"Anfängervögel"???

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AnjaR

Guest
Hallo an alle,
ich bin zur Zeit hier im Forum unterwgs auf der Suche nach den richtigen Vögeln für uns und bin dabei immer mal wieder auf Formulierungen wie "...ist kein Anfängervogel" gestoßen.
Bisher hab ich das so hingenommen, aber seit dem ich jetzt mal genauer drüber nachdenke, frage ich mich, was genau ist eigentlich ein "Anfängervogel"? Natürlich gibt es welche die extrem viel Platz und Ausflug brauchen oder nicht in der Wohnung/Käfig/kleine Voliere gehalten werden sollten. Das ist mir schon klar, aber ansonsten brauchen doch alle Vogelarten intensive Zuwendung und Pflege. Alle müssen regelmäßig gefüttert werden, sauber gemacht werden, raus gelassen werden, für alle muss man Waldspaziergänge machen, um Äste zu besorgen :), für alle muss man seine Wohnung ein bisschen umbauen und gefahrensicher machen. Und was ich vor allem gern mal sagen will: Auch für Wellensitiche!!!
Die werden nämlich hier immer munter als "Anfängervögel" empfohlen, als bräuchten sie nicht so viel Aufmerksamkeit.
Also was stell ich mir unter einem Anfängervogel vor? oder ist damit einfach die Unterscheidung von Wohnungshaltung und Großvolierenhaltung gemeint?
Grüße aus Wuppertal
von Anja :)
 
Gruß an die Ex Nachbarin (Lebte bis vor Kurzem in Remscheid)

Es gibt kein Tier das ein Anfängertier wäre.
Klar Wellis sind relativ einfach zu halten und brauchen nicht sooo viel.
Sie brauchen nen geegineten Käfig, ein bisschen Futter, mal Obst und Salat und alles das was du schon beschrieben hast.
Sicher ist ein Welli einfacher zu halten als bsp. eine Schlange oder eine giftige Spinne, welche ich dann als "Tiere für Fortgeschrittene" einstufen würde.

Im Grunde kann man mit jedem Kleintier anfangen, wenn man sich im klaren ist, was auf einen zukommt. Vorher sich im Internet und aus Büchern schlau machen ist die beste Lösung und man weiß auch, ob dieses Tier für sich geeginet ist.

Aber was du gerne wissen wolltest:
Warum ist ein Welli ein Anfängervogel und ein roter Ara (zB) einer für eher Fortgeschrittene?
Zum einen der Preis ist entscheidend. Ein Welli kostet zwischen 5 und 30 Euro. Je nachdem wo man ihn holt. Der Käfig kostet zwischen 80 und 150 Euro. (Ich gehe vom einfachen Käfig für 2 Tiere oder eine selbstgebaute Voli aus). Äste und Knabberkram findet man schon oft im Haushalt/Garten.
Zudem das Futter. So Ein Welli frisst ca 2 Teelöffel am Tag. Und jeder der mal im Supermarkt guckt weiß ca. was Wellifutter kostet.

Die Haltung ist an für sich super einfach. Tür auf, Welli raus und zur Arbeit. So machen wir es. Wenn wir wiederkommen wir gespielt. Dann geht der Welli in den Käfig zum Fressen. 1-3mal die Woche sauber machen. (je nach Käfig und der Anzahl Tiere). Jeden Tag neues Wasser und Futter und das wars.
Auch die Tierarztkosten halten sich in Grenzen, solange nichts ganz großes Vorliegt. Ein Besuch nur zum Gucken kostet 10 Euro.. Kotprobe ca. 15 Euro. Röntgen bei uns 25 Euro pro Bild... Auch nicht die Welt.
Und leider wahr: Es ist oft billiger den Vogel durch einen neuen Auszutauschen, auch wenn kein Welliliebhaber der Welt seinen Freund so einfach gehen lassen würde!

Nun zum großen Papagei.
Der Kostet glaube ich ab 200 bis nach oben offen, je nach Art und Größe.
Man sollte ja immer 2 Halten. Da kann man mit 3000 Euro schonmal dabei sein.
Dazu die natürlich viel Größere Voliere und der Dreck. Ein Welli macht schon viel Kaputt, aber so ein Papaschnabel? Ist ein wenig größer ;)
Den ersetzt man auch nicht so ohne weiteres mal eben.

Also grob gesagt: Vögel stuft man nach ihrem Geldwert in die Kategorien ein.
Um so billiger um so einfacher... Die Art der Haltung unterscheidet sich eigentlich nicht. Beide wollen saubere Käfige haben, Futter und Wasser. Und einen Partner! Sowie Freiflug!

Traurig aber wahr, dass Wellis nur deswegen "Massenware" sind und oft als Kinderspielzeug in nem kleinen Käfig mit Plastikstangen und Spiegeln landen.
Missverstanden als einfache "Anfängervögel"
 
Huhu Namensvetterin!
Du hast Recht, auch Wellensittiche müssen umsorgt werden.
Allerdings sind sie tatsächlich viel leichter zu halten, als so manch andere Vogelart. Das liegt zum Ersten daran, dass sie mittlerweile als domestizierte Haustiere gelten, und also im Gegensatz zu anderen Papageien keine Wildtiere sind. Zum Zweiten sind sie tatsächlich nicht so anspruchsvoll wie andere Vogelarten, die z.T. ein umfassendes Fachwissen erfordern.
Weitere Vogelarten, die m.M. nach zu den "leichter" zu haltenden Arten zählen, sind Bourkesittiche, Kanarien und auch Nymphen.
Aber auch bei diesen Vogelarten gilt - vor der Anschaffung gut informieren.
Du tust das, und das find ich sehr gut.
Leider denkt nicht jeder so, kauft sich dann einen niedlichen kleinen Kakadu, und hat nach vier Jahren den Kaffee auf, weil das Tier unglücklich ist, schreit, beißt und rupft - Endstation Auffangstation. :(

edit: Was den Geldwert und die Einstufung danach angeht, so teile ich diese Meinung nicht.
Wenn hier von Anfängervögel gesprochen wird, dann in erster Linie deswegen, weil Großpapageien einfach viel sensibler und anspruchsvoller sind, und es sich außerdem um Wildtiere handelt. Auch haben sie eine sehr vile höhere Lebenserwartung, d.h. man trifft eine Entscheidung fürs Leben, will man sie anschaffen. Die Art der Haltung von Großpapageien unterscheidet sich m.M. nach sehr extrem von der Haltung von Wellensittichen (das ist der Grund, warum ich Wellensittiche halte).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke schon, dass es Vögel gibt, die etwas mehr Erfahrung erfordern und auch anspruchsvoller sind als Wellensittiche. Das soll aber nicht abwertend klingen!!
Aber Kakadus würde ich persönlich mir z. B. derzeit überhaupt nicht zutrauen.
Ich stand Anfang des Jahres vor der Entscheidung, ein Pärchen mittelgroße Papas (Mohrenköpfe o.ä.) zu nehmen oder 4-6 Agas. Nun hab ich die Agas genommen, da ich mir eingestehen musste, dass es doch Tage gibt, an denen mir möglicherweise die Zeit fehlt, mich so intensiv mit den Vögeln zu beschäftigen. Dann haben sich die Agas selbst und es sind ja genug, so dass sie sich allein beschäftigen können. :freude:

Wenn jemand aber den unbedingten Willen hat und auch die Zeit und das Interesse für die Tiere da sind, dann wäre es sicher kein Problem, auch gleich "Vögel für Fortgeschrittene" zu nehmen...

Vielleicht ist der Unterschied von "Anfänger" zu "Profi" auch ein bißchen am täglichen Zeitaufwand festgemacht...:zwinker:
Denn wer vorher noch keine Vögel hatte, der ist möglicherweise gar nicht von jetzt auf gleich in der Lage, sich auf mehrere Stunden Vogelbeschäftigung täglich umzustellen...
Deshalb werden Tiere mit geringerem Pflege und Entertainment-Aufwand dann als Anfängertiere bezeichnet.
 
PS: Am Preis würde ich das auch nicht festmachen.
(Ein Hängebauchschwein ist im Verhältnis zu einem Ara relativ preisgünstig, trotzdem könnte es sich nicht jeder einfacher halten als Vögel!) :D
Sorry für diesen zugegebenermaßen blöden Vergleich...:~
 
Wenn du Mami wärst und deinen Kind das erste Haustier kaufen wolltest.
Was würdest du kaufen? ;)
Den kleinen Welli der ungefähr nach 10 Jahren "den Löffel angibt"
oder den teuren Papa?

So Fangen die meisten mit dem Welli an, den man ja zur Not auch verschenken kann wenn man ihn nicht mehr haben mag. Das tut nicht so weh, als wenn man was großes wieder abgibt. (Geldmäßig wehtun)

So wird aus Anfangen ein Anfänger und aus dem Objekt der Anfängervogel.
So weit hergeholt ist meine Aussage also nicht.

Wenn wir mal ehrlich sind:
Leider überlegen nicht alle zuerst, was für eine Pflege so ein Tier braucht. Man setzt sich damit erst auseinander, wenn der schon im Käfig auf dem Regal steht.
 
Als Anfängertiere bezeichnet man eigentlich die Arten, die einem kleinere Haltungsfehler ohne größere Schäden verzeihen, wie bspw. falsche Temperatur, Käfiggröße, Futter usw. Wenn auch natürlich nicht dauerhaft förderlich, aber daß einem das Tier gleich tot umfällt, bloß weil einmal die Heizung ausgefallen ist passiert bei den Anfängertieren eben nicht so schnell.
 
Aber ist es nicht auch so, dass viele die Ansprüche eines Aras oder Kakadus nie erfüllen könnten?? Die eines Wellensittiches aber schon.
Und gerade, weil sie sich das überlegt haben, nehmen sie die "Anfängervögel"!
Ja, sowas ist ein blöder Ausdruck!!
Das sollte Sachen und nicht Lebenwesen vorbehalten sein.

(beziehe mich auf Christos Beitrag, Kismet war aber schneller. :D)
 
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schnell ein Welli zum Spielzeug wird.
Ich wollte immer ein Haustier haben und bekam dann einen Welli.
Köpft mich nicht, ich war keine 5 als das damals passiert aber:

Kleiner Käfig mit weißem Gitter, Plastistangen, kein Freiflug, Einzeltier, Spiegel und Plastikvogel. Er saß Zeitlebens auf dem Schrank und hat keine Beachtung gefunden! Meine Eltern haben ihn sauber gemacht und gefütter. Ich fand ihn langweilig. Der konnte nicht reden und war auch nicht so zahm wie der Nymph meines Vaters und konnte keine Tricks...

Mir ist damals nichtmal aufgefallen, dass er tot war... erst als der Käfig entfernt wurde fehlte was im Raum und ich war traurig. Habe ja meinen Besitz verloren....

Da wurde wieder ein Tier gekauft ohne Nachzudenken. Heute weiß ichs besser und würde gern ungeschehen machen was passiert ist, geht aber nicht. Ich kanns nur heute besser machen!

Klar, wenn sich schlau macht vorher, der kauft den Welli, weil er einfacher ist... und wer nicht kauft ihn weil er billig ist und mans ja mal testen kann.
Danach holt man sich dann wenns Spaß macht was größeres...
 
.... Grob gesprochen bzw. geschrieben, aber leider wahr. Als ich noch "klein" war hatten wir auch immer Wellensittiche in Einzelhaltung und mir dreht sich heut noch der Magen rum, wenn ich dran denke. Die armen Tierchen (Gott hab sie seelig). Hauptsache, der Vogel war zahm :nene: :nene: .
Mein erstes Haustier (ich war damals ca. 5 oder 6 Jahre alt) war ein Goldhamster. Hansi hieß er. Nachaktive Tiere und für Kinder gänzlich ungeeignet. Denn: Kinder wollen ja mit den Tierchen spielen und so zerrt man sich auch tagsüber aus dem Schlaf. Asche auf mein Haupt.
Ich selber habe 2 Nymphen und mir würde es jetzt nicht mehr im Traum einfallen, einen Vogel alleine zu halten. Vor ca. einem 1/4 Jahr ist mir meine Henne gestorben :traurig: :traurig: . Ich hatte sie 16 Jahre. Fuzzel (der Witwer) hat nur noch geschrien und ich hab ihm 2 Tage später eine "Neue" besorgt. Maggie heißt sie und sie haben sich gleich verstanden.
Man sollte sich schon überlegen, was man sich für ein Tier anschafft, was da so alles dran hängt und war man für Verantwortung übernimmt.
 
im grunde gibt es eigentlich sowas wie ein "anfängertier" nicht.
man muß die sache wohl von einer anderen seite aus betrachten, es gibt tiere die man als laie nicht halten sollte.

gründe dafür gibt es bestimmt viele, hier mal ein paar, die mir spontan einfallen
1. sie sind selten
2. schwer zu züchten
3. recht empfindlich bei fehlern

nehmen wir mal als beispiel den unterschied zwischen zebrafinken und lauchgrünen papageiamadinen.
selten? lauchgrüne ja, zebrafink nein,
züchten? lauchgrüne recht schwer, zebrafink recht leicht
empfindlich? lauchgrüne nehmen einem fehler recht übel, zebrafinken "vertragen" schonmal den einen oder anderen haltungsfehler

und da es zur zeit ein importstop gibt, sollten laien nicht auch noch mit den letzten hier verbliebenen geschöpfen "spielen" und sie einfach nur "halten" sondern hier ist im grunde derjenige gefragt, der diese raritäten nachzüchten kann und auch möglichst vielen anforderungen gerecht werden kann.
natürlich kann auch ein unerfahrener mensch sich belesen, und dann einen zuchterfolg haben. aber die gefahr eines verlustes ist bei erfahren tierhaltern geringer einzustufen.

ausnahmen gibt es aber immer mal wieder, manche haben einfach ein händchen dafür und die richtige portion glück.
wird wohl so ähnlich sein wie der grüne daumen bei pflanzen.
 
Ja, das mit dem grünen Daumen wird wohl stimmen :) Ich wollte das Thema hier einfach mal zur Diskussion stellen und finde echt Interessant, was so geantwortet wurde. Unterschiedlichste Einteilungen vom Preis bis hin zu Haltungsfehlern.
Ich bin auch der Ansicht, dass jeder sich ein Tier, das zu ihm passt und dem er gerecht werden kann, aussuchen sollte. Nur ich fand einfach, dass mit so einem Wort manchmal so leichtfertig umgegangen wird. So nach dem Motto "du hast keine Zeit für dein Tier und nen kleinen Käfig? Dann kauf dir einen Wellensittich"
Eigentlich finde ich, gehören Vögel doch zu einer der Anspruchsvollsten Tierart, von der Haltung her. Oder was meint ihr?
Vielleicht sollte es einen Vogelführerschein geben? (kleiner Scherz) ;)
Gruß Anja
 
*lach* kommt darauf an, was man unter anspruchsvoll versteht. Nach Jahren Vogelabstinenz habe ich mir nun wieder Vögel zugelegt - Gouldamadinen, 2 Paare in einer Zimmervoliere und mit einer riesigen Flugfläche im Wohnzimmer.

Anspruchslos sind Vögel für mich in gewissem Maße, weil ich mich nicht Stunden um sie kümmern muß - Futter, Wasser, das geht morgens direkt nach dem Aufstehen und dann sind die Vögel versorgt und haben mit sich genug.

Wenn ich an mein Pferd denke: das sind pro Tag 2-3 Stunden (auch mal mehr), die man da verbringt inklusive Stallarbeiten und der Kerl will ganz anders betüddelt werden, obwohl er den ganzen Tag Pferdegesellschaft hat.

Ich denke man kann "Anfägertier" wirklich am ehesten an den Ansprüchen an Fütterung (wie aufwendig, wie leicht/schwer zu besorgen), Haltung (Platzbedarf), Beschäftigung festmachen. Wirklich anspruchslos ist kein Tier, man hat für jedes Wesen seine Verantwortung zu tragen.

Das natürlich das seltene Tier oft eben selten ist, weil eben schwer zu halten und zu züchten, ebenso weil dann das Futter schwieriger zu besorgen ist und dann meist teurer usw usw, ist ja eigentlich logisch ...
 
Japanische Mövchen sind leicht zu halten, bei ausreichend Platz sind sie friedfertige Vögel, unkompliziert in der Fütterung und leicht zu züchten. Für einen Einsteiger sicher eher geeignet als Weichfresser oder revierbildende Arten. Auch Krummschnäbel werden oft unterschätzt, machen sie doch mehr Krach als erwartet und knabbern auch noch die Möbel an. So landen viele im Tierheim oder werden zu "Wanderpokalen", die von einem zum nächsten Besitzer abgeschoben werden. Vor allem Papageien, die ja uralt werden können, haben darunter zu leiden. Ich gebe zu, auch mir wäre es zu viel, die Verantwortung für einen Vogel zu übernehmen, der mich wahrscheinlich überleben wird. Ich denke daher, es ist immer besser, klein anzufangen.
 
Thema: "Anfängervögel"???

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