Behinderter Eichelhäher sucht Zuhause...

Diskutiere Behinderter Eichelhäher sucht Zuhause... im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo ihr lieben, nun muss ich euch noch vor meiner Vorstellung was schreiben: Ein durch einen Autounfall flugunfähiger, einäugiger...
mal meine Gegenfrage, findest du es Artgerecht, wenn Greifvöglen einer kurzen Kette am Arm herumgetragen werden und für "Herrchen" Kaninchen oder Tauben jagen???
Nein, natürlich nicht! Ich lehne Fußketten vehement ab. Aber ich kenne auch keinen Falkner, der solche verwendet. Insofern zum Glück nur eine theoretische Frage.

geht es Dir um den Sperling oder ist das jetzt §-Reiterei? Aufgrund der gezeigten Bilder vermute ich jetzt mal, dass die Genehmigung - so sie noch nicht vorliegt - kein Problem sein sollte.

.... :zustimm: ich halte das genau wie du für §-Reiterei:nene:
Hier geht es um die Aufnahme eines Vogels, für den nach Bundesnaturschutzgesetz ein grundsätzliches Aneignungs- und Besitzverbot besteht. Die Aufnahme zwecks Aufpäppeln ist mit klaren Regeln verbunden. Möge jeder selbst entscheiden, ob er sich strafbar machen oder sich lieber durch einen kurzen Anruf bei der Naturschutzbehörde absichern möchte.

VG
Pere ;)
 
@ Pere
Möge jeder selbst entscheiden, ob er sich strafbar machen oder sich lieber durch einen kurzen Anruf bei der Naturschutzbehörde absichern möchte.
...... *mitdenaugenroll* ich mache mich nicht strafbar, wenn ich einem Vogel, der in der freien Natur sofort von der nächsten Katze gefressen werden würde, ein vernünftiges Leben biete. Könnte er fliegen, hatte ich ihn längst ausgewildert. Ich habe sogar 2x versucht ihn auszuwildern, aber jedesmal musste ich ihn in letzter Minute vor unserem Hund retten. Er fühlt sich wirklich wohl in der Voliere mit den Nymphen zusammen. Gestern hab ich sogar beobachtet, wie der Nymphensittichhahn ihn gefüttert und gekrault hat . Die verstehen sich echt gut die drei. Nur in die Nähe des Nistkastens dürfen die Sittiche sich nicht wagen, dann wird der Kleine richtig zickig.
 
Und was meinst Du zum das Leben genießenden Paramecium caudatum oder der Eidechse ... ???
Muss man das unbedingt in menschlichen (sprachlichen) Kategorien beschreiben ? Ich kann mit einigen Tieren auch in ihren Lauten und Bewegungen kommunizieren. Wahrscheinlich ist es das, was mich an ihnen schon immer fasziniert hat, dass sie oft vorhersagbar antworten.
Was wir da wieder aufpäppeln ist biologisch gesehen nicht relevant.
Meine Rede. Wenn Du nun noch dazu schreibst „Was wir da abschießen, überfahren, etc…“ – warum nur die eine Seite ?
Biologisch gesehen ist die Sache klar.
Wie geschrieben bin ich froh, dass nicht (mehr) die reine Biologie regiert bzw. dass man sie sozialisieren und sogar manipulieren kann.
"Alles Natur & hat keinen Zweck" ist mir persönlich zu simpel.
Vor allem, wenn dies nur bei bestimmten Beispielen hervorgekramt wird.
...... komisch, der Amtstierarzt vom Veterinäramt, der hier war um meine Voliere zu begutachten, wg. der Züchtergenemigung, gar nichts negatives daran gefunden hat. Und meine Entscheidung, den Spatzen hier zu behalten für gut befunden hat.
Da es ja meistens der ATA ist, der im Auftrag der Naturschutzbehörde beschlagnahmt, gibt es wohl kein Problem.
 
Wenn 20 oder von mir aus auch 100 Vögel wieder aufgepäppelt werden ist es biologisch irrelevant ( es sei den es sind die letzten ihrer Art), Wenn zig tausend überfahren werden sehr wohl. Was jagdlich erlegt wird kann ebenso biologisch relevant sein. (Thema Ueberbejagung)
Ich pflege ja selber auch Vögel, wenn eine Aussicht auf Wiederauswilderung besteht.
Dauerkrüppel in eine Voliere zu stecken ist für mich einfach fraglich.
Aber das kann ja jeder halten wie er will.
 
Dauerkrüppel in eine Voliere zu stecken ist für mich einfach fraglich.
Aber das kann ja jeder halten wie er will.
Nein, dafür gibt es Gesetze. Man kann sich natürlich streiten, ob eine behördlich abgesegnete Haltung das Optimum ist. Für mich ist ein Jungvogel, der es nicht anders kennt, kein Unterschied zu einer legalen Eichhörnchen-Nachzucht.
Ihre Berechenbarkeit, dass Gefühl der eigenen Überlegenheit ...
Eben nicht ! Man stellt immer wieder fest, wie limitiert man unter Menschen kommuniziert, weil man der Sprache zu grosse Bedeutung beimisst.
Vor allem die Interaktion mit dem Futtergeber, faszinierend...
Ein Pantoffeltierchen, daß seinen Futtergeber "erkennt" ? Jetzt wird's spannend.
 
Nein, natürlich nicht! Ich lehne Fußketten vehement ab. Aber ich kenne auch keinen Falkner, der solche verwendet. Insofern zum Glück nur eine theoretische Frage.

Ersetze Kette durch Fessel und Du hast die Fixierung des Greifvogels auf der Faust!
Davon ab werden viele Beizvögel an sog. Laufleinen mittels Fussfessel gehalten. Und ob diese Anbindung nun aus Leder oder Kettengliedern besteht macht in Bezug auf ihre grundsätzliche Funktion keinen Unterschied.
 
Gibt es sonst eine Vogelhaltung , bei der die Tiere fast täglich , wenns ihnen beliebt, kilometerweise frei fliegen können?
Ist zwar ein ganz anderes Thema.
Da kann man in einem anderen Forumsbereich darauf eingehen.
 
@ Vogelklappe

Mit der Ansicht wie sinnvoll die Krüppelhaltung ist, kann es trotzdem jeder halten wie er will.
Was legal ist etc ist wieder eine ganz andere Frage.

Wir reden auch nicht von einem wilden Jungvogel der in einer Voliere grossgezogen wird, sondern von einäugigen, flugunfähigen und anderen Dauerbehinderten.
 
Gibt es sonst eine Vogelhaltung , bei der die Tiere fast täglich , wenns ihnen beliebt, kilometerweise frei fliegen können?

Hallo Eric,

ich habe nur Pere`s kleinkarierte Reaktion aufgegriffen.

Ich persönlich habe weder mit der verantwortungsvollen Anbindehaltung von Greifvögeln noch mit der artgerechten lebenslangen Haltung gehandicapter Wildvögel ein Problem.

Und ein Greifvogel fliegt auch nicht täglich kilometerweit, wenn er nicht muss ......:zwinker:

Gruß

Jon
 
ich habe nur Pere`s kleinkarierte Reaktion aufgegriffen.
Nenn es kleinkariert, wenn Du möchtest. Ich finde es nunmal nicht in Ordnung, wenn ein gehandicapter Wildvogel, der üblicherweise im Schwarm lebt, nun sein Dasein in Gefangenschaft ohne Artgenossen fristen muß. Die zuständige Behörde würde u. U. die Abgabe des Vogels an jemanden, der Sperlinge hält, anordnen. Aber wir wollen ja keine Paragraphen reiten ...

Ich persönlich habe weder mit der verantwortungsvollen Anbindehaltung von Greifvögeln noch mit der artgerechten lebenslangen Haltung gehandicapter Wildvögel ein Problem.
Ich habe ebenfalls mit beidem kein Problem. Aber es kommt mir doch auf den Einzelfall an: Ein einäugiger Wanderfalke kann zum Beispiel ein prima Brutvogel für Nachzuchten sein. Aber o.g. Spatz wird für mein Empfinden nunmal nicht artgerecht gehalten.

Und ein Greifvogel fliegt auch nicht täglich kilometerweit, wenn er nicht muss ......:zwinker:
:zustimm: Da sind wir uns einig!

VG
Pere ;)
 
Ein einäugiger Wanderfalke kann zum Beispiel ein prima Brutvogel für Nachzuchten sein. Aber o.g. Spatz wird für mein Empfinden nunmal nicht artgerecht gehalten.

Ich möchte Dir hier zustimmen Pere, gerade Sperlinge benötigen sehr sehr dringend Artgenossen.

Auch wenn der Spatz glücklich scheint unter den Nymphen, so wird er es wahrscheinlich nicht wirklich sein.
Er benötigt Spatzen als Kollegen, unbedingt. Das gilt eigentlich für alle Vögel, nach meiner Erfahrung aber vor allem für Sperlinge, Stare und Rabenvögel, da sie starke Sozialverbände haben.
Das wird seine Lebensfreude erhöhen, es sei denn, er ist so fehlgeprägt, dass er mit Spatzen nicht mehr zurechtkommt, auch das habe ich schon erlebt. :(
Aber selbst dann wird es besser für ihn sein, als ohne Spatzen zu leben.

Lieben Gruß und alles Gute für den Spatzen,
Dagmar
 
Dennoch scheint Deine Moralität einen guten Teil ihrer Triebkraft aus der Interaktion zwischen Futternehmer (i.d.F. Wildtier) und Futtergeber, eben Dir, zu schöpfen. Diese Moral lehne ich ab!
??? Auf Fütterung habe ich mich gar nicht bezogen. Ein fressendes Tier stört man doch nicht. Was hat es außerdem mit Moral zu tun, wenn ich Kommunikation beschreibe ?
 
... das ist ganz sicher ein Teil dessen, was u.a. einen Tierfreund erfreut.

Sicherlich, ja ..., aber nicht wenn es darum geht, verletzte Wildtiere in beliebiger Weise zu stabilisieren. Sie sollen ausgewildert werden. Da hat Freude an Interaktion, die zwangläufig zum Selbstzweck wird, zu einem Teil der Triebkraft dieses oder jenes Tier aufzunehmen, oder eben doch noch länger als nötig zu behalten (auch: "Oh, die Art hatte ich noch nicht ..."), wenig bzw. nichts zu suchen. Warum? Fehlentscheidungen bei Aufnahmen, potentielle Bindung an Menschen, fehlendes Fluchtverhalten, etc.

Und um viel mehr als Futter direkt oder indirekt wird es in Deinem Kommunikationsreigen nicht gehen, @vogelklappe:

??? Auf Fütterung habe ich mich gar nicht bezogen.

... Was hat es außerdem mit Moral zu tun, wenn ich Kommunikation beschreibe ?

In der von Dir scheinbar praktizierten Weise eben wenig, leider. Deswegen mein Einwand. Moralisch ja, wenn die Hilfe an der Kreatur, also der Tierschutzgedanke, Selbstzweck wäre im Vordergrund Deines Handelns stünde, so beschreibst Du es ja auch vielfach... ich sehe hier eine ganz andere Intention Deinerseits und eine entsprechende Unvereinbarkeit:

sinngemäß:
vk an Rabenkrähe: "Die Kommunikation ist gerade so intensiv, Du bleibst noch eine Weile bei mir, kleine Rabenkrähe ..."

oder:

vk an Überbringer: "Setze die junge Mehlschwalbe mal nicht zurück auf die Regenrinne, Schwalben können so gut zuhören ..."

Du bezogst Deine Kommunikationslust nicht auf verletzte Wildtiere, ... in diesem Falle, viel Spaß weiterhin, natürlich!!!

Gruß, Randolph
 
Ach Randolph, kehrst Du jetzt wieder zu Unterstellungen zurück ? Um Tiere länger als unbedingt nötig zu halten, bin ich immer viel zu voll gewesen. Auf Wildvögel bezog ich mich nur begrenzt. Bei ihnen ist es außerdem zwingend, die Assoziation von Futter und Mensch zu beenden, vor allem nach Aufzucht oder bei der leider nicht seltenen Abgabe wegen zu großer Zahmheit.

Eine gelungene Abnabelung, ohne daß der Vogel zu scheu wird, bevor er selbst zur Futtersuche in der Lage ist, aber nicht unnötig zahm und zu lange da bleibt, setzt auch Kommunikation voraus, oder glaubst Du, der Vogel läßt sich 'was erzählen ? Bring' einer Jungschwalbe 'mal bei, selbst Fliegen zu fangen. Lieber setze ich jeden Jungvogel ins Nest zurück (sofern vorhanden), weil er damit immer bessere Chancen hat.

Ein verletztes Tier, das einen anschaut, teilt einem etwas mit, trotzdem kommen die wenigsten bei einem Vogel auf die Idee, 'mal ein Schmerzmittel zu geben. Die beiden Meisen mit Flügelbrüchen, die im Frühjahr munter zusammen aus meinem Büro ausflogen, wären von sämtlichen gefragten Tierärzten eingeschläfert worden, wenn die Finder sich damit zufrieden gegeben hätten.

Zum Thema "Die Art hatte ich noch nicht" ist mir auch bei keinem privaten Päppler bekannt, daß er sich um noch eine Baustelle reißt. Eher versucht man dann, den Vogel dahin zu geben, wo er Artgenossen hat. Zu diesem Zweck habe ich Vögel schon durch halb Deutschland geflogen.

Meinungsfreiheit zur Volierenhaltung, na hoffentlich, aber auch bei einem Altvogel ist es doch sehr unterschiedlich, wie sehr sie durch Fütterung und Reinigung gestresst bleiben. Bei Ringeltauben, die zur Panik neigen, halte ich in der Tat nichts davon. So grosse Volieren wie die in einem Vogelpark, die mir die letzten beiden Einäugigen abgenommen haben (4000 qm) findet man eben nicht an jeder Ecke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nenn es kleinkariert, wenn Du möchtest.

Hallo Pere,

mit kleinkariert meinte ich Deine Reaktion auf Gaby`s Hinweis auf "angekettete" Beizvögel - lies meine Kommentare mal etwas aufmerksamer, dann bleibt da auch keine Grauzone, mein Lieber.

Ich finde es nunmal nicht in Ordnung, wenn ein gehandicapter Wildvogel, der üblicherweise im Schwarm lebt, nun sein Dasein in Gefangenschaft ohne Artgenossen fristen muß.

Das brauchst Du mir nicht zu sagen. 1. stimme ich Dir da zu, wie bereits darauf hingewiesen und 2. habe ich selbst keinen einsamen Schwarmvogel

Aber wir wollen ja keine Paragraphen reiten ....

Meine Frage nach der Paragraphen-Reiterei bezog sich ausschliesslich auf diese Aussage von Dir:
Hast Du eine Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde, daß Du den halten darfst??

Du hast viele gute Ansichten und auf jeden Fall fundiertes Wissen.
Leider neigst Du meiner ganz persönlichen Meinung nach dazu, gelegentlich etwas "vom hohen Ross" herab zu wirken. Deine spöttische Aufwertung des Pantoffeltierchens z.B. sind unnötig wie `n Kropf. Mit solcher "vor-den-kopf-stosserei" erreicht man alles, nur nicht das, was man gerne erreichen möchte ......

:zustimm: Da sind wir uns einig!

Das freut mich!

Gruß

Jon
 
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