Ammen- und eigene Aufzucht möglich?

Diskutiere Ammen- und eigene Aufzucht möglich? im Forum Domestizierte Prachtfinken im Bereich Prachtfinken - Hallo zusammen! Ich züchte seit mehreren Jahren erfolgreich Gouldamadinen. Ich habe jetzt allerdings ein Pärchen, was seine Eier zuverlässig...
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treipholz

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Hallo zusammen!
Ich züchte seit mehreren Jahren erfolgreich Gouldamadinen. Ich habe jetzt allerdings ein Pärchen, was seine Eier zuverlässig ausbrütet und anschliessend die geschlüpften Jungen ebenso zuverlässig aus dem Nest wirft. Ich habe zwar schon mal davon gehört, ist bei mir bis jetzt aber erst zum ersten mal aufgetreten.
Jetzt aber zu meiner Frage! Ich habe auch ein Pärchen Jap. Mövchen, was zur Zeit auf einem Gelege sitzt. Ich habe zwei, der aus dem Nest geworfenen jungen Goulds (es wurden übrigens alle sechs Jungen nach und nach aus dem Nest geworfen) ins Mövchen-Nest gelegt und Sie wurden bis jetzt einwandfrei gefüttert. Jetzt, nach drei,vier Tagen, fallen allerdings auch die Mövchen Eier aus. Was würdet Ihr mir nun empfehlen? Ich habe über folgende Optionen nachgedacht: Zwei, maximal drei der Mövchen-Eier ausfallen lassen und hoffen, dass es gut geht und den Rest der Eier rausnehmen, oder die Sache vielleicht gleich abzubrechen und die restlichen Eier sofort zu entfernen.
Was haltet Ihr überhaupt von der Ammenaufzucht? Ich weiß, dass man darüber geteilter Meinung ist.
Gruß
Tino
 
Ich halte von Ammenzucht gar nichts. Die dabei entstehenden Tiere sind in aller Regel schwächer als bei Naturbruten entstehende Vögel. Außerdem werden sie auf artfremde Partner geprägt, so dass die Tiere hinterher miserable Brutvögel sind.
 
Ist zu 90% der Hahn. Nimm ihn am Schlupftag raus und setze ihn außer Ruf- und Sichtweite! Wenn es nicht gerade 7 JV sind, zieht die Henne sie auch zu 90% allein auf. Was aber nicht heißt, daß eventuell einige der Jv im nächsten Jahr auch Kegeln mit ihren Jv spielen. Darum zuerst umpaaren.
Deine Art der Jungenaufzucht führt nun absolut zur Fehlprägung. Die Jv sind auf die Nestgeschwister geprägt, also sicher dann auf Mövchen, wenn von diesen welche im Nest verbleiben. Ammenzucht sollte nun sicher nicht mit verschiedenen PF-Arten in einem Nest ausgeführt werden.
So sind deine Ausführungen nicht korrekt, Worbast. Da sollte man schon differenzieren!
 
Sind schon Mövchen geschlüpft?
Und warum meldest du dich jetzt erst nach 4 Tagen. Das Problem ist doch schon länger bekannt! Ich weiß wirklich nicht, was mit euch los ist?
 
Hey, immer mit der Ruhe!
Ein Mövchen ist (heute) geschlüpft. Ich werde morgen dann die anderen Eier aus dem Nest werfen. Hätte nicht gedacht, dass das so problematisch ist wenn die Jungen gemiensam aufgezogen werden.
Gruß, gute Nacht und danke für die Info´s und Ratschläge!
 
Selbstverständlich kann ich Kritik ertragen und wünsche sie mir auch, wenn ich was nicht richtig gemacht habe aber der Ton macht die Musik!
Aber den harschen Tonfall sind wir ja alle von Sigg gewohnt :zwinker:
 
der Ton macht die Musik

Das ist halt der Unterschied. Siggi möchte keine Musik machen, sondern von Euch nur richtige Vogelzüchter, die verantwortungsbewusst Vögel halten und züchten. Da muss man halt manchmal eine hartere Tonart benutzen weil es sonst nicht bei jedem ankommt. :)
Manchmal möchte ich es auch so sagen, aber Siggis Deutsch ist besser. :dance:
Gruss Bernie
 
Hallo Sigg
wir hatten schon über die reine Ammenzucht bei (sogenannten) Züchter gesprochen. Habe es mir aber noch mal durch den Kopf gehen lassen. Es leuchtet mir ein, dass die Jungtiere sich im Brutkasten untereinander prägen. Aber bei besagten Züchter sitzen oft verschiedene Jungen drin und trotzdem sind sie letzendlich gute Eltern, die auch den "richtigen" Partner suchen. So hat er zum Beispiel PA mit Spitzschwanzamadinen in einem Kasten und trotzdem suchen sich die Partner hinterher artgleich und brüten auch zuverlässig, wenn er sie denn läßt. Von daher kann ich deine Sorge mit den JM nicht nachvollziehen. (Vorausgesetzt natürlich es bleibt nicht bei einer einzelnen Gould oder JM!)

Nicht das wir uns hier falsch verstehen: ich bin auch kein Freund von Ammenzucht; obwohl ich es auch so sehe, so ein "Notfall" wie ihn "Treibholz" hat, ist da schon eine Ausnahme, wo ich sie befürworte.

AL Heike
 
Moin Siggi

Ich hatte das mal mit Bandfinken deren Nest von Zebrafinken annektiert wurden und die dann auch noch die Bandfinkeneier ausgebrütet hatten. Da waren auch keine Zebrafinken-JV im Nest und trotzdem waren die Bandfinken hinterher im Verhalten absolut abnorm (Zebrafinkengesang, Aggressivität, Balzverhalten, etc) . Da blieb noch sie aus der Brut auszumustern, auch wenn sie köperlich topfit waren. Kommt also drauf an - kann gut gehen, muss aber nicht und man sieht sicherlich auch nicht immer, was der Nachwuchs an Ammenzuchtfehlern mit sich herumschleppt. Insofern bin ich da sehr skeptisch und mache das alles lieber mit den richtigen Eltern.
 
Celinchen, es war kein Notfall, sondern Nachlässigkeit.
Wenn man so etwas macht, müssen die Mövcheneier raus. Und hätte er es sofort geschrieben, wären die Eier wohl auch in der Tonne. Ich halte absolut nichts von Experimenten in der Ammenzucht. Zusätzlich werden Regeln nicht mit Ausnahmen begründet, lediglich bestätigt!
Worbast, wenn die jungen Bandamadinen sofort nach dem Selbstständigwerden, zu den Artgenossen kommen und keinen Kontakt mehr zu ZF haben, weder Ruf-noch Sichtkontakt, gibt es keine Lautäußerungsübernahme. Das ist sowieso wichtig, das die JV von Ammen sofort zu ihren Artgenossen kommen und nicht erst Wochen oder Monate bei den Ammen bleiben.
 
Da liege ich mit Worbast auf einer Linie ...

Bei der Prägung sind fast immer die Eltern maßgebend, doch könne die "falschen Geschwister" die Sache natürlich noch negativ unterstützen.


Gruß Gerhard
 
Nein!! Aber behaltet euer Meinung! Allerdings gäbe es heute kein Gould- und andere Papageiamadinen, wenn es ein Prägung auf die Ammen gegeben hätte. Die Prägung erfolgt zuerst auf die Nestgeschwister! Und auch das kann ich beweisen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke,

dass es eine Prägung auf die Ammen gibt ist seit K.Lorenz und K. Immelmann hinlänglich bekannt. Aber Gesänge und Gefiedermerkmale (nur als kleines Beispiel) als Leitfaden für das das spätere Vogelleben werden von den Eltern übernommen und damit auch der Schlüssel wie ein Artgenosse aussieht und sich zu verhalten hat.

In letzter Zeit gelangte man allerdings zu der Einsicht, dass die Fehlprägung nicht so irreversibel wie immer gedacht wurde. So kann diese z.B. wenn die Jungen frühzeitig von Artgenossen getrennt und lediglich mit eigenen Artgenossen zusammen gehalten werden durchaus wieder aufgehoben (wenn auch nicht komplett) werden.

Eine Sache von der auch Brutschmarotzer wie Witwen profitieren die übrigens ebenfalls auf die Ammen, nämlich als Zieheltern geprägt werden. Deren sexuelle Prägung aber nichts mit deren Nestgeschwister zu tun hat. So hat Nicolai Witwen mit Mövchen aufziehen lassen diese bevorzugten später Mövchen als Wirtsvögel und nicht die Art mit deren Rachenzeichnung sie übereinstimmen (dito Payne mit Atlaswitwen und Goldbrüstchen). In beiden Fällen bevorzugten die Vögel allerdings Artgenossen als Partner welche wie Mövchen bzw. wie Goldbrüstchen singen und nur falls solche nicht vorhanden waren wurden die Männchen mit dem eigentlich typischen Amaranten/Witwengesang angenommen.

Gruß Gerhard
 
Witwen hier als Beispiel anzuführen, ist ja nun eine ganz andere Sache.
Es geht hier um PF und um Ammenzucht, aber nicht um Brutparasiten, deren Fortpflanzung nur allein darauf basiert.
Man kann es viel einfacher machen. Früher wurden oft Enten -und Gänseeier bei Hühnern und Puten untergelegt.
Warum kam es hier nicht zu Fehlverhalten bei der späteren Zucht dieser JV? Konnten die nur noch mit Hühnern und Puten verpaart werden? Eine Aufzucht durch Menschenhand (Lorenz) halte ich als Vergleich mit der Ammenzucht durch artverwandte Tiere ebenfalls für etwas daneben.
Lorenz flog ja nicht mit den Graugänsen gen Süden, wogegen die JV aus Ammenzuchten sehrwohl mit ihren Zieheltern zusammen fliegen können.
Aber es gibt ja auch noch einfache Beispiel aus der PF-Zucht die die Prägung auf Nestgeschwister belegen und zwar vorrangig vor der Prägung auf die Zieheltern.
 
Hallo Sigg
es ist kein Experiment sondern eine Art mancher Menschen Vögel zu "züchten"!
Was ich mit meiner Aussage sagen wollte, ist im Grunde das, was du kurz danach selber gesagt hast...

"wenn die jungen Bandamadinen sofort nach dem Selbstständigwerden, zu den Artgenossen kommen und keinen Kontakt mehr zu ZF haben, weder Ruf-noch Sichtkontakt, gibt es keine Lautäußerungsübernahme. Das ist sowieso wichtig, das die JV von Ammen sofort zu ihren Artgenossen kommen und nicht erst Wochen oder Monate bei den Ammen bleiben. " (Sigg)

Sobald die Jungen selbsstständig und flügge sind, kommen sie zu Artgenossen und haben keinerlei annormales Verhalten.

AL Heike
 
Thema: Ammen- und eigene Aufzucht möglich?

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