auch bei mir brüteten Ringeltauben auf dem Balkon

Diskutiere auch bei mir brüteten Ringeltauben auf dem Balkon im Forum Wildtauben im Bereich Wildvögel - als eigenes Thema abgetrennt von hier Hallo liebe Foristen, ich habe mich hier angemeldet, weil ich auch brütende Ringeltauben auf meinem Balkon...
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Gaby_Berlin

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Hallo liebe Foristen, ich habe mich hier angemeldet, weil ich auch brütende Ringeltauben auf meinem Balkon habe (oder besser gesagt hatte). Als ich am 7. April aus dem Urlaub wiederkam und die Balkontür öffnete, flatterte eine Ringeltaube vom Balkonkasten hoch und präsentierte mir zwei Eier im Nest. Daraufhin zog ich mich diskret zurück und beobachtete das Geschehen in der nächsten Zeit nur gelegentlich durch die Gardine. Es war interessant zu sehen, wie sich die Altvögel beim Brüten abwechselten, einmal war das Nest sogar ein paar Stunden unbeaufsichtigt. Ich dachte schon das Schlimmste. Aber am 12. April schlüpften die Küken und wurden fleißig von den Eltern gefüttert. Mir fiel aber bald auf, dass nur noch eines im Nest war, und als ich nachschaute, war das andere tot. Ich entfernte es vorsichtig, obwohl mich das sehr lebendige Küken anzischte und nach mir hackte. Offen gestanden ist das Beobachten von Nestlingen nichts für schwache Nerven: Ich wusste nämlich nicht, dass Ringeltauben ihre noch sehr kleinen Küken nachts allein lassen und sich überhaupt gar nicht sehr häufig blicken lassen. Außerdem hatte ich mehrere Tage hintereinander den Eindruck, dass eine fremde Taube das Nest besetzen wollte. Sie hackte immer wiede mal nach dem Nestling, und immer wenn ein Elternteil oder sogar beide zum Füttern anflogen, gab es tüchtig Prügelei. Ich wusste gar nicht, dass Tauben so ruppig miteinander umgehen. Außerdem hatte ich ständig Sorge, dass das Küken verhungern würde. Es wuchs aber tüchtig weiter. Etwas später hatte ich den Eindruck, dass immer, wenn ein Altvogel zum Füttern angeflogen kam, eine weitere Taube sich dazwischen drängte und den fütternden Vogel ebenfalls nach Futter anbettelte und dieses auch oft bekam, während der kleine Nesthocker wild mit den Flügeln wackelte und sich vergeblich nach Mutters (oder Vaters) Schnabel reckte. Vielleicht eine Jungtaube aus der vorherigen Brut? Keine Ahnung, aber nicht zum Mitansehen!
Trotz alledem wuchs "mein" Küken tapfer weiter und sah schon ziemlich schnell nach einer richtigen Taube aus. Mittlerweile marschierte es durch den ganzen Blumenkasten, stand viel und putzte sich unentwegt. Ich begann mir langsam Sorgen darüber zu machen, wie es der junge Vogel in ein paar Wochen vom Balkon in den ca. 6 Meter entfernten Baum schaffen würde, ohne abzustürzen. Und jetzt kommts: Mein Täubchen ist wohl ein frühreifes Ding! Im zarten Alter von 20 Tagen hat es sein Nest verlassen! Und ich habe es mit einem Riesenschreck miterlebt. Denn gerade als ich mal wieder durch die Gardine gucken wollte, was es so treibt, hüpfte es plötzlich aus dem Nest und hangelte sich wackelig und mit den Flügeln schlagend am Geländer entlang. Und obwohl ich laut rief: "Tu es nicht, Du bist doch noch viel zu jung", flatterte es schwerfällig, aber zielsicher auf einen Ast, wo im übrigen schon die Mutter (oder der Vater) wartete. Auf dem Ast ließ es sich tüchtig füttern, und danach putzte es stundenlang hingebungsvoll jede einzelne Feder (ich konnte alles ganz wunderbar nah mit dem Fernglas beobachten). Aber nun wird es langsam dunkel, und es sitzt ganz allein im Baum, und ich mache mir schon wieder Sorgen, dass es runterfällt oder von einer Krähe geschlagen wird. Ich schaue ihm die ganze Zeit zu, während ich das hier schreibe, und für mich sieht es so aus, als würde es denken: Mist, warum bin ich nicht zu Hause geblieben. Um diese Zeit lassen sich auch die Eltern nicht mehr blicken, habe ich schon gelernt. Ich werde morgen früh jedenfalls erst einmal ängstlich in den Hof runterschauen, ob es vielleicht dort liegt. Wie gesagt, das ist alles nix für schwache Nerven, und ich bin froh, wenn alles vorbei ist und ich wieder auf meinen Balkon kann - aber toll war es schon, einem Ringeltaubenküken beim Großwerden zusehen zu können!
 

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Meine Taube hat die Nacht im Baum gut verbracht. Sie war auf einen etwas dünneren Ast gehüpft, auf dem sie wohl sicherer sitzt. Nun putzt sie sich und kann sich sogar schon mit den Krallen am Kopf kratzen, das hat gestern noch nicht so geklappt. Die Eltern haben sie eben gefüttert, und nun wird die Platane erkundet. Sie muss wohl doch ein paar Tage früher geschlüpft sein, als ich dachte, und mache mir keine Sorgen mehr!
 
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