Allgemeine Diskussion zur Aufzucht von Papageien

Diskutiere Allgemeine Diskussion zur Aufzucht von Papageien im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Am montag ist bei mir ein Kakadubaby geschlüpft,auf dem Foto ist es gerade mal 4 Tage jung.Das Bild ist über die Ü.Kamera und TV gemacht deswegen...
@ Ina schreibt zb "man kann beizeiten gegensteuern", ja, gewiss. Aber dann schreibt doch bitte auch WIE! Wie soll sie gegensteuern, wenn ihr kein konkreter Weg aufgezeigt wird?

Hallo,

zuerst mal die Frage: ist man überhaupt bereit, einen Papagei auch Papagei sein zu lassen und ihm ein weitmöglichst artgerechtes Leben bieten zu wollen? Da müßte man von dem Klischee des ach so goldigen und süßen Knuddelvogels im Wohnzimmer erstmal runter kommen und nichts anderes wird in meinen Augen in diesem Thread zum Ausdruck gebracht.

Wie man dagegen steuern kann und was man tun kann, wäre mit Sicherheit ein extra Thread wert. Dazu kann ich gerne meine eigenen Erfahrungen mit einbringen, weil auch mein Ziel war es (Dank Jens), rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. Und er zeigte mir den richtigen Weg, weil ich mich auf seine Worte konzentriert habe und nicht, wie er sie jetzt gerade rüber bringt.
 
Es ist glaube ich noch immer ein großer Unterschied ob einer eine Handaufzucht macht oder ob man bewußt weiterzüchtet obwohl hinreichend bekannt ist das die Henne das Küken nicht weiter aufziehen wird. Das Küken wächst rein in menschlicher Umgebung auf. Wo findet die Prägung statt?

Dem möchte ich mich anschließen.
Denn darum geht es doch in erster Linie.

Denn wie Jens geschrieben hat.....es ist schwer -für meine Begriffe eigentlich unmöglich- einen durch die Aufzucht auf den Menschen geprägten Vogel auf die "richtige Schiene" zu bringen bzw. über einen weiteren Zeitraum gesehen, das Kunststück zu vollbringen ihn auf der Schiene beizubehalten.
Das ist selbst mehr als nur schwierig, wenn Artgenossen -auf Sichtkontakt- vorhanden sind.

Bei einem direktem Kontakt mit einem Artgenossen sieht es vielleicht noch anders aus.

Was den Ton betrifft:
Sämtliche Schreiber werden (in)direkt angegriffen sich im Ton zu vergreifen und keine Hilfestellung zu geben.

Ich habe ganz zum Anfang geschrieben das ich keinem Paar weiter Nachzuchten zubilligen würde, wenn diese nciht spätestens beim 2.Versuch nur Ansatzweise dazu in der Lage wären ihre Küken alleine großziehen zu wollen bzw. können.

Die angesprochene -defintiv- zu kleine Ringgröße wurde mit nicht nachzuvollziehenden (den Vorschriften entsprechend) Antworten im Grunde vom Tisch gewischt.
 
Denn wie Jens geschrieben hat.....es ist schwer -für meine Begriffe eigentlich unmöglich- einen durch die Aufzucht auf den Menschen geprägten Vogel auf die "richtige Schiene" zu bringen bzw. über einen weiteren Zeitraum gesehen, das Kunststück zu vollbringen ihn auf der Schiene beizubehalten.

Dem stimme ich zu. Aber es ist nicht unmöglich, wenn man im Vorfeld versucht, es nicht zuzulassen, daß er sich auf den Menschen prägen wird. Je früher, desto besser sind eigentlich die Chancen für die Zukunft.
 
Hallo Ina,

meine Erfahrungen hierzu sind anderer Natur und sicherlich kommt es auch auf die Vogelart an.;)
Kakadus sind nun einmal ein Spezies für sich.
 
Hallo Ina,

meine Erfahrungen hierzu sind anderer Natur und sicherlich kommt es auch auf die Vogelart an.;)
Kakadus sind nun einmal ein Spezies für sich.

Ich kann nur sagen, daß ich heilfroh bin, kein menschengeprägtes Kakadupaar zu haben. Wenn ich mir mein Umfeld von Kakaduhalter so anschaue, muß ich dir uneingeschränkt Recht geben.
 
Hallo Heike ;

Denn wie Jens geschrieben hat.....es ist schwer -für meine Begriffe eigentlich unmöglich- einen durch die Aufzucht auf den Menschen geprägten Vogel auf die "richtige Schiene" zu bringen bzw. über einen weiteren Zeitraum gesehen, das Kunststück zu vollbringen ihn auf der Schiene beizubehalten.
Das ist selbst mehr als nur schwierig, wenn Artgenossen -auf Sichtkontakt- vorhanden sind.

Bei einem direktem Kontakt mit einem Artgenossen sieht es vielleicht noch anders aus.

Ich hatte ja schon eingeräumt , das solch eine Maßnahme nicht mehr korigierbar ist ( Fehlprägung ) ----------------man kann nur noch reparieren . Ein Original wirds nicht mehr .

Kakadus sind nun einmal ein Spezies für sich

Da kannst aber einen drauf trinken :bier:


MFG Jens
 
Aus kleinen Papageien werden einmal große . Wenn er klein ist , ist er süß . Wenn er groß ist , ist er manchmal süß . Und wenn er dann etwas angestrenkter schaut , ist er nicht mehr so süß .



http://www.abload.de/img/dsc_3887b97o.jpg


http://www.abload.de/img/dsc_3312bbf4.jpg

Was macht jetzt ein Vogel / wie verhält sich ein Vogel der kein Benehmen erlernt hat .
Antwort : er ist " etwas anders " ------------------- war jetzt man ganz diplomatisch und zuckersüß ausgedrückt .

MFG Jens
 
Jens,

ich hoffe für dich bei dem unteren Bild, daß du ganz schnell die Flucht ergriffen hast :D!
 
Ich hatte ja schon eingeräumt , das solch eine Maßnahme nicht mehr korigierbar ist ( Fehlprägung ) ----------------man kann nur noch reparieren . Ein Original wirds nicht mehr .
Mir wird hier zu leichtfertig mit dem Wort Fehlprägung argumentiert und umgegangen. Was wisst ihr (wissen wir alle) wirklich über Prägung und Prägephase bei Papageien? Was ist ihnen genetisch vorgegeben, wo fängt das Lernen an? Aufhören tut das Lernen das ganze Leben lang nicht.

Die Naturbrut ist, wenn sie bei Futterfestigkeit abgeben wird, auch kein fertiger Vogel. Gib sie als Einzelvogel zu einem Halter, der sie von morgens bis abends betüddelt - und sie ist ganz schnell "fehlgeprägt" (in " " , weil falsche Verwendung des Begriffs).
Gib die HZ zu einem Halter, der nachdenkt und sich informiert und sie zusammen mit Artgenossen hält, und du wirst Vögel erleben, die sich wie Vögel verhalten.

Ein Original wirds nicht mehr
Jeder Vogel ist ein Original. Er passt sich seinen Lebensumständen an und verhält sich unter den gegebenen Umständen so, wie es für ihn nützlich und erfolgversprechend ist.

Vor vielen Jahren äußerte ein erfahrener Züchter sinngemäß folgendes: "Ich muss auch gelegentlich von Hand aufziehen. Diese Vögel kann ich aber nur in erfahrene Hände abgeben oder behalten. Darum vermeide ich das, wenn es irgend möglich ist." Ich weiß es nicht mehr genau, aber wahrscheinlich meinte er damit solche, die er als Einzelvogel aufziehen musste.
Es liegt nicht nur am Züchter, sondern sogar im höheren Maße am Halter, was aus einem Vogel wird.

Ich sehe die HZ-/NB-Thematik schon lange nicht mehr so schwarz-weiß, wie sie in Foren immer dargestellt wird. Papageien sind keine Fertigprodukte, die vom Kunden höchstens noch durch ein wenig äußere Kosmetik verändert werden können. Papageien sind Lebewesen, die sich ständig an Veränderungen und neue Gegebenheiten anpassen können, indem sie lernen. Lernen, das zu tun, was ihnen Erfolg bringt. Wenn es dann nicht klappt mit dem Halter (oder dem Züchter, dessen Paar nie die Jungen aufzieht), dann soll der mal das Umfeld des Vogels und sein eigenes Verhalten kritisch beleuchten.
 
Scheint er ja gemacht zu haben, Jens lebt:D
Jens, mit dem Ton meinte ich nicht nur Dich, ich schrieb von einigen. Dazu gehört leider auch sarkastischer Humor, den nicht immer jeder mag (ich mag den schon :zwinker:)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Gaby manches auch leid tut, was sie geschrieben hat. Manchmal gehen halt einem die Emotionen durch, was natürlich nicht sein darf. Vielleicht meldet sie sich auch noch dazu. Ich finds im übrigen jetzt gut, dass ihr mehr von euren Erfahrungen schreibt. Ich lese da auch gerne mit und lerne dazu :zustimm:
 
Als ich mit der Handaufzucht von Hugo und meine Art wie ich dies abtuhe,hier angefangen habe zu berichten, bin ich nicht davon ausgegangen und hätte es mir auch nie gedacht,welche Meinungsverschiedenheiten es dabei gibt und was für eine Diskusionsform sich dadurch entwickeln könnte !Wenn ich manches nicht richtig verstanden oder ich mich unverständlich ausgedrückt habe,dann war das nicht meine Absicht.Es gibt aber keinen Grund das ich mich für etwas bei irgendjemanden entschuldigen müßte! Um einigen hier im Forum, ihrer Vorstellung und ihren Ansichten Gerecht zu werden, möchte ich mich nun ausschließlich auf Bilder und das Wachsen und Gedeihen von meinen Hugo in meinen Beiträgen einschränken!lG.Gaby
 
Hi Dagmar ;
Fehlgeprägt im Sinne das es nicht seiner eigenen Art entspricht . Ich war unten , es hat sich mir aber weder ein Gelbbrust noch ein junger Hya angeschlossen und hat Krauleinheiten von mir eingefordert , weder noch schrie einer dieser um meine Aufmerksamkeit zu erlangen .

Wie siehts denn bei den Kakadus aus . Viele sind nicht mehr vergesellschaftbar , werden abgegeben mit dem Zusatz : garantiert kein Killer ( obwohl dies zusätzlich noch auf die haltungsumstände zurück zu führen ist .

Ist es normal , das ein Vogel den anderen so schwer verletzt das dieser kurz vor dem Tode steht oder dabei zu tode kommt .

In langen Entwicklungszeiträumen haben sich Mechanismen zur Begrenzung des aggressiven Potenzials herausgebildet. An Stelle verbissener Beschädigungskämpfe setzten sich ritualisierte Abläufe durch, welche die aggressive Absicht zwar erkennen lassen, Verletzungen aber auf ein Mindestmaß reduzieren. Das agonistische Verhalten der Papageien beinhaltet daher eine Vielzahl von ritualisierten Elementen und Mechanismen, die ernsthafte Beschädigungskämpfe auf ein Minimum reduzieren und somit eine übermäßige Schwächung der Populationen durch risikoreiche Verhaltensweisen verhindern.

Das soll ich jetzt dem Vogel beibringen , durch ne Nuß ? Positive Verstärkung also ? Hm , weiß nicht ob das klappt .

Konrad Lorenz schreibt :Es gibt kein einziges wehrhaftes Lebewesen das nicht über ganz bestimmte Systeme von Hemmungen, angeborenen Schemata und Auslösern verfügte, die ein Töten von Artgenossen so weitgehend erschweren, daß es keine die Arterhaltung ernstlich in Frage stellende Häufigkeit erlangen kann.

Das spielerische Einüben konfliktbegrenzender Mechanismen ist für Jungvögel äußerst wichtig, weil die Wechselwirkungen zwischen Drohen - Angriff - Beschwichtigung - Flucht, das Gefühl für das Verletzungspotenzial des eigenen Schnabels und der eigenen Krallen nicht seit Geburt vorhanden ist, sondern durch Übung erspürt und begriffen werden muss.

Das sind doch letztlich genau die Probleme die die Halter größtenteils haben , wenn Coco und Konsorten nicht mehr funktionieren . Das ist für mich eine Fehlprägung wenn der Vogel nicht zuordnen kann .


Ja logisch lernt der Vogel ein leben lang . Was für ihn aber wichtig ist entscheiden letztlich wir . Das kann man so sagen . Wenn Coco nicht mehr beisen soll , wird dieses Verhalten durch ein anderes ersetzt . Das kann man denke ich so stehen lassen als Aussage .
Warum gelingt es dann nicht das Verhalten des Rupfens abzuändern mittels Positiver Verstärkung , also ihm auch einen Ersatz / Erfolgserlebniß für dieses " seinlassens , das er das federkleid anknabbert " ?

Ich höre mir aber gerne Deine Argumentation an vom Begriff : Fehlgeprägt .

MFG Jens
 
Unterschiede bei der HZ

Hallo,
vorweg, ich habe nicht studiert und schreibe jetzt mal in "Bauerndeutsch". Ich habe zwei Handaufzuchten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zur 1. HZ (Ama-Henne):
Sie kam vor 8 Jahren zu uns, wurde vom Zoogeschäft als Hahn verkauft. Wurde von der Vorbesitzerin aus familiären Gründen (die wirklich stimmten!) abgegeben. Sie lebte bis dahin mit einer anderen Ama zusammen, angeblich ein Hahn, dies war eine Henne. Also war der Zickenkrieg vorprogrammiert. Als sich die familiären Verhältnisse änderten, wurde meine Henne abgegeben. Die Vorbesitzerin und ich haben uns in langen Gesprächen über die neuen Haltungsbedingungen ausgesprochen.
Persönlichkeit: Neugierig, kontaktfreudig, offen für alles neue, menschenfreundlich, aber anfassen, geschweige kraulen: NEIN! Futter nimmt sie aus der Hand. Sie kommt, wenn es ihr beliebt mal auf den hingehaltenen Arm. Das war es. Sie läßt es höchstens zu, in der Voli an den Füßen gestreichelt zu werden. Sie hat 1/2 Jahr nach ihrem Einzug hier, den Hahn verfolgt und sich ihre Schmuseeinheiten von ihm geholt. Das ist bis heute so geblieben. Der Transport von A nach B erfolgt über eine Leiter.
Der Hahn kommt auch nur auf eine Leiter, keinen weiteren Körperkontakt zu uns.
Im Nachhinein habe ich den Lebenslauf von ihr recherchiert: Sie ist als "Einzelkind" von einem alten Züchter - per Handaufzucht - gezogen worden. Es war seine letzte Nachzucht. Sie kam in ein Zoogeschäft und saß dort allein. Von dort wurde sie an ihre Erstbesitzerin verkauft, die die Henne bereits zu Hause hatte. Vergesellschaftung ist leider fehlgeschlagen. Ich finde sie toll, wie sie ist, ohne sie zu verbiegen. Sie hat ihren Hahn für den nötigen körperlichen Kontakt. Ihr Sprachvermögen ist sehr begrenzt und beschränkt sich auf "Lecker - Rocky - Robbi.

Nun zur 2. HZ (Graupapagei, Hahn):
Er lebt jetzt seit 2,5 Jahren bei uns und ist ein "gefiederter Mensch". Quasselstrippe ohne Ende, männerbezogen, kannte kaum Obst/Gemüse (Pellets haben ja alles :traurig:), wollte nicht auf der Stange schlafen, kannte kein Knabberholz, wollte nicht ohne Menschen sein. Aber warum, sagt der Lebenslauf.

Lebenslauf: Als Küken in einer Papageienfarm geschlüpft (weit, weit weg von Old Germany, in Deutschland verkauft), HZ, wurde als Einzelvogel gehalten, dem man die Flügel gestutzt hat 0l0l. Der zwar fliegen konnte, aber nicht weit. Schlief abends im Bett. Auf die weiteren Umständen gehe ich hier nicht ein. Aus angeblichen gesundheitlichen Gründen wurde er abgegeben. Er kam zur 2. Besitzerin, dort wurde er von der Henne gejagt. Hier lernte er Obst/Gemüse/Knabberholz kennen. Dann kam er zu uns. Die Anfangszeit mit ihm war schwer für alle. Er musste sich daran gewöhnen, nicht umher getragen zu werden, nicht ständig gekrault zu werden, nicht aus dem Glas oder der Flasche zu trinken und das Schwerste war das Schlafen auf einer Stange. Meine Henne ist sehr ruhig und friedlich. Sie hat ihn beobachtet, abgeschätzt und für gut befunden. Auch hier konnten wir die beiden nach 6 Monaten zusammen setzen. Erst blieben alle auf sicherem Abstand. Das löste sich erst nach und nach auf. Nach 1,5 Jahren fingen sie an Körperkontakte auszutauschen und zu schnäbeln. Das war das Eis gebrochen. Heute wird nur noch zusammen gefressen oder gespielt. Es ging aber nur weil sie mit den Amas ein VZ haben und wir nicht ständig dabei sind. Mein Mann und mein Sohn haben sich sehr zurückgenommen. Gefüttert und gepflegt wird vornehmlich von mir.
Die Zeiten mit ihm waren anstrengend, ich war oft am Ende meiner Weisheit, aber ich habe durchgehalten und bin froh darüber.
Die Vorgeschichte von Nr. 2 habe ich aber auch erst hinterher ganz recherchieren können und mir wurde einiges klar.

Wenn ich sehe, wie die Amas und Graupis mit einander umgehen, bin ich glücklich. Ich bin oft im VZ, sie haben aber gelernt, dass es vorwiegend ihr Bereich ist, in dem sie auch - vor allem nach 12 Std. - ungestört sind. Ich bin Gast im VZ, Putzfrau, Futterbringer und die jenige, die ab und an Spaß macht. Nach meinen Erfahrungen liegt es auch viel an den späteren Haltern, was sie aus dem Papagei machen.

Danke Chrissie, ich denke Du hast Deinen Einstand als Moderatorin sehr gut hinbekommen. :zustimm::beifall:

Mir ist auch aufgefallen, dass im Amazonenforum und auch hier im Kakaduforum nicht viel geschrieben wird.:traurig: Soweit ich weiß, haben mehrere User hier eine ZG und nur wenige schreiben über ihre Erfahrungen. Das hat mich schon sehr lange stutzig gemacht.

Gruß
zwilling
 
Wenn ich sehe, wie die Amas und Graupis mit einander umgehen, bin ich glücklich.

Das meinte Dagmar bestimmt nicht damit , wie lernfähig der Vogel ist . Das gebrachte Beispiel ist aber gut . Gut in dem Sinne wie wir Menschen es bewerten , aus unserer Sicht .

MFG Jens
 
Bruterfahrungen

Mein letzter Beitrag war schon so lang. Aber ich wollte noch etwas schreiben:

Bevor ich meine Ama-Henne bekommen habe, hatte ich Kontakt zu jemanden der ältere Vögel aufgenommen hat, vergesellschaftet und verpaart hat. Von ihm habe ich wertvolle Tipps für das Zusamenbringen der Amas bekommen. I-Net hatte ich zu der Zeit noch nicht. Er hatte eine ZG und hielt Timnehs. Zu der Zeit berichtete er mir, dass seine Timnehs das gleiche Problem, wie das ZP von Kakadubaby hatte. Sie haben gebrütet, gefüttert, gehudert und ab der 8. Wochen haben sie aufgehört. Dank der Kameraüberwachung und seinen Aufzeichnungen konnte er schon fast den Tag voraussagen, an dem es passiert. Den Nachwuchs hat er dann auch per Hand aufgezogen und möglichst schnell in eine Teenagergruppe eingegliedert. Die Ursache hat er leider nicht ergründen können. Er berichtete mir, dass Timnehs von der Persönlichkeitstruktur sehr kompliziert und schlecht zu verpaaren wären. Auf meine damalige Frage, warum er den Nistkasten nicht entfernt, bekam ich die Antwort, dass die Henne "durchdreht", d. h. sich mehr als verhaltensauffälig zeigt (bis hin zum Rupfen) und er deshalb den Kasten wieder eingehängt hätte. Aber hier im Forum habe ich von er komplizierten Persönlichkeitsstruktur der Vögel (Verpaarungs- und Vergesellschaftungsschwierigkeiten) auch schon mehrfach gelesen. Ich habe "Kongos". Wie gesagt, es sind nicht miene Erfahrungen.

Ich denke, es ist für das VF förderlich, wenn wir uns mögllichst sachlich austauschen, Erfahrungen mitteilen und um das Wohlergehen unserer Tiere (egal welche) sorgen und versuchen, die Haltungsbedingungen zu optimieren. Habe den Eindruck, dass sich im Moment viele Nutzer - aus welchen Gründen auch immer - zurückgezogen haben. Kakadubaby hätte sich bestimmt nicht angemeldet, wenn sie alles wüßte und nicht dazu lernen wollte.

Gruß
zwilling
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir wird hier zu leichtfertig mit dem Wort Fehlprägung argumentiert und umgegangen. Was wisst ihr (wissen wir alle) wirklich über Prägung und Prägephase bei Papageien? Was ist ihnen genetisch vorgegeben, wo fängt das Lernen an? Aufhören tut das Lernen das ganze Leben lang nicht.
Gut ..
Irgendeine pragung ist es aber sie verlauft nicht so wie bei den gansen von Lorenz. (haben die nicht auch gelernt spâter zu bruten?)

Die Naturbrut ist, wenn sie bei Futterfestigkeit abgeben wird, auch kein fertiger Vogel. Gib sie als Einzelvogel zu einem Halter, der sie von morgens bis abends betüddelt - und sie ist ganz schnell "fehlgeprägt" (in " " , weil falsche Verwendung des Begriffs).

Das ist richtig. Ich sehe es immer wieder.
Manche sagen naturbrut wenn der vogel mit 8-12 wochen von den eltern weggenommen wird.
Leider ist der lernungsprozess bei dem jungen noch lange nicht beendet. Man sollte also andere ausdrucke fur solche zuchten erfinden.


Gib die HZ zu einem Halter, der nachdenkt und sich informiert und sie zusammen mit Artgenossen hält, und du wirst Vögel erleben, die sich wie Vögel verhalten.

Nicht immer leicht aber sehr oft wahr.


Der zuchter gibt die basis (wichtig), der halter bildet den rest (auch wichtig).


Sehr guter beitrag Raven
 
Eigentlich wissen wir doch alle was in der TVT steht und wann Vögel abgegeben werden sollten . ( Die Umsetzung sieht aber leider anders aus , die Fragen vom neuen Halter gehen in eine ganz andere Richtung .................... )
Schön das wir uns mit der NB und deren Prägung mal einig sind .
MFG Jens
 
Hallo an alle,
was fur tolle, interessante beitrage jetzt geschrieben werden!
Ich werde spater mir alles noch mal in zeitlupe durchlesen...

danke
ps ist sehr interessant was du beschreibst Zwilling. Ich habe mehrer solche beispiele fur kakadus.
 
Hi Jens,
Fehlgeprägt im Sinne das es nicht seiner eigenen Art entspricht . Ich war unten , es hat sich mir aber weder ein Gelbbrust noch ein junger Hya angeschlossen und hat Krauleinheiten von mir eingefordert , weder noch schrie einer dieser um meine Aufmerksamkeit zu erlangen .
Prägung ist ein in der Verhaltensbiologie genau definierter Begriff, und an diese Definition sollten wir uns halten, um zu vermeiden, dass der eine von Äpfeln und der andere von Birnen redet. Um sich die Begriffsbestimmung kurz ins Gedächtnis zu rufen, genügt Wikipedia.

Meine Frage zielte darauf, ob irgendwer Studien kennt, in denen die sensible Phase, in der Prägung überhaupt stattfinden kann, für Papageien untersucht wurde.
Das spielerische Einüben konfliktbegrenzender Mechanismen ist für Jungvögel äußerst wichtig, weil die Wechselwirkungen zwischen Drohen - Angriff - Beschwichtigung - Flucht, das Gefühl für das Verletzungspotenzial des eigenen Schnabels und der eigenen Krallen nicht seit Geburt vorhanden ist, sondern durch Übung erspürt und begriffen werden muss.
Und das ist eindeutig Lernen, hat nichts mit Prägung zu tun!

Ich würde auch sehr vorsichtig damit sein, die Ursachen für schwere Verletzungen eines anderen Vogels auf mangelnde Einübung von schadensbegrenzenden Verhaltensweisen als Jungvogel zu suchen. Damit lehnst du dich sehr weit aus dem Fenster und wirst es kaum beweisen können.

Warum gelingt es dann nicht das Verhalten des Rupfens abzuändern mittels Positiver Verstärkung , also ihm auch einen Ersatz / Erfolgserlebniß für dieses " seinlassens , das er das federkleid anknabbert " ?
Gelingt es wirklich nicht? ;)

Ich höre mir aber gerne Deine Argumentation an vom Begriff : Fehlgeprägt .
Modewort, hinter dem man alles verstecken kann, was man nicht versteht. Fehlinterpretation des Vogelverhaltens und eigene Fehlreaktionen auf das Verhalten des Vogels zum Beispiel.
 
Thema: Allgemeine Diskussion zur Aufzucht von Papageien

Ähnliche Themen

Zurück
Oben