Amseljunges, von Eltern im Flug verloren..?

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Hallo, seit gestern am späten Abend bin ich Ersatzmutter eines Amsel-Winzlings. Das kam so: an unserem Gartenhäuschen brütete am Spalier inmitten der Kletterrosen ein Amselpaar. Neuerdings war zaghaftes leises Piepen zu hören.

Als mein Mann gestern abend auf der angrenzenden Terrasse im Gartenstuhl saß (was wir oft tun), beobachte er, wie eine der Amseln mit etwas schwerem im Schnabel aus dem Nest flog. Diesen Ballast warf sie im Flug (nicht sehr hoch) in ca. 8 m Entfernung ab - er landete auf Rindenmulch. Mein Mann ging nachschauen, was es denn war und stellte fest, dass es ein sehr junges Amselküken ist. Wir haben nicht gewagt, es wieder ins Nest zu setzen, damit es nicht noch einmal dasselbe Schicksal erleidet.

Ich habe ihm Wasser gegeben, etwas Magerquark mit Eigelb (wie empfohlen). Es war zunächst sehr schwach und schien auch nicht zu überleben. Aber denkste: ab heute morgen 10.00 Uhr (sher spät?) sperrt es regelmäßig den Schnabel auf. Ich füttere mit schnell organisiertem Kanariengold, Insektenweichfutter, eingew. Beoperlen und hoffe, dass ihm das bekommt. Bisher scheint es so, aber es sind ja erst einige Stunden.

Der Winzling hat sogar noch einen sichtbaren Eizahn und piept kaum hörbar.

Wer kann mir sagen, was es mit dem Aus-dem-Nest-tragen und im Flug Fallenlassen auf sich hat Machen Altvögel sowas Grausames öfter???

 

[Alfred Klein]

Hallo,
Von einer solchen Beobachtung habe ich noch nie gehört.
Allerdings kommt es immer wieder vor daß Küken von den Eltern aus dem Nest geworfen werden.
Warum genau weiß keiner.
Die Vermutungen gehen dahin daß die Elterntiere sehr früh und genau erkennen wenn ein Junges nicht in Ordnung ist und nicht aufgezogen werden kann.
Solche Küken sind auch in Menschenobhut schwierig aufzuziehen und die Erfolge sind bescheiden.
Das soll aber beileibe nicht heißen daß Du es nicht versuchen solltest.
Kennst Du die Seiten der www.Wildvogelhilfe.org in Sachen Jungenaufzucht? Wenn ja ist ja für das Wohl des Kleinen gesorgt.
Ich wünsche Dir viel Glück.

P.S. Das Verhalten der Altvögel erscheint grausam, es scheint jedoch ein Instinkt der Arterhaltung und des Schutzes der anderen Jungen zu sein.
In dieser Hinsicht ist die Natur wirklich nicht gerade zart besaitet.

 

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Danke für die Aufklärung

Hallo Alfred,
danke für Deine schnelle Antwort. - Bis jetzt geht es dem Kleinen gut. Man merkt zwar, dass es Kraft kostet, den Schnabel aufzusperren, aber er scheint willens, zu überleben.

Auf die empfohlene Website habe ich soeben noch einmal ausführlich geschaut. Ich war gestern abend schon einmal durch Google dort gelandet - wie auch bei diesem Forum.

Freundliche Grüße
blue