelt. Keine Kunst - nur ein Zeichen, damit du weißt, dass es Leute gibt, die an dich denken.
Das hilft manchmal auch schon.

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LIebe Grüße,
Bellissimo
 
Thema: Albtraum: Kanarien- Bornavirus

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