Ampho Moronal als Suspersion oder Amphotherizin B in Pulverform bei Megas?

Diskutiere Ampho Moronal als Suspersion oder Amphotherizin B in Pulverform bei Megas? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, da meine Wellensittichhenne Hanni seit Donnerstag aufgeplustert in der Voliere saß und kaum Nahrung zu sich nahm, habe ich sie am...
Mariama

Mariama

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Hallo zusammen,

da meine Wellensittichhenne Hanni seit Donnerstag aufgeplustert in der Voliere saß und kaum Nahrung zu sich nahm, habe ich sie am Samstag meiner Fachärzin für Ziervögel vorgestellt. Dort wurde eine Kropfentzündung diagnostiziert und Megas in der Konzentration 2+ in der Kotprobe gefunden. Ihr wurde ein AB injiziert.

Weil weder ich selbst noch ein Familienmitglied in der Lage sind, Hanni 2xtäglich einzufangen um Ampho Moronal Suspension intraschnabulös zu verabreichen, muss sie zwangsläufig für die Dauer der Behandlung in der Praxis bleiben.

Nun habe ich bei meinen Recherchen Amphotericin B Pulver gefunden, das über das Trinkwasser verabreicht werden kann. Das hätte den Vorteil, dass sie in ihren Schwarm zurückkehren könnte. Allerdings habe ich eine Aussage gefunden, die ich nicht ganz verstehe und die möglicherweise gegen das Pulver spricht.

Experimentelle und klinische Studien beim Mensch haben gezeigt, dass Liposomal- oder Lipidkomplex-Verbindungen mit Amphotericin B weniger toxisch sind als konventionelles mit Deoxycholat gelöstes Amphotericin B (Krawiec 1996).

Quelle: http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/00000139/7893_04.htm?wir/00000139/7893_00.htm

Ist die Suspension eine Liposomal- bzw. Lipidkomplexverbindung und das Pulver mit Deoxycholat gelöstes Amphoterizin B? Kann die Gabe über das Trinkwasser nicht leicht zu einer Überdosierung führen? Außerdem würden es auf diese Weise alle Vögel aufnehmen.

Hat jemand von euch gute Erfahrungen mit längeren Behandlungsabschnitten mit dem Pulver gemacht?

Ich möchte ihr natürlich lieber die weniger toxische Variante verabreichen. Auf der anderen Seite verursacht die Trennung von Partner und Schwarmmitgliedern Stress, der sich wiederum negativ auf das Immunsystem auswirkt.

Bin im Moment ziemlich ratlos...

Liebe Grüße
 
Also aus dem Bauch heraus würde ich mal sagen das die Suspension eine Lipidkomplex-Verbindung ist. Lipide sind Fette und Fettbegleitstoffe und wasserunlöslich. Das ist die Suspension ja auch. Wenn Dus genau wissen willst frag deine behandelnde TÄ.

Weil weder ich selbst noch ein Familienmitglied in der Lage sind, Hanni 2xtäglich einzufangen um Ampho Moronal Suspension intraschnabulös zu verabreichen,
Wo liegt hier das Problem?
 
Hallo Mariama,

wir setzen gelegentlich Amphotericin B zur Behandlung des ganzen Schwarms ein. Ursächlich ist, wenn bspw. in der Sammelkotprobe Megabakterien nachgewiesen sind. Es macht keinen Sinn, nach dem Vogel zu suchen, der Ausscheider der Erreger war. Der Vorteil der Behandlung liegt darin, dass man nicht mehrere Vögel mehrmals täglich fangen muß. Es ist zwingend zu beachten, dass keine andere Quelle zur Aufnahme von Feuchtigkeit zur Verfügung steht.

Allerdings werden Vögel in akutem Zustand mit der Suspension behandelt. Hier ist der Grund, dass akut kranke Tiere auf diese Weise sofort und in der notwendigen Konzentration behandelt werden. Die Gabe des Pulvers über das Wasser erzielt seine Wirksamkeit über den langen Zeitraum der Gabe.

Glücklicherweise haben wir hier noch keinen Verlust wg. Megabakterien zu beklagen. Ich denke, dass hier auch die Doppelstrategie mit eine Rolle spielt.
 
Danke Susanne.

Das Problem liegt darin, dass wir zu zaghaft und zu ängstlich sind. Unsere bisherigen Versuche arteten in unzumutbaren Stress für die Vögel aus und waren noch nicht einmal von Erfolg beschienen. Deshalb scheidet eine mit Einfangen verbundene Behandlung zuhause definitiv aus.

Danke Le Perruche, gebt ihr die Suspension über einen festgelegten Zeitraum, bis zum Eintritt einer Besserung der Symptome oder bis keine Megas mehr im Kot nachzuweisen sind?

Liebe Grüße
 
Hallo Mariama,

der Nichtnachweis von Macrorhabdus ornithogaster ist leider kein Kriterium, allenfalls ein Indiz in einer Kette weiterer Beobachtungen, dass die Krise überstanden ist. Gleichwohl ist der Erreger weiter latent vorhanden und kann wieder zum Krankheitsausbruch führen.

Die Dauer der Medikamentengabe und auch die Dosierung sollte nach meiner Meinung immer in Absprache mit dem TA erfolgen, deshalb schreibe ich dazu kaum etwas. Lediglich über Möglichkeiten und Erfahrungen mache ich Aussagen. Ganz allgemein: Sowohl die Suspension, als auch das im Wasser gelöste Pulver gebe ich über einen längeren Zeitraum.

Etwas kürzer verabreiche ich die Suspension begleitend, wenn ein Vogel Antibiotika bekommt.
 
Mich interessiert auch nur die Erfahrung, bei welcher Dauer der Behandlung und welcher Dosierung keine gravierenden Organschäden an Leber und Nieren der Vögel eingetreten sind. Selbstverständlich sollen die Stimmen der User des Forums nicht den Gang zur Vogelfachärztin ersetzen.

Ich werde die Ärztin morgen genauer befragen. Gestern war wie immer an Samstagen eine Vertetungsärztin anwesend.

Musstest du schon einmal erleben, dass die Behandlung nicht anschlägt? Auch diese Möglichkeit soll nach ihrer Aussage bestehen.

Besorgte Grüße
 
Musstest du schon einmal erleben, dass die Behandlung nicht anschlägt? Auch diese Möglichkeit soll nach ihrer Aussage bestehen.
Das habe ich z.B. schon einige Male erlebt. Man kann einfach nicht vorhersagen wies ausgehen wird. Ich habe einen Welli hier, der zwei Schübe hatte in seinem Leben und jedesmal einige Wochen mit Ampho Moronal Suspension behandelt wurde. Das ist nun ca. 4/5 Jahre her, seitdem nichts mehr. Ihm gehts gut.
 
Ich habe noch keinen auf Megabakterien zurückgehenden (Going Light) Verlust gehabt. Im letzten Jahr ist ein Wellensittich an einem Nierentumor gestorben. Wer will sagen, ob hier eine Amphomoronal Behandlung mit ursächlich war. Als ich den Vogel vor einigen Jahren aufgenommen habe, war er mehr tot als lebendig. Sehr umfängliche und langwierige Behandlungen waren notwendig, damit er es überhaupt schafft.

Für mich persönlich ist die Frage nach möglichen Folgeproblemen nicht relevant, wenn eine Medikation in akuter Situation notwendig ist. Medikamente haben Nebenwirkungen. Das ist leider so. Ich denke Dosierung und Dauer der Gabe müssen für den konkreten Zustand indiziert sein. Das ist erst einmal wichtig.

In diesem Fall richtet der Erreger nach meiner Meinung mehr Schaden an, als es ein Medikament in der Zukunft möglicherweise tun kann.

Vom allgemeinen noch einmal zurück zur eigenen Erfahrung.
Ich habe in meinem Schwarm noch keinen Fall gehabt, dass ein Vogel nachweislich einen Schaden aufgrund einer Behandlung bekommen hat.
 
Möchte euch gern das Ergebnis meines ausführlichen Gesprächs mit meiner TÄin berichten.

Heute habe ich Hanni aus der TA Praxis geholt. Sie hat zwar während ihres Aufenthalts dort weiterhin abgenommen, hat aber auch durch den Stress der Einsamkeit und des Verlusts ihrer gewohnten Umgebung wenig gefuttert.

Mit Obstessig angesäuertes Wasser soll ich während der akuten Phase auf gar keinen Fall geben, da es die Schleimhäute viel zu sehr reizt. Nach Abklingen der Symptome kann ich es geben, die Wirkung ist allerdings nach ihrer Aussage nicht erwiesen.

Thymiantee soll ich nur geben, wenn die Vögel ihn mögen. Wenn sie wegen des unangenehmen Geschmacks weniger trinken als sie eigentlich benötigen, soll ich lieber Wasser anbieten. Koch- oder Quellfutter fände sie sinnvoll, weil es leichter verdaulich ist. Bevor die Vögel allerdings wenig davon fressen, weil sie es nicht kennen, soll ich lieber das gewohnte Futter geben. Kolbenhirse und andere nährstoffhaltige Nahrung sollten immer im Angebot sein. Bisher hatte ich den Wellimix wegen des Übergewichts meiner Piepser immer ohne Hafer bestellt, ab sofort wird es ihn mit Hafer geben.

Meine TÄin kennt das Pulver, hat es bereits als alleinige Behandlung erprobt und dabei festgestellt, dass diese Art der Behandlung nicht zu einer Reduktion der Megas geführt hat. Darüberhinaus hat sie unsere Vermutung der höheren Toxizität gegenüber der Suspension bestätigt.

Hanni wird nun zweimal täglich das Amphomoronal von einer Freundin direkt in den Schnabel gegeben. Bitte drückt die Daumen, dass die Behandlung anschlägt.

Liebe Grüße
 
Thema: Ampho Moronal als Suspersion oder Amphotherizin B in Pulverform bei Megas?

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