Hallo Zusammen
Nun ist unser Coconut ja schon seit 1,5 Monaten bei uns und ich wollte mal berichten wie es so bei uns läuft.
Also als erstes möchte ich sagen, dass ich bis jetzt sehr positiv von meinem Goffin-Alltag überrascht bin! Als Papageien Laie habe ich mir ja erst mal viele Goffin-Berichte durchgelesen und bevor Coconut dann zu mir kam, hatte ich manchmal ernste Zweifel, ob ich einem solchen Schurken wohl wirklich gewachsen bin
Die erste Woche war dann auch ziemlich Turbulent! Die ersten Tage wurde ich noch recht häufig gebissen und meine Hände waren ziemlich zerlöchert. Ich hätte es eigentlich gerne etwas langsamer angehen lassen (mit etwas mehr Distanz, um erst mal zur Beobachten und aus der Ferne zu lernen), aber Coconut war von Anfang an ziemlich frech und mit nur wenig Berührungsängsten.
So frech wie er mit mir in den ersten Tagen umsprang, geht er auch jetzt noch auf viele (vor allem weibliche) Besucher zu! Da versucht man gleich sofort Knöpfe, Reisverschlüsse und Ohrringe abzumontieren und wenn die arme bedrängte Person dann seine "Besitztümer" beschützen will, wird schnell mal gezwickt.
Anfangs musste ich ihm also erst mal meine Grenzen klar machen. Da ich nebenbei noch schnell die Goffinsprache lernen musste, war das gar nicht so einfach für mich und Coconut fand meinen Deutsch-Französisch-Akzent wohl auch sehr gewöhnungsbedürftig.
Zwischendurch hatten wir dann immer mal wieder mit Coconuts Angst-Phobien zu kämpfen, denn trotz seiner frechen Art, können ihn gewisse Dinge völlig aus der Fassung bringen und dann kam man tagelang kaum an ihn ran. (z.B. als ich damals mal zu Übungszwecken mit der Wasserspritze auf den BODEN gespritzt hatte). Aber auch das haben wir nun überwunden und ich gehe bei neuen Sachen nun noch vorsichtiger Vor.
Männern gegenüber ist er oft ziemlich zurückhaltend und mein Mann ist etwas enttäuscht, dass er keine 2 Meter an Coconut ran kann. Leider hat Coconut richtig doll Angst vor meinem Mann, aber es wird schon etwas besser. Letzthin ist Coconut meinem Mann sogar das erste Mal auf die Schulter geflogen. Zwar nur weil er Angst vor dem Staubsauger hatte, den ich in der Hand hatte, aber immerhin
Es wäre mit Sicherheit praktisch, wenn mein Mann Coconut später auch mal von A nach B bringen könnte.
Ansonsten ist Coconut mittlerweile ein absoluter Traumgoffin! Er verbringt den ganzen Tag mit uns im Büro und ichkann ihn mittlerweile auch im ganzen Bürogebäude mit mir rumtragen. Anfangs habe ich ihn ja immer im Käfig mit mir rumgeschleppt, das ging ganz schön in den Rücken!
Doch nun klappt das auch ohne Käfig hervorragend und er kann immer mit dabei sein und sich an viele neue Dinge gewöhnen. Auch machen wir täglich Flugtraining in unserer grossen Jugendherberge und im Esssaal der gross genug ist für 200 Personen. Coconut hat also viel Bewegung und Abwechslung.
Wenn Coconut mal unruhig ist, unterbreche ich meine Arbeit und wir gehen zum Dampf ablassen Flugtraining machen. Das liebt er über alles und ist immer mit Begeisterung beim Recalltraining dabei! Etwa so wie wenn meine Hunde beim täglichen Spaziergang Dampf ablassen können.
Natürlich ist er wie alle Goffins ein sehr schlaues Kerlchen. Damit er auch im Kopf etwas ausgelastet ist, habe ich ihm kleine Tricks bei gebracht. Dabei geht es mir nicht etwas darum ihn als dressierten Clown vor zu führen, sondern darum ihm Abwechslung zu bieten und ihn zu Beschäftigen. Allerdings lernt Coconut diese Tricks so schnell, dass mir nun schon bald die Ideen ausgegangen sind. Falls ihr also noch Ideen habt, her damit.
Ich liebe mein kleines nacktes Hühnchen wirklich so wie er ist, aber ich freu mich trotzdem sehr darüber dass einige Flaumfedern wieder nachgewachsen sind. Die Federn mit Kiel reisst er sich leider nach wie vor aus, sobald sie ihn piecksen. Das ist etwas traurig, denn er hat nur noch am Kopf und an den Flügeln Federn. Sein ganzer Körper ist völlig nackt, nur dass man es nicht so gut sieht, da die Flügelfedern den Rücken abdecken.
Seit Coconut hier ist, hat sich sein Verhalten jedoch sehr (wie ich finde positiv) verändert. Anfangs hat er sehr viel geschrien, geredet und den "Menschen" Clown gespielt. Das war zwar lustig, aber irgendwie auch sehr unnatürlich. Trotz diesem Verhalten wirkte er irgendwie unglücklich / überdreht.
Mittlerweile macht er immer noch einen fröhlichen Eindruck auf mich, aber er ist nicht mehr so überdreht und auf Aufmerksamkeit erpicht. Oft ist er einfach nur zufrieden, wenn er einen Ast, ein Papier oder eine Schilfrohr zerfleddern kann oder bei mir auf der Schulter sitzt. Es macht ihm auch nichts aus, wenn er mal für ein paar Stunden ins Papageienzimmer muss, denn er weiss da hat's täglich neue Äste und spannende Sachen zum auseinander nehmen.
Ich würde ihn im Grossen und Ganzen aus viel ausgeglichener und ruhiger beschreiben.
Zum grossen Glück fehlt jetzt nur noch eine Gefährtin, aber wir arbeiten daran.
Hier noch ein paar kleine Videos von unserem Frechdachs
Liebe Grüsse
Sandra
Coconuts Reich:
Der Raum liegt direkt neben meinem Büro und er hat fast rundumsicht nach draussen
http://www.youtube.com/watch?v=gZWbxKGXtD0&list=UUsm1mjE7X30aykdue0cogtA&index=9&feature=plcp
Winke-Winke üben (nach nur 3 x üben)
http://www.youtube.com/watch?v=sbISFjwrfZY&list=UUsm1mjE7X30aykdue0cogtA&index=10&feature=plcp
Holzkugeln apportieren: (in die Hand und ins Gefäss)
http://www.youtube.com/watch?v=O2rU37cjRDo&list=UUsm1mjE7X30aykdue0cogtA&index=8&feature=plcp
Einfädelspiel (macht er von alleine)
http://www.youtube.com/watch?v=Wg9KTC9Jq_o&list=UUsm1mjE7X30aykdue0cogtA&index=13&feature=plcp