aratinga finschi

Diskutiere aratinga finschi im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Erst will ich mich entschuldigen für mein deutsch, ich komme aus Belgien. Meine frage: kann ich 2-2 unverwandte aratinga finschi zusammenhalten...
D

dasc

Neuling
Beiträge
5
Erst will ich mich entschuldigen für mein deutsch, ich komme aus Belgien. Meine frage: kann ich 2-2 unverwandte aratinga finschi zusammenhalten ineine volière? Sie sind alle von 2007 und sitzen zusammen aber was als sie älter worden?
Danke für ihre information.
 
Hi,

erstmal herzlich willkommen bei den Südamerikaner-Fans :zustimm:

..., ich komme aus Belgien.

Klasse ... wir werden immer internationaler ;)

Sie sind alle von 2007 und sitzen zusammen aber was als sie älter worden?

Ich denke, außerhalb der Brutzeit könnte das weiterhin gut gehen. Aber wenn sie in Brutstimmung kommen, ist es wahrscheinlich besser sie paarweise zu halten. Danach müßte die Schwarmhaltung wieder möglich sein, vorausgesetzt die Voliere ist schön groß.

Aber warten wir mal ab, was unsere Aratinga-Experten noch dazu sagen werden.
 
Hallo dasc,

das wird die nächsten zwei Jahre wohl gut gehen, aber wie Christian schon sagte, ob das nach Erreichen der Geschlechtsreife weiter gut geht, hängt davon ab, ob die Voliere groß genug ist, sich aus den vier Vögeln zwei Paare bilden und die "Chemie" stimmt.

Im ehemaligen Vogelpark Metelen gab es eine Gruppe von 10 Aratinga finschi unterschiedlichen Alters, in dem jedes Jahr ein Paar gebrütet hat. Leider konnte mir keiner genaueres dazu sagen, aber ich vermute, dass es ein Elternpaar war, bei dem jedes Jahr die Jungen belassen wurden. Wie dem auch sei, die Tatsache, dass nur ein Paar brütete und das auch nur mit mäßigem Erfolg, zeigt, dass die Unterbringung (Voliere ca. 4-5m lang vielleicht 2,5m breit) suboptimal war - jedenfalls wenn man es auf Vermehrung anlegt. Außerdem waren viele der Vögel mehr oder weniger stark gerupft.

Im konkreten Fall ist es sicher besser, die Vögel in einem Jahr zu separieren und nachher zu probieren, ob man sie außerhalb der Brutzeit vielleicht mit ihren Jungen zusammenhalten kann.

Beste Grüße

Gert
 
Hi Gert,

in freier Natur leben die Finsch-Sittiche doch in großen Schwärmen, oder?

Dann müßte die Schwarmhaltung in einer großen Voliere außerhalb der Brutzeit doch an sich klappen können, zumal die beiden Paare sich dann ja praktisch aus der Kinderstube heraus kennen.

Aber vielleicht hast Du mit Deiner These ja recht, daß sich das negativ auf das Brutverhalten auswirken könnte.

Von daher ist Dasc mit der paarweisen Haltung mit Nachwuchs vielleicht doch besser beraten ... aber bis dahin ist ja noch Zeit.

Bin mal gespannt, wie die anderen Aratinga-Gurus das einschätzen.
 
Hallo,

Im ehemaligen Vogelpark Metelen gab es eine Gruppe von 10 Aratinga finschi unterschiedlichen Alters, in dem jedes Jahr ein Paar gebrütet hat. Leider konnte mir keiner genaueres dazu sagen, aber ich vermute, dass es ein Elternpaar war, bei dem jedes Jahr die Jungen belassen wurden. Wie dem auch sei, die Tatsache, dass nur ein Paar brütete und das auch nur mit mäßigem Erfolg, zeigt, dass die Unterbringung (Voliere ca. 4-5m lang vielleicht 2,5m breit) suboptimal war - jedenfalls wenn man es auf Vermehrung anlegt. Außerdem waren viele der Vögel mehr oder weniger stark gerupft.

Das war meine Zuchtgruppe, die ich zusammen mit Rotmasken, Perusittichen, Rotkehlsittichen und Pavuasittichen dem Park überlassen hatte. In dieser Gruppe befanden sich ursprünglich drei Zuchtpaare von mir. Nur das dominanteste Paar hat dort dann noch gebrütet. Die anderen hatten dann wohl soviel Stress, dass sie anfingen sich zu rupfen. Ich hatte "meine" Vögel nach der Abgabe mehrere Jahre nicht mehr besucht und war erschüttert was aus den Vögeln geworden ist. Letztendlich ging alles dort den Bach runter. Bei mir waren sie alle paarweise untergebracht, nachdem sich die Paare in einer größeren Voliere gefunden hatten.
 
Hi again!

Die anderen hatten dann wohl soviel Stress, dass sie anfingen sich zu rupfen.

Nun, wenn ich mir anschaue, daß HIER eine Volierengröße von 3x1x2m LxBxH für ein einzelnes Paar empfohlen wird, dann sollte klar sein, daß 10 Vögel in einer Voliere von 5x2.5x2m voll unter Streß stehen, insbesondere wenn sie vorher wenig Menschenkontakt hatten und dann auf einmal noch in einem Vogelpark mit vielen Besuchern konfrontiert werden.

Wenn ich allerdings sehe, daß sie in freier Natur meist in kleinen bis großen Schwärmen (10-100 Vögel) leben, müßte man aber doch zwei Paare außerhalb der Brutzeit in einer großen Voliere von etwa 5x3x2m problemlos halten können, wenn die "Chemie" stimmt, wie Gert so schön sagte, d.h. die Vögel sich alle mögen, was ja im Falle von Dasc an sich gegeben sein müßte, da sich die beiden Paare von klein auf kennen ... vorausgesetzt, hier bilden sich zwei harmonische Paare.

Oder liege ich mit dieser Vermutung so falsch?
 
Hallo Christian,

im Prinzip hast Du schon recht. Außerhalb der Brutzeit sollte das gehen. Ich habe allerdings bei den Finschsittichen wie auch bei manchen anderen Aratingas die Erfahrung gemacht, dass sie einen gewissen Hang zum Dauerbrüten haben. Zwei Jahresbruten gab es eigentlich bei den Finschsittichen immer (auch wenn nicht immer erfolgreich), ab und an gar eine dritte Brut, wenn man nicht Acht gegeben hat. Wenn dann die Paare nicht völlig synchron sind, ist es etwas schwierig einen Zustand "außerhalb der Brutzeit" zu finden, zumal es ja nicht so ist, dass sich die Aggressivität der Vögel auf einen Schlag abbaut. Bis das Niveau wieder normal ist vergehen ein paar Tage oder sogar Wochen. Es ist schon viel geholfen, wenn man die Jungvögel bei den Eltern lassen kann. Das ist häufig das Maximum, was man an Schwarmerfahrung bieten kann und hält sie manchmal - leider nicht immer - von einer weiteren Brut ab.
Ganz wichtig ist natürlich bei einer Zusammenführung von zwei Paaren, keine Nistkästen, auch keine Schlafkästen anzubieten. Wie ich schon mehrfach betont habe, außerhalb der Brutzeit ist ein geschlossener Nistkasten in jedem Fall unnatürlich. Selbst ein einseitig offener Schlafkasten kann aber schon Verteidigungsgelüste aktivieren.

Beste Grüße

Gert
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Gert!

Wenn dann die Paare nicht völlig synchron sind, ist es etwas schwierig einen Zustand "außerhalb der Brutzeit" zu finden, zumal es ja nicht so ist, dass sich die Aggressivität der Vögel auf einen Schlag abbaut.

Ja, ok, das leuchtet ein. In dem Zusammenhang stellt sich mir natürlich die Frage, wie man es u.U. steuern kann, wie oft sie brüten. Gibt es neben dem Anbieten von Brut-/Schlafkästen noch weitere Faktoren, die man beeinflussen kann? Ok, Du hattest die Jungvögel schon erwähnt, aber gibt es vielleicht noch mehr zu beachten?
 
Hallo Christian,

generell ist der andere große Einflusskomplex natürlich das Futter. Mit normalen Erhaltungsfutter kann man bei vielen Arten nichts bewirken, so dass ein wichtiger Schritt bei der Beendigung der Zuchtsaison das Absetzen des Keimfutters und Reduktion des Eiweissanteils ist. Aber auch hier ist es so, dass das Abebben des Bruttriebs nicht von einem Tag auf den anderen geschieht. Überdies hat man ja idealerweise noch Jungvögel in der Voliere, die man bestmöglich versorgt wissen will, so dass man nicht einfach das Futter auf Standard umstellen kann. Daher bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass es das sicherste ist, den Nistkasten zu entfernen. Selbst bei meinen Ziegensittichen beende ich so sehr einfach den Bruttrieb. Sobald der letzte Jungvogel draußen ist, kommt der Nistkasten raus, auch wenn sie noch im Kasten übernachten würden.
Nachdem dann die Jungen futterfest sind, stelle ich auf Trockenfutter um und lasse das Weichfutter weg.
Mich würde es interessieren, wie Jens das bei der Gruppenzucht von Sonnensittichen anstellt. Bei Agaporniden fand ich es schon immer schwer die Zuchtsaison zu beenden, weil die Paare ja in der Regel nicht absolut synchron sind. Bei Aratingas stelle ich mir das noch aufwändiger vor. Vielleicht kann er dazu ja etwas sagen, wenn sich der Ornithea-Staub gelegt hat.

Beste Grüße

Gert
 
Hallo Gerd, guten Morgen auch an alle anderen

Nun, bei mir ist es so, das ich meine Vögel zwar vom Frühjahr bis zum Herbst im Schwarm halte, jedoch züchte ich sie alle " nur " Paarich.
Ich handhabe es so, das ich die Tiere im Winter nachzüchte ( vermehre ) in einzelvolieren. Für mich ist es sehr wichtig, das ich genau sagen kann, welche Jungvögel von welchem Paar sind, um sie später blutsfremd verpaaren zu können. Auch glaube ich, das es so leichter ist, die einzelnen Brutpaare besser beobachten zu können, um zu sehen, wie gut oder schlecht die jeweilige Brut läuft. Es ist so, das auch ich über die Ernährung, Änderung der Luftfeuchtigkeit und der Lichtverhältnisse meine Tiere zur Brut bewege. Das mache ich im Winter, weil ich da die meiste Zeit habe, um die jeweiligen Brutgeschäfte zu beobachten.
Bei den meisten Paaren ist es so, das die Hennen kurz nach dem ausfliegen der Jungen wieder anfangen zu legen. Da meine Paare höchstens zwei Bruten machen sollen im Jahr, nehme auch ich die Nistkästen heraus, so bald die letzten Jungvögel ausgeflogen sind. Auch die Temperatur und Luftfeuchtigkeit so wie die Ernährung, wird dann wieder pö a pö umgestellt, so das die Tiere sich langsam wieder umstellen können.
Die Schwarmhaltung des restlichen Jahres mache ich, damit die Tiere, egal, ob jung oder alt, ihr natürliches Schwarmverhalten ( Sozialverhalten ) nicht verlieren. Ich trenne lediglich die Jungen von den alten, da diese ja in freier Natur aus dem Schwarm vertrieben werden, was in einer Voliere nun mal nicht möglich ist, um Verletzungen und Todesfälle bei den Jungen zu vermeiden.
Die Altvögel können die Jungtiere nach dem trennen nicht mehr sehen, da ich sie in zwei von einander unabhängigen Volieren setze. Sie haben lediglich Rufkontakt, von dem sie selbstverständlich die erste Zeit auch alle gebrauch machen. Es ist ein höllisches Spektakel, habe aber gemerkt, das es die bessere Lösung ist. Vorteil ist es, wenn man die Möglichkeit hat, Winterbruten zu machen, das die Tiere den ganzen Frühjahr bis in den späten Herbst hinein, das Wetter an der frischen Luft genießen können, ohne das sie die Hälfte verpassen, weil sie in den Nistkästen hocken und ihren Nachwuchs aufziehen. Habe so mit auch keine Probleme mit Legenot, oder verlassen der Nester, durch Temperaturschwankungen o.Ä.. Zum anderen kann ich so das Schwarmverhalten in den schönen Monaten beobchten und es genießen, wie die Vögel innerhalb des Schwarmes miteinander umgehen und für sich als Gemeinschaft da sind. Ich schlage so mit zwei Fliegen mit einer Klappe .

Gruß
Jens
 
Hallo Jens,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Das System, wie Du es jetzt hast, gefällt mir sehr gut, auch wenn es anders ist, als ich ursprünglich dachte. Ich hatte wohl falsch abgespeichert, dass Du die Tiere auch im Schwarm brüten läßt.
Zwei Fragen hätte ich trotzdem noch:
1. Was passiert, wenn Du die jungen der ersten Brut bei den Altvögeln belassen würdest? Hast Du das mal riskiert? Wie Du schon sagst, kann das ja schiefgehen, wenn die Henne Eier gelegt hast, muss aber nicht. Ich hatte bei manchen Paaren die Erfahrung gemacht, dass die Jungen lediglich nicht mehr im Brutkasten geduldet wurden, aber ansonsten eine gemeinsame Unterbringung in der Voliere für die Jungen unproblematisch ist. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass es schwieriger war zu gewährleisten, dass die Jungen der zweiten Brut noch anständig versorgt werden, weil einfach zu viele Mäuler zu stopfen sind. Das war mit einer täglichen Fütterung nicht mehr zu bewältigen. Und selbst bei zwei Fütterungen hatte ich kein gutes Gefühl dabei.
2. Du schreibst, dass die Jungen des Winters nicht in die Schwarmhaltung integriert werden, weil sie in der Natur auch von den Eltern abgedrängt würden. Das ist so ja nicht ganz richtig. In der Regel verbleiben die Jungtiere nach der Brut bei den Eltern und die "Familien" vereinigen sich dann außerhalb der Brutzeit zu Schwärmen. In vielen Fällen bestehen sogar darüber hinaus noch Bindungen der Jungen zu den Eltern, so dass ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dass echte Probleme daraus resultieren würden, wenn man jeweiligen (letzten) Bruten mit den Eltern in einen Schwarm setzen würde. Bei meinen "normalen" grün-roten hat das jedenfalls ganz gut geklappt. Klar, am Anfang gibt es Reibereien, aber nach einigen Tagen ist das ausgestanden. Schwierig ist dabei natürlich, dass der ganze Schwarm in Panik gerät, wenn man ein Jungtier zur Abgabe herausfängt.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, setzt Du aber nur die fest verpaarten Altvögel zu einem Schwarm zusammen und läßt alle Jungvögel daraus?
Generell finde ich Dein Haltungskonzept aber sehr gut und nachahmenswert. Vor allem ist das eine gute Lösung für alle Arten, die besser in kleinen Volieren brüten (wie viele Brotogeris oder auch kleinere Aratingas), die man eigentlich als nicht ausreichend für eine Ganzjahresunterbringung empfindet, und eine, die zeigt, dass die Vögel trotz des Umsetzens sehr gute Brutresultate bringen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Beste Grüße

Gert
 
Hallo Gerd

Ich lasse die Jungvögel immer so lange bei den Altvögeln, wie ich mir 100%ig sicher sein kann, das sie auch futterfest sind. Die Altvögel haben zu dem Zeitpunkt in den meisten Fällen schon wieder ihr zweites Gelege gelegt. Die Jungen werden sogar noch im Nistkasten geduldet und es schlafen alle gemeinsam in ihm. Die Erfahrungen haben gezeigt, das es auf dauer allerdings nicht gut geht, wenn man die Alt und Jungvögel alle gemeinsam in einem Schwarm hält, nach der Brutzeit. Der Osnabrücker Zoo, z.B. läßt seine Sonnensittiche im Schwarm brüten und es kommt immer wieder vor, das nach der Brutzeit die Jungvögel von anderen Schwarmmitgliedern nicht in ihm akzeptiert werden. Das geht häufig schon los, wenn die Jungen ausfliegen. Ich denke schon, das es klappen könnte, wenn denn die Volieren groß genug sind und genügend Unterschlupfmöglichkeiten und " Fluchtwege " für die Jungvögel zur Verfügung stehen würden. Aber da sind wir wieder bei dem Problem Platz, welchen wir kaum ausreichend für eine solche Haltung aufbringen können. Reizen würde es mich, Erfahrungen selber zu sammeln, was dieses Thema angeht.
Nach der Brutzeit bilde ich zwei Schwärme, ein mal die Altvögel, die mit meinen Zuchtreserven eine gemeinsamme Voliere beziehen und eine andere, in denen ich die ganzen Jungtiere mit den Jungvögeln aus dem Vorjahr setze. Es gab so mit noch nie Probleme oder große Auseinandersetzungen. Zum anderen möchte ich es nicht riskieren, das ich Jung - oder Altvögel mit z.B. Krallenfehlern oder anderen Verletzungen wie z.B. dem Schnabel vorfinde, weil es doch ein mal nicht Reibungslos funktioniert hat. Aus beruflichen Gründen, habe ich nicht die Zeit, meine Vögel so zu beobchten, das ich im Falle eines Falles einschreiten könnte. Daher ist mir das Risiko einfach zu groß.
Wichtig ist für mich, das meine Tiere lernen, in einem Schwarm zu leben. Alle Jungvögel aus 2007, werden erst jetzt, nach dem Sie den ganzen Sommer im Schwarm gelebt haben zur Abgabe angeboten und ich kann mir relativ sicher sein, das wenn sie in einem neuen Schwarm richtig integriert werden auch klar kommen. Richtig heißt, das der neue Besitzer meine nicht einfach in seinen Schwarm fliegen lässt, sondern, das sie langsam neu eingegliedert werden. Alles andere würde sicherlich auch schief gehen, wenn neue Vögel in ein neues Revier zu anderen vorhandenen Vögeln integriert werden.

MFG
Jens
 
Thema: aratinga finschi

Ähnliche Themen

Zurück
Oben