Bella - eine Frau zuviel im Haus

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monsterfront

Guest
Hallo Leute,

ich bin zwar kein Grauen-Halter, habe heute aber einen Artikel im Herz-für-Tiere Mai 2004 gelesen, den ich einfach super fand. Und den will ich den Nicht-HfT-Lesern nicht vorenthalten. Ich denke, mit Quellen- und Autorenangabe sollte das ok sein.

Also:
Geschrieben von Linda Waniorek
Veröffentlicht im Herz für Tiere-Heft Mai 2004
 
Bella ist unser Graupapagei, der schönste und klügste Graupapagei der Welt, die Frau zu viel im haus bin leider ich, so zumindest ist Bellas Meinung. Täglich zeigt sie mir, dass ich hier völlig überflüssig bin. Unser Mann - ursprünglich mein Mann, jetzt ihr Mann - widerspricht mir entschieden. Seiner Meinung nach ist Bella, von ihm zärtlich seine 500 Gramm Frau genannt, einfach perfekt und fehlerlos. Liebe macht eben blind für die Fehler des anderen.

Um mir meine untergeordnete Stellung deutlich zu machen, zeigt Bella einen Ideenreichtum, der wohl nicht mehr zu überbieten ist. Ihr Kampf beginnt bereits am frühen Morgen. Bella, ein Sprachgenie, schläft natürlich im Schlafzimmer in und auf einer Voliere. Wenn mein Mann noch schläft, spricht Bella nur leise vor sich hin und wirft meinem Mann zärtliche Blicke zu. wenn jedoch nur ich noch schlafe, lässt sie ihre laute Stimme ungehemmt erschallen. Es interessiert sie nicht, ob ich wach werde oder nicht. Auf mich braucht man keine Rücksicht zu nehmen.

Die zweite Runde wir eingeläutet, wenn mein Mann - natürlich mit Bella - ins Bad geht. Sie "duschen". Mein Mann unter der Dusche, Bella auf ihrem Freisitz. Dabei kommt es regelmäßig zu einer intensiven Unterhaltung. Es wird gesungen und erzählt, Bella spricht pausenlos - bis ich ins Bad komme. Dieses Eindringen in ihre Intimsphäre quittiert sie mit sofortigem Schweigen. Böse Blicke treiben mich schnell wieder aus dem Bad. Sobald ich aber die Tür schließe, beginnt Bella wieder zu erzählen. Liebevolle, zärtliche Worte werden getauscht. Bellas Erleichterung ist deutlich zu hören, jetzt sind wir wieder unter uns. Ich werde es Bella niemals erzählen, ober oft bleibe ich an der Tür stehen und lausche entzückt ihrem munteren Geplapper.
 
Fortsetzung 1

Bevor mein Mann das Haus verlässt, wird Bella in ihre Voliere im Wohnzimmer gebracht. Die Voliere haben wir , ich möchte es nicht verschwiegen, zum Schutze unserer Katzen. Ich - verantworltich für das leibliche WOhl unserer Tiere - stelle wieder einmal fest, dass die Liebe bei Bella durchaus nicht durch den Magen geht. Im Gegenteil, es beginnt ein erbitterter Kampf um ihren Futternapf. Sie stellt ein Füßchen auf die Stange, das andere Füßchen stemmt sie gegen das Gitter. Mit ihrem Schnabel klammert sie sich an den Futternapf und hält ihn verzweifelt fest. Nur mit Mühe gelingt es mir, diesen unter Bellas wütenden Blicken und ihres körperlichen Einsatzes in meinen Besitz zu bringen. Wenn er reichlich gefüllt wieder im Käfig ist, stürzt Bella sich auf das Futter. Natürlich frisst sie nur bestimmte Sachen, der Rest wird auf den Boden geworfen. Manchmal denke ich, wie tief ich doch gesunken bin, wenn ich mit meinem Vogel um einen Futternapf kämpfe.
 
Hallo Monsterfront!

Hey das ist aber nett, dass du die Geschichte hier gepostet hast! :) Ob es in Ordnung geht weiß ich allerdings nicht... :?

Die Geschichte ist wirklich sehr süss, super nett geschrieben. :S

War auch ein Foto dabei?
 
:0- :0- :cheesy:


Die arme Niederranginge.
Bitte mehr Geschichten. Nö. Das Heft kaufe ich mir. Den Papa möcht ich kennenlernen.

Helmut

Das sind genau jenen Geschichten die zur Einzelhaltung animieren. :jaaa:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fortsetzung 2

Wenn mein Mann im Haus ist, zeigt sie ihm deutlich, dass sie nicht nur intelligenter ist als ich, sie übernimmt auch meinen Beriech und füllt diesen voll aus. Bei jedem Gespräch ziehe ich den Kürzereren, weil Bella immer schneller mit der Antwort ist.

Mein Mann, begeisterter Hobbykoch, ruft aus der Küche: "Möchtest du eine Tasse Brühe?" "Nein!", antwortet Bella sofort. Schade, danke ich, Brühe wäre nciht schlecht. "Bitte?", fragt sie nach, wenn sie etwas nicht verstanden hat. Selbstverständlich wiederholt mein Mann seine Frage, worauf Bella dann - immer richtig - antwortet. Bella macht meine Stimme so täuschend ähnlich nach, dass sogar mein Mann und unsere Tochter oft nicht wissen, wer gesprochen hat.

So hat beispielsweise unsere Tochter einmal wütend den Hörer aufgelegt, weil mein Mann ihr wahrheitsgemäß gesagt hat, dass ich nicht im hause bin. Bella hatte die Situation wieder einmal erkannt und so getan, als ob ich im Hintergrund sprechen würde. Ich musste erst klarstellen, dass ich wirklich nicht im Hause war. Natürlich haben wir dann alle herzlich darüber gelacht.
 
Fortsetzung 3

Bella hat noch andere Möglichkeiten, mir ihre Überlegenheit zu zeigen. Ich bin im oberen Bereich unseres Hauses tätig. Im Wohnzimmer schreit mein Kater Leander plötzlich jämmerlich. Sofort laufe ich die Treppe hinunter. Als ich das Wohnzimmer betrete, bricht das Geschrei plötzlich ab. Bella fängt an zu bellen. Triumphierend schaut sie mich an. Ich bin wieder einmal hereingefallen.

Wenn ich mich dem Käfig nähere, fordert sie mich freundlich auf: "Komm, komm!". Sobald ich aber in ihre Nähe komme, hackt sie schnell nach mir. Ich bin in ihrem Bereich sehr vorsichtig geworden.

Unser Telefon ist Bellas Domäne. Verschiedene Klingeltöne beherrscht sie ohne Probleme. "WAniorek, guten Morgen!", meldet sie sich sofort, wenn das Telefon klingelt. Wenn ich dann telefoniere, erkennt sie sofort, ob es ein privates oder geschäftliches Gespräch ist.

"Okay, bis dann, tschüss", verabschiedet sie private Gesprächsteilnehmer. "Ja, gut, wiederhören", werden geschäftliche Gespräche beendet. Im privaten Bereich ist Bella inzwischen bestens bekannt, bei geschäftlichen Gesprächen kommt es schon oft einmal zu Missverständnissen.

Mit meinem Mann führt Bella lange Gespräche. "Ist Bella lieb?", fragt mein Mann. "Leider nein!", antwortet sie hier ausnahmsweise wahrheitsgemäß. "Komm mal her", bittet sie ihn, wenn er das Zimmer verlässt. Kommt er nicht sofort zurück, ruft sie laut: "Papa, Papa, bitte, mein Schatz!". Wer kann dieser Bitte schon widerstehen? Ihre Liebe gehört eben allein und ausschließlich meinem Mann. Schmusen, kraulen, Küsschen geben sind für Bellas Leben und ihr Glück ganz wichtig, und es wird ihr auch ausreichend gewährt.
 
Fortsetzung 4 (und Schluss)

Eine Situation allerdings gibt es, wo Bella ihre Abneigung mir gegenüber vergisst - der Besuch bei unserer Tierärztin.

Hier sitzt Bella ruhig auf meiner Schulter. Zärtlich neigt sie ihr Köpfchen und drückt es an meine Wange - wir sind eben doch die besten Freunde - hier brauche ich keine Angst vor Bellas kräftigem Schnabel zu haben. Zärtlich kraule ich ihr Köpfchen und spreche ihr Mut zu. In Notzeitehn halten wir Frauen eben doch zusammen.
 
wie gesagt, die Geschichte ist NICHT von mir. Aber ich fand sie einfach toll geschrieben und sicherlich für so manchen Papa-Halter (vor allem halt Grauen-Halter) sicherlich nachvollziehbar.... :D

Schade finde ich, dass Bella offensichtlich alleine ist und einen Papa-Partner hat :(...
 
monsterfront schrieb:
Aber ich fand sie einfach toll geschrieben und sicherlich für so manchen Papa-Halter (vor allem halt Grauen-Halter) sicherlich nachvollziehbar

100%

Helmut
 
Nette Geschichte!
Aber wiedereinmal immer nur das selbe, nichts über Paarhaltung und natürliche Bedürfnisse, der Vogel wird so dargestellt das jeder nur einen haben will!
Eigentlich schade für so eine Zeitschriegft!
 
Hallo,
habe Gestern ebenfalls diesen Artikel gelesen und mußte schmunzeln. :D :D Der Bericht ist wirklich Klasse!! :dance: :dance: :dance:
lg Stella
 
grins... ein ganz schön cleverer gei... - das mit der "frauenfeindlichkeit" kenne ich leider auch zur genüge...

crow :0-
 
..eine tolle Geschichte - danke dafür! Das Schlimme daran ist, dass wir alle bereits Ausschnitte daraus PERSÖNLICH erfahren mussten.. :D :D
 
Die andere Seite:
bei uns waren die Grauen vor meiner Frau im Haus.
Das Männchen mochte meien Faru von Anfang an nicht udn hat sie mit allen mitteln zu vertreiben gesucht und terrorisiert.
Immer wieder habe ich sie um geduld gebten. Aber in sechs Jahren hat der Geier lediglich aufmerksam gelernt, was sie am meisten trifft, nervt und ärgert.
Für meine Frau war das Leben echt schwer. So schwer, dass wir nach sechs jahren dann doch beschlossen, den Vogel abzugeben. Es dauerte fast ein halbes Jahr, bis wir einen guten Platz (mit Partner in großer Aussenvoliere) fanden.
Der neue Partner unseres GP Weibchens akzeptiert meien Frau und ihre Lebensqualität ist enorm gestiegen.
Der Vogel war jahrelang eine erhebliche Belastung für unsere Ehe!
Sicher gab es da viele Situationen, die auf Aussenstehende lustig wirken würden, und die man nett schreiben könnte.
Aber die Realität war alles andere als lustig.
bei aller Vogelliebe!
Sagt jetzt nicht gleich pfui, dass ich den Vogel abgegeben habe. Immerhin haben wir sechs Jahre durchgehalten-das war unter diesen Bedingungen eine lange Zeit-udn wir haben uns um gute Unterbringung gekümmert.
 
also

bei mir war / ist die "Antiperson" meine Mutter.

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass Ihr von panischen Schreien ins Schlafzimmer Eurer Eltern "gelockt" werdet und dann findet Ihr Eure Mutter barfuß auf dem Bett stehend und laut schimpfend vor ? Ich hab zuerst gedacht, dass ich wohl eher die netten Männer in Weiß anrufen sollte..... bis ich eine graue Kugel unter dem Bett sitzen gesehen habe ;)
jedes Mal wenn meine Mutter von dem Bett runtersteigen wollte, ist das graue Miststück wie eine Furie unter dem Bett hergeschossen und hat ihr in die Zehen gehackt.

Naja, und kaum hatte sie mich entdeckt (also die Graue, nicht meine Mutter) ist sie wie ein Unschuldsengel unter dem Bett rausspaziert. Es hätte nur gefehlt, dass sie in die Luft kuckt und unschuldig vor sich hinpfeift.... Findet Ihr nicht auch, dass diese kleinen grauen Tyrannen manchmal wie die personifizierte Unschuld daherkommen ? und man weiß genau, jetzt haben sie irgendwas gemacht, was sie überhaupt nicht dürfen ?

Ich zumindest weiß, dass meine Mutter als einen Ihrer schönsten Tage den Tag sieht, an dem ich und 2 graue Hausbesetzer ausgezogen sind........
 
@ ingo

ich kann schon verstehen, dass ihr den Grauen - wenn auch wehmütig - abgegeben habt ! Bei mir war eben immer der Punkt, dass meine Mutter wußte, irgendwann ziehe ich aus und mit mir die Grauen. Wenn die 2 auf meinen Partner so losgehen würden, wie auf meine Mutter müßte ich mir auch etwas überlegen.

Ich habe gedacht ich seh nicht richtig, als der Papagei wirklich im Sturzflug von dem Käfig runterfliegt, sich auf der Schulter von meiner Mutter festkrallt und ihr das Ohrläppchen durchhackt.....

Gott-sei-Dank akzeptieren meine beiden meinen Freund. Zumindest lassen sie sich gerne von ihm füttern und starten keine Kampf-Flug-Attacken.
 
Die Geschichte ist toll geschrieben,habe mich köstlich amüsiert!
Teile sind mir sehr bekannt vorgekommen,wie vielen anderen auch :)
 
@Ingo

Hatte deine Frau keine Möglichkeit die Rangordnung zu ändern?

Bei meiner Mutter hat es geklappt. Coco hatte auch schon mit Beißen und Nerven angefangen. War ich anwesend, spielte Coco ebenfalls den Unschuldigen. Da es zu einem Problem wurden dachte ich Beißen und Nerven das geht ja in beide Richtungen. Meine Mutter hat danach angefangen Coco zu „beißen“ und zu nerven, wenn dieser es tat. Das gab einen Krieg aber die beiden haben sich zusammengerauft. Aus dieser Zeit stammt der Satz von Coco "Mama gebeißt, Mama böse". Keiner Angst vor dem Geier sondern Respekt aber jenen auch vom Geier fordern.

Beste Grüße
Helmut
 
Hi Helmut,

Du kannst mir glauben, wir haben in sechs Jahren alle denkbaren Tricks probiert -und ich bin was den Umgang mit Papageien angeht nicht gerade auf den Kopf gefallen.
Birgits Nerven sind da schwächer. Der Vogel wußte das und nutzte es gnadenlos aus.
Beissen kann man noch in den Griff kreigen. Gewollten akustischen Terror eben nicht.
Seine Ausdauer war einfach größer als ihre.
 
Thema: Bella - eine Frau zuviel im Haus

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