Beibringen, freiwillig zu trinken...?
Ich hatte auch mal so einen Fall: Angeblich lang unentdeckte Krankheit und bitte ab sofort jden tag 3 x Medis mit Spritze in Schnabel.
Es hat sich dann als Fehldiagnose herausgestellt.
ABER: Heute würde ich sagen, der Vogel soll das für den Rest seines Lebens bekommen.
ALSO, erspare ich ihm ein, zwei Wochen (vielleicht hätte ich die Diagnose ja auch später bekommen...jedenfalls lasse ich es auf ein, zwei, meintehalben drei Wochen (nicht) ankommen. [Steinigungskommitte: JETZT!
).
In dieser Zeit bringe ich ihm bei, aus der Spritze zu trinken entweder mit
Ann Castro: "Mehr Clickertraining..." (amazon...) oder so:
1. Clickerst Du mit ihm?
Falls ja, ersetz den Targetstick langsam durch die Spritze, falls nein
[Konditionieren: Clicker kaufen, immer clicken, rote
Kolbenhirse geben, clicken, rote KH geben...10 x hintereinander, Pause von einer halben Stunde oder mehr, wieder clicken, rote Hirse...Das Ganze ein oder zwei tage immer wiederholen.]
2. Dann Spritze zeigen 1 m Entfernung, clicken, rote Hirse (=c/t [trat; Leckerli).
Das ein paar mal wiederholen, pause, wiederholen etc. 1 bis 2 Tage.
3. Dann Spritze zeigen, warten bis der Vogel hin sieht, c/t, Wdh.
4. Jetzt mit der Spritze immer weiter an den Vogel ran gehen, warten bis er hin sieht, c/t, wdh.
5. Wen der Vogel die Spritze ganz dicht bei sich toleriert, warten, bis er sie mit dem Schnabel berührt, das immer wieder üben.
6. Dann ganz vorsichtig einen Tropfen Wasser herausdrücken, wieder hinhalten, warten, bis der Vogel den Tropfen berührt, das einschleifen lassen, dann wieder warten mit dem Click, bis er den Tropfen mehrfach berührt, c/t,
einschleifen lassen.
Dann entweder warten, bis er das so gut kann, dass er auch mehrere Tropfen trinkt, oder ihn nach jedem Tropfen kurz belohnen.
(s. a. Cliclerforum FAQs).
Das halt immer wieder wiederholen,
am Schluss richtig viel leckere rote Hirse geben.
Trainingseinheiten sehr kurz halten, der Vogel soll dazu erzogen werden nach dem Training/der Spritze => der Belohnung/roten Hirse zu lechzen; dann stürzt er sich auch bald auf das Medikament.
Motto: Alles, was rar ist (Training, Spritze, Belohnung) ist teuer/ toll!
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Dann könnte der Vogel das Medikament den Restseines Lebens ganz entspannt bekommen und müsste nicht in ständiger Angst vor dem nächsten Fang leben, was ja auch das Herz durch den Stress weiter belastet.
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Ich würde mal den TA fragen, ob der Zustand gravierend schlechter wäre (bzw. die Prognose), wenn die Diagnose erst Mitte Mai gestellt worden wäre und dann anfangen zu trainieren.
Das Ganze muss auch nicht mit Clicker gemacht werden, sondern kann nur mit Worten ("fein" o. Ä.) oder einem anderen Mittelgeräusch, z. B. Kuliklicken oder so gemacht werden.
viel Erfolg und Toi, toi, toi!
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Meine Calsey muss öfter mal routinemäßig zum TA.
Ich habe mit ihr laaange geübt, in die Transpotbox zu gehen, musste sie dann mal einfangen und reinpacken (Notfall) und später ging sie wieder von ganz alleine.
Aber: Die "Medikament mit Spritze zwangeweise geben"-Phase war vor der Clickertrainingphase.
Danach (2 jahre danach!) habe ich sngefangen, "Spritze berühren" mit meinen Beiden zu üben.
Das schreckhafte Männchen Twitch konnte das viiieeel früher als Calsey, die ja früher gelernt hatte. Spritze = Erzfeind.
Daher würde ich bei längerwierigen Prozeduren dringend zur Clickertraining/Beibringen/ freiwilligen Erlernen der Prozedur raten, damit der Vogel nicht regelmäßig extrem stressigen, Angst einflößenden (Be-) Handlungen ausgesetzt ist.
Stress
kann sein Leben auch verkürzen; so geschehen bei meinem früheren Vogel mit der gleichen Fehldiagnose, der durch sein schwaches Herz das 3 x tägl. Einfangen durch den TA nicht mal 5 Tage überlebt hat!