Beobachtungen Juli 2020

Diskutiere Beobachtungen Juli 2020 im Forum Beobachtungen im Bereich Wildvögel - Sodele, dann eröffne ich den Juli mal mit dem Feurigen Perlmutterfalter: VG Pere ;)
Ok Pere, sehr interessant, leuchtet mir auch alles ein, nur wo ist da jetzt die Erklärung das es durch die erhöhte Fuchsjagd auch weniger Hasen gibt?
Ich glaube man kann den Hasen nur helfen indem man seinen Lebensraum erhält und neuen schafft, die Population über "zwei Ecken" zu schützen ist scheinbar nicht möglich :+keinplan
Die Populationsschwankungen des Hasen werden durch seine Prädatoren mitbestimmt. Heißt also, dass bei Fuchsbejagung eine auf hohem Niveau relativ konstante Fuchspopulation da ist, die die Schwankungen der Hasenbestände nach oben begrenzt, diese also nur auf sehr niedrigem Level schwanken können. Anders ist das ohne Fuchsjagd. Hier schwanken Fuchs- und Hasenbestände - wobei die Hasenbestände teilweise von den Füchsen begrenzt werden - antizyklisch. Es gibt also auch hier Phasen mit kaum Hasen, aber eben auch solche, bei denen die Hasenbestände aufgrund kaum vorhandener Füchse sehr weit nach oben steigen können.

Die Schwankungen werden natürlich überlagert von der Frühjahrswitterung. Das Gesamtniveau, auf dem sich die Sache abspielt, bestimmt der Lebensraum. Guter Lebensraum = weniger Einfluss der Füchse und höheres Gesamtnieveau.

Sieht man diese Zusammenhänge, ist es nur logisch, dass zahlreiche Studien belegen, dass mit entsprechender Fuchsjagd dem Hasen geholfen werden kann. Das nehmen viele Jäger zum Anlass, in einer noch stärkerer Intensivierung ihrer Fuchsjagdbemühungen das Mittel zum Erfolg zu sehen. Dabei lassen sie aber genau vier Dinge außer Acht: 1. Die Maßnahmen, die in diesen Studien angewandt wurden, haben mit Jagd und Tierschutz nichts mehr zu tun, vielmehr waren das radikale Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, denen weitere Arten als "Beifang" zum Opfer gefallen sind. 2. Nicht jeder Hase, der nicht von einem Fuchs gefressen wird, ist ein überlebender Hase. Und wenn alle Prädatoren ausgeschaltet sind, muss man durch Impfung, Fütterung, Antibiotikagabe etc. die Krankheiten ausschalten. Und wenn man das alles geschafft hat, steht man vor Punkt 3: Sind derartige Eingriffe gerechtfertigt, um eine nicht bedrohte Tierart wie den Feldhasen in Lebensräumen zu halten oder zu mehren, die für diese Art nicht mehr geeignet sind? Und schließlich Punkt 4: Wir versuchen seit inzwischen 55 Jahren, durch intensive Prädatorenjagd Hase und Niederwild zu helfen - 55 Jahre ohne Erfolg.

VG
Pere ;)
 
Da sind die Füchse bei mir ums Eck aber anderer Meinung. Ich weiß wo deren Bau ist und drum herum liegen relativ viele Skelette von adulten Hasen. Jung Hasen Skelette habe ich da noch nie gesehen.
Da seid froh, dass die Füchse diese unfähigen Hasen ausmerzen! :D

Spaß beiseite: Wer sagt denn, dass die Füchse diese adulten Hasen lebend erbeutet haben?

VG
Pere ;)
 
trifft das auch auf Kaninchen zu? Dann wusste das der Fuchs nämlich nicht, der sich beim Hof unserer Tochter bediente.
Nee, Kaninchen sind etwas völlig anderes! Die gehören - wo sie vorkommen - durchaus zur regelmäßigen Fuchsbeute. Deshalb hat man ja in Australien Füchse ausgesetzt, nachdem die zuvor ausgesetzten Kaninchen bestandsmäßig aus dem Ruder liefen. Aber der Fuchs ist ja nicht blöd und hat sich vor allem an die viele leichter zu erbeutenden Beuteltiere dran gemacht ...

Wenn sich ein Altfuchs einem Althasen nähert, dann hebt ersterer mal kurz den Kopf und mümmelt in Ruhe weiter. Er lässt den Fuchs locker auf 10 Meter herankommen. Wird der Abstand unterschritten, stellt ihn der Hase wieder her. Er weiß augenscheinlich, dass vom Altfuchs keine Gefahr für ihn ausgeht. Der Fuchs macht seinerseits keinerlei Anstalten in Richtung Hase, denn er weiß, dass er keine Chance hat. Und so sieht man sehr oft Fuchs und Hase nur wenige Meter nebeneinander - der Fuchs jagt Mäuse, der Hase frisst Kräuter.

Anders bei Jungfüchsen: Die wissen noch nicht, dass sie den Hasen nicht bekommen können. Entsprechend sind die Hasen viel aufmerksamer, da es die Jungfüchse durchaus hin und wieder probieren. Das scheint den Hasen aber allenfalls lästig zu sein, wirklich beunruhigt sind sie auch hier nicht.

VG
Pere ;)
 
Wer sagt denn, dass die Füchse diese adulten Hasen lebend erbeutet haben?


Fressen Füchse denn auch "Aas"? Das Areal ist Jagdgebiet von Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke. Rund um den Flugplatz dürften sich bis zu 10 Greife das Revier teilen. Angrenzend ist ein Waldgebiet, mit genug 4 Beinigen Nachschub.
 
Fressen Füchse denn auch "Aas"? Das Areal ist Jagdgebiet von Rotmilan, Mäusebussard und Turmfalke. Rund um den Flugplatz dürften sich bis zu 10 Greife das Revier teilen. Angrenzend ist ein Waldgebiet, mit genug 4 Beinigen Nachschub.
Der Fuchs nimmt, was er kriegen kann, Aas besonders gern, wann immer er es bekommen kann. Ist viel bequemer, den toten Hasen vom Straßenrand zu kratzen als aktiv Mäuse zu jagen.

Wenn Milan, Bussard und Turmfalke zahlreich sind, dann deutet das auf ein gutes Mäusevorkommen hin. Logisch, dass das auch Füchse anlockt.

VG
Pere ;)
 
Heißt also, dass bei Fuchsbejagung eine auf hohem Niveau relativ konstante Fuchspopulation da ist, die die Schwankungen der Hasenbestände nach oben begrenzt, diese also nur auf sehr niedrigem Level schwanken können
Danke für diese ausführliche Antwort Pere!
Jetzt ist es logisch :gimmefive
 
Die Populationsschwankungen des Hasen werden durch seine Prädatoren mitbestimmt. Heißt also, dass bei Fuchsbejagung eine auf hohem Niveau relativ konstante Fuchspopulation da ist, die die Schwankungen der Hasenbestände nach oben begrenzt, diese also nur auf sehr niedrigem Level schwanken können. Anders ist das ohne Fuchsjagd. Hier schwanken Fuchs- und Hasenbestände - wobei die Hasenbestände teilweise von den Füchsen begrenzt werden - antizyklisch. Es gibt also auch hier Phasen mit kaum Hasen, aber eben auch solche, bei denen die Hasenbestände aufgrund kaum vorhandener Füchse sehr weit nach oben steigen können.

Die Schwankungen werden natürlich überlagert von der Frühjahrswitterung. Das Gesamtniveau, auf dem sich die Sache abspielt, bestimmt der Lebensraum. Guter Lebensraum = weniger Einfluss der Füchse und höheres Gesamtnieveau.

Sieht man diese Zusammenhänge, ist es nur logisch, dass zahlreiche Studien belegen, dass mit entsprechender Fuchsjagd dem Hasen geholfen werden kann. Das nehmen viele Jäger zum Anlass, in einer noch stärkerer Intensivierung ihrer Fuchsjagdbemühungen das Mittel zum Erfolg zu sehen. Dabei lassen sie aber genau vier Dinge außer Acht: 1. Die Maßnahmen, die in diesen Studien angewandt wurden, haben mit Jagd und Tierschutz nichts mehr zu tun, vielmehr waren das radikale Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, denen weitere Arten als "Beifang" zum Opfer gefallen sind. 2. Nicht jeder Hase, der nicht von einem Fuchs gefressen wird, ist ein überlebender Hase. Und wenn alle Prädatoren ausgeschaltet sind, muss man durch Impfung, Fütterung, Antibiotikagabe etc. die Krankheiten ausschalten. Und wenn man das alles geschafft hat, steht man vor Punkt 3: Sind derartige Eingriffe gerechtfertigt, um eine nicht bedrohte Tierart wie den Feldhasen in Lebensräumen zu halten oder zu mehren, die für diese Art nicht mehr geeignet sind? Und schließlich Punkt 4: Wir versuchen seit inzwischen 55 Jahren, durch intensive Prädatorenjagd Hase und Niederwild zu helfen - 55 Jahre ohne Erfolg.

VG
Pere ;)
hallo pere
das mal aus dem leben ,nicht irgent eine studie, aus dem kraichtal in b.w.
ich bin ein mensch der sich schon immer für die natur intressiert :vor ca. 20-25 jahren,die gifte ,die der bauer damals angewand hat waren damals noch schädlicher wie heute(z.b. E-605),die füchse wurden in dieser zeit extrem bejagt.auch in der zeit war ich immer sehr viehl draussen in der natur,war aktiver reiter.,aber damals sah mann fast keinen fuchs obwohl das wild beim reiten sehr wenig scheu zeigte,hasen u. karnickel konnte mann im zeitigen frühjahr noch in großen zahlen bei der balz auf den äckern u. wiesen beobachten.habicht,milan u. alle greifvögel ,krähen elstern waren in der zeit nicht in den großen zahlen vorhanden,den kolkraben gab es so gut wie garnicht in unserer gegend.
seit 3 jahren bewege ich mich fast täglich zu fuß in der natur,in dieser zeit habe ich ,vor 2 jahren kurtz vor ostern (war wohl der osterhase) 1 stück lebenden hasen gesehen,in diesem frühjahr 1 stück,nur war der tot(habs dem jäger gemeldet ,er hat in untersuchen lassen war die seuche)mehr hasen sind mir in den 3 jahren nicht zu gesicht gekommen,karnickel garkeine.
ich sehe aber jede woche mindestens 3-5 füchse u. glaub mir es sind nicht immer die selben.
wenn das stimmen würde,was die studien von sich geben,das durch das vorkommen der vielen prädatoren (früher sagte mann raubwild) die zahlen der hasen u. karnickel nach oben gehen,dann müssten mich diese in der zwischenzeit fast über den haufen rennen.
was ich sehe: recht hoher bestand an füchsen u. dachse(kann dich ganz schnell an ca. 10 belegte bauen führen)eine zuname an greifvögel,milan,bussart u. habicht,sehr viele krähen,elstern u. in letzter zeit auch kolkraben
ist es nicht so das sich dieses aufgeführte raubwild an den hasen u.karnickel beständen bediehnt,habicht u. füchse werden sicher auch mal den einen o.anderen unvorsichtigen alten hasen erwischen,aber sicher werden alle aufgeführten beutegreifer sich an den junghasen bediehnen.
das zusammen,die landwirtschaft(vor 3 tagen geerntet,u.schon wird gekruppert) u.die aufgeführten beutegreifer haben die hasenbestände bei uns im kraichtal fast zum erlöschen gebracht.
mfg willi
 
Ich sehe bei uns im hessischen Ried recht viele Füchse und viele Hasen - gerade jetzt, wo alles abgemäht ist und die Deckung rar.. Und ich kann auch bestätigen, dass Althase und Altfuchs sich völlig ignorieren und dabei teils auch sehr nahe kommen.
 
in diesem frühjahr 1 stück,nur war der tot(habs dem jäger gemeldet ,er hat in untersuchen lassen war die seuche)mehr hasen sind mir in den 3 jahren nicht zu gesicht gekommen,karnickel garkeine.

Du hast selbst den Grund genannt, warum der Hasen- und Kaninchenschwund in diesem Fall gar nichts mit den Beutegreifern zu tun hat: Seuchen, namentlich Myxomatose, RHD und EBHS (und noch andere). Speziell EBHS betrifft auch Hasen. Kaninchen sind von den anderen Viren noch schlimmer betroffen, die können sich unter Myxo meist in kleiner Zahl halten, aber RHD tötet innerhalb von Stunden ganze Populationen und das auch oft nachhaltig für viele Jahre. Gerade geht der Spaß auf den Nordseeinseln um, früher konnte man Kaninchen da mit der Schaufel von den Straßen räumen und letztes Jahr konnte man im Herbst stundenlang durch die Dünen auf Amrum laufen, ohne ein einziges zu sehen.

Und zur Klärung: Dachse ernähren sich vor allem von Pflanzen und Würmern und von deinen anderen aufgeführten Arten ist nur der Habicht in der Lage, gesunden Kaninchen und Hasen etwas anzuhaben. Alle nehmen natürlich Jungtiere, aber in einen Kaninchenbau kommen die kaum rein. Junge Hasen können die natürlich alle erwischen, aber das sollte sich nicht groß auf die Population auswirken (denn das Spiel geht so seit millionen Jahren). Wichtiger ist: Hat der Hase denn noch einen Rübenacker, wo er eine Sasse anlegen kann, oder wächst bei euch nur noch Raps und Mais?
 
Weibliche Kaninchen graben Setzröhren zum Werfen der Jungtiere, die nur einen Ein-und Ausgang haben.
Da sollte Iltis und Wiesel doch keine Schwierigkeiten haben den JT habhaft zu werden und für den Dachs sollte es doch leicht sein, sie auszugraben.
Hasen haben zudem ja auch noch Probleme mit Glyphosat, denn sie fressen mit Vorliebe bestimmte Unkräuter, die kaum noch verfügbar sind.
Ich erinnere mich noch an Treibjagden in den 50zigern, wo viele Kinder als Treiber mit marschierten, da waren noch große Strecken an erlegten Hasen zu "bewundern", aber keine Fasane.
Gruß
 
Ich erinnere mich noch an Treibjagden in den 50zigern, wo viele Kinder als Treiber mit marschierten, da waren noch große Strecken an erlegten Hasen zu "bewundern", aber keine Fasane.Gruß
Ist es ein Zufall, dass der Beginn des Rückgangs der Niederwildbestände exakt mit dem Beginn der Intensivierung der Landwirtschaft (Mitte der 1960er Jahre) zusammenfällt, dagegen keinerlei Zusammenhang mit der Intensität der Prädatorenjagd erkennbar ist? Die Schonung von Habicht und Bussard trat beispielsweise erst zum 01.04.1977 ein. Da waren Hase § Co. schon gut 10 Jahre im Sinkflug, was aber viele Jäger nicht davon abhält, eben diese Vollschonung als Rückgangsursache darzustellen ...

VG
Pere ;)
 
trifft das auch auf Kaninchen zu? Dann wusste das der Fuchs nämlich nicht, der sich beim Hof unserer Tochter bediente.

Wohne hier komplett im Wald. Im Hausbereich halte ich Kaninchen. Die 2 Elterntiere laufen komplett frei, seit ca. 3 Jahren. Klar gibts hier Füchse, die Karnickels scheinen aber schlauer zu sein :-)
 
hallo
ich bin der meinung das ganze paket macht es,landwirtschaft u. die übertriebene schonung des raubwild.
so wie jetzt zu der zeit viele bussarte,krähen ,elstern,an jeder ecke findest du einen schiss vom fuchs o. dachs,die wiesen u. gedreidefelder sind abgeerntet,für niederwild ist doch im moment fast keine deckung vorhanden.
änlich sehe ich es auch beim rückgang der singvögel,dahilft dann noch der sperber,turmfalke u.s.w. u.die fütterung im sommer hat da sicher auch ihren anteil,denn eigetlich ist es klar erkentlich,bei den singvogelarten wo ein seuchenforkommen herrscht,sind auch die arten die mann oft bei der futterstelle sieht.
mfg willi
p.s gerade im moment,6 st. krähen in nachbarsgarten,mann sieht u. hört sie an jeder ecke,genau wie die elstern.
 
Hey!
Den habe ich hier im Garten entdeckt. Leider im Moment keine Zeit, um ihn sicher zu bestimmen. Er/Sie ist ca. 2,5cm groß, mit Fühler kommen noch mal 3cm bis 3,5 cm dazu. Bockkäfer? Eichenbock?


IMG_20200731_085638.jpg IMG_20200731_090435.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Pere!
Da der besonders geschützt ist, habe ich ihn von meiner Liege entfernt und 200m weiter auf einen Totholzstapel verfrachtet. IMG_20200731_104529.jpg IMG_20200731_104457.jpg IMG_20200731_104453.jpg IMG_20200731_104446.jpg
 
Thema: Beobachtungen Juli 2020

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