Anfängertips gesucht!

Diskutiere Anfängertips gesucht! im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo! Bisher habe ich nur Nymphen- und Ziegensittiche, aber es kann sein daß ich bald auch eine Graupapageihenne bekomme. Und jetzt bin ich...
K

Kuni

Guest
Hallo!

Bisher habe ich nur Nymphen- und Ziegensittiche, aber es kann sein daß ich bald auch eine Graupapageihenne bekomme. Und jetzt bin ich natürlich auf Infos angewiesen.

Ich habe hier in den Beiträgen gelesen, daß man auf Sonnenblumenkerne und Nüsse verzichten sollte wegen der Schimmelgefahr. Welche Zusammensetzung wäre denn für die Vögel geeigneter?

Muß man das Futter genau bemessen oder besteht keine Gefahr des "Überfressens"?

Welche Besonderheiten muß ich beachten?

Die graue ist ca. 10 Jahre alt und wohl relativ zahm. Es waren wohl einige Vergesellschaftungsversuche erfolglos. Ob es ein Timneh oder Kongo ist weiß ich auch nicht.
So ganz konkret ist das ganze noch nicht, aber ich denke ich sollte mich lieber vorher informieren um später dann möglichst wenige Fehler zu machen.

Ich bin also für jeden Tip dankbar!

Liebe Grüße

Kuni
 
Moin Kuni!

Hat etwas gedauert, aber so eine Anfrage zu beantworten braucht seine Zeit. Auch kann die Antwort nur sehr allgemein ausfallen.

Als erstes möchte ich sagen, das ich auch mit "kleinen Sittichen", wie Nymphen- und Springsittichen begonnen habe. Das hat sicherlich bereits einen gewissen Grundschaft an Erfahrung gebracht, dennoch nur wenig auf die Haltung von Graupapageien vorbereitet: die Haltung von Grauen und die Grauen selbst sind meines Erachtens wesentlich anspruchsvoller und vielleicht auchschwieriger als die von Nymphen.

Das beginnt bereits bei der Körpergröße und dem wesentlich größeren Schnabel, der einem zuerst gehörigen Respekt einflößen kann. Dennoch ist wichtig, das man seine Angst vor dem Schnabel und den zugegebenermaßen eventuell schmerzhaften Bissen bald ablegt.
Auch hat solch ein Graupapageienschnabel ein gehöiges zerstörerisches Potential: Türecken, Tapeten, Sofas, Schränke und Regalbretter, Bücher etc. werden schnell beschädigt und auseinandergenommen- schneller, als man es von Nymphen und Ziegen gewohnt ist. Graue können dabei genauso neugierig sein wie Ziegensittichen und nichts ist dann vor ihnen sicher.
Unterschiede außer im Äußeren konnte ich übrigens zwischen Timnehs und Kongos nicht feststellen.

Weiter geht es mit der Lebenserwartung von Grauen: wenn allles gut geht, werden sie doppelt so alt wie Nymphen.
Mit der Anschaffung eines Grauen übernimmt man somit eine jahrzehntelange Verantwortung, die durchaus auch das eigene Lebensalter übersteigen kann. Da kann sich dann auch die Frage stellen: wem "vererbt" man den Vogel?

Schließlich die Intelligenz von Grauen, die meines Erachtens doch ein vielfaches höher ist als die von Nymphen:
das bringt aber Folgeprobleme mit sich.
Als ein Anzeichen von Intelligenz kann durchaus gesehen werden, das Graue gegenüber Neuem äußerst Mißtrauisch und auch ängstlich reagieren und gegenüber Veränderungen oft sehr empfindlich sind. Zudem sind sie mehrheitlich im Gegensatz zu Wellis und Amazonen "introvertiert". (immer muß man bedenken, das die individuellen Charaktereigenschaften solche tendentiellen Artmerkmale durchaus überdecken können).
Andererseits langweilen sie sich wie viele intelligente Lebewesen schnell, sind also dennoch auf viel Aabwechslung nd Unterhaltung bspw. durch Spielzeug, das öfters mal ausgewechselt wird, durch entsprechende Futterdarreichung (z.B. bekommen meine auch immer mal wieder einen bspw. ganzen Apfel, mit dem sie sich dann beschäftigen können), durch viel Freiflug und einen Kletterbaum mit Spielzeug und viel Klettermöglichkeiten.
Gerade bei Spielzeug und Futter steht aber der Abwechslung leider entgegen, das Graue als Gewohnheitstiere zunächst sehr zurückhaltend darauf reagieren können. Hier ist das Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl des Halters gefragt.
Auch muß man damit rechnen, das die Eingewöhnung des Vogels in ein neues Heim wochen- oder gar monatelang dauert.

Graue als intelligente und sensible Tiere reagieren natürlich auch empfindlich und auf das (Fehl-)Verhalten des Besitzers und zeigen dies u.U. durch extremere Reaktionen als Sittiche.
Wenn man einen Grauen aus Privathand übernimmt, muß man leider immer damit rechnen, das dieser Vogel Verhaltensstörungen aufweist, die eventuell durch eine art- und sachgemäße Haltung behoben werden können, eventuell aber auch nicht: dann muß man bereit sein, mit diesen Verhaltenstörungen zu leben, was im Einzelfall problematisch sein kann.
Bei einem Vogel, der zehn Jahre alleine gehalten wurde, ist mit hundert prozentiger Sicherheit damit zur rechnen, das er Verhaltenststörungen aufweist. Diese müssen allerdings für den Halter nicht unbedingt problematisch sein.
Die bekannteste Verhaltensstörung ist sicherlich das Rupfen, zu dem leider die Grauen besonders neigen.
Zwar ist es wohl so, das die meisten einzeln gehaltenen Grauen mit dem Rupfen mit dem Beginn der Geschlechtsreife
(also zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr) beginnen, jedoch gibt es auch immer wieder Beispiele, bei denen ein Vogel mit zehn, fünfzehn, zwanzig oder mehr Jahren erst damit begann. Auslöser für das Rupfen kann auch
durchaus ein Orts- und Halterwechsel sein.

Eine zweite mögliche Verhaltensstörung ist das anhaltende Schreien - ähnlich der Kontaktrufe der Nymphen, nur unter Umständen noch lauter und schriller - entweder, wenn die menschliche Bezugsperson den Vogel verlassen will oder aber bereits dann, wenn der Vogel meint, die menschliche Bezugsperson schenkt ihm zuwenig Aufmerksamkeit. Auch wenn Graue gemeinhin nicht unbedingt lauter als Nymphen sind, kann dies doch zu einem Problem mit den Nachbarn führen, abgesehen von der eigenen nervlichen Belastung.

Eine weitere "Verhaltensstörung"(der Begriff trifft es u.U, nicht ganz, ich bleibe aber mal dabei) kann das Beißen und Hacken sein bis hin zu Attacken auf Menschen.
Ein gelegentliches Hacken ist normal und oft auch wohlbegründet: wenn man bspw. beim Kraulen einen Federkiel berührt und dies den Vogel schmerzt oder wenn man den Vogel kraulen will und er nicht in der Stimmung dazu ist. Solches Hacken ist von halter m.E. zu akzeptieren und dieses Verhalten zeigen auch oft paarweise gehaltene Vögel gegenüber ihrem Partner.
Etwas anderes ist es jedoch, wenn der Vogel oft oder sogar immer nach der hingehaltenen Hand hackt, dies vielleciht sogar als ein Spiel ansieht (angeblich, weil er sich an den Schmerzenslauten es Menschen erfreut, wie es in machen Büchern heißt) und dabei auch sehr fest zubeißt. Ursache für ein solches Verhalten kann ein Fehler bei dem Versuch der Zähmung sein: da möchte man, das der Vogel einem auf die Hand steigt und hält sie ihm deshalb hin. wenn aber der Vogel sich tatasächlich der Hand nähert und vielleicht die unbekannte Hand erst einmal mit dem Schnabel erforschen will, verläßt einem der Mut und man zieht die Hand schnell wieder zurück. So etwas ist natürlich äußerst frustrierend für den Vogel, der die ganze Aktion nicht verstehen kann und führt nicht selten dazu, das der Vogel später stets zur hingehaltenen hand hackt. Dann bedarf es guter Nerven, um ihn dieses Verhalten wieder abzugewöhnen und ihm zu zeigen, das die hand etwas ist, dem er vertrauen kann.
Noch problematischer kann es sein, wenn der Vogel seinen Käfig als sein Revier ansieht, in dem der Mensch nichts zu suchen hat, so das er eine hineingesteckte Hand angreift.
Zwar soll der Käfig auch dem Vogel Schutz und Sicherheit vermitteln, doch ist es bei Großpapageien m.E. unumgänglich, das sie das Hineingreifen in den Käfig akzeptieren.
Schließlich kommt es vereinzelt auch mal zu Attacken eines Grauen auf Menschen, vor allem dann, wenn der Vogel einen
menschen als seinen Geschlechtspartner ansieht und entsprechend eifersüchtig und aggressiv auf andere Menschen, insbesondere FreundIn/EheparterIn/LebensgefährtIn reagiert. In solchen Fällen muß auch der Betroffene mit Großpapageien umzugehen wissen (ich selbst habe dieses Problem mit Charlie gehabt, dessen bezugsperson meine Freundin Maike ist und der verschiedentlich (schein-)Angriffe auf mich flog).
Letztlich entstehen solche Verhaltensweisen auch aufgrund falscher oder fehlender "Erziehung". Wenn auch Graue keine Rudeltiere wie Hunde sind, sondern Schwarmtiere und sich somit niemals derart dem Rudelführer unterordnen, so gibt es dennoch auch bei ihnen eine soziale Rangordnung und des ist wichtig, das der Mensch stets ranghöher als der Vogel: ein Grauer, der sich als Boss im Schwarm sieht, wird schnell zum Tyrannen im Wohnzimmer, der durchaus mit heftigen Bissen auf Menschen reagiert, wenn die etwas tun, was er nicht will. Bei einem Vogel dieser Größe führt das aber zu ernsthaften Schwiergkeiten.
Allerdings muß man sich bewußt sein, das es immer mal wider zu Auseinandersetzungen über die Rangordnung kommen kann, denn sie ist innerhalb eines Schwarms kein statisches Gebilde.Einige halten Graue für "unberechenbar" oder "link": das stimmt zumindest insoweit, als das ihre Körpersprache häufig weniger eindeutig und für den Menschen
interpretierbar ist als bspw. die Körpersprache der Amazonen. Von daher kann es leicht einmal zu Fehleinschätzungen des Halters kommen, auf die ein Grauer dann mit einem Hacken reagiert. Besondere Aufmerksamkeit ist deshalb im Umgang mit dem Vogel zumindest in der ersten Zeit notwendig. Auch muß man ja erst selbst lernen, die Signale des Grauen zu deuten.

Weitere Verhaltenstörungen, die aber zumindest für den Halter weniger problematisch sind , ist das Füttern des Menschen, der Versuch, Hand oder Fuß zu begatten und eigentlich auch bei einzeln gehaltenen Papageien das Sprechen, denn es zeigt nur den Versuch des Vogels, mit dem artfremden Schwarm- oder Gschlechtspartner in stimmliche Kommunikation zu treten.

Auf alle Fälle mußt Du darauf vorbereitet sein, dem Grauen einen großen Teil Deiner Zeit zu widmen und das über jahrzehnte. Eigentlich kann ein berufstätiger Mensch kaum einen Einzelvogel halten.

Graue sind leider nicht nur psychisch recht empfindlich, sondern auch körperlich: gerade bei einer Wohnzimmer bzw. Innenvolierenhaltung sind Erkrankungen recht häufig - Aspergillose, PBFD, Leber- und Nieren, Mangelerscheinungen.
Als vorrangig waldbewohnende Vögel der Tropen benötigen sie eine vergleichsweise hohe Luftfeuchtigkeit (60% - 70%), die gegebenfalls nur unter Einsatz eines Lufbefeuchters zu erreichen ist.
Wie alle Vögel brauchen sie auch ungefiltertes Tageslicht zur Starkung des Immunsystems bzw. der körpereigenen Vitaminsynthese, auch hier eventuell wieder durch den Einsatz spezieller Lampen.
Viel Freiflug dient nicht nur der Beschäftigung des Vogels, sondern auch der Stärkung der Muskulatur, der Kondition und der Atmungsorgane und wirkt damit wesentlich krankheitsvorbeugend, gerade vor Aspergillose. Problematisch wird dies bei Vögeln, deren Flügel gestutzt waren oder die selten/nie aus ihrem Käfig kamen, denn die sind erst wieder mühsam an das Fliegen zu gewöhnen (wie ich aus eigener Erfahrung mit meinem immer noch flugfaulen Alf weiß). Es ist aber alleine zur Gesundheitserhaltung des Vogels unbedingt anzustreben, auch wenn dies auf der anderen Seite bedeutet, das das Wohnzimmer mehr leidet;).

Schließlich das Futter: ein großer Teil der Fertigmischungen im Handel sind leider nicht geeignet, sei es, weil sie Erdnüsse enthalten oder einen zu großen Sonnenblumenkernanteil (Schimmel und Fett).
Erdnüsse sollten höchstens als leckerbissen gereicht werden, dann möglichst nur solche, die für den menschlichen Verzehr bestimmt und geschält sind.
Das Futter von Grauen kann und soll zwar einen etwa größeren Fettanteil enthalten als das von Amazonen, dennoch sollte der Sonnenblumenkeranteil 30% nicht übersteigen, am besten nur 20% (ich habe immer wieder festgstellt, das Graue Sonnenblumenkerne allen anderen Sämerein vorziehen).
Die Körnermischung sollte abwechslungsreich mit möglichst vielen verschiedenen Sämereisorten sein, wobei durch eine Rationierung des Futters auf den Tagesbedarf sichergestellt wird, das der Vogel auch von allen Sämereien etwas aufnimmt.
Luft (s.u.) schlägt vor, 30% Kardi, 20% Sonnenblumen. 10% Getreide, 10%Mais, 10% Hülsenfrüchte, 10%Nüsse, 5% Hafer und 5%Kleinsämereien. Wie groß der Anteil der ölhaltigen Sämereien sein kann ob geringer als in dieser Futtermischung (bspw. durch verzicht auf die Nüsse), hängt allerdings auch wesentlich davon ab, wieviel Bewegung (Flug) der Vogel hat. Überfressen ist leider möglich: auch wenn vielfach geraten wird, das der Vogel stet s Körnerfutter zur verfügung haben sollte, vertrete ich eher die Ansicht, das das Futter rationiert sein sollte.
Kochfutter (aus Hülsenfrüchten, Reis, verschiedenen Gemüsesorten) bereichtert den Speiseplan zusätzlich, ebenso Keimfutter, wenn dieses garantiert schimmelfrei ist, ansonsten lieber auch Quellfutter zurückgreifen. Koch- und Keimfutter bieten zudem die Möglichkeit, pulverförmiges Zusatzfutter oder Medikamente gezielter zu verabreichen.
Aus dem gleichen Grund erscheint es mir auch günstig, den Vogel an milchfreie Babybreie (eventuell mit Obst- oder Gemüsesaft angerührt (s.u.) oder Gemüse- und Obstbreie für Kleinkinder zu gewöhnen: auch sie sind im Bedarfsfall ideale Träger für Vitamin- und Mineralstoffpulver oder Medikamente.

Mindestens 30% bis 50% des täglichen Futters sollte aus Obst, Gemüse und Grünfutter in allen Variationen bestehen.
Frißt der Vogel zuwenig davon, so kann man versuchen, dies einerseits durch Obst- und Gemüsesäfte statt Trinkwasser (oder, falls er es mag, durch die erwähnten Breie) auszugleichen, andererseits wird man auf ein Vitamin- und Mineralienzusatzfutter wie AviConcept oder Korvimin ZVT, eventuell auch Vitacombex zurückgreifen müssen.

Auch Graue brauchen tierische Proteine: daher sollte man ihnen einmal in der Woche, Quark oder Joghurt, einen gekockten Knochen zum Benagen, gemahlenes Hundetrockenfutter unter das Kochfutter gemischt (manchmal wird auch Hundedosenfutter empfohlen) oder aber ein Insektenfutter für Weichfresser anbieten.

Natürlich darf auch Grit nicht fehlen sowie frische Zweige zum Benagen.
So, ich hoffe, ich habe jetzt nichts wesentliches vergessen.

Irgendwer hat einmal geasgt, wenn man Katzen hält, wird man zum Untermieter in seiner eigenen Wohnung - ich glaube, für die Papageien- und Sittichhaltung im Wohnzimmer gilt gleiches, erst recht für die Haltung von Großpapageien.

Das beste der mir bekannten Büchern über Graue ist von Stefan Luft: Der Graupapagei - Lebensweise, artgemäße Haltung und Zucht, NaturBuchverlag, das sich auch sehr kritisch mit der Haltung dieser Papageien auseinandersetzt.
Soweit ich weiß, ist es aber nur noch in Restexemplaren erhältlich (ich habe es noch über Ricos Futterkiste
Ricos Futterkiste bekommen. Auch empfehlenswert ist Wolfgang De Grahl, Der Graupapagei, Ulmerverlag. Meines Erachtens ist eine gewisse Vorsicht aufgrund einiger Fehlinformationen und sehr undifferenzierter Anschauungen gegenüber den Büchlein von Annette Wolters aus dem Gräfe und Unzer-Verlag angebracht, das aber dennoch auch eine Fülle guter Tips erhält: allerdings, so einfach, wie die Autorin es darstellt, ist die Haltung von Grauen nicht!

Sehr hilfreich bei der "Erziehung" vor allem von Charlie erwiesen sich die englischsparchigen Artikel von Liz Wilson (http://www3.upatsix.com/liz/index.html).
Weitere Sites zu Grauen:
http://www.happy-parrot.com/
http://www.netmarkt.com/papageien/graupapagei/graupapageien2.htm
http://members.aon.at/papageienfreunde/
http://www.africangreys.com/german/contents.htm
http://members.aol.com/btrfly66/
http://www.talknet.de/~magu/

So, das soll erstmal reichen:).
Berichte mal, wie es weiter gehen soll!

Schönes Wochenende noch!
 
Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten, besonders dir Rüdiger!

Inzwischen hatte ich die Möglichkeit mit der Vorbesitzerin direkt zu telefonieren, und ich werde diesen Vogel wohl nicht nehmen. Es ist ein Timneh, und wenn ich das Gehörte richtig deute ist das Tier wohl bereits verhaltensgestört. Es hat wohl schon viele Verpaarungsversuche auch im Schwarm gegeben, bei denen der Vogel wohl die anderen höchstens geduldet hat, zumindest hörte es sich für mich so an. Das Tier scheint sehr zerstörerisch und wenig erzogen zu sein, und mit der Zahmheit ist es scheinbar auch nicht so weit her. Ich denke, dieses Tier muß in erfahrenere Hände. Wie du schon gesagt hast Rüdiger, der Vogel hat hoffentlich noch sehr viele Jahre vor sich und es wäre nicht gut, wenn ich das Tier wieder abgeben müßte weil ich nicht mit ihm klarkomme. Schließlich soll der graue ja kein "Wanderpokal" werden!

Aber aufgeben tue ich das Thema nicht, denn die Tiere reizen mich sehr. Aber es ist erstaunlich wie viele Papas ein neues zuhause suchen wenn man die Ohren ein wenig aufmacht.

Ich werde mich schon mal weiter informieren und schon mal Ausschau nach einem entsprechenden Käfig bzw. Voliere halten und meine Wohnung und mich nach und nach auf den neuen Mitbewohner vorbereiten. Ob es dann wirklich ein grauer oder eine Amazone wird werde ich dann sehen.

Olaf, leider habe ich morgen keine Zeit zu der ausstellung zu kommen. Schade, ein Erfahrungsbericht wäre bestimmt hilfreich gewesen!

Vielen Dank noch mal! Wenn sich was Neues tut werde ich es euch berichten!

Liebe Grüße
Kuni
 
Moin Kuni!

Einerseits sicherlich schade, andererseits finde ich es bewundernswert, das Du eine so wohlüberlegte Entscheidung getroffen hast!

Hallo Olaf!

Klar die Unterschiede im äußeren, aber worin sollen die Unterschiede im Verhalten bestehen? Bislang habe ich noch niemanden getroffen, der dazu etwas hätte sagen können.
 
Liebe Kuni,
die Tierärztliche Hochschule Hannover betreibt ein Resozialisierungsprojekt für Graue. Ich würde mich für den Vogel freuen, wenn die Besitzer sich dort melden würden.
Liebe Grüße, Petra
 
Hallo Petra!

3 mal darfst du raten wo ich mich am Montag melden wollte!!!*g*. Bin auch schon auf der aktiven Suche nach ner preiswerten geeigneten Zimmervoliere!!!

Ich denke mir, daß ich mich da mal umhöre und mir die Tiere mal erst mal ne zeitlang angucke.

Habe gestern abend durch die Tierärztin einer Freundin davon gehört. Wahrscheinlich habe ich auf die Weise auch ne gute Vogeltierärztin gefunden, denn sie hat selbst Papageien aus Hannover und meine Freundin ist schwer begeistert von der Frau, die wohl auch mit Hannover zusammenarbeitet und sie ist nur 40 km von hier entfernt.
...langsam entwickelt es sich!

Liebe Grüße
Kuni
 
Hallo Rüdiger,

ich habe gerade eine Mail bekommen, die sich wohl auf deinen Beitrag bezieht:

Zitat von Rüdiger
Das Futter von Grauen kann und soll zwar einen etwa größeren Fettanteil enthalten als das von Amazonen, dennoch sollte der Sonnenblumenkeranteil 30% nicht übersteigen, am besten nur 20% (ich habe immer wieder festgstellt, das Graue Sonnenblumenkerne allen anderen Sämerein vorziehen).

Deshalb setzte ich diese Mail mal hier ins Forum:

*************

Hallo, Vogelfreunde.

Wer hat denn diesen Unsinn geschrieben, dass der Graupapagei moeglichst keine Sonnenblumenkerne bekommen soll ?? ja wollt ihr den armen Vogel denn verhungern lassen ?? 60- 70 % seines Futters besteht aus Sonnenblumenkernen - einer moechte sie
schwarz, der andere weiss. Den Rest Futter gibt man als Vollnahrung von Vitakraft. Privat hat man gar nicht die Moeglichkeit so viel verschiedene Koerner zusammen zu tragen. man muesste ja jeden Tag 20 Stunden in den Wald gehen.
Gerade habe ich einen Artikel gelesen, dessen Besitzer dem Grauen Huehnerschenkel und Lammkeulen kocht und bratet !!! Warum sterben wohl so viel Voegel ??
Unter der nachstehenden http://www. Adresse koennt ihr meinen Billy sehen- 19 Jahre kerngesund von Koernern. Sonnenblumen nur weiss. Gruss aus Berlin Helmut und Billy

http://www.planet-interkom.de/h.Urban

*************

Also ich habe zwar keinen Grauen, aber meine Vögel sind auch OHNE die VOLLNAHRUNG von Vitakraft gesund und munter und vermehren sich fleißig :-)
 
Moin Patrick!

Danke für die Weiterleitung der Mail, kann sich ja ganz gut auf meinen Beitrag beziehen. Schade, das sich Helmut nicht unmittelbar zu Wort melden mag, andere Meinungen und Erfahrungen sind stets interessant (auch wenn sie sich nicht mit meinen decken;)).
Als "Quelle" für meinen Fütterungsvorschlag will ich neben meinm papageienspezialisierten TA vor allem Stefan Luft (Der Graupapapagei, Naturbuchverlag)nennen, dessen Buch meines Erachtens das beste und kritischste zur Haltung von Grauen ist (und das nicht mehr aufgelegt wird.:( Über einen möglichen Zusammenhang mag man spekulieren: das Buch von Wolters (Der Graupapagei, GU-Verlag), wird dagegen munter weiteraufgelegt, und die empfiehlt 50% Sonnenblumenkerne im Futter).
Es ist wohl so, das Grauapapageien eine fetthaltigere
Körnermischung vertragen und eventuell auch brauchen als bspw. Amazonen; sicherlich ist es auch so, daß die Haltungsbedingungen wesentliche Faktoren für die Zusammenstetzung des Körnerfutters sind: bspw. können Vögel, die viel Freiflug oder Dauerfreiflug haben, ein fettreicheres Futter bekommen; ebenso Vögel, die in einer Freivoliere gehalten werden, deren Schutzraum im Winter vergleichsweise kühl ist und die ihn zudem auch mal verlassen. Gleiches gilt sicher auch für Vögel, die sich in Brutstimmung befinden oder brüten.
Auch die individuellen Eigenschaften können Einfluß auf die Futterzusammensezumng haben: agilere Vögel, die viel fliegen, können sicherlich mehr Sonnenblumenkerne vertragen als die eher "faulen".
Auszuschließen sind auch nicht genetische Dispositionen zur "Fettleibigkeit" oder für Lebererkrankungen, für die Graue allerdings auch eine Artdisposition haben sollen - auch ein Grund, mit fetthaltigen Sämereien eher vorsichtig zu sein.
Gegen Sonnenblumenkerne spricht im übrigen nicht nur der hohe Fettgehalt, sondern auch, das sie zu den Sämereien gehören, die oft besonders hoch mit Schimmelpilzsporen belastet sind.
Das das meiste Papageien- und Sittichfutter einen höheren als den empfohlenen Anteil von 20 - 30% haben, ist für mich kein Argument dafür, das dieses Futter das richtige für die Vögel ist: Sonnenblumenkerne sind nun einmal sehr billig (ich glaube sogar, die billigsten Sämereien) und deshalb bietet es sich für den Produzenten natürlich aus wirtschaftlichen Gründen an, einen hohen Aneil an Sonnenblumenkernen in seine Körnermischung zu geben.
Auch, das Graupapageien häufig Sonnenblumenkerne bevorzugen, ist kein Argument für die Fütterung von besonders viel Sonnenblumenkernen - im Gegenteil, gerade dies ist ein Grund, Sonnenblumenkerne zu rationieren, damit sie auch andere Sämereien und vor allem Obst, Gemüse und Grünzeug fressen.
Man muß bedenken, das Graue instinktiv fetthaltiges Futter als Energierreservoir bevorzugen, was im Freileben auch vom Vorteil ist - nicht aber in der Wohnzimmer- und Volierenhaltung.
Übrigens habe ich auch jahrelang meinen Sittichen Vitakraft gegegen und selbst keine weiteren schlechten Erfahrungen gemacht - irgendwann wurde es mir aber auch zu teuer.
Hier in den Foren gibt es allerdings auch andere Erfahrungen mit Vitakraft.
Auch bekommen meine Grauen ab und an mal einen ungewürzten Hühnerknochen mit etwas Fleisch daran - es setzt sich immer mehr die Meinung durch, das man der Versorgung mit tierischen Proteinen bei der Fütterung von Papageien bislang zu wenig Aufmerksamkeit schenkte.
Ich will aber keineswegs bezweifeln, das Helmuts Vogel Billy mit der von ihm beschriebenen Fütterung 19 Jahre alt wurde (und hoffentlich noch viel viel älter wird)! Nur halte ich es doch auch angesichts vieler anderer Grauer mit Fettleber eher für die Ausnahme.
 
Hallo!

Habe zwar keine Graupapageien, die Geschichte mit den Sonnenblumen geht uns Papageienhalter aber wohl alle gleich an. Die Sonnenblumenration darf höchstens 10-30 Prozent betragen, Ausnahmen stellen da eventuell nur brütende Vögel dar. Nachdem einer meiner Papageien (Edelpapagei) wegen Leberschaden gestorben ist und eine meiner Blaustirnamazonen gerade mal übern Berg ist kann ich es nur jeden empfehlen das Thema Papageinernährung SEHR ernst zu nehmen. Mangelerscheinungen oder Organschäden in Folge von Fehlernährung sind häufiger als oft angenommen die Todesursache. Vitakraft, etc. sollte man auch keinesfalls verwenden, aus verschiedensten Gründen (unnötige, oder in manchen Fällen schädliche Beigaben, falsche Zusammensetzung der Körnersorten oder im falschen Verhältniss, und vor allem die oft schlechte Qualität) Wichtig ist auch viel Obst, vor allem meine Amazonen fressen mehr Obst als Körner, Graue sind im Punkto Fettleibigkeit zwar nicht so anfällig wie Amazonen, trotzdem ist auch das nicht zu vergessen. Einen Papageien nur mit Sonnenblumen, egal ob jetzt gestreift oder weiß, zu füttern ist wirklich das schlechteste was man machen kann. Diese Tiere brauchen sehr viel Abwechslung. Nur weil der Graue jetzt 19 Jahre damit gelebt hat heisst das nicht das es da A und O ist. Z. B. meine Venezuelaamazonen wurden ca. 30 Jahre lang in einem Käfig mit der Grundfläche von einem halben Quadratmeter gehalten, und leben trotzdem noch ohne arg krank zu sein. Heisst das jetzt das diese Haltung gerechtfertigt ist? Sicher nicht, ich denke das Gleiche gilt auch für Helmut`s Beispiel. Graupapageien können 50 Jahre und älter werden, das der Graue das Alter ohne Leberschaden oder Mangelerscheinung erlebt ist recht ungewiss. Falls du, Helmut, mitliest würde ich dir wirklich empfehlen das du dich einmal mehr informierst, was dein Billy wirklich braucht. Als Buchtipp kann ich das Buch "Ernährung der Papageien und Sittiche" (Hans-Jürgen Künne, Arndt Verlag) sehr empfehlen, es enthällt viele wichtige Infos und übermittelt Sachwissen in verständlicher Form.

Ich hoffe du denkst wirklich einmal darüber nach, was du Billy antust. Du könntest durch diese Fütterungsmethode sein Lebensdauer eventuell halbieren,- 19 Jahre sind für einen Grauen noch kein sehr hohes Alter!

Doris
[Geändert von Doris am 26-10-2000 um 22:55]
 
Hallo!

Wollte mich nur mal kurz wieder melden. Ich arbeite weiter an der Anschaffung zweier Graupapageien. Eine gebrauchte 2 meter Zimmervoliere habe ich inzwischen auch gefunden, die ich allerdings dann noch streichen muß. Vom gleichen Vereinskollegen hoffe ich auch 2 graue zu bekommen, aber er muß erst noch überlegen ob er sich von ihnen trennen kann. Er braucht zwar Platz in seinen Volieren (die Anlage solltet ihr sehen, da träumt so mancher Vogelpark von!!!), aber wenn man ihn mit seinen Tieren zusammen sieht, glaube ich daß meine Chancen schlecht stehen*g*. Aber das wird schon, ich mag das auch nicht übers Knie brechen, die richtigen Vögel kommen bestimmt!

Also Rüdiger, deine Arbeit war nicht umsonst, ich werde bestimmt noch Nutzen daraus ziehen können!!!*G*

Ich melde mich wenn es was Neues gibt.

Liebe Grüße
Kuni
 
Hallo liebe Kuni,

hat sich mittlerweile schon was ergeben? Hast Du Deine Traumvögel Graue schon gefunden?

Berichte doch mal wieder, ob es was neues gibt. :)

Liebe Grüße von Daniela
 
Hallo Daniela!

Das ist aber echt lustig daß du ausgerechnet heute schreibst!! Zu der Zeit als du deinen Beitrag gepostet hast war ich gerade auf Vogelbesichtigung!

Und da saß ER!!! MEIN Grauer!!! 9 Monate alt und vermutlich ein Hahn. Naturbrut.

Eigentlich hatte ich ihn ja heute erst ansehen wollen und ihn erst nach unserer Vereinsvogelausstellung mitnehmen wollen, aber da er mich so anlachte, und ich den Käfig für den Anfang schon hatte, bin ich nach Hause, habe alles für seine Ankunft vorbereitet und jetzt sitzt er hier, drei meter entfernt und guckt meinen anderen Vögeln beim klettern und fliegen zu.

Der Transport war ein Drama weil immer wenn ich ihn ansah gab er die furchterregendsten laute von sich*g*. Also: nicht direkt ansehen!!! Aber ich möchte ihn doch auch mal aus der Nähe sehen!!! Wie soll ich mich für einen Namen entscheiden, wenn ich nicht weiß wie er guckt??? Derzeit schwanke ich zwischen Nelson und Grisu. Bin aber für weitere Tips dankbar :) Leider werde ich dann wohl mit der endgültigen Namensgebung noch ein bißchen warten müssen, aber erst muß sich der vogel eingewöhnen.

Der graue stammt aus der Zucht eines Vereinskollegen und er hat einen ausgezeichneten Ruf. Außerdem kann ich mich auch mit Problemen an ihn wenden. Futter für die ersten Wochen hat er mir auch mitgegeben.

Jedenfalls bin ich jetzt unheimlich glücklich, daß es endlich soweit ist.

Vielen Dank für eure Tips (bin auch weiterhin für jeden dankbar)

Liebe Grüße
Kuni
 
Hallo liebe Kuni,

hey, herzlichen Glückwunsch zum Erwerb Deines lange ersehnten Grauen. Hat ja auch lange gedauert. Aber man gibt sich eben nicht mit dem Erstbesten zufrieden. Ist schon klar. Eure Freundschaft soll ja schließlich ein Leben lang halten.

Das mit der Schüchternheit gibt sich sicher bald. War bei meinem Ronny damals auch so. Das war ein Mohrenkopfpapagei, Du müßtest ihn von meiner Homepage kennen. Der war am Anfang auch so scheu, ich durfte ihm nicht zu nahe kommen. Aber er war auch erst 2 1/2 Monate alt. Hatte noch nicht mal das volle Gefieder. Mit viel Geduld und Liebe ist aus ihm ein unersetzbarer Freund und auch sehr guter Babysitter geworden, als dann meine Große auf die Welt kam. Ich hatte nie einen besseren Aufpasser. :)

Und ich kann Dir nur wünschen, daß Du mit Deinem Grauen - wie immer er auch heißen soll - länger zusammen glücklich sein darfst als ich mit meiner Ronny. :(

Liebe Grüße mal von Daniela
 
Hallo an alle!
Ich lese heute zum ersten Mal in den Foren und dieses hier finde ich besonders interessant, weil ich mir vor ca. 2 Wochen meinen Traum erfüllt und mir einen Graupapageien zugelegt habe. Jetzt habe ich das Problem, daß mein Willy zwar futterzahm ist, aber noch nicht handzahm. Eine mir bekannte Züchterin gab mir den Rat, den Vogel unbedingt gleich herauszunehmen und an die Hand zu gewöhnen. Er will aber nicht auf die Hand, hat mich auch schon empfindlich gezwickt. Jetzt bin ich natürlich verunsichert, ob ich ihm nicht doch noch Zeit lassen soll oder ob ich immer wieder versuchen soll, daß er auf die Hand geht. Habe natürlich Angst, daß ich ihn überfordere und er vielleicht später durch meine Unwissenheit nicht handzahm wird. Ich würde mich sehr über konkrete Tips freuen. Dank der vorherigen Artikel sehe ich mich darin bestärkt ihn doch schon raus zu lassen, bevor er handzahm ist. Ich hoffe, das klappt.
Grüße
 
Moin Elke!

Herzlich Willkommen im Forum!

Na, Willy ist ja erst zwei Wochen bei Dir, das ist meines Erachtens noch nicht viel Zeit.
Im allgemeinen ist es richtig, dem Vogel eine Woche Ruhe
zu gönnen, damit er sich an seinen neuen Käfig und von seinem sicheren Käfig aus an die neuen Menschen gewöhnen und in der neuen Umgebung bereits etwas orientieren kann.
Wie bereits gesagt, bin ich nicht der Ansicht, das man grundsätzlich nur zahme Vögel Freuflug gönnen kann, auch bei nicht zahmen Vögeln ist es möglich, wenn sie ihren neuen Käfig als Heim akzeptiert haben, wenn sie kein Futter außerhalb des Käfigs bejkommen, so das auch ein Anteiz zur Rückkehr besteht, und wenn ihr Käfig leicht wieder für sie erreichbar ist.

Das Willy futterzahm ist (bedeutet für mich: er nimmt Futter aus der Hand) ist schon ein großer Efrolg, die erste Angst und das erste Mißtrauen gegenüber dem Menschen scheinen mir damit bereits überwunden. Es gibt einem auch die Möglichkeit, mit Hilfe von Leckerlis Willy auf die Hand zu locken.
Wenn dem so ist, kann es durchaus sein, das sein Zwicken keine Abwehrhandlung ist, eher ein Zeichen für seine Unsicherheit: Graupapageien erkunden neues und unbekanntes ja mit ihrem Schnabel, nähern sich dem Unbekannten langsam mit dem Schnabel, stupsen es an und nehmen es in einen zweiten Schritt dann auch in den Schnabel. Möglicherweise geht Willy gegenüber der Hand genauso vor: es ist einfach ein langsames Herantasten, das Zwicken soll gar nicht schmerzhaft sein, aber wir haben eben kein schützendes Federkleid und Willy weiß die Kraft seines Schnabels bei menschen noch nicht richtig einzuschätzen.
Dann erescheint es mir wichtig, die eigene Unsicherheit zu überwinden, denn die kann ein Grauer durchaus spüren und sie kann sich auch auf ihn übertragen. Das heißt auch, das Zweicken zu ertragen und nicht plötzlich in die Hand wegzuziehen. Aus eigener Erfahrun g weiß ich, das dies fast das schwerste ist, denn das wegziehen ist ja eine fast automatische Reaktion. Einen Grauen kann sie verwirren: einerseits wird ihm die Hand vorgehalten, andererseits: wenn er sich ihr dann nähert, wird sie wieder weggezogen.
Das kann zu Frustrationen führen, denen möglicherweise dann auch ein agressives Verhalten folgt, oder aber, Willy sieht es als ein unterhaltsames Spiel und versucht, möglichst schnell die Hand zu zwicken.
Wenn man es dann doch nicht vermeiden konnte, die Hand wegzuziehen, sollte man sie ihm gleich wieder vorhalten, denn Willy soll auch nicht den Eindruck bekommen, das man vor ihm Angst hat.
Ich glaube aber, man sollte Willy auch schon zeigen, daß das Zwicken für einen unangenehm ist: nach Möglichkeit nicht durch lautes Aua-Schreien (denn auch das wird von manchen Papas als eine spielerische Lautäußerung mißverstanden), sondern bspw. durch ein energisches "Nein" im scharfen Tonfall, ruhig auch begleitet von einer entsprechenden Mimik.
Wenn Willy ruhig und gelassen auf die Hand reagiert und "nur" zwickt, dann kannst Du meiner Ansicht nach ruhig mehrmals am Tag mit ihm "üben" und das Training durch Leckerlis als Belohnung versüßen. Da hätte ich dann keine Sorgen, ihn zu überfordern oder zu verängstigen.

Keinesfalls würde ich empfehlen, einen Stock oder Ast als Hilfsmittel einzusetzen oder mit einem Handschuh zu üben:
man will ja schließlich den Vogel dazu bewegen, das er freiwllig auf die Hand kommt und nicht nur auf einen Ast.
Und es ist nicht gesagt, das, wenn er das eine beherrscht, er auch tatsächlich dann auf den Ast. Allerdings gibt es auch welche, die gute Erfahrungen mit einer solchen Trainingsmethode gemacht haben. Im schlechtesten Fall allerdings wird er Angst vor Ästen, Stöckern und Handschuhen haben. Handschuhe sollten meines Erachtens auch nur ein Hilfsmittel in Notfällen sein. Auch lernt ein Papa so nicht, wie stark er im Spiel zwicken darf.

Ebenfalls geteilte Ansicht herrcsht wohl bei der Frage, ob man das Training in oder außerhalb des Käfigs durchführen soll: ich persönlich plädiere eher für außerhalb, weil der Vogel so eher die Möglichkeit hat, sich zurückziehen, das "auf die Hand kommen" eher freiwillig von ihm vollzogen wird und nicht, weil er keine andere Wahl hatte und weil es in manchen Fällen auch so ist, das ein freifliegender, futterzahmer Vogel sich zuerst (auch vielleicht angelockt durch ein Leckerli) auf die Schulter setzt und dann auch auf die Hand kommt.
Im Käfig dagegen hat der Vogel kaum Ausweichmöglichkeiten, er fühlt sich bedrängt oder sieht den Käfig als sein Revier an, das er gegen Eindringlinge verteidigen muß, so das er eher ein agressives Verhalten zeigt.
Andererseits: es wird sich ja niemals vermeiden lassen, bspw. beim Reinigen oder Futterwechsel mit der Hand im Käfig zu hantieren, insofern halte ich es auch für dringend notwendig, das sich der Vogel daran gewöhnt und die Hand im Käfig akzeptiert.

Tja, jetzt bin ich von dem Fall ausgegangen, das Willy schon recht zahm ist und sein Zwicken nicht unbedingt eine Abwehrhandlung, zumindest keine sehr ernsthafte.
Wenn Willy allerdings, vielleicht nach einem anfänglichen Zögern oder sogar Zurückweichen, schnell nach der Hand hackt, eventuell sogar dabei leise oder lauter knurrt, dann hat er noch zuviel Angst vor der Hand. In diesem Fall würde ich vorerst nur damit fortfahren, ihn immer wieder aus der Hand zu füttern und mit der Zeit, nachdem er das Fressen aus der Hand genommen hat, die Hand einfach am Käfig zu lassen. Wenn er dann dennoch anfängt zu fressen, beunruhigt ihn die Hand nicht mehr allzusehr. Dann kannst Du anfangen zu versuchen, ihn weiter an die Hand zu gewöhnen, indem Du sie immer näher bei ihm liegen läßt. Eventuell beginnt er dann von selbst das beschriebene Erkunden der Hand, und versuchen, das er sich auf die Hand setzt.

Das wichtigste bei alledem ist sicherlich viel Geduld und sich viel mit dem Vogel beschäftigen. Wie gesagt: zwei Wochen sind noch keine lange Zeit. Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Glück dabei!

Tja und zum Abschluß (und wenn Du andere Beiträge in den Foren gelesen hast sicherlich für Dich auch nicht unerwartet;)) die fast zwangsläufige Frage: Hast Du Dir bereits Gedanken über einen Partner für Willy gemacht?
Ich hoffe, bald mehr von Dir und Willy zu hören (übrigens waren Graue auch mein Kindheitstraum!)!
 
Thema: Anfängertips gesucht!

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