Artikel-->Eure Meinungen?

Diskutiere Artikel-->Eure Meinungen? im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hi Diesen Artikel habe ich grad gefunden: Was haltet ihr davon? Findet ihr dass vielleicht übertrieben?
Norok ein sehr souveräner und erfahrener Adler war, gut,ich kannte ihn erst dreieinhalb Jahre, vielleicht kennst Du ihn ja länger?
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Hallo

Ein souveräner, erfahrener Beizadler. Richtig.
Der, der ihn abgetragen hat, kannte ihn sogar noch von ca. 1989.
Es war übrigens nicht der Besitzer.;)

Der Kommentar über den Hund von Dir, der ist so nicht o.k und das weißt Du auch.
Wir werden bei diesem Thema nicht zusammenkommen, solange Du dort in der Pflicht stehst.
Ich wünsche Dir für Deine weitere berufliche Laufbahn trotzdem alles Gute.

Viele Grüße, Kathrin
 
nein,da hast Du mich falsch verstanden...ich arbeite zwar als Falknerin aber nicht dort.
Und außerdem will ich mich gar nicht streiten... ich weiß leider, daß die Besitzer die Meinungen spalten, ich versuche da objektiv zu bleiben, mag "sie" aber zu sehr als daß ich das kann.
War er also nicht der Besitzer von Norok? weißt Du das sicher?
 
Und außerdem will ich mich gar nicht streiten... ich weiß leider, daß die Besitzer die Meinungen spalten, ich versuche da objektiv zu bleiben, mag "sie" aber zu sehr als daß ich das kann.

Hallo

Das verstehe ich besser, als Du glaubst. Objektivität ist dort vorort schwieriger, als man sich vorstellen kann und ich wollte Dich auch nicht irgendwie beleidigen, oder so. Vieles wirst Du selbst schon längst wissen, wenn Du für Dich darüber ruhig nachdenkst.
Der Besitzer war er, ja, abgetragen haben aber Angestellte. Wirklich gute Leute damals. Ich bin mit dem Jahr nicht exakt sicher, aber so um den Dreh rum.

Viele Grüße, Waschi
 
tja was soll ich sagen, ich habe mich auch mit vielen ehemaligen Mitarbeitern unterhalten, die ich teilweise auch sehr schätze, ich komme da auf kein Ergebnis.....also höre ich auf mein Gefühl und Menschenkenntnis, ich hoffe da liege ich nicht falsch.
Also wirst Du recht behalten: da kommt man wohl zu keinem Ergebnis, da sind wir ja nicht die einzigen, aber jetzt mal im Ernst: der Jäger hat den Adler doch gesehen, er hats auch zugegeben, wieso läßt er den Hund dann weiterlaufen???
 
Hallo

Nun, ich habe ja nicht behauptet, dass der Mann sich toll oder klug verhalten hat. Vielleicht hat er, auch als Jäger, einfach nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet ein hochtalentierter Beizadler, mit dem früher Füchse gejagt wurden, im Tal an einer Ausflugsgaststätte sitzt, wo sonst bekanntermaßen auch öfter mal harmlosere Adler im Appelbaum zwischenlanden.

Allerdings wäre ein handgeprägter Adler mit gutem Appell, (da sind wir uns ja einig), zu diesem Zeitpunkt schon lang gar nicht mehr dort gewesen, hätte er einen Sender getragen. Die Besenderung von Adlern ist schon lange weitgehend sicher möglich und Standard. Nur dort wohl nicht?!. Da gibts keine Ausrede.

Für mich hat in so einem Fall, unabhängig, wem, oder wo das auf diese Weise passiert ist, der Falkner schuld.
Der Vogel war nicht mal besendert, auch noch ein geprägter Beizadler und hatte dort draußen alleine absolut nichts zu suchen. Spätestens das reicht um sämtliche verfügbaren Leute hinterher zu jagen zum Suchen. Ich persönlich bin auch für mich sicher, sie HÄTTEN ihn rechtzeitig finden können, oder besser, ER sie.:traurig:
Es war ja kein Vogel, der hoch ist und auf und davon. Der ist doch dort aufgewachsen.
Wäre mir das passiert, ich hätte mich verdammt geschämt dafür, wäre froh gewesen, dass dem, wenn auch vielleicht unsympathischen Mann, nicht auch noch was passiert ist und ich hätte, trotz Trauer, nicht noch so einen großen, ekelhaften Pressetanz veranstaltet.
Man kann wirklich nur aufatmen, dass es da bei einem geprägten Beizadler, der Tage unterwegs war, nicht etwa ein Kind mit einem Wurstbrot oder Plüschtier erwischt hat.
Wer Beizjagd betreibt oder Flugvorführungen abhält und überhaupt Großgreife fliegt, hat eine große Verantwortung den Vögeln und seinen Mitmenschen gegenüber. Auch und ganz besonders den Leuten außerhalb der Anlage.
Falknerei ist etwas Besonderes, auch den meisten Jägern unbekanntes (zumindest im Näheren) und man ist doch nicht alleine auf der Welt.
Fast alle Falkner geben sich auch die größte Mühe, passen auf auf ihre wertvollen Vögel und verhindern solche Vorfälle.

Und ich kann auch von keinem Ottonormaljägersmann und erst recht von keinem Zivilmensch erwarten, dass er das Verhalten eines Jagdadlers richtig einschätzt.

Ich hoffe dass man dort wenigstens nun endlich Sender einführt.

Viele Grüße, Kathrin
 
Ja,sie haben Sender eingeführt............
Die Verantwortung für alle Geschöpfe, die man in seiner Obhut hat, liegt beim Besitzer, das stimmt.
Dein letztes Statement kann ich verstehen und kann nicht widersprechen.....
diese Sicht des ganzen hat auch was für sich, zur Verteidigung will ich das mal so ausdrücken: das Vertrauen in die Erfahrung des Vogels und sein keineswegs agressives Verhalten war eben enorm hoch, bleibt immer noch die Frage der angebrachten Notwehr, da habe ich so mei´ne Bedenken:
-der Mann ist gewarnt worden
- er hat den Adler gesehen
-er hat den Hund trotzdem laufen lassen
bitte mal ganz ehrlich: hättest Du Deinen Hund dahin laufen lassen?
Aber diese Frage zu klären versuchen ja schon ganz andere, da ich zwar die Zeugenaussagen kenne von beiden Seiten aber nicht dabei war, werde ich wohl nie einhundertprozentig wissen, was passiert ist
Schade um den Vogel:(
 
das Vertrauen in die Erfahrung des Vogels und sein keineswegs agressives Verhalten war eben enorm hoch

Hallo

Was keinesfalls rechtfertigt, sich so zu verhalten und dabei sowohl den Vogel, als auch Unbeteiligte zu gefärden.
Dazu noch eine Frage am Rande: Fliegt dort inzwischen auch der geprägte, weibliche Bandseeadler doch wieder frei?
Das würde mich nun nach dieser Info hier jedenfalls auch nicht mehr wundern.

Nochmal: Wir reden hier von einem handgeprägten Beizadler, bzw. Exbeizadler in einer Flugvorführung. Seine eigentliche Erfahrung lag doch in früheren Jagderfolgen. Ich wüßte nicht, dass mit dem Vogel in den letzten Jahren wenigstens zum Ausgleich vernünftig und regelmäßig gebeizt wurde. Du vielleicht?
Manche Adlerleute meinen, dass es dann von Fall zu Fall vertretbar sei.
(hunting with golden eagles----aber fragt bitte nicht jetzt nach der Seitenzahl)
Selbst dann, wäre es meiner persönlichen Meinung nach aber kein Vogel für eine Flugvorführung gewesen. Zu passioniert, Jagderfahrung, geprägt......und zu viele unterschiedliche Leute dran gewesen.

-er hat den Hund trotzdem laufen lassen
bitte mal ganz ehrlich: hättest Du Deinen Hund dahin laufen lassen?

Natürlich nicht.
Aber diese Frage ist Mumpitz. Du und ich, wir sind Falkner mit Adlerkenntnissen?!
Ich hätte ihn sowieso sofort erkannt.
Mag ja sein, dass Du ihn von deinen Kurzbesuchen zur Flugvorführung her nur positiv kennst und er Dir sympathisch war. Es war ja auch ein traumhaft schöner Vogel, gar kein Zweifel. Außerdem ist sowas natürlich immer auch mit konditionsabhängig.
Wenn so ein Vogel sehr hoch und zuhause geflogen wird, kann das durchaus eine Zeit lang ohne Zwischenfälle gut gehen. Allerdings denke ich, es müsste eigentlich Fachleuten trotzdem auffallen, wenn sie zuschauen. Zu einem Adler, der nie gejagt hat, oder einem altvogelgeprägten, oder auch einem geprägten wirklich ausgeglichenen Vogel, nur von einer Person betreut und wirklich regelmäßig jagdlich geflogen-----gar kein Vergleich...

Hätte beispielsweise "Jonas" (der Dir sicher auch ein Begriff ist) da gesessen, hätte ich um meinen Hund nicht die geringste Sorge gehabt, ihn höchstens zu mir geholt um den Adler nicht hochzuscheuchen.
Norok dagegen hätte ich schnellstmöglich auf einen improvisierten Balg (OHNE Hund drauf) eingeholt, fest und sicher angebunden und die Polizei gerufen.:(

Das kann auch bei dem Hund keinesfalls nur "ein Kratzer" gewesen sein, wenn 900 Euro Tierarztrechnung dabei herauskommen. Es gibt eine tierärztliche Gebührenordnung, da kann jeder nachsehen, was das Nähen eines kleinen Kratzers und die Nachsorge offiziell kosten darf.

Wenigstens hat die Sache dann wohl den positiven Aspekt, dass jetzt endlich Sender für die Vögel dort eingeführt werden. Das war schon lange an der Zeit.

Belassen wirs hier dabei, alles Weitere dürfte außer uns sowieso keinen interessieren, ansonsten können wir ja mal per PN schreiben, wenn Du noch Fragen hast.

Viele Grüße, Waschi
 
Risiko bei Freiflügen

Ein "Restrisiko" wird immer bei der Beizjagd bestehen bleiben.Ich finde daher die Beiträge und die Diskussion hier sehr gut und lehrreich.
Ein gewisses Gefahrenpotential geht auch von geprägten Harrisweibern aus...:(
 
Hallo

Kam groß im Radio......die Sache geht jetzt wohl in Berufung, weil dem Vogel-Besitzer das Geld nicht reicht und er 30 000 Euro für den Vogel will???

Jetzt wirds nochmal richtig interessant, denn er muss ja dann wohl irgendwie nachweisen, dass der Vogel wirklich so ein wertvoller Zuchtvogel war?
Dementsprechend müssten ja auch für die Nachzuchten behördliche Papiere, etc., Nachweise existieren?
Sind dort überhaupt schon mal junge Steinadler geschlüpft, seit der Adler da gelebt hat?
Der Vogel war ja handaufgezogen und auf der Internetseite des Besitzers steht ausdrücklich, dass er künstliche Besamung ablehnt.
Wie soll das dann züchterisch gehen?8)
http://www.greifenwarte.de/zucht.htm
Das müsste dann ja in der Berufungsverhandlung sicher erstmal zuverlässig nachgewiesen werden, wie dann Jungvögel entstanden sein sollen?.....:beifall:

Also, ich bin jetzt natürlich erstrecht gespannt auf das Ende von diesem Husarenstück und wünsche dem Hundebesitzer viel Glück.

Vielleicht wird die Sache aber auch im Sande verlaufen und man erfährt über Presse etc. dann nie, was im Endeffekt vor Gericht rauskam. Das wär eigentlich schade. Ich hoffe, dass da dann auch so umfangreich berichtet wird, wie vorher, aber es hat halt leider weniger "Sensation" und erscheint dann vielleicht nur als Randnotiz, wenn überhaupt, falls der Dackelmann doch noch etwas mehr Recht bekommt.

Viele Grüße, Waschi
 
Guckst Du heute mal unter www.stimme.de.

Das neue Gerichtsurteil stellt das bisherige auf den Kopf.

Nichts ist unmöglich vor deutschen Richtern!!!!!!

idS Daniel
 
Hallo

Danke Dir Daniel. Ich steck in Norddeutschland und bekomm das dann meistens nur zeitverzögert mit.

15 000 Euro?

Herrlich.....:nene:

Besonders interessant für mich auch das Statement, dass der Adler nur EINMAL durch (die ach so böse, böse) künstliche Besamung......:D
Und das wirklich Jemand mal 56 000 Euro für ihn geboten haben soll ist dann das allertollste....Klasse.....:p
(Naja, dieses "Kunststück" kann aber immerhin eine große Hilfe für andere Falkner sein, deren Vogel wirklich mal grundlos abgeschossen wird, etc.)

Und ist das Urteil jetzt so "akzeptiert" durch, oder gehts nochmal weiter?

So wie ich das mitbekommen habe, ist der Hauptzeuge der Gastwirt der Fünfmühlenschenke dort im Tal?
Also die Gaststätte, die auf Besucher "von oben" sicher sehr mit angewiesen ist und für die auch Werbung auf der Greifenwarteseite steht?

Herrlich.....:nene:

Viele Grüße, Waschi
 
Also Leute,

ich weiß jetzt nicht, weshalb hier so großes Kopfschütteln über das Urteil herrscht. Klar, 15.000 Euronen scheinen doch recht viel, aber wenn ich das richtig verstehe, dann herrscht die Unverständnis nicht über die Höhe, sondern über das Urteil an sich. Anscheinend kennen und hassen hier einige den Adlerbesitzer und können nicht verstehen, daß diesem Recht gegeben wird.

Objektiv betrachtet scheint die Sache aber absolut sinnig: Ein Adler entfliegt und hat nach drei Tagen Hunger. Ein vorbeikommender Spaziergänger (der selbst Jäger ist und um das Beutesprektrum eines Adlers bescheid wissen sollte) weigert sich, auf Anraten seinen Weg zu ändern. Aus Trotz geht er dennoch den gefährlichen Weg lang. Es kommt wie es kommen mußte ...

Und was lernt man im Falknerkurs? Schäden, die der Beizvogel anrichtet, sind vom Falkner zu begleichen. Fügt jemand meinem Beizvogel einen Schaden zu, hat er für diesen Schaden aufzukommen. Und genau so fiel auch das Urteil aus: Adlerhalter zahlt Schaden am Hund, Hundehalter zahlt Schaden am Adler.

Worin also liegt das Problem?

Ich kenne wie gesagt die näheren Umstände nicht, aber es wird hier offensichtlich auch nicht um die Sache diskutiert, sondern um die Personen, die dahinter stehen, und das finde ich ein bißchen schade.

VG
Pere ;)
 
Also Leute,
ich weiß jetzt nicht, weshalb hier so großes Kopfschütteln über das Urteil herrscht. Klar, 15.000 Euronen scheinen doch recht viel, aber wenn ich das richtig verstehe, dann herrscht die Unverständnis nicht über die Höhe, sondern über das Urteil an sich. Anscheinend kennen und hassen hier einige den Adlerbesitzer und können nicht verstehen, daß diesem Recht gegeben wird.

Hallo

Also ich find beides unverständlich.

Und hassen, naja, hassen ist übertrieben. Aber ich würde sagen, für solche Dinge wie einen handgeprägten Steinadler, BEIZADLER auf diese Weise freifliegen in der Flugvorführung und ähnliches, ganz bewusst Leute damit gefährden und dann hinterher anderen die Schuld geben.......verachten dafür und für die Vorgehensweisen gegenüber der Öffentlichkeit----ja.
Und wenn hier irgendwo öffentlich das Thema auf Falkner kommt, die sich so verhalten, dann werde ich mich auch genau so sauer, wie mich so etwas eben nun mal macht, frei dazu äußern.

Warum? Weil es sowohl Unbeteiligte als auch den Vogel unnötig gefärdet, wie schon gepostet.

Kennen, oh ja, das auch und recht umfangreich. Da habe ich aber auch keinen Zweifel dran gelassen, so dass jeder mich nach seiner Fasson als "befangen" betrachten darf, wenn er mag. Das heißt allerdings lang noch nicht, dass ich lüge, wenn ich mich zu solchen Dingen äußere.

Objektiv betrachtet scheint die Sache aber absolut sinnig: Ein Adler entfliegt und hat nach drei Tagen Hunger. Ein vorbeikommender Spaziergänger (der selbst Jäger ist und um das Beutesprektrum eines Adlers bescheid wissen sollte) weigert sich, auf Anraten seinen Weg zu ändern. Aus Trotz geht er dennoch den gefährlichen Weg lang. Es kommt wie es kommen mußte ...

Ich hab halt immer noch Zweifel über den ganzen angeblichen Hergang und mich wird da so schnell wohl keiner überzeugen, aber ich bin nun mal nicht das Gericht, und wie unser Ausbilder sagte, hat Recht selten was mit Gerechtigkeit zu tun.
Worin also liegt das Problem?
Ich kenne wie gesagt die näheren Umstände nicht,
VG
Pere ;)
Genau daran liegt das Problem. Das fast keiner nähere Umstände kennt.
Wahrscheinlich auch das Gericht nicht. Das ist auf Aussagen von Leuten angewiesen, die vermutlich auch nicht sehen können, ob ein Vogel gleich "Ernst gemacht hat" oder nicht. Das ist aber sicher mit entscheidend für eine Notwehrsituation. (Immerhin hat das Gericht aber wenigstens rausgefunden, was es mit der Aussage "wertvoller Zuchtvogel" auf sich hatte, respekt)
Ich kenne Umstände u.A. insofern, dass ich exakt diesen Vogel (und das kann ich sagen, gilt hier absolut unabhängig vom Besitzer) niemals in einer Flugvorführung geduldet hätte, wäre es meine Entscheidung gewesen.
Warum, hab ich oben schlüssig genug dargelegt, auch für einen Jungfalkner.

Lass uns in drei, vier Jahren nochmal drüber reden, wenn Du einige versierte Adlerleute, die regelmäßig mit ihren Vögeln beizen gehen, kennen gelernt hast.
Und frag sie mal unterwegs, was sie von so etwas im allgemeinen halten, wenns um einen geprägten Fuchsadler ohne Sender in besiedeltem Gebiet geht.
Ich bin jedenfalls überaus froh, dass es kein Kind mit einem Teddy war, was da zufällig im Naherholungsgebiet an einer Gaststätte langlief.

Dieses Urteil wird die diversen neu eröffneten, manchmal auch nicht grad sachkundig betriebenen "Falknereien" (die mit Sachkunde arbeiten, tun sowas nämlich nicht) erst recht dazu verleiten, sich Steinadler aufzustellen, möglichst noch geprägt und extragünstig, da durch mehrere Hände gewandert und die erstmal ohne Telemetrie zu fliegen, denn es "geht ja wenigstens so einigermaßen straflos durch, auch im Notfall".Hund ersetzen ja, gerechte Strafe zahlen für wirklich fahrlässige Falknerei nein....???
So eine Telemetrie-Anlage ist teuer und das ganze Start-Budget ging ja nun schon für den Adler drauf, so ungefähr gehts dann los.
Weitere solche Vorfälle werden dann schnell publik und dem Rest der Falkner, die verantwortlich handeln, immer auch schwer an Image schaden, ganz egal, ob Beizjäger, oder versierte Falkner in Falknereien.

Ich bin klar dafür, dass eine Besenderung von Beizadlern gesetzliche Plicht wird und der Einsatz von geprägten Beizadlern mit Jagderfahrung in Flugvorführungen verboten wird.
Wer einen passionierten Beizadler hat, soll mit ihm beizen gehen und gefälligst so helle sein und direkt dranbleiben, wenn er sich verstößt, schon um des Vogels willen. Für schöne Flugvorführungen gibts genug anderes (bei betreffender Anlage sogar in dreistelliger Zahl) mit weit weniger Risiko.

Waschi
 
Also Leute,
Ein vorbeikommender Spaziergänger (der selbst Jäger ist und um das Beutesprektrum eines Adlers bescheid wissen sollte) weigert sich, auf Anraten seinen Weg zu ändern. Aus Trotz geht er dennoch den gefährlichen Weg lang. Es kommt wie es kommen mußte ...
Pere ;)

Hallo

Was übersehen, eine Fachfrage noch:

Du glaubst wirklich, dass eine einfache Wegänderung einen hungrigen Beizadler mit Fuchserfahrung schon vom Erfolg auf so leichte Beute abgehalten hätte?:D
In seinem Heimatgebiet?
Der hat das doch lang schon im Blick und setzt elegant in freier Folge nach sobald es am besten passt ....... zack.:~
Die einzige sichere Möglichkeit wär da für einen Fremden gewesen, sofort Hund unter Dach (oder Flucht ins Auto) und besser noch Tür zu.

Das das vielleicht keine rechtliche Rolle spielt, falls tatsächlich gewarnt wurde, ist klar..... aber das Ganze ist trotzdem furchtbar ungerecht.....

Ich finde es fast schon vergleichbar damit, ne geladene Jagdwaffe frei an einem Waldweg zu deponieren und drei bis fünf Tage zu warten, ob sie durch irgendein armes Schwein, dass dann natürlich selber schuld ist, losgeht.

Waschi
 
Die Kritik an dem Urteil gilt weniger dem eigentlichen Sachverhalt, sondern eher der Begründung des Gerichts für die Zuweisung der Schuld bzw. die Gewichtung der Anteile des jeweiligen Verschuldens.

Nehmen wir mal an, der Spaziergänger mit seinem Dackel wäre KEIN Jäger gewesen- hätte er dann auch zwei Drittel des Schadens schultern dürfen?

Ich vergleiche das mal mit einer anderen Konstellation:

Spaziergänger wird von zufällig vorbeikommendem Reitpferd getreten. Hat der Spaziergänger keine Ahnung von Pferden, so bekommt er seinen Schaden ersetzt. Ist er zufällig selbst Reiter und nur am Tage des Unfalls zu Fuß unterwegs, so muss er einen Teil seines Schadens selbst tragen, denn er hätte ja um die Gefährlichkeit von Reitpferden wissen müssen......

idS Daniel
 
Ich vergleiche das mal mit einer anderen Konstellation:

Spaziergänger wird von zufällig vorbeikommendem Reitpferd getreten. Hat der Spaziergänger keine Ahnung von Pferden, so bekommt er seinen Schaden ersetzt. Ist er zufällig selbst Reiter und nur am Tage des Unfalls zu Fuß unterwegs, so muss er einen Teil seines Schadens selbst tragen, denn er hätte ja um die Gefährlichkeit von Reitpferden wissen müssen......

idS Daniel


Hallo

So, und wenn man nun noch den klar bekannten, offensichtlichen Sachverhalt dazu nimmt, dann wäre es ein durchgegangenes Pferd, das den Reiter, der fröhlich ohne Sattel und Trense ins Gelände gegangen ist, mit einem Pferd, das nach jedem Fachverständnis einschließlich der Fachliteratur keine Freizeitgeländeeignung besitzt, abgeworfen hat. (wobei gutausgebildete Pferde da in den Einsatzmöglichkeiten natürlich oft flexibler sind, ist klar, sind auch keine Raubtiere mit Jagdinstinkt, der gefördert wurde).

Oder einer der so oft unschuldig geschmähten "Gefahrenhunde" der allerdings schon als "jagend" bekannt ist, bzw. sogar bekanntermaßen dafür trainiert und nun schon durch Schuld des Besitzers ohne Maulkorb und Leine tagelang herumgestreunt ist, bis dann endlich was passiert.
Dummerweise ist dann der geschädigte selbst "Gefahrenhundbesitzer" und hätte ja doch deshalb sofort sehen sollen, dass es keiner der dort recht häufig freilaufenden, netten Hunde, sondern ein besonders ausgebildeter, dadurch gefährlicher Hund ist?:nene:
An was?
Nur allein weil es ein Steinadler ist? (Wenn er das überhaupt so schnell sehen konnte) An solchen großen Anlagen fliegen viele Adler frei, und sie sitzen auch oft mal eine Weile in der Gegend, während Hunde vorbeilaufen und gott weiß was noch. Keiner der Anwohner sollte sie als derartige Gefahr betrachten müssen.

Genauso, wie es weiter oben mal so frech hieß, das wäre mit dem Dackel "Vorlaß" gewesen, genauso könnte man auch sagen, dort einen Beizadler in Kondition freifliegen lassen, das ist klar Hundebeize mit erstklassigen Chancen, ganz mühelos ohne Falkner.
Auf einer Beizjagd wäre dieser wohl dazwischengehetzt wie ein Irrer, oder hätte es vorher geschafft, seinen Adler noch einzuholen. Andernfalls bei Verstoßen ihn durch die Besenderung in diesem Zeitrahmen auch noch lang vorher gefunden.

Da kann auch noch per Schicksal genug dazwischen kommen und schief gehen. Aber dann sind das wirklich UNFÄLLE, die diese Bezeichnung m.E. auch verdienen.

Waschi
 
Hi Waschi,

nu wird die Sache so langsam klarer. Wie gesagt, ich kenn die Umstände nicht, insofern weiß ich auch nicht um die Gefährlichkeit besagten Adlers. Grundsätzlich wüsste ich nicht, was gegen den Einsatz eines Steinadler an einer Flugvorführung spräche. Klar, wenn der Adler auf Füchse abgetragen war, dazu Handaufzucht mit den bekannten Problemen, dann sieht die Sache etwas anders aus, ja. Aber das ist doch nicht das Problem. Es kann genauso ein fuchsgeprägter handaufgezogener Adler eines „normalen“ Falkners ausbüchsen, der dieselben Probleme hat. Das hat m. E. mit Flugvorführungen nichts zu tun und ist völlig irrelevant. Es besteht kein Kausalzusammenhang zwischen Tathergang und Eigenschaft als Schauvogel.

Ein Vogel kann auskommen, das wissen wir alle, auch ein Adler. Eine Besenderungspflicht besteht nicht. Der Passant wird gewarnt vor einem gefährlichen Vogel, missachtet die Warnung aus Trotz. So stellt sich das doch dar, oder? Klar, man weiß es nicht genau, aber objektiv betrachtet kann ich keine nennenswerte Schuld beim Falkner finden (außer dem fahrlässigen Nicht-Besendern): Er hat den Vogel gesucht, ihn nach drei Tagen gefunden und im Wissen um die Gefahr den Spaziergänger noch gewarnt. Was soll er denn noch mehr tun?

Du glaubst wirklich, dass eine einfache Wegänderung einen hungrigen Beizadler mit Fuchserfahrung schon vom Erfolg auf so leichte Beute abgehalten hätte?:D
In seinem Heimatgebiet?
Der hat das doch lang schon im Blick und setzt elegant in freier Folge nach sobald es am besten passt ....... zack.:~
Die einzige sichere Möglichkeit wär da für einen Fremden gewesen, sofort Hund unter Dach (oder Flucht ins Auto) und besser noch Tür zu.
Woher weißt Du, dass der Dackel in Sichtweite des Adlers war, als der Mann gewarnt wurde? Vielleicht wäre er durch Wegänderung vom Adler nie bemerkt worden?

VG
Pere ;)
 
Ein Vogel kann auskommen, das wissen wir alle, auch ein Adler. Eine Besenderungspflicht besteht nicht. Der Passant wird gewarnt vor einem gefährlichen Vogel, missachtet die Warnung aus Trotz. So stellt sich das doch dar, oder? Klar, man weiß es nicht genau, aber objektiv betrachtet kann ich keine nennenswerte Schuld beim Falkner finden (außer dem fahrlässigen Nicht-Besendern): Er hat den Vogel gesucht, ihn nach drei Tagen gefunden und im Wissen um die Gefahr den Spaziergänger noch gewarnt. Was soll er denn noch mehr tun?
Hallo, irgendwie habe ich hier etwas verpasst. Wer hat den alten Mann der zufällig auch Jäger ist mit seinem Dackel gewarnt vor was?
Wenn mir irgendjemand den ich nicht kenne im beim Spazierengehen sagen würde, vorsicht da Fliegt ein großer gefährlicher Vogel rum (saß da nicht nur irgendwo einer?), dann würde ich den als erstes mal für verrückt erklären (Bussard, Habicht und Co. sind normalerweise keine Gefahr und wer denkt schon an einen Adler den es hier eigentlich nicht gibt), vorallem wenn ich in den Medien bei mir Zuhause z.B. noch nicht einmal vor so einem gefährlichen "Biest" gewarnt würde. Wenn mich oder mein Eigentum etwas angreifen würde, würde mich als erstes nicht interessieren was es genau ist, ich würde mich zunächst verteidigen und dann erst schauen. Nennt sich Reflex und Instinkt.
Habe schon die verschiedenen Greife gesehen in Natur und auch auf Bildern. Aber im ersten Moment bei so etwas erst einmal die Art bestimmen und dann darauf verzichten mein Eigentum (auch ein Lebewesen) einfach Killen zu lassen? Der Tatbestand liegt doch so, das der Adler auf den Hund los ist, oder? Zumindest war der ja Verletzt durch den Adler, oder? Also Verursacher der Adler, da es aber eine Sache ist, der Eigentümer, also der Falkner, oder?
Was man dem alten Mann anlasten könnte, wenn er über gebühr draufgehauen hätte, aber woher weis man als "Laie" im Umgang mit Adlern, wann dieser genug hat und die Angriffe aufhören und man mit dem Abwehren aufhören kann, ohne das man nicht vielleicht selber noch etwas von dem Abbekommt?

Möchte nicht wissen, wie es gewesen wäre wenn besagter Adler auf eine Kleinkind mit Bobycar losgegangen wäre, nur weil es klein und vielleicht eine braune Jacke anhatte. Ob die Mutter wohl auch vor Gericht geschlept worden wäre, weil es den Adler zu tote "geprügelt" hätte?
 
Nun, der Sache mit der Warnung kommt meiner Meinung nach eine Schlüsselrolle zu. Wir wissen nicht, wie die Warnung ausgesehen hat und ob sie überhaupt stattgefunden hat (ich meine zumindest gehört oder gelesen zu haben, daß der Mann gewarnt worden wäre und entgegen der Warnung seinen Weg fortsetzte, aber es kursieren ja viele Gerüchte durch die Welt ...).

Wenn aber das Gericht zu dem Schluß kommt, daß der Jäger ausreichend gewarnt wurde und dieser die Warnung fahrlässig mißachtet hat, so halte ich das Urteil für korrekt.

Wenn ohne irgendeine Vorwarnung auf einmal ein Adler auf meinem Hund steht, dann reagiere ich vielleicht genauso wie der Jäger.

Wenn aber Aussage gegen Aussage steht und kein Schuldiger ermittelt werden kann, dann begleicht jeder den von ihm angerichteten Schaden.

VG
Pere ;)
 
Wenn aber Aussage gegen Aussage steht und kein Schuldiger ermittelt werden kann, dann begleicht jeder den von ihm angerichteten Schaden.
VG
Pere ;)

Hallo

Genau daran wirds im Endeffekt liegen. Das Problem des sachkundigen Ermittelns für das Gericht in Jagd-und Falknereibelangen......wie sooft.

Gut, mit dem Tal, das kennt der Vogel von kleinauf und es ist dort soweit recht übersichtlich für einen Greif, was die mir so aus der Erinnerung noch bekannten Wege da angeht....

An dem Umstand handgeprägter BEIZADLER hat auch öffentlich nie ein Zweifel bestanden, der Besitzer hat in Flugvorführungen und auch jetzt öffentlich immer davon berichtet, dass es sein "hochwertiger" Jagdvogel ist/war.
Mit dem, wenn auch nur einmal, künstlich besamt wurde, wie man jetzt dem Artikel entnehmen kann.
(Was besagt, dass der betreffende Adler ziemlich sicher handgeprägt war, aber ich wußte das ja auch sowieso)
Dieser Umstand -BEIZADLER, kein Sender, Flugvorführung- wurde meines Erachtens nun vom Gericht total vernachlässigt, da man dort wohl auch um die gravierenden Unterschiede im Risiko nicht weiß. Mit so einem Vogel muss einfach ganz andere Sorgfalt herrschen, als mit einem, der nur in der Flugvorführung fliegt.
Was glaubt Ihr denn sonst, wieviel Dackel im Jahr als Futter draufgingen?
Es gibt im ganzen Land Flugvorführungen, die Adler fliegen. Diese fliegen bis auf meist eher unrühmliche Ausnahmen allerdings nur in der Flugvorführung, werden nicht jagdlich trainiert und sind meistens auch so hoch, dass gar keine große Veranlassung zu irgendeinem Jagdversuch besteht. Es liegt in der absolut großen Verantwortung der Falkner jeweils, einen Flugvorführungsvogel, der trotzdem irgendwelche Anstalten macht an Leute oder Hunde zu gehen, nicht weiter zu fliegen, sobald solche Tendenzen auffällig werden.

UND man SIEHT es. In den allermeisten Fällen MERKT man das rechtzeitig am Vogel, mit dem man täglich arbeitet, ob es in dieser Hinsicht ein Risikokandidat ist/sein wird, oder nicht.
Ein passionierter Beizvogel ist in dieser Hinsicht nicht nur Extra-Risiko, sondern eben fast schon Pechgarant, dass was passiert, besonders dann, wenn nicht mehr regelmäßig mit ihm gejagt wird und er wird an eine Flugvorführung verkauft, etc.
So dass man sich dreimal überlegen sollte, was man in einer Flugvorführung fliegt, vielleicht auch noch ohne Sender, oder lieber nicht.
Man käme doch auch nicht auf die Idee, einen regelmäßig jagdlich und speziell auf Raubzeugschärfe geführten Drahthaarüden mit einem unbekannten zahmen Steinmarder oder einer fremden Katze allein zu lassen, wenn das gut gehen soll.:~

Das Restrisiko in Flugvorführungen ist, wie bei allen anderen Tierhaltungen auch, Tiergefahr. Aber die muss nicht fahrlässig herausgefordert werden.

Ich hab das Besuchern gegenüber immer gern mit Reiterhöfen verglichen. Viele Eltern schicken ihre Kinder dort vollständig sorglos hin, ohne z.B. Eignung von Pferden und Lehrern zu prüfen. In einer Flugvorführung dann die Frage häufig an Falkner: "Ja, haben sie keine Angst, dass mal was passiert?"
"Nein. Nicht mehr und nicht weniger als ein gutgeführter Reiterhof auch haben muss. Immer vorrausgesetzt, es geht vorort sachkundig und verantwortungsbewusst zu."
So sollte das jedenfalls eigentlich sein, wenn irgendwo mit Tieren und einer so großen Verantwortung gearbeitet wird.

@ADAY: Im ersten Zeitungsartikel nach dem Entfliegen wurde in der Lokalpresse in der Suchanzeige gewarnt, allerdings mehr als Gefahr für Katzen und Igel.....

Viele Grüße, Waschi
 
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