Aviator einführen

[Rantanplan]

Rein aus allgemeiner Neugier - wie sieht es mit Greifvögeln aus?
Ich denke so einen großen Ara wie im Video würden die hier üblichen Greifvögel eher weniger angreifen. Ich glaube Mäusebussard ist das Größte was bei uns in der Region so rumfliegt, aber die sehe ich jeden Tag am Himmel lauern. Eine Blaustirnamazone hat ja ca. die Größe von einem Turmfalke, die gibt es ja auch viele. Würde so ein Jäger auch eine Amazone angreifen? (Ohne Mensch in der Nähe)

Im Netz habe ich das gefunden: Trotz seiner beachtlichen Größe hat sich der Mäusebussard vor allem auf Kleinsäuger als Nahrung spezialisiert. Diese erspäht er entweder aus der Luft oder jagt ihnen auf dem Boden hinterher, zum Beispiel auf abgeernteten Feldern im Herbst und Winter.

 

[Sammyspapa]

Was gefährlich ist sind vorallem Habicht, ferner Sperber und Wanderfalken oder Rotmilane. Alle anderen wie Bussarde, Turmfalken etc sind meines Wissens nach eigentlich keine Vogeljäger es sei denn der Vogel ist klein und die Gelegenheit sehr günstig.

 

[mäusemädchen]

PAPAGEI AUS NOTLAGE BEFREIT - TIERRETTUNG MIT DREHLEITER

 

[harpyja]

Was gefährlich ist sind vorallem Habicht, ferner Sperber und Wanderfalken oder Rotmilane. Alle anderen wie Bussarde, Turmfalken etc sind meines Wissens nach eigentlich keine Vogeljäger es sei denn der Vogel ist klein und die Gelegenheit sehr günstig.

Nur Habicht und Wanderfalke, und je nach Papageiengröße Sperber (der überwältigt aber auch keine Amazone mehr). Milane sind größtenteils Aasfresser und werden keine größere Vögel im freien Luftraum schlagen. Es kommt auch auf das Gelände an, wenn man auf einem freien Feld fliegt, wird da sicher weder Habicht noch Sperber kommen, dafür evtl. der Falke. Im Garten mit Hecken etc. muss man vor dem keine Angst haben, dafür vor dem Sperber.

Natürlich ist es aber immer eine Gefahr, der Vogel kann sich auch an einer Hochspannungsleitung verletzen, der Taubenabwehr vom Nachbarn... Bei einer Freigängerkatze ist es das gleiche, auch die kann überfahren oder vom Uhu geholt werden. Ich setze aber mal voraus, dass man Papageien nur unter Aufsicht Freiflug gibt. Dadurch minimiert man auch das Risiko vor Greifvogelangriffen, da diese Angst vor Menschen haben (gibt natürlich auch Ausnahmen).

 

[Pauleburger]

Vor kurzem landete ein junges Habichtsweib auf der Voliere, obwohl ich genau davor saß.
Die Reaktion der Vögel war kopflose Panik (ich hätte ihn gerne noch etwas beobachtet, so nah sieht man nicht alle Tage einen...aber konnte es den Vögeln nicht antun).
Es reicht aber schon wenn er 20m entfernt vorbei fliegt, was öfter passiert. Ebenso beim Sperber. Es ist jedes mal ein kurzes Chaos. Sie brauchen dann auch eine Zeit, um das Erlebnis zu verdauen.

Ich bin mir 100%ig sicher, dass ein Habicht auch den am besten trainierten Vogel über alle Berge verschreckt, auch wenn er nicht direkt angreift.

Auch bei Graureihern drehen zumindest meine völlig durch, warum auch immer.

Das wäre mir alles viel zu heikel.

 

[Ingo]

Zum Milan,

als ich - vor über 20 Jahren- beaufsichtigten Freiflug mit dem Weibchen meines Graupapageienpaares praktizierte, hatte ich durchaus Probleme mit dem ortsansässigen Rotmilanmännchen. Der war ziemlich aufdringlich und kam bis in den Garten. Zu einem echten Übergriff kam es nie. Aber beim ersten Mal als er schreiend im Tiefflug herangesegelt kam, gab die graue Dame vor Schreck Gas und war drei Tage lang verschollen. Zum Glück fand sie zurück...ich hatte schon nicht mehr dran geglaubt.

 

[Sambesi]

Hallo Rana plan,
Zunächst finde ich es total toll daß Du Dir überlegst wie Du das Leben Deiner Amazone interessanter gestalten kannst. Man darf nicht vergessen daß diese Vögel einen IQ eines 3-4 jährigen Kleinkindes besitzen.
Papageien benötigen UV Licht, Klimareize und Abwechselung. Was gibt es schöneres als seinen Halter zu begleiten?
Der Aviator ist eine Chance und ein Riesengewinn für den Papagei. ABER:es gibt hier einen Haken.
Das Tragen des Aviator muß trainiert werden. Dieses Training heißt Nicht die Schritte der Gebrauchsanweisung lesen und Achtung, fertig, los,, Nein das bedeutet ein systematisch aufgebautes Training zu erlernen wobei der Papagei die Trainingsgeschwindigkeit vorgibt. Das Problem ist nicht der Aviator sondern die Unwissenheit und die UNGEDULD der Halter.
Meine Mohrenkopfpapageien wollen beide den Aviator anziehen um mit mir mit zu kommen. Wenn ich die Henne in die Aussenvoliere setzen möchte, beißt sie mich heftig in die Finger. Aber wenn ich ihr zuerst den Aviator anziehe und ein paar Minuten im Garten umherlaufe, darf ich sie anschließend in die Aussenvoliere setzen ohne daß sie mich beißt. Sie liebt es auf der Schulter zu sitzen wenn ich mit dem Hund Gassi gehe.
Aber das muß geduldig in kleinen Schritten trainiert werden. Ein Freiflug ist bestimmt eine tolle Sache, birgt aber immer ein Restrisiko mit sich. Ich möchte mein Familienmitglied und Freund nie verlieren und dennoch soll mein Vogel eine größte mögliche Lebensqualität erhalten.
Das der Papagei zu Tode gekommen ist ist natürlich eine Katastrophe, ich frage mich nur ob man im Vorfeld daß DRAUßEN sein trainiert hat.
Man vergisst das draußen für den Papagei erlernt werden muß Was in der Wohnung normal ist und funktioniert, gilt nicht für draußen. Dort fängt man mit einer vorsichtigen Gewöhnung an draußen an.
Also, es ist ein langer , geduldiger Prozeß einen Aviator anzuziehen.
Dort wo es schief gegangen ist hat man viel abgekürzt.
LG Sambesi

 

[Rantanplan]

Vielen Dank, auch für deine Nachricht. Ich habe einen bestellt und schau mir mal in Ruhe die DVD an. Größe S sollte für eine schlanke Henne (370g) richtig sein. Der Hahn ist ein Hüne und braucht schätzungsweise M. Dass es Zeit kostet war mir klar, ich habe da kein Ultimatum gesetzt. Ich bin mir eigentlich sicher, dass es der Henne Spaß machen würde, auf der Schulter die Natur unsicher zu machen. Den Hahn kenne ich noch nicht so gut. Leider bezweifel ich wie gesagt, dass die Henne den Schnabel von der Leine lassen kann. :-) Wir werden sehen.

 

[Sambesi]

Schönen guten Abend. Hast Du Deine Vögel gewogen? Die Aviatorgröße richtet sich nach dem Gewicht des Vogels. Wenn ich Dir noch einen Tipp geben darf.Du sagst daß Du Dir genug Zeit nehmen möchtest. Vielleicht schließt Du Dich dem Fliegerclub an. Dort beginnen demnächst wieder die neuen Kurse in denen man Schritt für Schritt lernt was man wie macht damit der Vogel den Aviator anziehen möchte und nichts schief geht.
Das nachmachen der Trainingsschritte wie auf der DVD beschrieben ist das Eine, aber es gehört noch ganz viel anderes dazu.
LG Sambesi

 

[Rantanplan]

Das ist ein guter Tipp. Ich informier mich mal genauer darüber. Ich habe die Henne gewogen, ja (370g). Im Vergleich zum Hahn ist die Dame einen halben Kopf kleiner.

 

[Sambesi]

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg und Spaß
L..G.Sambesi

 

[Saviya]

Hallo Rantanplan,

wie läuft es denn mit dem Aviator ? Hast Du dich beim Fliegerclub angemeldet ?
Zum Thema Aviator gibt es ja sehr heftige Diskussionen......finde es daher interessant, einen Erfahrungsbericht zu lesen:-)).
lg

 

[Rike_63]

Ierst wenn das sicher klappt Training im freien.

Um das etwas einschätzen zu können: wie lage hat das ca gedauert? Ich möchte mir Vögel anschaffen und liebäugel mit Edelpapageien... möchte mir diese aber nur anschaffen, wenn ich sicher sein kann, dass diese genug Flug bekommen (was mMn in einem Haus nicht genug gegeben ist).

 

[harpyja]

Meinst du den Umgang mit dem Aviator oder Freiflug? Ein Aviator hat mit Fliegen nichts zu tun, das ist eher kontrolliertes Auf-der-Schulter-sitzen.
Klar, in einer Wohnung ist viel Flugfläche kaum gegeben. Dafür hat man dann eine große Außenvoliere. Vögel anschaffen unter der Prämisse, dass sie dann frei fliegen können, ist aber nicht die beste Idee, weil man nie weiß, ob die Vögel charakterlich dazu geeignet sind. Das stellt sich dann im Training heraus.

 

[Billy]

Also mit der Flugleine und dem Aviator geht schon ordentlich "Freiflug "... Da sind ja einige Meter auf der Rolle drauf, weiß aber nicht mehr wieviel genau, hab die aber zuhause, kann gerne mal messen.
Ausserdem sollte man ja noch ein Stück hinterherlaufen, was die Strecke auch verlängert.

Bin schon am trainieren mit an/ausziehen, das klappt prima.
Aber fliegen haben wir noch nicht gemacht, da das Zuruftraining noch nicht 100% klappt, nur mit Lieblingsleckerlie geht's.
Bin aber sehr gespannt ob das klappt irgendwann, wäre schon wirklich eine Bereicherung.

 

[Sammyspapa]

Das hängt auch etwas von der Art des Vogels und dessen Traglast ab wie viel Leine man dran machen kann. Ich meine mich entsinnen zu können, das bei Aras bis zu 200m Leine tragen. Schon bei kleinen Papageien wie Mohrenköpfen sind 20m drin.

 

[Billy]

Was ich noch ergänzen wollte.

Der Vogel muss wirklich sehr zahm sein und euch 100% c
Vertrauen schenken.
1x verkackt, ihm Angst gemacht damit, und ihr habt keine Chance mehr.
Ein zahmer wird es evtl noch verzeihen.

Selbst ein zahmer Vogel wie Paco war erst mal unsicher, als ich die Schlaufe über den Kopf gezogen habe.

Deswegen immer ganz locker, es reicht wenn der Vogel den Aviator nur vorerst mit dem Schnabel berührt.
Oder man legt den Aviator halb über den Rücken.
Das muss auf jeden Fall oft geübt werden. Bringt nix wenn der Vogel mittendrin in Panik verfällt.

 

[harpyja]

So betrachtet wäre der Aviator wohl das Pendant zur falknerischen "Lockschnur", und die wird nur benutzt, um den ersten Freiflug zu proben - also wenn Zuruf auf kleine Strecken in der Voliere klappt, wird der Vogel dann mit Leine aus größerer Distanz draußen gerufen, wo auch später der erste Freiflug stattfinden soll. Dabei gibts eine Menge zu beachten - kurz gemähter Rasen, keine Hindernisse für die Schnur etc. Das macht man dann ein paar Male, bis es gut klappt, und dann fliegt der Vogel frei.

Den Aviator würde ich auch nur dafür nutzen. Ein paar Meter von A nach B draußen an einer Leine ist für mich nicht fliegen. Sobald der Vogel mal was anderes macht als gerade zu fliegen, stellt die Leine eine Gefahr für ihn selbst da - ob er damit seine Federn beschädigt bis komplett drin verheddert, sich an einem Hindernis aufhängt... Deshalb versucht man das in der Falknerei auch nur zu machen, so lange der Freiflug noch nicht sicher ist. Ich musste mit einem Falken mal sehr lange Lockschnur fliegen, weil der Versand für den Telemetriesender so lange gedauert hat, das tat mir schon echt leid. Kein Vergleich zu einem wirklich freien Flug.