Aspergillose

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Carlos

Guest
Hallo, unser Yum Yum (Goffini) gerade mal 1 Jahr alt, hat Aspergillose. Ich kann mir nur vorstellen dass es an den Erdnüssen lag, die er zur Belohnung bekam. Ich habe mich über die Krankheit informiert und habe festgestellt dass wir ca. 70 % Luftfeuchtigkeit im Raum haben.

Wir waren auch bei einer Tierärztin, die uns den Befund bestätigte.

Meine Frage an euch: Welches Mittel sollen wir zur Behandlung nehmen?

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Wir haben Nizoral oral für drei Wochen verabreicht aber ich sehe da keine Verbesserung seines Zustandes.

Ich habe gelesen dass es noch Itraconazol, Lamisil und Imaveral als alternativen verabreicht werden aber ehrliche gesagt möchte ich dem Kleinen die Beste Behandlung gönnen. Bin nur etwas unsicher. Welches Medikament sollen wir für die Inhalation nehmen?

Ich bin darüber informiert, dass man die Inhalation erst nach 4 Wochen nach der oralen verabreichung eines Medikamentes nehmen sollte um die Leber zu schonen.

Danke für eure Antworten.
 
Kommt nun drauf an, ob sich Aspergillus schon in den Luftsäcken ausgebreitet hat-
dann würde sich die Inhalation mit Imaverol (Wirkstoff Enilkonazol) gut eignen; ist die
Lunge schon mit betroffen wär ev. Pimafucin (Wirkstoff Natamycin) gut. Das Nizoral (Wirkstoff:
Ketokonazol) ist recht lebertoxisch - da hier keine Wirkung eingetreten ist, könnte man die
orale Gabe von Itrakonazol ausprobieren (hat bei weitem nicht solche Nebenwirkungen wie
Ketokonazol). Lamisil (Wirkstoff: Terbinafin) wird eigentlich eher gegen Candida-Infektionen angewandt;
hab allerdings in einer amerikanischen Studie gelesen, daß es als Alternative bei Resistenzen
gegen Ketokonazol angewandt wird.
Inhalation und gleichzeitige orale Gabe von Antimykotika ist natürlich eine große Belastung für die Leber-dem gegenüber
sollte man aber die Notwendigkeit sehen, gerade Aspergillose im Anfangsstadium noch vor der
Ausbildung von Granulomen in den Griff zu bekommen-also rechtzeitig wirksam zu behandeln.
Sprich doch mal mit Deinem Tierarzt, was er in diesem speziellen Fall von der Kombi Itrakonazol
und Enilkonazol (Imaverol) hält.
 
Was für Papageien sind es?

Falls es Graue sind bitte nicht itrakonazol benutzen, da gibt es unverträglcihkeiten mit häufiger Todesfolge.

Da wie Spatz schon schrieb Ketokonazol aber Lebertoxisch ist, kann man auch Lamisil benutzen zur oralen Gabe. Dies wird vond en Grauen gut vertragen, ist nicht lebertoxisch und man hat damit schon gute Ergebnisse erzielt.

Inhalieren ist gut, ist allerdins ein Dauerprozess. Drei Wochen inhalieren, zwei Wochen Pause usw.

Asper liegt nicht nur an der Luftfeuchtigkeit, bzw Mangel davon. Die kann den Ausbruch zwar begünstigen aber es gibt auch anders bedingte Schwächungen der Schleimhäute bzw des Immunsystems: UV-Lichtmangel, zu wenig Vit A.

Wie fütterst Du denn Dein Tier, z.B.?

Stress ist ein weiterer Faktor.

Leider gibt es ständig Fälle wo gerade Jungtiere (Handaufzuchten scheinen stärker betroffen zu sein) schon vom Züchter mit Aspergillose kamen. Deswegen empfehlen wir eine Ankaufsuntersuchung (s. FAQs). Es muss also nicht zwingend ein Haltungsfehler bei Dir vorliegen.

Erdnüsse in der Schale sind natürlich ein "no-no", aber geschält in sehr guter Qulität, sind sie ein wichtiger BEstandteil der Ernährung.

LG,

Ann.
 
Danke für eure Tipps,

ich werde heute die Tierärztin erneut aufsuchen und werde alles mit ihr besprechen. Nach der Aussage von der Arztin hat der Kleine (Goffini Kakadu) vielleicht glück, da die Krankheit im Anfangsstadium ist.

Gibt es auch Fälle von Genesung oder muss ich jetzt damit rechnen den kleinen Kerl in regelmäßigen Abständen zu behandeln?:~
 
Das hängt davon ab, wie weit sich Aspergillus ausgebreitet hat und ob eventuell
noch Sekundärerreger (würden die Heilung verlangsamen) beteiligt sind. Die Prognose
sieht jedenfalls nicht soo schlecht aus, solange noch keine Granulome in der Lunge
gebildet worden sind. Allerdings müßtest Du zukünftig sehr darauf achten,daß der Vogel
nach der Behandlung möglichst keinem großen Streß ausgesetzt ist, müßtest die Ernährung
optimieren (bes. Vit.A!),Luftfeuchtigkeit muß regulierbar sein, Belüftung des Vogelraums,
natürlich kein Rauchen in Gegenwart des Vogels. Aber mit einem Wiederkommen der
Aspergillose muß man natürlich immer rechnen.
 
Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo sie längerfristig weg blieb. Aber man kann sie durch regelmässiges Inhalieren recht gut unter Kontrolle halten.

Magst Du Deine Haltungsbedingungen, also Ernährung, Luftfeuchtigkeit usw mit uns besprechen, um sie evtl optimieren zu können?

LG,

Ann.
 
Hallo,

nun waren wir mit dem kleinen beim TA. Bekommen haben wir folgende Kochsalzmischungen: Gentamycin und Imaverol.
Wir sollen beide Medikamente zu je 1 Ml in den Inhalator füllen und 2X am Tag verabreichen.

Ist die Dosis eigentlich richtig oder zu hoch? Ich will die Kompetenz der TA nicht in Frage stellen aber ihr seid für mich die Spezialisten!

Die Inhalation war echt erfolgreich. Ich habe mir da was besonderes einfallen lassen. Es ist ziemlich einfach aber sehr wirksam. Am Wochenende werde ich mal ein Bild hochladen.

Also Yum Yum hat nach der Inhalation schon wesentlich freier geatmet, wenn er im Zimmer herumflog. Die leichten Asthmageräusche aus seiner Lunge sind so gut wie weg.


Sind die medikamte eigentlich schädlich für den Menschen, da sich der Inhalt natürlich auch im Wohnzimmer verteilt?
 
Da Du die Konzentration der Mischung nicht schreibst und auch nciht die Ihalationsdauer, ist das schwer zu beurteilen.

Aber dazu gibt es ohnehin unterschiedliche Meinungen.

Wichtig ist, dass der Vernebler möglcihst fein vernebelt (z.B. Pari Boy mit LC Star Verenbleraufsatz), damit das Medikament auch in die eltzen Ecken transportiert wird.

Eine Schädlichkeit für den Menschen ist mri nicht bekannt.

LG,

Ann.
 
Hallo Carlos,

VORSICHT!!! bei Gentamycin bei Vögeln!!!!!!! Es kann bei Kleinsäugern jedoch keinesfalls bei Vögeln und Reptilien eingesetzt werden - wegen hoher nierenschädigender Wirkung. Als brauchbare Alternative wird vom Züricher "Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie" "Clindamycin" (Clindamycinhydrochlorid) für Papageien und Sittiche empfohlen!

Ich habe gerade die eigene, traurige Erfahrung bei einer meiner Amazonen machen müssen.

Gruss
MMchen
 
Da hat der Vogel also eine bakterielle Sekundärinfektion - ich würd Gentamycin
auch als Fehlgriff einschätzen. Wurde denn festgestellt, welches Bakterium
da beteiligt ist? Gentamycin ist ja ein Breitspektrum-AB; wenn der TA nicht genau
weiß, um welches Bakterium es sich handelt, sprich mal mit ihm über eine Alternative.
 
Thema: Aspergillose

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