Aufzucht von Staren - meine Fragen

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Neria

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Hallo liebes Forum.
Seit letzten Mittwoch habe ich 2 Stare zur Pflege. klick

Vergangenen Mittwoch (03.05.) hat mein Freund diese kleinen Federbällchen auf einem Grüngutplatz gefunden und unter der Anleitung von einem kompetenten Menschen unseres Naturschutzvereins erstversorgt. In Rücksprache mit ihm und der Tierärztin, bei der wir am Donnerstag (04.05.) waren, wurden die Tiere erst mit Heimchen gefüttert, seit gestern zusätzlich mit Mehlwürmern, Regenwürmern und Apfelstückchen. Sie gedeihen gut. Seit 2 Tagen haben sie ein eigenes Zimmer, ihr "Nest" steht in einem größeren Karton, auf dem lose Kartonplatten als Dach aufliegen. So können sich die Kleinen nach und nach aus dem Nest wagen, ohne sich exponiert zu fühlen. Mittlerweile wiegen beide ca. 74 Gramm und machen schon ab und zu erste kleine Flugversuche.

Jetzt mache ich mir gerade Riesensorgen, mein Fachmann geht nicht ans Telefon und die Tierärztin hat OP-Tag.

Und zwar hat einer 1X erbrochen und 1-2X Durchfall gehabt! Allerdings fliegt er herum (sowie er kann), pickt, macht Gefiederpflege, sieht aus wie ein Jungvogel aus dem Bilderbuch. Heute morgen war alles noch normal. Direkt vor dem Durchfall hat er einen waghalsigen Flugversuch unternommen: bestimmt 3 Meter durch das Zimmer geflogen, nicht gut abgebremst, und gegen die Tür geknallt. Nicht schlimm, hat aber bestimmt weh getan. Gleich danach kam aus seinem Hintern ein Tropfen Wasser mit etwas Kot! Er hat sich anschließend auf einen ca. 40 cm hohen Ast gesetzt, dort nochmal Wasser mit Kot, ist aber weiter fröhlich herumgeturnt, runter geplumpst und in der Ecke auf dem Rücken gelandet. Dann setzte er sich wieder auf den Ast und kotzte einen Brocken Heimchen aus. Anschließend ist er wieder lustig herumgeturnt, ist dann ins Nest zu seinem etwas ruhigeren Geschwisterchen, hat gegessen und sich dann schlafen gesetzt.

Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll!
Von den 2 kompetenten Menschen, die ich kenne, ist keiner erreichbar und da ich heute kein Auto habe, wäre eine Fahrt sonstwohin ein wahnsinniger Stress für das Tier.

Ist es vielleicht möglich, dass das Erbrechen und der Durchfall vor Schreck kamen, und keine schlimme Krankheit sind?

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das was der eine "ausgekotzt" hat, ist das sog. Gewölle. Machen nicht nur Eulen, sondern auch viele Insektenfresser.
Da Stare normalerweise Würmer verfüttern, die verdaulicher sind, werden bei viel Insektenfütterung die Chitinpanzer und andere unverdauliche Teile als Gewölle wieder ausgewürgt. Ist also was ganz normales.
Der Durchfall kommt möglicherweise von den Äpfeln.
 
Hallo neria,
ich habe noch kein Starenküken Gewölle spucken sehen und vor allem auch in dem Zusammenhang keinen Durchfall erlebt.
Zunächst einmal halte ich das Verfüttern von Mehlwürmern für kritisch.
Sie gelten als "Nährstoffzehrer" und ihre Verfütterung führt häufig zu Mangelerscheinungen in der Entwicklung (selbst bei ausgewachsenen Hühnern lässt sich bei zu viel Mehlwurmfütterung ein massiver Calciummangel produzieren).

Das merkwürdige Verhalten bei den Flugversuchen mit den ABstürzen könnte auf einen Mangel an Vit B Komplex hinweisen. Wenn dem so ist, wird sich das schnell und rapide verschlimmern und zu schweren Krämpfen führen.
Wenn es ein B-Komplexmangel ist, muss sehr, sehr schnell substituiert werden.
Am einfachsten geht das nach meiner Erfahrung, indem Du Dir Vit B Komplex als Injektionslösung vom TA holst, davon einen Tropfen in ein Heimchen spritzt und dieses dann verfütterst.
Wie lange und in welchen Abständen Du das wiederholen sollst, wird Dir der TA sagen können.
Ich habe gute Erfahrungen mit dem Vit. B Komplex von Serumwerk gemacht und hatte mit den Trägerstoffen bisher bei keiner Singvogelart Probleme.

Mit der Verfütterung von Regenwürmern wäre ich ebenfalls vorsichtig, solange die Vögel noch gefüttert werden, also die Nahrung nicht selbst aufnehmen und selektieren.
Ich würde da eher auf Pinkies und Heimchen zurückgreifen, gelegentlich (nicht zu häufig, da sie fett sind) eine Bienenmade.
Außerdem würde ich in dem Alter dringend Sämereien und Beeren mit anbieten.
Auch Futterrosinen sind geeignet.
Zudem ist es wichtig, dass den Futtertieren etwas Erde anhaftet. Diese brauchen die Stare für die Verdauung.
Ich habe das sehr ausführlich hier beschrieben:
Fütterung und Futterbeschaffung Archive - Erste Hilfe für Singvögel

LG
Sowi
 
Da haben wir uns überschnitten:Mit den Mehlwürmern wäre auch ich vorsichtig.
Zum einen sind sie für viele Arten zu fett, zum andren (wenn nicht aufgetaute), vorher immer köpfen.Sie sind wohl auch runtergeschluckt noch recht bißkräftig. Und ja, wenn überhaupt, sind sie am besten frisch gehäutet zu verfüttern.
Ausgewachsene Heimchen haben natürlich auch ordentlich Chitin. An Pinkies musste ich auch denken.
Was SoWi fürs Vitamin B für die Nerven schrieb, gilt fürs Kalzium für die Muskeln. Auch ein Kalziummangel kann damit Bewegungsstörungen machen. Es gibt in der Terraristikabteilung puderfeinen Kalk zum Bestäuben von Futtertieren.
Bei Stress kanns schonmal Polyurie geben, dass heißt, das der Harnanteil wässriger ist als sonst. Schau, ob es sich in Ruhe wieder normalisiert.
Die optimale Staren-Ernährung hab ich leider nicht auf dem Schirm, worauf Du noch achten solltest:
wenn er jetzt nach dem Aufprall irgendwie torkelig sein sollte, ruhig, dunkel und KÜHL setzen.
Bei einer Gehirnerschütterung oder mehr ist Wärme sehr kontraproduktiv.
Das nur für den Fall der Fälle.
 
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Hallo,

vielen Dank für eure raschen und hilfreichen Antworten.
Zum Glück kann ich Entwarnung geben: nachdem er ein wenig im Nest geschlafen hat, konnte ich bei ihm wieder normalen Kot beobachten. Das Weiße (Urin glaube ich) ist etwas zu dünnflüssig für mein Empfinden, von der Konsistenz her vergleichbar mit Joghurt. Aber ansonsten alles (nicht nur der Kot) wie es sein soll. Ich beobachte logischerweise weiter und auch es (hoffentlich) so bleibt, sind eure Tipps Gold wert, denn ich möchte in Zukunft noch mehr Wildvögel aufziehen.

Hallo,

das was der eine "ausgekotzt" hat, ist das sog. Gewölle. Machen nicht nur Eulen, sondern auch viele Insektenfresser.
Da Stare normalerweise Würmer verfüttern, die verdaulicher sind, werden bei viel Insektenfütterung die Chitinpanzer und andere unverdauliche Teile als Gewölle wieder ausgewürgt. Ist also was ganz normales.
Der Durchfall kommt möglicherweise von den Äpfeln.

Das mit dem Gewölle wusste ich nicht!
Warum konnte/kann der Durchfall in diesem Fall von Äpfeln kommen? (Sie bekommen nur kleine Stückchen zusätzlich zur Mahlzeit)
Gestern haben sie auch Äpfel bekommen, aber keinen Durchfall - kann es sich von Tag zu Tag unterscheiden?

Zunächst einmal halte ich das Verfüttern von Mehlwürmern für kritisch.
Sie gelten als "Nährstoffzehrer" und ihre Verfütterung führt häufig zu Mangelerscheinungen in der Entwicklung (selbst bei ausgewachsenen Hühnern lässt sich bei zu viel Mehlwurmfütterung ein massiver Calciummangel produzieren).
Gilt das auch für kleine Mengen?
Ich verfüttere sie bisher nur zusätzlich, 1 Stüch zu jeder Fütterung, um die Vielfalt des Futters zu erhöhen.


Das merkwürdige Verhalten bei den Flugversuchen mit den ABstürzen könnte auf einen Mangel an Vit B Komplex hinweisen. Wenn dem so ist, wird sich das schnell und rapide verschlimmern und zu schweren Krämpfen führen.Wenn es ein B-Komplexmangel ist, muss sehr, sehr schnell substituiert werden.

Ich hatte eher das Gefühl, dass er sich die 2 Mal einfach übernommen hatte. Einfach mal losgeflogen ohne zu wissen, wie man "richtig" abbremst. Ansonsten sind beide recht koordiniert. Sie visieren ihr Ziel zwar sehr lange an und flattern oft auf der Stelle (ist auch der 1. Tag, an dem sie mehr als 15 cm weit fliegen), aber wenn sie fliegen, dann stürzen sie nicht ab oder Ähnliches.
Ich werde selbstverständlich beobachten, ob sich das mit den Abstürzen häuft und Deine Erfahrungswerte hierfür im Hinterkopf behalten.

Wie macht sich ein Mangel an Vit.B-Komplex ansonsten bemerkbar, außer häufigen Abstürzen?

Mit der Verfütterung von Regenwürmern wäre ich ebenfalls vorsichtig, solange die Vögel noch gefüttert werden, also die Nahrung nicht selbst aufnehmen und selektieren.Ich würde da eher auf Pinkies und Heimchen zurückgreifen, gelegentlich (nicht zu häufig, da sie fett sind) eine Bienenmade. Außerdem würde ich in dem Alter dringend Sämereien und Beeren mit anbieten.

Mit den Regenwürmern bin ich auch vorsichtig, es gibt höchstens einen kleinen zur Mahlzeit.
Bienenmaden und Pinkies hole ich morgen im Angelgeschäft. "Beerenersatz" waren bisher Apfelstücke, aber ich kaufe noch ein paar Trauben oder was ich sonst Beeriges im Bioladen finde. Heimchen sind seit die Tiere bei uns sind die Hauptnahrung - dazu wichtig zu erwähnen, dass sich die Heimchen bei uns erst ein paar Tage in einem Terrarium austoben und an vielfältigem, gutem Futter sattessen können, was bestimmt auch ihren Wert als Futtertiere erhöht.

Bei Sämereien, was würdest Du empfehlen?

Zudem ist es wichtig, dass den Futtertieren etwas Erde anhaftet. Diese brauchen die Stare für die Verdauung.Ich habe das sehr ausführlich hier beschrieben:

Die Seite werde ich nachher durchlesen, danke!
An den Regenwürmern lasse ich Erde bereits dran - oder sollte ich noch die Heimchen mit Erde "panieren"?

Da haben wir uns überschnitten:Mit den Mehlwürmern wäre auch ich vorsichtig.Zum einen sind sie für viele Arten zu fett, zum andren (wenn nicht aufgetaute), vorher immer köpfen.Sie sind wohl auch runtergeschluckt noch recht bißkräftig. Und ja, wenn überhaupt, sind sie am besten frisch gehäutet zu verfüttern.

Eigentlich habe ich sie geholt, weil die Vögel angefangen haben zu picken und sich für die Mücken zu interessieren.
Theoretisch sollten sie in eine Schale, weil sie sich nicht eingraben, sodass die Kleinen sie aufpicken können, wenn ihr Instinkt sagt "ich will das essen". Aber da sie noch nicht soweit sind, ihr Futter selber zu holen, werde ich wohl die Mehlwürmer weglassen.

Ausgewachsene Heimchen haben natürlich auch ordentlich Chitin.

Das heißt, Du würdest das "Kotzen" damit erklären, oder findest Du das viele Chitin nicht gut?

Was SoWi fürs Vitamin B für die Nerven schrieb, gilt fürs Kalzium für die Muskeln. Auch ein Kalziummangel kann damit Bewegungsstörungen machen. Es gibt in der Terraristikabteilung puderfeinen Kalk zum Bestäuben von Futtertieren.

Wie gesagt, nach "Störungen" sieht es meiner Beobachtung nach nicht aus, weil sie bis auf die 2 erwähnten Ereignisse sehr koordiniert sind. Sie landen z.B. zielsicher auf den Kartonkanten, halten sich darauf und mein Sorgenkind lässt sich sogar gerne füttern, während er dort sitzt. Selbstverständlich werde ich auch hier genaustens beobachten und ggf. auf Deinen Tipp zugreifen!

Gibt es noch andere Hinweise auf Kalziummangel?

Bei Stress kanns schonmal Polyurie geben, dass heißt, das der Harnanteil wässriger ist als sonst. Schau, ob es sich in Ruhe wieder normalisiert.

Ah ok, gut zu wissen! Ja, es hat sich normalisiert! Streßbedingte Polyurie - kann es auch bei Aufregung der Fall sein? Wenn er zu viele ungewohnte Geräusche hört, oder wenn er auf einen Ast geflattert ist und unsicher ist, wie er da wieder runter kommt? Er hat ab und zu einen relativ wässrigen Harnanteil, joghurtmäßig von der Konsistenz. Er ist sehr abenteuerlustig.

wenn er jetzt nach dem Aufprall irgendwie torkelig sein sollte, ruhig, dunkel und KÜHL setzen. Bei einer Gehirnerschütterung oder mehr ist Wärme sehr kontraproduktiv.
Das nur für den Fall der Fälle.

Dankeschön, gut zu wissen! Meine erste Idee war eine Wärmeflasche, habe ich dann gelassen. Er war nicht torkelig, sondern einfach "ernst" für seine Verhältnisse und wollte kaum essen. Aber 1 Stunde später war er wieder so wie immer, daher hat er denke ich keine Gehirnerschütterung, sondern nur ein "kleines Aua".

liebe Grüße und einen schönen Abend!
 
Update nach der Fütterung gerade (ich hoffe der Doppelpost ist ok- zum Zwecke der Übersicht)

Sobald ich die Tür aufgemacht habe, hat mich mein Sorgenkind zielsicher angeflogen und ist auf dem rechten Arm (dem mit dem Futter) gelandet. Anschließend auf die linke Schulter geflogen und danach auf meinen Kopf, also weit entfernt von etwas, das ich als Bewegungsstörung o.Ä. bezeichnen würde. Ich habe versucht, ihn vorsichtig von Kopf zu heben (lange Haare plus Vogelkot undso...), dann ist er zur gegenüberliegenden Wand geflogen, hat rechtzeitig den Flug abgebremst - aber mit der Nase an der glatten Wand in fast 2m Höhe festgestellt, dass er sich dort nirgends festhalten kann. Und entsprechend ziemlich unsanft zum Boden gerutscht. Wenn bei solchen waghalsigen Flugmanövern die Verdauung manchmal "spinnt", würde es mich nicht wundern. Aber ich schiebe selbstverständlich jetzt nicht alles darauf!

Allerdings habe ich wieder ein kleines Pfützchen Durchfall entdeckt, UND wunderbaren, vorbildlichen Kot - beides in einem Teil des Zimmers, den der andere Vogel soweit ich weiß noch nicht erschlossen hat.

Daher habe ich vorsichtshalber nur mit Heimchen gefüttert, falls der Durchfall von einem der anderen Futter kam. Wobei beide Vögel dasgleiche bekommen, und der andere immer vorbildlichen Kot hat...

liebe Grüße!
 
Das Weiße (Urin glaube ich) ist etwas zu dünnflüssig für mein Empfinden, von der Konsistenz her vergleichbar mit Joghurt. Aber ansonsten alles (nicht nur der Kot) wie es sein soll. Ich beobachte logischerweise weiter und auch es (hoffentlich) so bleibt, sind eure Tipps Gold wert, denn ich möchte in Zukunft noch mehr Wildvögel aufzieh
Das mit dem Kot klingt doch schonmal gut.

Ich glaube, für mehr Wissen zur Wildvogelaufzucht könnte das Buch "Findeltiere" von Florian Brandes gut sein. Er ist der tierärztliche Leiter der Auffangstation Sachsenhagen. Ich hab es selber leider auch immer noch nicht - wird Zeit - aber mein Tierarzt hatte mir ein Kapitel rauskopiert, als ich - nicht lachen - 7 Waldmausbabys großzuziehen hatte. Ohne die Anleitung dort hätt ich keinen blassen Schimmer gehabt, so habe ich sie alle hochbekommen.


Bei Sämereien, was würdest Du empfehlen?

Ich weiß, da werden sich Sowis und mein Ansatz etwas unterscheiden.Natürlich ist bio naturbelassen und alles, am besten aus der Natur, das ideale.
Sie müssen sich ja dann auch in der Natur zurechtfinden.
Aber ich habe bei der Aufzucht einer Elster zu einer Zeit, als es noch nirgends Tips und Hilfestellungen gab, gute Erfahrungen mit Beofutter gemacht und sie auch erfolgreich auswildern können.
Da Beos zu den Starenvögeln gehören, dürfte das nicht ganz weit weg von deren Bedürfnissen sein (ich mein jetzt nicht die Pellets, sondern echte Mischungen, da hast Du auch Beeren mit drin. Perfekt naturnah ist auch das natürlich nicht)


Das heißt, Du würdest das "Kotzen" damit erklären, oder findest Du das viele Chitin nicht gut?
Ich hab da weniger Erfahrung mit den unterschiedlichen Arten wie Sowi. Sie hat viel mit Schwalben zu tun , die erwachsene Insekten im Flug jagen, die brauchen das Chitin.
Ich hatte mich in Sachen Meisenküken mal schlau gemacht, da hieß es bei den Heimchen Mikroheimchen. Die sind nicht nur viel kleiner , Heimchen-Babys halt, sondern auch deutlich weicher. Bei den Meisen fand ich das sehr plausibel, denn wenn ich den Alten bei der Nahrungssuche zugeschaut habe, haben die gesammelt, was sie an Zweigen und Blättern fanden, Blattläuse und mit Vorliebe zarte Raupen.

Womit Stare ihre Küken in welchem Anteil füttern, kann ich schlecht sagen, habe hier grad nur pauschal Insekten, Würmer, Beeren, Kirschen stehen. (ich muss mir das Findeltiere-Buch wirklich mal selber holen)
Viel wird am Boden gesucht, laut Grzimek sollen selbst gehaltene Stare auf hartem Untergrund immer noch diese Zirkelbewegung machen, mit der sie ihn sonst ins Erdreich bohren.
Auf jeden Fall halte ich die Idee für sinnvoll, die bisherige Kost um Pinkies zu ergänzen.

Gibt es noch andere Hinweise auf Kalziummangel?
Ein klassischer Hinweis kann sein, wenn der Vogel zittert, ohne dass ihm kalt ist.

Streßbedingte Polyurie - kann es auch bei Aufregung der Fall sein? Wenn er zu viele ungewohnte Geräusche hört, oder wenn er auf einen Ast geflattert ist und unsicher ist, wie er da wieder runter kommt?
So wie ich das bei meinen Ziervögeln mitbekomme, auf jeden Fall.


Dankeschön, gut zu wissen! Meine erste Idee war eine Wärmeflasche, habe ich dann gelassen. Er war nicht torkelig, sondern einfach "ernst" für seine Verhältnisse und wollte kaum essen. Aber 1 Stunde später war er wieder so wie immer, daher hat er denke ich keine Gehirnerschütterung, sondern nur ein "kleines Aua".
Das kann schon eine kleine Gehirnerschütterung gewesen sein. Die meisten Wildvögel mit den ich hier in der Stadt zu tun habe, sind Opfer von Scheibenaufprall.
Und das kann sehr unterschiedliche Ausmasse haben, sollte aber eigentlich immer innerhalb von maximal ein paar Stunden o.k. sein.
Torkelig waren da nach dem ersten Schockzustand nicht alle, das kann dann mitunter schon ein Hinweis auf etwas ernsteres, ein Schädel-Hirn-Trauma sein.
Den Unterschied, kann aber nur der Tierarzt anhand verschiedener Reflexe diagnostizieren.
Aber bei beidem gilt, dass Wärme schädlich ist, weil die die Schwellung im Schädelinneren durch sie noch verstärkt.

liebe Grüße und einen schönen Abend!
Ebenso. Und natürlich hören wir auch dann, wenn es hoffentlich problemfrei läuft, gerne , wie es den "Stars" weiter ergeht.
 
Hallo Neria,

bzgl. der Sämereien kannst Du zum einen eine normale Waldvogelmischung ohne Zusätze nehmen (Wald - nicht Wild) und zum selber aufpicken in einer Schale anbieten oder zum Mitfüttern durch eine Quetsche drehen und dann mit einem Heimchen eine Futterkugel formen.
Da sie aber jetzt anfangen zu fliegen, werden sie auch eigenständig picken.
Ich würde täglich einen frischen Wildkräuter-Gräser und Wildblumen (bitte keine Gartenzierblumen, sondern Wildblumen und "Unkräuter", wie Löwenzahn, Vogelmiere, Spitzwegerich, Schafgabe etc. und verschiedene Gräser - besonders solche mit Samenständen - sammeln. Sie werden sich da alles rauspicken, was sie brauchen. Je vielfältiger die Sträusse sind, desto besser.

Bzgl. der Heimchen - ich würde einfach alles auf Gartenerde ablegen - dann können sie sich das da selbst runterholen oder Du nimmst es von dort zum Verfüttern.
Also nicht extra dick "einpundern", sondern einfach das, was hängen bleibt.

Bzgl. Beoperlen - ;) Hennchen hat Recht - da sind wir unterschiedlicher Ansicht - ich habe einfach ein Problem mit den Inhaltsstoffen - angefangen beim Zucker.......
Meine Gründe stehen aber auch alle auf den verlinkten Seiten.

Bzgl. Beeren: als ich meinen verletzten AMselästling hatte, habe ich, da es im Bioladen zu derzeit keine heimische Beerenauswahl gab, dort aus dem Tiefkühlfach eine Tüte Waldbeerenmischung mitgenommen und ihr täglich ein paar verschiedene Beeren abgetaut.

LG
Sowi
 
@Sowi, die Beoperlen, also Pellets meinte ich ja gerade auch nicht. Aber es ist schon klar, dass auch die Orlux Beo Patee nicht grad frisch aus der Natur ist.
Ein bißchen kommts manchmal drauf an, wie man wohnt, was einem möglich ist - und wie mobil man ist.
Wärs bei mir, ginge das mit den Grassträusschen nicht, unser Park wird komplett umgemodelt und ist statt Wiese eine traurige Erdfläche.....
Ich fürchte, dort werden auch etliche Vogelkinder, deren Eltern mit so etwas nicht gerechnet hatten, verhungern
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hennchen und Sowi, dankeschön für Eure ausführlichen Antworten!

Und natürlich hören wir auch dann, wenn es hoffentlich problemfrei läuft, gerne , wie es den "Stars" weiter ergeht.


Es geht ihnen gut!
Ich habe auch heute nur Heimchen und getrocknete, eingeweichte Streoubstapfelstücke (bei Menschen sind sie bekömmlicher, als frische Äpfel) verfüttert. Die Heimchen habe ich ein wenig in unbehandelter Erde gewälzt, zu der ich nach der Anleitung von meinem Fachmann eine winzige Menge Kohle (Tabletten von der Apotheke) hinzu gebröselt habe.
Außerdem bleibe ich nicht mehr so lange am Stück in ihrem Zimmer, denn solange ich da bin, sind sie aktiv und dann bekommt auch der Ruhigere irgendwann einen flüssigeren Kot. Jetzt setze ich sie nach einer Zeit ins Nest und gehe raus, dann schlafen sie meistens. Wenn ich sie nicht ins Nest setze, gehen sie auch meistens nicht von selber rein, aber wenn ich es tue, bleiben sie auch im Nest.

Jetzt sehe ich fast ausschließlich perfekten, wunderschönen Vogelkot!

Ich glaube, für mehr Wissen zur Wildvogelaufzucht könnte das Buch "Findeltiere" von Florian Brandes gut sein.

Habe ich eben zur Ansicht bei der Buchhandlung bestellt.
Der Tipp ist für mich doppelt wertvoll, weil ich im Vorstand vom Naturschutzverein bin und immer wieder Anfragen zur (Erst-)Versorgung von Wildtieren bekomme. Ich weiß zwar, an wen ich sie jeweils weiterleiten kann, aber bis man die entsprechenden Personen erreicht, können oft entscheidende Stunden vergehen. Mit dem Buch werde ich in vielen Fällen den Leuten wenigstens eine grobe Tendenz geben können, bis man einen Fachmann erreicht hat.

Waldmausbabys - Wow, die muss man überhaupt erst entdecken! Zum Glück hat es geklappt, war bestimmt nicht einfach.

Da Beos zu den Starenvögeln gehören, dürfte das nicht ganz weit weg von deren Bedürfnissen sein (ich mein jetzt nicht die Pellets, sondern echte Mischungen, da hast Du auch Beeren mit drin. Perfekt naturnah ist auch das natürlich nicht)

Ich bin dennoch etwas überfordert mit der Auswahl ... "Bäckereinebenprodukte, Getrockente Insekten und Krebse" habe ich z.B. als Inhaltsstoffe gelesen, das klingt etwas suspekt...aber da gibt es bestimmt auch Unterschiede in der Qualität- hattest Du ein konkretes Produkt im Sinn?

Spricht etwas dagegen, selber eine Mischung aus Sämereien und frischen/TK- Beeren herzustellen?

Auf jeden Fall halte ich die Idee für sinnvoll, die bisherige Kost um Pinkies zu ergänzen.

Dazu konnte ich mich vorhin nicht überwinden...3 min kochen und dann einfrieren (laut wildvogelhilfe.org)...ich weiß nicht...
Da der Kot jetzt normal ist und sie wie es aussieht bald anfangen dürften, selber zu essen, werde ich es vermutlich lassen.
Dafür habe ich Bienenmaden gekauft - nicht die echten, sondern Wachsmottenlarven.
Verfüttere ich sie lebendig, am Stück, oder muss ich sie irgendwie vorbehandeln, köpfen oder so?

bzgl. der Sämereien kannst Du zum einen eine normale Waldvogelmischung ohne Zusätze nehmen (Wald - nicht Wild) und zum selber aufpicken in einer Schale anbieten oder zum Mitfüttern durch eine Quetsche drehen und dann mit einem Heimchen eine Futterkugel formen. Da sie aber jetzt anfangen zu fliegen, werden sie auch eigenständig picken.

Ich habe vorhin bei der Zoohandlung vergessen danach zu fragen.

Dafür habe ich 6-Korn-Flocken gekauft: Hafer, Gerste, Weizen, Roggen, Dinkel, Reis. Und Hirse habe ich da.
Ich würde es einweichen und ihnen geben- hälst Du eines der Getreide für bedenklich?

Ich würde täglich einen frischen Wildkräuter-Gräser und Wildblumen (...) - besonders solche mit Samenständen - sammeln. Sie werden sich da alles rauspicken, was sie brauchen. Je vielfältiger die Sträusse sind, desto besser.

Habe ihnen jetzt ein Stück "Wiese" in einem Blumentopf mit Erde ins Zimmer gestellt. Bisher interessieren sie sich nicht dafür, sobald Interesse kommt, werde ich ihnen mehr sammeln, bin kräutertechnisch ohnehin regelmäßig unterwegs.

Bzgl. der Heimchen - ich würde einfach alles auf Gartenerde ablegen - dann können sie sich das da selbst runterholen oder Du nimmst es von dort zum Verfüttern.

Mache ich seit heute morgen so.

Bzgl. Beoperlen - ;) Hennchen hat Recht - da sind wir unterschiedlicher Ansicht - ich habe einfach ein Problem mit den Inhaltsstoffen - angefangen beim Zucker.......Meine Gründe stehen aber auch alle auf den verlinkten Seiten.


Ja, ich bin auch eher jemand, der es so naturnah wie möglich hält. Im Zweifelsfall vertraue ich Menschen, die sich mehr auskennen als ich, aber wenn ich die Wahl habe, nehme ich lieber die natürliche(re) Alternative.

Mittlerweile habe ich Deine Seite angeschaut - ich mag Deinen Ansatz sehr (gerade, die Tiere beim Auswildern nach und nach zu begleiten) , werde bestimmt noch weiter lesen.

Bzgl. Beeren: als ich meinen verletzten Amselästling hatte, habe ich, da es im Bioladen zu derzeit keine heimische Beerenauswahl gab, dort aus dem Tiefkühlfach eine Tüte Waldbeerenmischung mitgenommen und ihr täglich ein paar verschiedene Beeren abgetaut.

Gute Idee, an TK-Beeren habe ich gar nicht gedacht, schon gekauft!

Jetzt rufen die Kleinen, ganz liebe Grüße und einen schönen Abend!
 
Oh, schön, dass es ihnen so gut geht.

Ja, ich hatte ein bestimmtes Produkt im Kopf, Orlux Beo Patee, aber die Bäckereinebenerzeugnisse hast Du da, glaub ich , auch drin.

Wenn Du es natürlicher lösen kannst, ist das aber natürlich umso besser.
Mit den einzelnen Futterkomponenten mag ich jetzt nichts falsches sagen, wenn es ihnen grad gut so geht, überlasse ich das lieber Sowi und dem Buch.

Och, die Waldmausbabies musste ich leider nicht suchen. Wir hatten auf dem Mini-Hinterhof des Mietshauses, in dem ich wohne, immer schon Waldmäuse. Und dann noch Bauarbeiter .
Ein von denen produzierter großer Müllhaufen mit viel Planenresten musste weg, damit die Gerüstbauer dort an die Wand konnten.
Und als ich diesen Haufen weg hatte, war da dann halt das freigelegte Nest mit den noch blinden Mausebabys. Nach Tierarztanweisung hab ich mich zurückgezogen und gewartet, ob die Mama die kleinen noch oanders hinbringt. Aber sie wird auf die Schnelle auch keinen Ort für sie gehabt haben. Als Mama in der doppelten Zeit wie vorgesehen sie noch nicht umquartiert hatte, und sie entsetzlich zitterten, musste ich sie halt hochnehmen, Wärmflasche machen, und mit Katzenkindermilch päppeln.

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Zuletzt bearbeitet:
Hennchen und Sowi, dankeschön für Eure ausführlichen Antworten!

:) gerne :)


Es geht ihnen gut!

:) Klasse

Der Tipp ist für mich doppelt wertvoll, weil ich im Vorstand vom Naturschutzverein bin und immer wieder Anfragen zur (Erst-)Versorgung von Wildtieren bekomme. Ich weiß zwar, an wen ich sie jeweils weiterleiten kann, aber bis man die entsprechenden Personen erreicht, können oft entscheidende Stunden vergehen. Mit dem Buch werde ich in vielen Fällen den Leuten wenigstens eine grobe Tendenz geben können, bis man einen Fachmann erreicht hat.

Zu den gängigsten Notfallsituationen habe ich hier auch eine Schnellinfo direkt zum Nachschauen zusammengestellt:
Wildvogel - Erste Hilfe - Erste Hilfe für Singvögel


Spricht etwas dagegen, selber eine Mischung aus Sämereien und frischen/TK- Beeren herzustellen?

meiner Ansicht nach überhaupt nicht :)

Auf jeden Fall halte ich die Idee für sinnvoll, die bisherige Kost um Pinkies zu ergänzen.

Dazu konnte ich mich vorhin nicht überwinden...3 min kochen und dann einfrieren (laut wildvogelhilfe.org)...ich weiß nicht...

Du kannst Dir Pinkies als Frostware bestellen und im Gefrierschrank vorrätig halten. Dann musst Du sie nur mit kochendem Wasser zum Abtauen übergiessen, kalt abschrecken, fertig.
Gibt es z.B. hier:
Pinkys, gefroren, 1 Liter- Einzelfuttermittel - fauna topics
Die verschicken auf Trockeneis - und ich habe bisher mit der QUalität gute Erfahrungen gemacht.



Dafür habe ich 6-Korn-Flocken gekauft: Hafer, Gerste, Weizen, Roggen, Dinkel, Reis. Und Hirse habe ich da.
Ich würde es einweichen und ihnen geben- hälst Du eines der Getreide für bedenklich?

Reis halte ich auf jeden Fall für bedenklich - weil er i.d.R. aus Asien kommt und von Feldern geerntet werden, die mit Massengeflügelkot überdüngt sind - da die Vogelgrippe und viele andere Geflügelkrankheiten in Asien gigantisch grassieren, meide ich absolut alles, was von dort kommt bei der Vogel und Geflügelfütterung.
Aber auch bei den anderen getreiden kann ich Dir nicht sagen, ob sie alle vertragen.
Stare sammeln in der Natur primär Sämereien. Getreide werden sie an ihre Brut kaum verfüttern, da Getreide um diese Zeit noch gar nicht reif ist.
Ich würde die Getreide wenn, dann wohl eher in einer Schale zur Selbstbedienung anbieten. Dann können die Vögel sich raussuchen ob und was sie essen mögen/vertragen.
Geschälte Sonnenblumenkerne vertragen sie auf jeden Fall und die lassen sich auch gut in der Quetsche zu Flocken verarbeiten.

LG
Sowi
 
Guten Morgen!

Orlux Beo Patee und Pinkies als Frostware habe ich mir notiert, werde evtl. sogar beides kaufen.
Über die Produktion in Asien habe gar nicht in die Richtung gedacht, dass dort mit dem Massengeflügelkot gedüngt wird, dankeschön!

Getreide liegt jetzt in der Schale mit Mehlwürmern, zusätzlich geschälte Sonnenblumenkerne und Hanfsamen.

Den Vögeln geht es jetzt verdauungstechnisch gut, ich habe aber ein anderes Problem.
Sie essen wenig und haben beide in den letzten Tagen über 10g abgenommen (Mittwoch: jeweils ca 74g; Samstag (heute): jeweils ca.63g! Das Brustbein fühlt man auch, was bedeutet, dass sie zu dünn sind!

Insgesamt machen sie einen fitten, gesunden Eindruck. Spielen miteinander, fliegen, sind neugierig, usw. Mit dem Fliegen werden sie auch immer besser. Daher habe ich mir anfangs wenig Sorgen gemacht. Aber es kann nicht SO weiter gehen.
Sie sperren oft für 2 Sekunden, und wenn sie nicht gerade in diesem Moment etwas bekommen, wollen sie lieber fliegen. Meine Hand mit dem Futter ist zum Rumturnen interessanter. Prinzipiell essen sie regelmäßig und gern kacken auch ganz normal. Aber sie essen zu wenig. Wenn ich eine halbe Stunde vor ihnen mit dem Futter wedele, wird immer wieder ein Häppchen gegessen, aber sie setzen sich nicht selber hin und betteln. Aktiv essen sie auch noch nicht. Sie picken zwar interessiert an allem herum. Ich habe aber das Gefühl, sie hätten den Zusammenhang zwischen Picken und Nahrung noch nicht ganz verstanden. 2X habe ich gestern ansatzweise gesehen, wie sie es versucht haben, aber von eigenständigem Essen ist das noch sehr weit entfernt. Ins Nest setzen lassen sie sich auch nicht mehr.

Als Maßnahme habe ich vorerst

- Apfelstücke auf die Zweige gespießt (soweit ich gesehen habe nur spielerisches Interesse, aber kein Essen).
- In dem Raum das Licht ausgelassen, damit sie hoffentlich etwas weniger aufgedreht sind (indirektes Licht durch Fenster vorhanden).
- Mein Freund übernimmt am Wochenende zum Großteil die Fütterung. Ich habe ein wenig den Verdacht, dass ich nach der Sache mit dem Durchfall bzw. der Polyurie zu nervös bin und es sich auf die Vögelchen überträgt.

Was mache ich jetzt?

verzweifelte Grüße,

Neria
 
Mhm, eine wirkliche Antwort weiß ich nicht, aber zwei ganz unterschiedliche Gedanken.

Dass sie erst gut gesperrt haben, Dich also schon als Ersatzelternteil akzeptiert haben, und es jetzt nicht mehr tun, kann ich mir zwar nicht so ganz erklären, aber bei meiner letzten Amsel, die schon recht weit war, war es so, dass sie mir gegenüber eben nicht mehr gesperrt hat.
Bei meinem Tierarzt hab ich das mit älteren Jungvögeln, die gebracht wurden, schon öfter ähnlich erlebt.
Ich musste sie "stopfen" , (was natürlich nichts mit dem Stopfen von Enten zu tun hat), also ihr den Schnabel öffnen und Futter rein, das sie dann auch willig geschluckt hat.Sie hat sich dann nach kürzester Zeit auch verhalten, als wär sie mein Küken, - nur den Schnabel selber aufgemacht, das hat sie nicht.
Da meine vorherigen Amseln es durch die schweren Katzenbissverletzungen nicht so weit geschafft haben, kann ich nicht sagen, ob das Sperren, wenn es dem Menschen gegenüber schon da war, dann trotzdem wieder verlorengehen kann.

Das andre ist etwas, was ich von Nymphensittichküken weiß, dass ihre Gewichtskurve zwar erstmal steil ansteigt, eine gute Woche vor dem Ausfliegen dann aber " plötzlich" wieder abfällt.
Sodass ein Küken, dass zum Beispiel schon 90 Gramm gewogen hat, auf etwas unter 80g rutscht.
Um das Fliegen zu lernen und es gut hinzubekommen, müssen sie erst "Ballast abwerfen".
Nun schreibst Du, Deine fliegen schon, da passt es auch nicht so ganz - oder sind sie altersmäßig so, dass sie eigentlich noch in der Nisthöhle säßen, und Deine mit dem Fliegen "frühreif" sind, weil schon draussen?
Ich bin etwas ratlos, welches von beidem es sein könnte, aber wenn Du das Gefühl hast, sie fallen zu sehr vom Fleisch (wo ich mich halt nicht sklavisch von der Waage abhängig machen würde, weil es eben mit Flugbeginn auch eine Abnahme geben könnte), dann wirst Du unter Umständen auch nicht ums "stopfen" herumkommen.
 
Danke für Deine Gedanken und Erfahrungen, Hennchen!

Sie sperren schon - nur nicht sehr oft und dann meistens nur für Sekunden.
Dass sich die Amsel so verhalten hat, als wäre sie Dein Küken, obwohl Du sie zu etwas gezwungen hast. finde ich interessant.
Ich will nicht das Vertrauen der Vögel verlieren, falls ich sie "stopfen" muss, würde aber zur Not auch das in Kauf nehmen.

Das andre ist etwas, was ich von Nymphensittichküken weiß, dass ihre Gewichtskurve zwar erstmal steil ansteigt, eine gute Woche vor dem Ausfliegen dann aber " plötzlich" wieder abfällt.
Sodass ein Küken, dass zum Beispiel schon 90 Gramm gewogen hat, auf etwas unter 80g rutscht.
Um das Fliegen zu lernen und es gut hinzubekommen, müssen sie erst "Ballast abwerfen".


Deswegen habe ich mir anfangs auch keine Sorgen gemacht, zudem die Elterntiere sie in der Natur wahrscheinlich auch sukzessive immer weniger füttern. Von 90g auf 80g ist viel, gut zu wissen, dass das zumindest bei anderen Vögeln normal ist. Welcher Verlust bei Staren im Normalbereich liegt, weiß ich leider nicht. Gestartet sind sie ja als halb befiederte Nestlinge bei 48g/51g (wobei ich nicht weiß, wie lange sie davor ohne Futter waren). Dann innerhalb von 1 Woche auf rund 74g zugenommen und innerhalb der letzten ca. 3 Tage jeweils rund 10g abgenommen. Und so wenig, wie sie sperren, ist kein Ende absehbar.

Nun schreibst Du, Deine fliegen schon, da passt es auch nicht so ganz - oder sind sie altersmäßig so, dass sie eigentlich noch in der Nisthöhle säßen, und Deine mit dem Fliegen "frühreif" sind, weil schon draussen?


Vielleicht sind sie frühreif. Sie waren in einer Faunabox und letzte Woche (Montag glaube ich), als ich sie gewogen habe, wollten sie herumlaufen und Flugversuche machen. Dann sind sie in ein Zimmer umgezogen, aber in der Faunabox, die wiederum in einem großen, abgedunkelten Karton war. Sodass sie raus konnten, wenn sie wollten, oder eben im Nest bleiben. Erst haben sie die Gegend um ihr Nest vorsichtig erschlossen und dann nach und nach das ganze Zimmer. Soweit macht es einen normalen Eindruck, in der Natur wären sie schätze ich mal auch aus der Höhle geflattert. Ins Nest gehen sie nicht mehr und schlafen auch auf den Ästen. Also immer noch im Zimmer, nicht draußen.

Ich bin etwas ratlos, welches von beidem es sein könnte, aber wenn Du das Gefühl hast, sie fallen zu sehr vom Fleisch (wo ich mich halt nicht sklavisch von der Waage abhängig machen würde, weil es eben mit Flugbeginn auch eine Abnahme geben könnte), dann wirst Du unter Umständen auch nicht ums "stopfen" herumkommen.

Es fällt mir schwer einzuschätzen, wann sie zu sehr vom Fleisch fallen...erwachsene Stare wiegen im Schnitt wohl 75g- wie weit ein Jungvogel darunter liegen kann, oder ob meine vielleicht einfach kleinere Exemplare sind, weiß ich nicht. Ich möchte mich nicht sklavisch von der Waage abhängig machen, es ist nur so, dass ich aufgrund von mangelnder Erfahrung den Unterschied zwischen "etwas zu schlank" und "bedenklich abgemagert" wahrscheinlich nicht per Tasten einschätzen kann.

Sie verhalten sich in keinster Weise krank oder matt, haben auch schönes Gefieder, glänzende, wache Augen usw. Wenn ich sie nicht wiegen würde und nicht wüsste, wie viel weniger sie jetzt essen gegenüber ihrer Nestlingszeit, würden sie für mich wie ganz normale Jungvögel aussehen.

Jetzt, da der Raum nicht mehr richtig hell ist, sind sie nicht ganz so extrem aufgedreht, wie gestern.

Ich habe noch gehofft, dass sie im Laufe des Tages anfangen würden, selber Nahrung zu sammeln - ist nicht in Sicht, obwohl sie sich dafür interessieren, wenn ich es z.B. auf meiner flachen Hand anbiete.

Ab heute abend werden wir wohl stopfen müssen, wenn es sich nicht ändert...
 
Hallo Neria,
solange sie super drauf sind, einen kernigen EINDruck machen und sie Futter zum selbst probieren haben, würde ich mich nicht zu verrückt machen und auch nicht unbedingt zwangsernähren.
Außerdem würde ich zusehen, dass Du immer wieder etwas Lebendes hinlegst (Bienenmaden etc.) - oft reagieren die Jungvögel besonders interessiert, wenn sich das Futter bewegt.

Ausserdem mit dem "Ersatzschnabel", also der Pinzette oder wo immer Du mit fütterst, das Futter von dort, wo die Kleinen selbst futtern sollen, "aufpicken" - also "suchen" und dann zum Schnabel bringen.

LG
Sowi
 
Hallo Sowi,

es hat mich sehr entspannt zu lesen, dass Du keinen Grund zur Panik siehst, solange die Kleinen einen guten Eindruck machen!

Bienenmaden waren am Samstag leer, aber ich habe ihnen Mehlwürmer auf der flachen Hand angeboten.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass sie lieber selber essen möchten, es aber noch nicht hinbekommen.
Einer kann schon ab und zu den Mehlwurm selber essen.
Ich passe natürlich auf, dass es nicht zu viele werden.
Als Anreiz klappt es aber ziemlich gut! Ich habe jetzt einen Trick: auf der linken Hand Mehlwürmer, in der rechten Pinzette mit einem Heimchen oder anderem Futter. Die Vögel versuchen, den Mehlwurm zu essen, meistens klappt es nicht, und dann wollen sie doch gefüttert werden und bekommen schnell das Futter mit der Pinzette in den Schnabel, bevor sie es sich anders überlegen! Jetzt hat der Frechere, der schon etwas weiter ist, auf 67g zugenommen und der Ruhigere mit 62,5 g nur minimal abgenommen.

Das Picken mit der Pinzette als "Ersatzschnabel" ist ein guter Tipp, dankeschön!

Liebe Grüße und eine schöne Woche euch und euren Tieren.
 
Thema: Aufzucht von Staren - meine Fragen

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