Atoxoplasmose bei Kanarienvogel behandeln, welches Medikament?

Diskutiere Atoxoplasmose bei Kanarienvogel behandeln, welches Medikament? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo ihr lieben, Ich habe mich grade neu hier angelmeldet und habe schon gleich eine wichtige Frage an euch, ich hoffe es kennen sich hier einige...
Nils Holgersson

Nils Holgersson

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Hallo ihr lieben,
Ich habe mich grade neu hier angelmeldet und habe schon gleich eine wichtige Frage an euch, ich hoffe es kennen sich hier einige mit Atoxoplasmose (Organkokzidiose) bei Kanarien aus, oder haben Erfahrung damit (und mit der Behandlung)

...Also, ich habe im August letzten Jahres (2015) eine kleine 3 Jährige Kanariendame (ehem. Zuchtvogel hochswahrscheinlich) aufgenommen; gleich fiel auf, das etwas mit ihr nicht stimmt, Es folgte ein sofortiger Tierarztbesuch bei einem "Spezialisten", ihre Symptome waren schon sehr Kokzidien-Typisch, jedoch fiel der normale "Darmkokzidientest" negativ aus, was mich sehr wunderte und auch alle weiteren Untersuchen blieben unerklärlicherweise ohne Befund, dabei war augenscheinlich klar, das dem Vogel etwas fehlt...

Nach einem halben Jahr wechselten wir sowieso den Tierarzt, wir sind naturlich wieder bei einem Vogelspezialisten und siehe da, Röntgenbild und anschließende Kotprobe lieferten den Beweis: Das Kanarienweibchen hat Atoxoplasmose (im Kot werden jedoch die Erreger nur selten ausgeschieden, daher ein Glückstreffer!

Sie bekam dann ein Medikament namens "Cotrim K" (Saft) und es schien auch zu wirken. Es war Frühjahr und sie wurde munter, wollte brüten usw.... ist ja generell bei Vögeln so, dass in der Brutzeit, sehr aktiv werden und grade bei Parasitenbefall wirken Vögel generell lange Zeit nicht totkrank und sind oft chronisch befallen und leben so na ja fast normal aber doch nicht wirklich gut damit, bis sie im Fall der Atoxoplasmose an Leberinsuffiziens doch irgendwann sterben (Jungvögel sterben zu 80% daran, Altvögel chronisch)
Na ja, jetzt merke ich dass sie es doch noch hat, das weis ich. sie bekam doch noch mal Cotrim K und ich soll noch mal gut auf die Hygiene achten...aber ich habe nicht das gefühl, das es wirkt und ich habe sehr gute Tiermedizin Bücher speziell für angehende Vogelfachtierärzte, mehrere, und dort werden zur Behandlung der Atoxoplasmose immer andere Sulfonamide als wirksam erwähnt als Cotrim, was meine Kanarienhenne verschreiben bekam für 14 Tage...

Was für Medikamente hattet ihr im Fall einer Atoxoplasmose? und wie lange war der Zeitraum in dem die Medikamente verabreicht wurden? Es wird grundsätzlich immer nur entweder "Sulfaclozin" oder "Sulfadimidin-Na" in der Literatur erwähnt die ich kenne....
Das dumme ist, das ich auch erst dachte, das es wirkte (vielleicht habe ich aber auch das Eintreten in die Brutzeit als "Besserung empfunden"; das Röntgenbild war aber verheerend) und nun plötzlich scheint es doch nicht so zu sein; das es wirkt und nachdem in den Büchern eben unter Cotrim Kokzidien nicht als Indikation drinstehen sondern nur Bakterien gram+.... Daher wollte ich erst mal ein paar Erfahrungen hören zu der Medikation bevor ich den Tierarzt anspreche und entweder ihn oder mich selbst als Idioten hinstelle und ich kann ja schlecht sagen,. Da in dem Buch für angehende Vogeltierärzte steht was anderes!"....

LG Nils Holgersson
 
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Hallo

und herzlich Willkommen in den Vogelforen.

Wir hatten das Thema Atoxoplasmose gerade erst vor Kurzem hier und Steffi (Munia Maja) hat sehr informativ dazu geschrieben. bevor ich jetzt hier alles wiederhole linke ich Dir kurzerhand den Thread rein KLICK.
 
Danke für den Tipp Charly! Das war sehr informativ!
Also ich habe jetzt noch mal nachgeforscht, ich wusste irgndwo hatte ich von der Kombination von Sulfonamid und Trimethoprim gelesen und dazu gehört Cotrim, es soll angeblich wohl sehr gut auf Kokzidien wirken, vielleicht muss ich auch noch warten, sie hat es jetzt erst eine Woche bekommen und es soll ja 14 Tage verabreicht werden, ansonsten werde ich auch nochmal nachfragen beim TA...natürlich kann es auch sein, das die kleine Henne Schäden hat, das weis ich, sie kam mit 3 Jahren zu mir, blutleer, die hatte das schon lange vorher... Aber sie hat auch noch einen Schnupfen, im moment der Test auf Mycoplasmen war zwar negativ, aber auch das kann ihr Wohlbefinden drücken,, der Sache gehen wir auch noch mal nach... Damals bei der ersten Einnahme von Cotrim ging es ihr auch wirklich besser, so dass ich dachte es wirkt... aber es war halt auch Brutzeit, da werden bei allen alte Lebensgeister geweckt... Jetzt werden wir mal weiter sehen
Vielleicht mach ich mich auch verrückt und ich habe ja kein Tiermedizinstudium...
 
...Ich habe mich jetzt noch mal eingehend informiert über die Atoxoplasmose und deren Behandlung....
Das Medikament welches meine Kanarienhenne verordnet bekam sollte auf jeden Fall wirksam sein! Auch in den USA wird es bei Atoxoplasmose eingesetzt, es ist ein Kombi-Präparat von Sulfamethoxazol und Trimethoprim, welches normalerweise sogar angeblich eine sehr gute Wirkung auf Kokzidien haben sollte, damals hatte sie ja damit auch 3 Monate lang Symptomfreiheit, Jedoch wird in der Literatur immer von einer "Langzeitbehandlung" gesprochen (Intervalltherapie mit Pausen die zur Konditionierung/Immunsystem stärken genutzt werden sollten) und das über einen bestimmten Zeitraum (Präpatenzzeitraum), im Falle der Atoxoplasmose beträgt die Präpatenzzeit sogar ganze 8 Monate! Habe grade eben noch mal mit dem Arzt gesprochen, er meinte es gäbe zwar keine Garantie, aber eigentlich sollten die Erreger wirklich weg sein! Desweiteren ist unbedingt auf eine supergute Hygiene zu achten, damit es eben auch nicht zu Reinfektionen kommen kann (das hatte ich etwas vernachlässigt, unwissend).. Der Tierarzt empfahl mir eine sehr gründliche Reinigung, des Flugraumes und der gesamten Anlage mit "Neopredisan" (auf Kokzidienoozysten wirken nur wenige bestimmte Desinfektionsmittel mit einem Anteil von Kresol und ähnlichem, anderes würde sie nicht inaktivieren und wäre so für die Katz)
 
Hallo Nils,
Hätte ich gewusst, dass du auch hier angemeldet bist, hätte ich dir gleich hierüber geschrieben.
Meld dich mal bitte bei mir!
Habe auch Atoxoplasmose und megabakterien bei meinen Wellis! Vielleicht können wir uns etwas austauschen. Hatte dich schon im anderen Forum angeschrieben! Liebe Grüße
Jule
 
Hallo Jule!
Erst mal vielen Dank für deine Antwort! Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt antworte, ich bin nur sehr wenig auf Foren unterwegs, da ic so wenig Zeit dafür habe... mein Vogel Schwarm braucht so viel Zeit:roll:

Also, dann teilen unsere Vögel und wir uns ja ein richtig böses Schicksal....

Zur Atoxoplasmose....das wird ein etwas längerer Text...:)
Was die Atoxoplasmose betrifft, da habe ich 4 Ärzte konsultiert und 4 Meinungen.... Wo fange ich an... Diagnostiziert wurde die Atoxoplasmose bei meiner Emely durch eine Sammelkotprobe in der tatsächlich Isospora serini Oozysten nachzuweisen waren. Vorher wurde sie noch geröngt, hat es da kaum überlebt und anhand der Aufnahme wies alles schon auf Atoxoplasmose hin, obwohl die Tierärzte es bei Altvögeln erst nie in Betracht nehmen wollen, aber dann eben Kotprobe und der letzte Beweis... Meine Emely bekam eben das Cotrim K verschreiben aus der Humanmedizin, welches auf jeden Fall eine sehr gute Wirkung auf Atoxoplasmose haben soll, da es 2 Wirkstoffe umfasst welche "Synergetisch" wirken also sich gegenseitig verstärken. Das Medikament stammt aus der Humanmedizin und ist aber auch für Vögel sehr gut verträglich und wird auch gerne wegen geringem Nebenwirkungprofil bei Jungvögeln angewendet. Es wirkt laut meinem Tierarzt auch gut in Leber und Lunge. Habe oft gehört auf Foren und CO das die Sulfas in der Leber nicht wirken würden, aber laut meines Tierarztes ja.

Emely (sie ist 4 Jahre ALT und eine ehemalige Zuchthenne, die ich mit 3 Jahren übernommen habe) bekam das Medikament im Frühjar 2 Wochen und es schien zu wirken, ich war aber nicht sicher ob es wirklich weg war, aber sie kam in Brutstimmung und wollte kein Rotlicht MEHR und nahm ganz etwas zu, glaube ich und ging endlich auf Freiflug

In oder kurz vor der Mauser ab July bemerkte ich momentweise alte Atoxoplasmose Symptome wieder, die episodisch auftraten, sie hatte ab und an Hänger, dann normalisierte es sich auch wieder....
Sie bekam noch mal Cotrim k für 14 Tage... Aber es kam keine Wirkung mehr

Ich habe einige Tiermedizin Literatur für Tierärzte und Studenten in denen eindeutig steht, Atoxoplasmose muss mit Sulfonamiden in Langzeit Therapie angewandt werden, das heist, 14 Tage sind wohl niemals genug. In einigen Bücher ist von mehreren Monaten die Rede... in meinem besten Buch steht, die Sulfonamide müssten im Falle von Atoxoplasmose über 8 Monate angewandt werden, da der "Präpatenzzeitraum" tatsächlich 8 lange Monate dauern kann! In diesen ersten 8 Monaten nach der ersten Aufnahme von infektiösen OOzysten verlässt der Erreger den Darmkanal, anders als andere Kokzidien Arten, und geht ins Blut über. von dort aus gelangt der Erreger in die Inneren Organe, nach und nach, dort verläuft der Atoxoplasmose Erreger nun sehr viele "Schizogonien"; das heist er vermehrt sich ungeschlechtlich durch Bildung von "Schizonten" in den Zellen der inneren Organe, die dann zerstört werden, die aufgebauten Schizonten verfallen dann quasi wieder in viele kleine "Teile" welche sich wieder zu Schizonten aufbauen usw, ... So nimmt der Kreislauf seinen Lauf und der Erreger vermehrt und vermehrt sich durch die Organe Milz, Leber;Lunge und schließlich irgendwann wieder im Dünndarm, wo es erst dann nach über 200 Tagen zur geschlechtlichen Vermehrung (Gamogonie) und anschließender OOzysten Ausscheidung Kommt, und erst dann ist der Vermehrungszyklus zu Ende und es erfolgt ein "Generationenwechsel". Schon lange bevor der Vogel OOzysten ausscheidet kann er sehr sehr krank daran werden oder sehr schnell sterben, wenn Jungvogel. Generell wird da auc hlängst nicht so viel Oozysten ausgeschieden wie bei der Darmkokzidiose, bei Atoxoplasmose lösen schon ca 300 aufgenommene infektiöse OOzysten eine Krankheit aus, bei der Darmkokzidiose müssen midestens 10 000 aufgenommen werden, damit der Vogel klinisch erkrankt

Das Problem ist, wenn man Aotoxoplasmose behandeln will, dann hat man ja nur die Sulfonamide zur Auswahl ,eine andere Medikamenten Gruppe gibt es bislang nicht. Baycox wirkt zwar super auf die normalen Darm Kokzidiosen, aber Baycox wirkt nur im Darm und nicht in den Organen! Leider hört man oft, das Baycox auch bei Atoxoplasmose eingesetzt wird, aber das macht wenig Sinn, denke ich

Die Sulfonamide hingegen gehen ins Blut und wirken in den Organen,wo die Kokzidien zahlreich sitzen, nur töten sie die Atoxoplasmose Erreger nicht ab ,sondern hemmen nur deren Vermehrung, also in dem Fall, wird der Aufbau von den "Schizonten" gehemt, da die Sulfonamide deren Folsäure Synthese blockieren.... Die "schizogonien" die in den innneren Organen wie Leber und Milz und Darm ablaufen sorgen dafür, dass sic die Organe so massiv vergrößern und ENtzündungsreaktionen entstehen

Leider ist es ja eben wie gesagt so, das die Aotoxoplasmose Kokzidien viel viel viel mehr von diesen Schizogonien durchlaufen über einen langen Zeitraum
Um es besser zu erklären: (am Beispiel der einfachen Darmkokzidiose)
Bei der Normalen Darmkokzidiose verläuft der Erreger nur 2 Schizogonien inner halb von ca 3 Tagen im Darm und der Erreger bleibt eben nur auf den Darm beschränkt. Nach 4-6 Tagen erfolgt hier schon ein Generationenwechsel und eine Oozysten Ausscheidung (Präpatenzzeitraum 4-6 Tage)
Nun gibt man 3 Tage Baycox oder ein Sulfonamid- die Schizogonien werden unterdrückt... Dann setzt man 2 Tage aus, dort können noch OOzysten aufgenommen werden usw, dann gibt man ja normalerweise immer nocheinmal 3 Tage Baycox und wieder wird die ungeschlechtliche Vermehrung unterdrückt und so gibt es keine Nachkommen mehr, beziehungsweise nicht genug um noch Krankheitsbeschwerden auszulösen. Meist wird der Vogel dann sogar immun dagegen, durch den Einsatz von Kokzidiostatika

Und die Atoxoplasmose Erreger sind ganz anders: sie durchlaufen wie gesagt so viele weitere Schizogonien in den Organen, gibt man jetzt 14 Tage ein Sulfonamid, und setzt es dann ab, dann wird sich der Erreger danach wieder munter weitervermehren weil er nicht mehr unterdrückt wird, falls das MEdikament überhaupt schon wirken konnte...das ist bei chronisch befallenen Altvögeln nämlich nicht so schnell der Fall, da chronische Krankeiten eine viel geringere Vermehrungsrate aufweisen, als akute tödliche und so wirkt das Medikament generell schlechter...
Da der Präpatenzzeitraum eben ganze 8 Monate betragen kann, müsste schon eben laut den Lehrbüchern 8 Monate lang das Sulfonamid gegeben werden und erst dann kann sich die Krankheit langsam todlaufen nach und nach, da eben keine Nachkommen mehr nachkommen. Die ganzen Kokzidiostatika wirken ja alle nur vermehrungshemmend auf gewisse Entwicklungsstadien, andere Stadien bleiben unberührt, sie müssen eben "aussterben" und das dauert dem Anschein nach eben bei Atoxoplasmose eben seine Zeit

All diese Information habe ich von einer Tierärztin er 3 seitigen Brief bekommen... Ich habe eben wie gesagt viele Tiermedizin Bücher, und habe mich sehr sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt, so gut es eben ging. Ich habe Lehrbuchmaterial zu einer Tierärztin geschickt, über meinen Hausarzt.. dessen Tochter ist eben Tierärztin, sie hat mir alle Fragen beantwortet und eben vor allem auch das besagte Lehrbuch interpretiert. Ich glaube zwar nicht, das sie auf Vögel spezialisiert ist, aber Parasiten sind Parasiten und Vermhrungszyklen sind Vermehrungszyklen:)

Dann habe ich 2 Tierärzte von mir (Gemeinschaftspraxis- vogelspezialisiert) mit dem Lehrbucheintrag jeweils konfrontiert, der eine hatte keine Ahnung und wollte mal überlegen, und nahm das mit den 8 Monaten zur KEnntniss... Der andere, ich halte ihn zwar wohl wirklich für sehr kompetent in den meisten Dingen, er meinte jedoch, ein solches Behandlungsschema wäre allenfalls bei einem Jungvogel angezeigt, welcher noch kein Immunsystem hat, welches sich erst nach der Jugendmauser so richtig gut entwickelt und bis dahin so lange behandelt werden könnte, da er ja dann ein gewisses Alter nun errreichen muss...
Er meinte die Atoxoplasmose würde ähnlich wie die Megabakteriose in Schüben verlaufen... und es gäbe Hypnozoiten (inaktive Schlafstadien);
Das glaube ich aber nicht!

Ich habe Emely dann in der Mauser noch mal 14 Tage mit dem Medikament behandelt, ich hatte es noch da und es ging ihr schlecht, ich konnte erst letzte Woche wieder einen Termin mit ihr bei unserem Tierarzt haben. Es ging ihr wieder besser, vielleciht kam es schon durch die Wirkung des Medikaments, er meinte ich kann absetzen, es langt die "Schübe zu behandeln... es dauerte keine 1 einhalb Wochen und sie hatte einen "Rückfall" oder Verschlimmerung, Bauch plötzlich wieder dick, DaRMSCHLINGEN aufgequollen, sogar die Milz konnte man hell durch die dünne Haut schimmern sehen und sie wirkte total krank, ging in die Ecke am Boden und hat sich manchmal fast übergeben... und Sie mausert auch noch sehr
Ich habe das Medikament jetzt seit 3 Tagen wieder angesetzt, ich hoffe es hilft mit der Zeit, heute ging es soweit, aber man merkt dass sie es hat
Auf jeden Fall möchte ich versuchen eine Langzeitbehandlung anzugehen
Bei Menschen wird es auch teils bei gewissen Krankheiten langfristig angewandt über ein Jahr und länger. Ich habe mich soviel damit beschäftigt und vorallem aber habe ich 4 Tierärzte gefragt und das was mir die Tierärztin schrieb scheint zu stimmen, auch wenn ich den Verlauf mit dem Medikament so beobachte

In anderer Tiermedizin Literatur wird immer um die 6 Monate als Behandlungsschema angegeben mit 5 Tage Behandlung 2 Tage Pause usw. Angeblich führt das Absetzen nach 3 Monaten eben auch schon schnell zu Rezidiven...

Ich hoffe meine Emely packt es, aber sie hat ach schon lange Zeit vor der Diagnose so überlebt...

Sooo:~
Jetzt habe ich mal Dampf abgelassen zu dem Thema, Entschuldige, dass ich nun so viel schreibe, aber das ist auch ein THEMA mit den beiden Krankheiten, vor allem bei Atoxoplasmose kennt sich kein Tierarzt aus, leider, die erste hat mich nicht mal mehr ernstgenommen

Nun mal ein paar Fragen an dich::)
Bei wem hast du Probleme mit Atoxoplasmose? Bei Jungvögeln oder auch bei Altvögeln ?
Was hast du für Erfahrungen gemacht und was haben deine Tierärzte gesagt?
Ich wäre für jeden weiteren Tipp oder Erfahrung dankbar!
Wie viele Vögel hast du? Kanarien?

Was die Megabakterien betrifft... Da habe ich leider in kurzer Zeit den 3 Rückfall, mein Kanarienvogel erholt sich zwar immer etwas und wirkt dann manchmal fast wieder gesund, hat sogar etwas Übergewicht nun, aber ein paar Tage nach Absetzen würkt sie wieder und ist ruhiger..

4 Wochen ist ein Minimum und 2 mal am Tag, so wurde es mir gesagt. Trinkwasser ist unzureichend.
Das Ampho Moronal ist wohl nicht so lebertoxisch wie es oft heist, ist die Magenschleimhaut intakt, dann wirkt es eigentlich nur im Verdauungstrakt, wenn die Megabakterien die aber schädigen, dann kann es mal blutig werden, daher bin ich dann sehr schnell wieder zum Tierarzt als die Symptome auftraten, damit es früh genung behandelt wird.


lIEBE Grüße
Valerie
 
Zuletzt bearbeitet:
...zur Atoxoplasmose bei Altvögeln normal: (was selten in Betracht gezogen wird)

Es heist bei Altvögeln bzw ab einem gewissen Alter pendelt sich der Parasitenbefall ein und Wirt und Parasit leben so zu sagen im Gleichgewicht... Draussen sind solche "natürlichen Befunde" mit Erregern wie Isospora serini normal- Befund.Angeblich gibt es viele asymptomatische Dauerausscheider... das Immunsystem der Altvögel sollte normalerweise gut genug sein um den Parasit allein im Schach zu halten

ABER jeder Zeit kann bei den latentbefallenen Altvögeln eine sichtbare Erkrankung eintreten, ausgelöst durch Strassfaktoren (Z.b. Transport, Futterumstellung, zu wenig Futter, andere Krankheiten, also alles was das Immunsystem angreift; sowie bei den Megabakterien auch). Jungvögel sterben wie die Fliegen an Isospora serini, bei Altvögeln ist das ganze vielleicht weniger ausgeprägt, aber es hat trotzdem genug Krankheitswert.
Am schlimmsten war es bei meinem Vogel immer in der Mauser, danach war es halt so, na ja, zum leben irgendwo zu wenig, aber zum sterben zu viel, manche Besitzer könnten denken der Vogel könnte etwas haben, aber zum Tierarzt brauchen wir dann noch nicht gehen.... Das Röntgenbild war jedoch richtig schlimm...

Ich denke einfach, wenn beim Jungvogel ein solches Schema angewandt wird dann auch beim Altvogel, der muss ja auch erst mal ein Immunsystem wieder aufbauen, damit er mit dem Erreger irgendwann selbst klarkommt, die verursachten Schäden, werden sich, wenn überhaupt nicht in 14 Tagen bessern und der Erreger vermehrt sich hier nicht mehr so stark wie bei einem Jungvogel, also kann das Medikament wahrscheinlich nicht so/ nicht so schnell greifen, denke ich...

Ich glaube auch nicht, das man so einem Vogel wie meinen frei von den Kokzidien kriegt, aber wie mein Tierarzt sagte, es ist nicht heilbar, aber behandelbar.
Und im Frühjahr ging es meinem Vogel so gut wie noch nie, mit und nach dem Medikament

In Zuchtbeständen wird wohl auch oft den Eltern vom ersten Ei bis zur Mauser und darüber hinaus das Medikament gegeben um die Ausscheidung und Ansteckungsgefahr für Jungvögel zu unterbinden...

Es soll auch Züchter geben die Sulfonamide immer verabreichen, was ich dann wirklich für sehr zweifelhaft halte, irgendwann gibt's spätestens dann Resistenzen
 
und nochmal zur unbedingt notwendigen Desinfektion und Hygiene:

Kokzidien sind extrem resistent gegen normale Desinfektionsmittel. Das einzige was nachweislich Oozysten inaktivieren kann sind extrem toxische Desinfektionsmittel auf Kresol-Basis, anderes bringt Wirklich nix, zumindest wenn es sich nicht um kleine Gegenstände handelt, die in den Backofen wandern könnten oder ne halbe Stunde ausgekocht werden könnten...
Ich habe meinen Tierarzt dann angerufen und gefragt welches Desinfektionsmittel bei Kokzidien- OOzysten geeignet ist, er gab mir ein Zeugs namens "Neopredisan", es wird in der Landwirtschaft verwendet und ist preislich gut. Est ein Hammer und wie gesagt toxisch.... Es steht zwar drauf man müsste es nicht abwaschen, doch ich habe alles geschrubt mit Wasser bis es auch nicht mehr danach roch. Es hat ansonsten gut geklappt damit und meine Vögel (ganzer Raum wurde in Einzelteilen zerlegt und desinfiziert) leben noch, aber wie gesagt, ich würde es gründlich mit Wasser schrubben und eine Einwirkzeit von 4 Stunden braucht das Zeug.

Manche Kokzidienarten, aber nicht Isospora serini- Atoxoplasmose- sind hauptsächlich abhängig von Reinfektion, aber auch bei Atoxoplasmose ist die Hygiene extrem sinnvoll und therapeutisch hlifreich!

Die Isospora Oozysten brauchen bis zu 2 Tage in der Aussenwelt um zu reifen/ infektiös zu werden, in dieser Zeit sollte man gründlich, besonders an Futterstellen für Hygiene sorgen, dann kann man den Infektionszyklus unterbrechen. Den Belag an den Futterstellen draussen und Sand in Anlagen wechsle ich täglich.
Futternäpfe und Schalen koche ich täglich aus und alles Holzspielzeug und verdeckte Sitzstangen landet im Backofen bei 100-200 Grad für eine Halbe Stunde.. (ich weis nicht mehr ob mein Tierarzt 100 oder 200 Grad sagte, ich glaub 200)
Im Sommer über 20 Grad reifen die Oozyten am besten, grade dann wenn die Jungvögel da sind

Komischerweise waren immer nur die Proben bei meiner 4 jährigen Henne im Frühjahr auf Atoxoplasmose positiv, alle im Spätsommer und Herbst davor negativ
Es soll ja Parasiten geben (zb Plasmodien bei Malaria, die zu bestimmten Zeiten in denen der Endwirt aktiv ist und nicht Winterschlaf hält auch aktiv werden) Aber wie gesagt, der Erreger vermehrt sich ja zuvor so oft ungeschlechtlich und das ist ja nicht nachzuweisen, erst die geschlechtliche Vermehrung
 
Zuletzt bearbeitet:
was die Ernährung von einem an Atoxoplasmose oder ähnlichem erkrankten Vogel betrifft habe ich mit Kochfutter sehr gute Erfahrungen gemacht. Meine Kanarienhenne bekommt täglich eine spezielle Kanarien Kochfutter Mischung von "Hungenberg" (birds and more) zusätzlich zu ihrem Futter: Sie liebt es. Das Kochfutter ist durch den Kochvorgang leichter verdaulich und das ist besonders gut wenn der Darm so in Mitleidenschaft gezogen ist. Manche Ärzte verordnen es auch bei Lebererkrankungen. Es darf aber nur 4 Stunden bei Raumtempratur gelagert werden, dann wegwerfen, oder frisch geben. Im Kühlschrank kann man es ein Tag aufbewahren. Aber auch dann wegwerfen, es verdirbt durch die Feuchtigkeit so schnell wie Keimfutter
Außerdem muss es unbedingt mit Vitamin pulver angereichert werden, da die Vitamine durch den Kochvorgang verloren gehen.
 
Thema: Atoxoplasmose bei Kanarienvogel behandeln, welches Medikament?

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