Angewandte Papageien-Körpersprache durch die Halter

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DanielaJ

Guest
Hallo,

eine sicherlich etwas ungewöhnliche Thematik für die meisten von Euch (denke ich zumindest mal):
Wendet Ihr die von Euren Papageien und Sittichen gezeigten Signale und Gestern auch selbst im Umgang mit ihnen an, um Situationen zu entspannen bzw. Vertrauen herzustellen?
Hundehalter unter Euch kennen sicherlich die sog. Calming Signals oder Beschwichtigungsgesten, die Hunde untereinander bei ihren Interaktionen zeigen, um erst keine Spannungen aufkommen zu lassen. Diese Gesten können auch umgekehrt vom Menschen im Umgang mit dem Vierbeiner angewandt werden (funktioniert übrigens auch bei Katzen).
Es würde mich jetzt einfach mal interessieren, wer von Euch welche Signale der Geier selbst übernommen hat und was er damit für Erfahrungen im Umgang mit seinen Vögeln gemacht hat (positiv/negativ/neutral)?

Liebe Grüße,
Daniela
 
Keiner....? :nene:
Ok, mal anders formuliert:
wenn Ihr einen ängstlichen Vogel vor Euch habt: wie geht Ihr auf ihn zu? Demonstrativ nach dem Motto "ich bin der Chef und Du musst tun was ich will", also aufrecht und frontal?
Oder eher leicht seitlich, eher mit kleinerer und beschwichtigender Körperhaltung als offensiv und imposant?
Zwinkert Ihr beruhigend mit den Augen, wenn Ihr den Vögeln in die Augen schaut?
Oder mal umgekehrt: wenn Euer Vogel spielerisch zwickt, habt Ihr Euch schon mal dabei erwischt, wie Ihr Euch unwillkürlich (und unbewusst) aufbaut und ihn etwas drohender fixiert?

Liebe Grüße,
Daniela
 
Na ja, bei Dominanzproblemen gibts bei uns klassische Finger/Schnabelgefechte oder auch mal eine Jagd durchs Zimmer.
Ansonsten reagieren unsere Geier auf ein durch Faustbewegung imitiertes freudiges Kopfpumpen mit ebensolchem
Und mit dem Finger auf die Unterlage klopfen macht dem Vogel klar, dass man zwar spielen, aber keine Angriffe zulassen wird.
Ansonsten wenden unsere mehr menschliches an, als wir Papageiisches.
Sie verstehen sehr viele Sätze und wenden selber auch etliche zielgerichtet an.
 
Hi Daniela!

Es gibt bei Papageien typische Entspannungsmerkmale: Schnabelklappern und -knirschen, Feder Ruffeln, Schwanzfedern schütteln, schläfriges Blinzeln.

Nicht alle davon kann man gut nachmachen. Aber das Schnabelklappern/-knirschen, kann man recht gutmit den Zähnen simulieren und sie reagieren tatsächlich darauf. Dabei darf man sie natürlich nicht fixieren und muss sich auch ansonsten entspann verhalten, Kopf schief halten, Körper locker.

Wenn ichmich einem ängstlcihen Paapgei nähern möchte, kann cihe s ähnlich machen, also Kopf schief halten, Kopf ihm vorwärtsgeneigt hinhalten. Man fährt gegnerell recht gut damit, ängstlichen Paapgeien die Führung zu überlassen und deren Verhalten zu spiegeln. Dabei muss man natürlich so viel Abstand halten, dass man nicht Angst, oder gar Aggressionsverhalten hervorruft!

Ansonsten ist mir aufgefallen, dass einiger der Papageien, wenn es eine Konfrontation gab, sich selbst im Nacken kraulen und dabei so eine Art Kinderwinseln von sich geben. Es ist immer der der im Streit handgreiflich wurde, der dies macht, also nicht der Angegriffene.

Auch bedeutet das nicht,d ass der Streit vorbei ist. Der sich Kraulende ist noch immer sehr erregt und kann unmittelbar wieder angreifen, wenn die falschen Signale kommen.

Hach, was wäre mein Leben leicht, wenn ich meine Federn aufstellen könnte <lach>.

Vor kurzem habe ich von einem Forschungsprojekt gelesen, in dem es darum ging zu ermitteln, warum manche Seevölker so extrem gut unter Wasser sehen können. Während dieser Studie arbeitete man mit einheimischen Kindern und mit schwedischen. Diese Kinder entwickelten die Fähigkeit bewusst ihre Pupillen winzig machen zu können.

Ich denke, wenn man dies ebenfalls lernen würde, hätte man eine Möglichkeit mehr mit den Papageien zu kommunizieren :)

LG,

Ann.
 
hallo!

wenn meine amazonen in der voli sich mir gegenüber aggressiv verhalten dann spiegele ich ihr verhalten. ich habe meistens eine weste an. machen sie aggressiv ihre schultern auf, fächern den schwanz, starren mich an, dann mache ich meine weste auf, breite sie über meinen schultern aus und starre den vogel an. wenn die ama dann nach mir hacken will, "hacke" ich auf sie. das ist dann so ein kleiner machtkampf. sie werden dann immer ganz schnell wieder lieb. wenn sie dann noch knurren sage ich mit scharfer stimme:"komm doch!!!" dann sieht man immer ganz schnell die rädchen im kopf rattern. ist der geier dann wieder lieb, bin ich es auch und alle sind zufrieden ;)

ich weiß nicht wie es bei anderen papaarten ist, aber bei amas muß man immer mal wieder daran erinnern wer er schwarmführer ist.

werden sie bei freiflug mir gegenüber aggressiv und greifen mich an, gibts ne runde straffliegen
 
Unser Nymphensittich-Hahn kommt häufig auf meine Schulter. Wenn ich die Haare hinten offen habe, kitzeln sie ihn. Zuerst klopft er mit dem Schnabel an meine Halsseite, das heißt wohl: "Hey, weg damit!" Wenn ich nicht reagiere, zwickt er mich ins Ohr. Nicht sehr fest, aber trotzdem, das darf er nicht. Ich drehe ihm dann mein Gesicht zu und schiebe schnell meine Nase in seine Richtung und fauche etwas dabei, wie sie es untereinander mit dem Schnabel machen, wenn sie mehr Distanz einfordern. Das versteht er: er geht entweder ganz außen auf meine Schulter oder fliegt weg.
Als wir vor einem 3/4 Jahr unsere Henne dazu bekamen, war sie sehr ängstlich und unsicher. Kaum bewegte sich etwas im Zimmer, flog sie panisch durch den Raum. Ich habe sie einfach ignoriert, nie angesehen. Ich habe sie nur angesprochen, wenn sie höher saß als ich und sie sich sicherer fühlen konnte. Inwischen hat sie von den anderen abgeguckt, dass wir nichts tun. Als sie die ersten Male von alleine zu uns kam, haben wir uns möglichst wenig bewegt und sich NIE angesprochen. Jetzt kommt sie immer zu meinem Sohn, wenn er Pizza isst. Sie pickt die Teigkrümel vom Brettchen, während er sich neue Stücke nehmen darf.
 
Ann Castro schrieb:
Ansonsten ist mir aufgefallen, dass einiger der Papageien, wenn es eine Konfrontation gab, sich selbst im Nacken kraulen und dabei so eine Art Kinderwinseln von sich geben. Es ist immer der der im Streit handgreiflich wurde, der dies macht, also nicht der Angegriffene.

Auch bedeutet das nicht,d ass der Streit vorbei ist. Der sich Kraulende ist noch immer sehr erregt und kann unmittelbar wieder angreifen, wenn die falschen Signale kommen.

Hallo Ann,
könnte dies vom Aggressor nicht so eine Art Übersprungshandlung sein? Also, dass er einerseits merkt/spürt/weiß, dass seine Reaktion zuviel oder auch übertrieben war, der Erregung aber nicht einfach Herr wird und darauf hin das Nackenkraulen beginnt - mit der Konsequenz, wieder zu attackieren, wenn er nicht schnell genug wieder runterkommt....?

Ansonsten vielen Dank für die ausführlichen Beschreibungen - helfen sehr. :)

Liebe Grüße,
Daniela
 
Kuni schrieb:
....dann mache ich meine weste auf, breite sie über meinen schultern aus und starre den vogel an...

Hallo Kuni,

verstehe ich das richtig, Du "plusterst" Dich also über Deine Weste auf, richtig?
Ginge das zur Not auch über leichtes Anheben der Arme und Schultern, also sich breiter und größer machen...?

Ansonsten auch Dir (und auch allen anderen :) ) vielen Dank für die Rückmeldungen. :)

Liebe Grüße,
Daniela
 
könnte dies vom Aggressor nicht so eine Art Übersprungshandlung sein?

Nun, ja, man kann in ihre Köpfe nicht hineinschauen. Auf die Gefahr hin hier zu anthropomorphisieren, erweckt das Verhalten den Eindruck der Verlegenheit, ob der überschäumenden Reaktion.

Diesen Eindruck zu Seite schiebend, ist die nahliegendste Erklärung die einer Übersprungshandlung, insbesondere bei Tieren, die an sich eine Hemmschwelle zur Aggression und zum Beissen (beigebracht bekommen) haben.

Sie wissen, dass sie das Verhalten, was ihnen jetzt naheliegt eigentlich nicht zeigen dürfen. Daraus resultiert eine Übersprungshandlung. Bei entsprechender Reizerhöhung bzw. -überflutung wird die Hemmschwelle überwunden und das eigentliche Verhalten kommt sehr plötzlich und in voller Wucht ("in full Force" ?) zum Vorschein. Die Heftigkeit dieses Ausbruchs entsteht m.E. durch eine Art Stau, der durch die Hemmschwelle verursacht wurde.

LG,

Ann.
 
Hallo Daniela,

> Wendet Ihr die von Euren Papageien und Sittichen gezeigten Signale und Gestern auch selbst im Umgang mit ihnen an, um Situationen zu entspannen bzw. Vertrauen herzustellen?

Hm... ich wüßte nicht, wie ich das machen sollte. Schließlich bin ich 100 mal schwerer und viel größer als die Geier, und Gefieder, Flügel und Schwanz (zumindest nicht so einen) habe ich auch nicht :-/

> Es würde mich jetzt einfach mal interessieren, wer von Euch welche Signale der Geier selbst übernommen hat und was er damit für Erfahrungen im Umgang mit seinen Vögeln gemacht hat (positiv/negativ/neutral)?

Signale der Vögel eigentlich nicht. Wenn ein Tier ängstlich ist, nährere ich mich ihm behutsam, langsam, und nicht 'von oben herab'. Kommunikation läuft bei unserem Grauen eigentlich eher über Sprache - bzw. über den 'Tonfall'. Ich kann mit dem beruhigend oder dominant 'sprechen', und seine Töne manchmal auch wiedergeben. Ein zartes 'Huhu' im dialog heisst hier bei uns soviel wie 'Hallo, bist du da?' - 'Ja, ich bin da, es ist alles in Ordnung.' Aber seine Körpersprache bekomme ich beim besten Willen nicht hin ;-)

Viele Grüße, Stefan
 
Stefan.S schrieb:
.....Aber seine Körpersprache bekomme ich beim besten Willen nicht hin ;-)

Pffft...dat bissken Federgeplustere! :zwinkere:

Nein, aber in etwa habt Ihr alle meine Frage schon super beantwortet.
Es ging mir einfach darum, bewusst aufgezeigt zu bekommen, wie man durch Körpersprache bzw. die eigene Vorgehensweise das Verhalten der Vögel gezielt beeinflussen kann. Für so quasi unbedarfte Vogelleuts wie mich (nur mit Wochenendgeiern im TH) ist das schon sehr hilfreich, derart von Euch und Euren Erfahrungen zu profitieren. Einiges sollte einem zwar eigentlich schon der gesunde Menschenverstand sagen (und tut es netterweise auch :) ), aber diverse Feinheiten sind doch sehr hilfreich zu lesen gewesen. :)

Liebe Grüße,
Daniela
 
Hallo Daniela

Ich denke, das meiste läuft sowieso unbewußt (eben "automatisch") ab. Wahrscheinlich gehen (fast ;)) alle Menschen automatisch eher geduckt, leise sanft sprechend an ein ängstliches Tier heran. Genauso wie man z.B. auch an ein (fremdes?) kleines, eher schüchternes Kind herantreten würde (z.B. mit dieser "Duzzu-duzzi-sprache :D). Also wirklich eben instinktiv alles andere als dominant.
Aber du meintest wohl eher, was man wirklich bewußt im Umgang mit Vögeln macht, oder?
Bei mir ist es aber ansich im Großen und Ganzen dasselbe: Wenn ich mich durchsetzen muss, dann mit lauter fester Stimme, aufrecht (also "groß-wirkend") und forsch.
Will ich freundlich sein, werd ich automatisch ruhiger, leise, den Kopf eher "eingezogen" ;) ...und so weiter.
Was ich tatsächlich bewußt mache, wenn ich schimpfe (z.B. nach einem Biß), den Vogel sofort auf die Hand holen (das geht bei meinen natürlich, bei anderen nicht immer) und tiefer halten (so auf Brusthöhe) - im Gegensatz zu sonst, wenn ich den Vogel auf gleicher Höhe halte (Aug in Aug quasi).

Ich denke, viele Tiere (insbesondere Haustiere?) verstehen ein Stück weit auch unsere menschliche Körpersprache, genauso wie wir lernen die ihre zu verstehen. Die "Grundmechanismen" (weiss grad nicht, wie ich es anders ausdrücken soll) sind wahrscheinlich im Prinzip sehr ähnlich, bei Mensch und den verschiedenen Tierarten. Eben wie "großmachen" oder "kleinmachen", unterschiedliche Stimmgewalt, etc.

LG
Alpha
 
alpha schrieb:
......
Ich denke, viele Tiere (insbesondere Haustiere?) verstehen ein Stück weit auch unsere menschliche Körpersprache, genauso wie wir lernen die ihre zu verstehen. Die "Grundmechanismen" (weiss grad nicht, wie ich es anders ausdrücken soll) sind wahrscheinlich im Prinzip sehr ähnlich, bei Mensch und den verschiedenen Tierarten. Eben wie "großmachen" oder "kleinmachen", unterschiedliche Stimmgewalt, etc.

LG
Alpha

Du, das dachte ich auch immer - bis ich meine ersten Haustiere bekam und feststellen durfte, wie viele andere Menschen darauf reagieren.... Und dann eben die Unterschiede feststellte.
Ich komme ursprünglich aus der "Hundebranche" und gerade da werden die Unterschiede zwischen menschlicher und hundlicher Körpersprache bisweilen extrem deutlich - was für unsereins total normal ist, z.Bsp. offener, direkter Blickkontakt, wird von vielen Hunden (und wohl auch Papageien :zwinker: ) als bedrohlich empfunden und entsprechend die Defensivreaktion aktiviert.
Im Endeffekt hört man dann immer: "Das Vieh beisst ohne Vorwarnung". Dass dem allerdings nicht so gewesen sein mag, wird oftmals unter den Tisch gekehrt (wissentlich oder unwissentlich, das sei jetzt mal dahergestellt).
Ich bin mir sicher, dass es bei Papageien ähnlich abläuft - dass diese nämlich schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt anfangen, über entsprechende Gestiken ihr Unbehagen mitzuteilen (was ich bisher auch schön sehen konnte, als ich neulich Papageininteraktionen beobachten durfte) . Was aber wahrscheinlich oftmals von unwissenden (oder auch ignoranten) Papageienhaltern ignoriert wird und somit zu Problemen führt.
Daher ist es für mich einfach interessant zu wissen, wie Papageien untereinander reagieren - und wie wir (also, ich zumindest :) ) ihnen zusätzlich zu Stimme und Co noch über meine Körperhaltung meine positiven Absichten mitteilen kann. Und vielleicht die (An) Spannung aus der Begegnung nehmen kann? Denn manchmal gibt es sicherlich Situationen, in denen man den Papageien näher kommen muss, als diesen lieb ist - und da kann es doch durchaus hilfreich sein, ihnen so das eine oder andere "durch die Blume" mitzuteilen....?

Liebe Grüße,
Daniela
 
Hallo Daniela

Du hast natürlich Recht.
Ich bin bei meinen obigen Ausführungen da mal wieder nur von Menschen ausgegangen, die sich wenigstens ein Wenig mit der Materie (Tierhaltung, Verhalten, etc.) auseinander setzen. Dass das weitaus nicht alle Menschen tun, hatte ich für diesen Moment wohl (mal wieder) vergessen :~
Du sagst es: Ich bin ebenfalls überzeugt davon, dass (zumindest fast) immer Vorzeichen signalisiert werden, ehe ein Tier beißt oder angreift.
Gerade bei Papageien wird dies wohl oftmals nicht verstanden. Dazu kommt dann wohl schon ein wenig auch noch der "Dickkopf" und ein bisschen Launenhaftigkeit dazu.
Aber weisst du, solche Dinge wie keinen direkten "offenen" (wie du sagst) Blickkontakt, das sind Dinge, die ich persönlich ansich für logisch halte, und daher erst gar nicht weiter darüber nachgedacht habe.
Wenn man sich nur ein Wenig für das Verhalten von Tieren interessiert, sollte das ansich klar sein (--> ist/war eben meine wohl nicht immer zutreffende Voraussetzung ;)).
Papageien haben keine Mimik, wenig Gestik, da ist es einfach nicht so offensichtlich wie bei z.B. Hunden, was gerade für eine Stimmung vorherrscht. Es ist tatsächlich bei Papageien eine Sache, die einen wirklich interessieren muss, und sich ein Stück weit theoretisches und praktisches Wissen aneignen muss, um es nur ansatzweise richtig deuten zu können.
Die Sache die ich meinte mit "instiktivem Verhalten" gegenüber Tieren war da schon sehr verallgemeinert.
Was mir dann noch eingefallen ist:
Ein Papagei von mir will sich nicht anfassen lassen. Dennoch holt er sich seine Zuwendung, und möchte scheinbar auch seine Zuneigung mir gegenüber kundtun.
Er kommt also - wenn ich z.B. auf dem Sofa liege - übers Kopfkissen an mein Gesicht oder an die Haare, und macht ein wenig "Gefiederpflege" ;)
Da sich der Vogel nun ja nicht anfassen lässt, zeige ich ihm meine Zuneigung auf Vogelart, indem ich ihm quasi mein Köpfchen hinstrecke, leicht nach unten geneigt - eben ganz nach Papageienmanier. Das versteht er wohl schon.
Ich werde wohl mal etwas genauer darauf achten müssen, wie ich mich sonst noch so "vogelmäßig" verhalten ;)

LG
Alpha
 
Kuni schrieb:
hallo!

wenn meine amazonen in der voli sich mir gegenüber aggressiv verhalten dann spiegele ich ihr verhalten. ich habe meistens eine weste an. machen sie aggressiv ihre schultern auf, fächern den schwanz, starren mich an, dann mache ich meine weste auf, breite sie über meinen schultern aus und starre den vogel an. wenn die ama dann nach mir hacken will, "hacke" ich auf sie. das ist dann so ein kleiner machtkampf. sie werden dann immer ganz schnell wieder lieb. wenn sie dann noch knurren sage ich mit scharfer stimme:"komm doch!!!" dann sieht man immer ganz schnell die rädchen im kopf rattern. ist der geier dann wieder lieb, bin ich es auch und alle sind zufrieden ;)


werden sie bei freiflug mir gegenüber aggressiv und greifen mich an, gibts ne runde straffliegen

Hallo Daniela,
meine Tochter macht das auch so wenn Wilma(Rotbug), die sehr dominant ist, sie attackieren will (macht sie bei mir nicht). Sie macht die Arme ganz hoch, höher als Wilma und sagt mit lauter, tiefer Stimme:"wag es nicht". Wilma macht auch die Flügel hoch, Ina wiederholt sich, Wilmas Flügel gehen schon niedriger und meist gibt sie relativ schnell auf. Das scheint wirklich gut zu wirken.
Liebe Grüße
Christiane
 
Papageien haben keine Mimik, wenig Gestik

Da muss ich Dir vehement widersprechen!

Nur sind sie zu subtil für uns grobschlächtige, quaselnde Menschen.

Wenn Du Papageien untereinander beobachtest, reagieren sie auf ihr gegenüber lange bevor wir dessen Signale wahrnehmen.

Das war mir aufgefallen und seither beobachte ich sie wie ein Habicht und siehe da, auf einmal fallen einem ganz andere Dinge auf.

LG,

Ann.
 
Hallo Ann,

> Da muss ich Dir vehement widersprechen!

Mimik ist doch alles, was man mit den Gesichtsmuskeln macht? Gibt es Papageien, die sowas können? Ich dachte immer, da wäre nichts. Zumindest hat unserer noch nie die Nase gerümpft oder die Stirn gerunzelt ;-)

> Nur sind sie zu subtil für uns grobschlächtige, quaselnde Menschen.

Wenn man mit 'Gestik' die gesamte Körpersprache meint, braucht es IMHO einfach viel Interesse und Erfahrung, einen Großpapagei halbwegs zu verstehen.

> Das war mir aufgefallen und seither beobachte ich sie wie ein Habicht und siehe da, auf einmal fallen einem ganz andere Dinge auf.

Das ist bei mir so, seit unser Grauer in meinem Zimmer wohnt, und wir Tag und Nacht zusammen sind. Seither sehe ich den auch viel differenzierter. Ich kann z.B. problemlos unterschieden, ob er wirklich vor sich hin döst - oder ob er sich nur dösend stellt, weil gerade Menschen zu Besuch sind, die er nicht kennt.

Bei Fremden ist es nach meiner Erfahrung aber nicht so, dass sich alle (wie alpha schrieb) 'automatisch' umsichtig verhalten. Ich kenne auch Pappnasen, die sich sofort 10 cm vor der Voliere aufstellen, den Finger durch's Gitter stecken und sich dann wundern, wenn sie gebissen werden oder die Vögel in Panimk ausbrechen :-/

Viele Grüße, Stefan
 
Mimik ist doch alles, was man mit den Gesichtsmuskeln macht? Gibt es Papageien,
die sowas können?

Ja natürlich. Schau Dir mal die Augenform an. Wenn sie giftig werden, werden die Augen länglich. Wenn sie gestresst werden bekommen sie eine Falte (wie so eine Art Schlupflid) über dem Auge, das wirkt wie ein richtig sorgenvoller Blick.

Die Gesichsfarbe ändert sich auch und die Pupillen natürlich sowieso (würde dies aber nicht unter Mimik mitzählen)

Ausserdem wirkt die ganze Haut glatter, wenn sie angespannt sind.

Wenn ich wissen will, wie meine Papageien mit einer Situation umgehen, schaue ich ihnen primär ins Gesicht. An ihrem Gesichtsausdruck, insbesondere der Augenform und dem Bereich um die Augen, kann man ungeheuer viel ablesen.

Auf den Körper achte ich nicht so sehr, ich glaube das ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich da nicht genau hinschauen muss. Das nehme ich auch so wahr, da es soooo offensichtlich ist.

Da habe ich letztens ganz schön überlegen müssen, als ich es erklären sollte ;).

Wenn man mit 'Gestik' die gesamte Körpersprache meint, braucht es IMHO einfach
viel Interesse und Erfahrung, einen Großpapagei halbwegs zu verstehen.

M.E. nur eine gute Beobachtungsgabe. Hatte am Freitag Besuch von einer Dame, nennen wir sie Daniela ;), die viel Erfahrung mit Hunden hat.

Sie hat, obwohl sie keine Papageien besitzt, mehr mitbekommen, als so mancher langjähriger Papageienhalter. Traurig, aber wahr.

Ich kenne auch Pappnasen, die
sich sofort 10 cm vor der Voliere aufstellen, den Finger durch's Gitter stecken
und sich dann wundern, wenn sie gebissen werden
...<lach> und dann ganz empört sagen, aber der ist doch zahm....<grins>..auch dies ist mir schon mit langjährigen Papa-Besitzern passiert, die es eigentlich viel besser wissen müssten.

LG,

Ann.
 
Hallo,
es gibt eine von mir von den Geiern übernommene Körpersprache, die sie beide sofort verstehen - der erhobene Zeigefinger. Das ist eine Beschwichtigungsgeste, wie sie es untereinander und mir gegenüber auch machen, nur heben sie die ganze Kralle.
Wenn einer der Beiden mal böse werden will, auch das merkt man sehr gut, hebe ich sofort den Zeigefinger und halte ihn direkt vor ihren Schnabel. Meine Henne senkt daraufhin ihr Köpfchen. Beim Hahn muss ich den Zeigefinger schon länger anhalten, weil er erst mal wie ein Stier seinen Kopf senkt - allerdings nicht zum Kraulen - und dann seine "tock,tock,tock"-Geräusche macht. Dann kommt er immer weiter mit seinem Schnabel vor bis direkt an meinen Finger. Dann streichle ich ihn kurz über seinen Schnabel und er ist meistens wieder friedlich. Ansonsten beginnt das Spielchen von vorn.

Über die Stimme kann man auch sehr viel erreichen, so z. B. werden sie immer besser gelaunter, wenn man mit lieber, ruhiger Stimme mit ihnen redet.

Liebe Grüße
Elke
 
Rudi und Rita schrieb:
...
Über die Stimme kann man auch sehr viel erreichen, so z. B. werden sie immer besser gelaunter, wenn man mit lieber, ruhiger Stimme mit ihnen redet.

Liebe Grüße
Elke

Hey, das ist interessant:
wie gesagt, ich komme eher vom Hunde- und Katzenbereich.
Da zählt die ruhige Stimme eigentlich eher als beruhigend, während man die Laune ins Spielerische steigern kann, in dem man selbst einfach in höherer Stimmlage spricht und absolut entzückt oder begeistert klingt (schwer zu beschreiben).
Das ist doch mal ein entscheidender Unterschied! :)
Also ist es bei Papageien eher so: je höher (oder vielleicht schriller in deren Ohren?), desto unangenehmer und unerwünschter?

Liebe Grüße,
Daniela
 
Thema: Angewandte Papageien-Körpersprache durch die Halter
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