@Alfred, Aspergillose bei Amazone...wie kann ich helfen?

Diskutiere @Alfred, Aspergillose bei Amazone...wie kann ich helfen? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo Alfred, ich habe mich gestern Abend quer durch viele Themen zur Aspergillose durchgelesen, da die 30 jährige Amazone einer...
B

Bea

Guest
Hallo Alfred,

ich habe mich gestern Abend quer durch viele Themen zur Aspergillose durchgelesen, da die 30 jährige Amazone einer Arbeitskollegin an Aspergillose erkrankt ist. Laut Tierarzt ist nur die Leber befallen.

Wurde wohl durch eine Blutabnahme und durch ein Röntgenbild festgestellt. Allerdings wurde der Besitzerin das Röntgenbild nicht gezeigt.

Als Medikament wurde ihr Sempera aufgeschrieben.

Ich kenne den TA nicht persönlich, von hörensagen ist er aber nicht gerade auf Papageien spezialisiert. Ich habe ihr aber sicherheitshalber einen auf Papageien spezialisierten TA empfohlen um dort eine zweite Meinung einzuholen, da ich von einer nur die Leberbefallenden Aspergillose noch nie was gehört habe. Ich kenne den Befall der Leber nur als sekundäre Erscheinung bei einer Aspergillose Erkrankung der Atemwege.

Ich habe ihr weiter erstmal ein Futter empfohlen ohne Sonnenblumenkerne, Mariendistel samen und Inhalisationen mit Emser Salzlösung.

Die Amazone (Doppelgelbkopf) quält sich besonders Nachts wegen Juckreiz, hat sich alle Federn die sie erreichen konnte ausgezogen, hat aber keinen Durchfall. Nachts plumst sie wohl auch mal von der Stange....Käfig wurde aber schon ausgepolstert.

Vom Ta wurde erstmal alles Obst verboten. Von Inhalieren wurde ihr aber nichts gesagt.

Ich würde ihr gerne noch weiter helfen, bin mir aber unsicher was ich ihr noch alles sagen kann.
 
Hallo Bea

Als erstes empfehle ich dringend den Tierarzt zu wechseln.
Der hat nichts als Unsinn und Humbug erzählt mit der Ausnahme daß die Leber tatsächlich krank ist.

Eine Aspergillose die ausschließlich die Leber befällt gibts nicht.
Also keinesfalls Sempera geben !!

Ein vogelkundiger Tierarzt ist wichtig.
Falls die Leber entzündet ist muß eventuell mit Antibiotika gearbeitet werden.

Was die Leber genau hat kann ich natürlich nicht sagen, jedoch würde ich nicht nur Mariendistel samen empfehlen sondern Silymarin, das ist konzentrierter.
Weiter wäre Amynin ratsam. Wenn nicht erhältlich dann Volamin verlangen, ist das Gleiche.
Unterstützend eventuell auch noch Catosal. Das ist zwar zur Injektion bestimmt, kann aber auch genau so gut oral verabreicht werden. 1ml täglich in den Schnabel geben. Dazu ist eine Einwegspritze mit Kanüle erforderlich. Die Kanüle nur zur Entnahme aus der Flasche verwenden.

Zur Linderung des Juckreizes damit der Vogel zur Ruhe kommt Ringelblumensalbe auf Melkfettbasis nehmen, eventuell die Calendula - Wundsalbe von Weleda.
Damit die freien Hautpartien einreiben, mindestens einmal täglich, am besten Abends damit der Vogel schlafen kann.

Das Obstverbot ist der reine Irrsinn, völliger Quatsch.
Da fettarm ernährt werden muß ist Obst die beste Alternative zu Körnern.
Also hinein damit so viel der Vogel will.
Dabei wenns geht viel Mango wegen des hohen Vitamin A - Anteils.

Inhalieren wird im Moment gar nichts bringen da zuerst mal die Leber in Ordnung kommen muß.
Eine eventuelle Aspergillose kann noch ein paar Tage oder Wochen warten.
 
Hallo Alfred,

ich danke dir herzlich für deine schnelle Antwort, ich werde alles an die Kollegin weiterleiten und dich auf dem Laufenden halten.

Es wird nur ein Problem geben, die Amazone läßt wohl niemanden an sich ran...kann Hände nicht ausstehen. Sie beißt lieber;)

Aber ich werd mein bestes geben und ihr, dank deiner Hilfe, zur Seite stehen...DANKE!!!!!
 
Hi Bea,

zu dem Thema möchte ich mich auch mal äußern:

Mein Kakadu Lady hatte neben ihrer Aspergillose Klebsiella pneumoniae. Meine TÄ haben beides behandelt, weil bei einer Antibiotikabehandlung die Pilze immer so hübsch blühen. Wenn du dabei die Aspergillose außer acht lässt nehmen die Begleiterscheinungen (Gefahr von Nieren und Leberschädigungen) nämlich zu. Leider weiß ich nicht mehr wie das AB hieß, sie bekam dann noch Ketoisidin (oder so ähnlich) und Amynin, E-Vicotrat und eine Mischung von Coenzymen, Carduus, Hepar, Berberis.

Was mich an der Geschichte nur so interessiert ist, dass meine Lady auch laufend abstürzt. Es fing wie bei deiner Bekannten auch nachts an. Inzwischen passiert es leider auch tagsüber. 30 - 40 mal war nichts an einem Tag. Inzwischen ist es besser geworden, aber leider noch nicht weg. Lady schläft frei und lief dann nachts - wenn wir ihr Piepsen nicht hörten - auf dem Boden rum und suchte einen erhöhten Platz, um ihr Geschäft zu verrichten. Fand sie natürlich nicht und das war eine tolle Sauerei, weil sie die Zeitung nicht fand. Abgesehen, wie viele Federn sie verlor.

Seit fast zwei Monaten schläft unser Geier bei uns im Schlafzimmer auf dem Boden - zwischen Lammfellen und Hörnchen/Luftzugschlangen. Wenn sie muss, piepst sie und ich als geprüfte Mama setzte sie auf ihren Vogelständer und anschließend wieder auf den Boden. Mehrmals jede Nacht....

Mein Geier schlief früher immer mit Kopf zw. den Flügeln und nun mit hängendem Kopf nach vorne. Dadurch verliert sie ihr Gleichgewicht und stürzt. Sie hatte auch anfangs einen fehlerhaften Gang: Dabei stand sie häufig mit einer Kralle auf den anderen Fuß und stolperte beim Loslaufen. ich dachte, dass es von den Nieren käme, aber die Blutuntersuchung und das Röntgenbild deuten nicht daraufhin. Warum das so ist, haben wir leider bis jetzt noch nicht herausbekommen. Laut TÄ könnte es so bleiben - was wir nicht hoffen!

Bitte halte mich doch auf den Laufenden, wie die Amazone behandelt wird und wie die fachkundige Diagnose lautet!

Ganz liebe Grüße

Chris
 
Bea schrieb:
Es wird nur ein Problem geben, die Amazone läßt wohl niemanden an sich ran...kann Hände nicht ausstehen. Sie beißt lieber ;)
Hallo Bea
Bei einer bissigen Amazone zur Behandlung, Medikamenteneingabe und "Abschmieren" folgendes:
Erstmal, fangen geht am schnellsten und besten mit einem großen Kescher mit Tüllnetz. Mit etwas Geschick kann man den Vogel aus der Luft fangen. Dabei nicht zögerlich sondern entschlossen handeln.
Den Vogel halten wird man am besten mit einem Handtuch.
Dabei sollte der Kopf bedeckt sein so daß die Amazone die Hände nicht sieht.
Den Vogel mit einer Hand am Hals (Kopfansatz) packen und festhalten. Auf einem Tisch absetzen, dabei weiter festhalten.
Zur Medikation nun das Handtuch so weit zurückziehen daß der Schnabel zu sehen ist. Den Zeigefinger der haltenden Hand auf den Kopf desVogels legen und mit der Einwegspritze das Medikament eingeben.
Nun den Kopf wieder vollständig bedecken und das hintere Ende des Handtuchs nach vorne legen. Damit ist der Körper zum Einschmieren frei.

Ich muß dazu sagen daß meine Ama ebenfalls schon mal eine Leberentzündung hatte und ich sie behandeln mußte.
Da alleine habe ich das alles erledigen müssen ohne gleich blutige Hände zu bekommen. Das ist also tatsächlich ohne Hilfe machbar.

Übrigens ist meine Ama auch bissig, als sie jedoch merkte daß durch die Salbe dieser fürchterliche Juckreiz auhörte ließ sie sich nach ein paar Tagen ohne Kescher einfach so mit dem Handtuch nehmen.
Am Ende war das Handtuch lediglich zum Einhalten der geübten Prozedur da, ich hätte es nicht mehr gebraucht.
Seltsamerweise hat das Verhältnis meiner Ama zu mir keinen Schaden durch das laufende Fangen genommen, im Gegenteil, sie hat mehr Vertrauen zu mir gefunden.
 
Hallo Alfred,

Alfred Klein schrieb:
Als erstes empfehle ich dringend den Tierarzt zu wechseln.
Der hat nichts als Unsinn und Humbug erzählt mit der Ausnahme daß die Leber tatsächlich krank ist.

Eine Aspergillose die ausschließlich die Leber befällt gibts nicht.
Also keinesfalls Sempera geben !!

Bea schrieb:
Wurde wohl durch eine Blutabnahme und durch ein Röntgenbild festgestellt. Allerdings wurde der Besitzerin das Röntgenbild nicht gezeigt.
...
Ich kenne den TA nicht persönlich, von hörensagen ist er aber nicht gerade auf Papageien spezialisiert.

ich würde an Deiner Stelle nicht so voreilig einen TA der Fehldiagnose bezichtigen, wenn Du im Endeffekt die Informationen nur vom Hörensagen bekommst. Und v.a. würde ich nicht einfach vorschlagen, die Behandlung abzubrechen... "Ferndiagnosen" und "-behandlungsvorschläge" sind in solch einem Fall sicher nicht angebracht, solange keiner das Röntgenbild zu Gesicht bekommen hat. Vielleicht meinte der TA ja auch nur, dass sich die Aspergillose bisher nur in der Leber zeigt?


Hallo Bea,

wenn Ihr dem TA nicht traut, holt Euch einfach ein zweite Meinung von einem Arzt Eures Vertrauens ein. Am besten schnell, dann richtet die eventuell (!) falsche Behandlung noch keinen Schaden an. Lasst Euch das Röntgenbild (oder eine Kopie davon) mitgeben, dann wird es nicht ganz so teuer...

Mfg,
Steffi
 
Hallo Steffi,

es handelt sich ja nicht um einer meiner Vögel, ist der Papagei einer Arbeitskollegin und der *Raubvogel* ist nicht zahm.

Ich scheine sie aber soweit zu haben, dass sie eine zweite TA Meinung einholt.

Wenn es einer meiner Geier wäre, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen! So kann ich nur beratend helfen.

Ich muss da auch ein wenig vorsichtig vorgehen um die Leute nicht zu verschrecken, sie haben den Vogel seit fast 30 Jahren und wie ich das bisher mitbekommen habe wurden da auch die klassischen Haltungsfehler gemacht.

Erdnüsse und so weiter:traurig:
 
Hallo Bea,

mein Statement war kein Angriff gegen Dich persönlich - hab ja gesehen, dass Du von einer Arbeitskollegin gesprochen hattest.
Mich störte halt, dass Alfred von Behandlungsfehlern sprach, obwohl bisher keiner das Röntgenbild geschweige denn irgendwelche Blutwerte gesehen hat. Außerdem wird auch sehr häufig das Gesagte vom TA falsch wiedergegeben, einfach weil es falsch verstanden wurde. Manchmal ist schon ein kleines Wörtchen ausschlaggebend, um einer Aussage einen völlig neuen Sinn zu geben...
Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwierig ist, den richtigen Weg zu finden, Deiner Bekannten zu helfen. Wahrscheinlich wird sie schon seit dreißig Jahren "nur das Beste" für ihren Vogel wollen und sich somit auch schwer von falsch eingeschlagenen Wegen abbringen lassen. Kenne ich zu genüge in meinem Bekanntenkreis. Da ist dann viel diplomatisches Geschick gefragt... ;) .
Eine zweite TA-Meinung ist in diesem Fall sicherlich das beste. Wenn er gewissenhaft ist, weist er Deine Bekannte sicher auch auf die Haltungs- und Ernährungsfehler hin.

MfG,
Steffi
 
Hallo Steffi

Es ist aber völlig klar daß eine Anweisung kein Obst zu geben unsinnig ist wenn der Vogel nicht ausgerechnet einen Hefepilz im Kropf hat.
Bei Lebersachen ist eine fettarme Ernährung halt nur auf dem Wege über zusätzliches Obst möglich.
Eine Aspergillose der Leber alleine gibts auch nicht. Das müßte allenfalls eine invasive Aspergillose sein die dann schon einige Organe befallen hat.
Da die Diagnose Lebererkrankung aufgrund des Eigenrupfens stimmig ist kann man schlechterdings ein Medikament (Sempera) geben was die Leber zusätzlich belastet. Eventuell vorhander Aspergillus setzt beim Absterben zusätzliche Aflatoxine frei welche zusätzlich sehr belastend sind.
Soll das einen Sinn machen?
Als allererstes ist festzustellen in welchem Zustand die Leber ist. Das kann mit Blutproben, Röntgen und Endoskopie erfolgen.
Wird eine invasive Aspergillose vermutet ist das sinnvollerweise mittels Endoskopie zu verifizieren wobei gleich vorhandener Pilzrasen manuell entfernt werden kann.
Ist durch diese Maßnahmen eine exakte Diagnose gestellt kann auch gezielt behandelt werden.
Oder ist Du der Meinung was ich nun geschrieben habe würde irgendwie keinen Sinn machen?
 
Hallo Steffi,

mein Statement war kein Angriff gegen Dich persönlich

Hab ich auch nicht so aufgefaßt.:D

Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwierig ist, den richtigen Weg zu finden, Deiner Bekannten zu helfen. Wahrscheinlich wird sie schon seit dreißig Jahren "nur das Beste" für ihren Vogel wollen und sich somit auch schwer von falsch eingeschlagenen Wegen abbringen lassen. Kenne ich zu genüge in meinem Bekanntenkreis. Da ist dann viel diplomatisches Geschick gefragt

Ist in der Tat schwer, ich möchte ja auch nicht so rüber kommen als hätte sie in den letzten 30 Jahren alles falsch gemacht. Die Ama gehört eigentlich ihrer Tochter, die wohnt aber nicht mehr zu Hause und da kümmern sich nun halt Papa und Mama um den Vogel. Daher wohl auch die Zurückhaltung des Vogels, der Mann der Kollegin darf erst recht nicht an die Ama ran, er wird sofort bedroht, sie darf ab und an mal näher ran, grad wie der Vogel drauf ist....also alles nicht so einfach.

Ich werd aber weiter berichten.....und bitte...nicht streiten!
 
Ich werd aber weiter berichten.....und bitte...nicht streiten!
Ach was, wir streiten ja nicht.
Ich habe lediglich in meinem letzten Posting erläutert warum ich den behandelnden Tierarzt für nicht gut halte.
Man muß nach meiner Meinung auch wenn der TA von einer Aspergillose ausgeht zunächst den Boden für eine Pilzbehandlung bereiten.
Daß dabei als Erstes dafür gesorgt werden muß daß der Vogel eine Aspergillosebehandlung überlebt dürfte allgemein logisch erscheinen.
Da auch bei einer Röntgenaufnahme nicht zu sehen ist ob in diesem Fall die Leber tatsächlich vom Pilz befallen ist sind tiefergreifende Untersuchungen zur Diagnose erforderlich.
Ich habe genügend Röntgenbilder gesehen um beurteilen zu können was man darauf sehen kann und was nicht.
 
Hallo Bea,

na, jetzt ist klar, warum der Vogel so "wehrhaft" ist - sein "Partner" (wenn auch menschlich) ist nicht da...
Keine Angst, ich werde mich hüten, hier zu streiten. Hab nur was bemängelt, was hier im Forum leider allzu oft vorkommt: Vorverurteilung ohne genaue Hintergründe und Fakten.


Hallo Alfred,

meine Gründe für die Kritik hab ich ja schon weiter oben dargelegt. Ich wollte Deine (sicherlich fachlich fundierten) Tipps nicht "niedermachen". Im Gegensatz zu "normalen" Usern hab ich von Dir als "Fachmoderator" halt erwartet, dass Du erst einmal die Fakten objektiv siehst und dann entsprechende Tipps gibst. Eine Fehldiagnose ist schnell mal untergejubelt.
Sempera ist übrigens im Vergleich mit den meisten anderen üblichen Antimykotika relativ leberverträglich...

MfG,
Steffi
 
Hallo,

es gibt Neuigkeiten. Die Ama ist nun in einer Papageiennotfallhilfe in Gesellschaftshaltung mit anderen Amazonen, und hat einen Partner gefunden, es wird geschmust das die Wände rappeln und was auch gut ist, das Rupfen hat aufgehört. Natürlich wird die Aspergillose im Auge gehalten, aber alles in allem gehts ihr gut und das zählt.
 
Thema: @Alfred, Aspergillose bei Amazone...wie kann ich helfen?

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