Auswilderung von Greifvögeln

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Brisby

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Hallo!
Ich habe schon länger mitgelesen, allerdings schwirrt mir jetzt schon länger eine Frage im Kopf herrum, da ich darüber schon öfter nachgedacht habe und ich denke, einige hier werden meine Frage beantworten können.

Auffangstationen oder Pflegestellen, die junge, gefundene Greifvögel aufnehmen, müssen die Tiere ja auch nach gewisser Zeit wieder in die Freiheit entlassen. Nun sehe ich auf verschiedenen Seiten, dass diese Greifvögel von diesem Jahr (z.B. Uhu, Waldkauz, Waldohreule, Bussard, Falken) jetzt noch ausgewildert werden.

Wenn ich aber in einem Buch lese, dass die Elterntiere ihre Jungen noch monatelang (?) führen, wäre es dann nicht sinnvoll, die Tiere an den Lebendfang zu gewöhnen und erst im kommenden Jahr auszuwildern?

Ich kenne mich mit dem ganzen Thema nicht wirklich aus, aber Frage mich schon ob das richtig ist, wenn ich lese, das handaufgezogene Greife im Oktober ausgewildert werden, wo doch die Nahrung zu dieser Zeit nicht gerade gut und in großen Mengen zu finden ist und die Tiere sich nun doch noch etwas umstellen müssen, draußen zu jagen...

Ich hoffe ich finde hier Antwort auf meine Frage :)

Liebe Grüße,
Brisby
 
Auswildern

Auffangstationen oder Pflegestellen, die junge, gefundene Greifvögel aufnehmen, müssen die Tiere ja auch nach gewisser Zeit wieder in die Freiheit entlassen. Nun sehe ich auf verschiedenen Seiten, dass diese Greifvögel von diesem Jahr (z.B. Uhu, Waldkauz, Waldohreule, Bussard, Falken) jetzt noch ausgewildert werden.

hallo Brisby
da kann ich dich beruhigen .also bei jungen Greifvögeln ist es zwar etwas heikel aber auch das gehört zur Falknerei.
die Jungvögel werden meist neutral also ohne großen kontakt zum Falkner aufgezohgen.
Sie bekommen ihr Futter nicht vom Menschen ,sondern es wird ihm durch
eine kleine Öffnung in der Voliere in den Kunsthorst gelegt.
Später wird es in der umgebung des Horstplatzes abgelegt .
Der Geifvogel prägt sich den Horstbereich als Atzplatz (Futterstelle) ein.
Ist der Greifvogel dann in der Bettelflugperiode (der vogel ist also voll befiedert und kann fliegen) wird am besten nachts die Voliere am Dach geöffnet,so das der Vogel am Morgen die Voliere verlassen kann.
Dies muss natürlich ohne jegliche Stöhrfaktoren ablaufen (Lärm ,Persohnen)
Der Greifvogel hält sich immer in der ihm gewohnten Umgebung auf und wird zum Atzplatz zurück kommen wenn er hunger hat wo Atzung auf ihn wartet.
Seine Ausflüge werden täglich weiter und er lernt spielerisch durch seinen Instinkt zu Jagen.
Bis eines tages das Futter nicht mehr angenommen wird und der Greifvogel selbstständig geworden ist.
das ist immer ein gutes Gefühl
in diesem sinne lg.falcon78
 
Nun sehe ich auf verschiedenen Seiten, dass diese Greifvögel von diesem Jahr (z.B. Uhu, Waldkauz, Waldohreule, Bussard, Falken) jetzt noch ausgewildert werden.

Wenn ich aber in einem Buch lese, dass die Elterntiere ihre Jungen noch monatelang (?) führen, wäre es dann nicht sinnvoll, die Tiere an den Lebendfang zu gewöhnen und erst im kommenden Jahr auszuwildern?

Ich kenne mich mit dem ganzen Thema nicht wirklich aus, aber Frage mich schon ob das richtig ist, wenn ich lese, das handaufgezogene Greife im Oktober ausgewildert werden, wo doch die Nahrung zu dieser Zeit nicht gerade gut und in großen Mengen zu finden ist und die Tiere sich nun doch noch etwas umstellen müssen, draußen zu jagen...
Von "monatelangem" Führen der Jungvögel durch die alten kann keine Rede sein. Selbst beim Wanderfalken (der eine der längsten Bettelflugperioden hat), sind die Jungen sechs Wochen nach dem Ausfliegen völlig selbständig. Beim Habicht dauert das gerade mal 2 Wochen.

Es kommt beim Auswildern auch auf die Vogelart an. Für den Habicht ist der Winter keine knappe Zeit (Vögel werden ja nicht eingeschneit). Für den Uhu auch kein Problem, für den Waldkauz bedingt. Die Mäusejäger Bussard und Waldohreule sollte man natürlich nicht bei geschlossener Schneedecke "aussetzen". Um die jetzige Zeit ist das allerdings noch kein Problem.

Vögel in den Auffangstationen sind im Regelfall verletzt oder geschwächt aufgegriffene. Die muß man nicht langwierig auswildern, die wissen ja, wie es geht (je länger die Dauer des Pflegeaufenthalts, desto länger dauert auch das wieder an die Freiheit gewöhnen).

Wirklich handaufgezogene Vögel werden dagegen nicht ausgewildert. Das macht keinen Sinn, die sehen den Menschen als Artgenossen an, das funktioniert also nicht oder nur sehr sehr schwierig.

Die Vögel an den Lebendfang zu gewöhnen geht schon rein rechtlich gar nicht (Vorlaßverbot).

VG
Pere ;)
 
Thema: Auswilderung von Greifvögeln
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