Bewirkt Aufzucht keine Prägung ...

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Pine

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Hallöchen


Die Idee zu dem Thema entstand durch einen User .Es geht im Ursprungsthema um einen Pennanten ,der von 2 Kragensittichen aufgezogen wurde .

... ein interessantes Thema zum diskutieren .

Der Sittich wurde nicht nur von einer anderen Gattung , sondern von einer anderen Art aufgezogen.

Ich finde ein Vogel hat die Eigenheiten seiner Art in den Genen . Auch wenn er anderes Verhalten und Vogeltöne imitiert.
 
Hallo Karin,

ich kenne das Ursprungsthema, und würde ebenfalls sagen, dass es keine große Rolle spielt welche Vogelart ein (fremdes) Küken großzieht, da die Verhaltensweisen in den Genen liegen!!

Ein Plattschweif, großgezogen von einem Nymphen (beispielsweise), wird genauso Plattschweif (z.B. die Aggresivität während der Balz - und Brutzeit!)sein als wäre er von seinen richtigen Eltern großgezogen worden!

Ein Küken lernt bei der Aufzucht ja nicht die Verhaltensweisen sondern eher wie es überlebt (sprich Nahrungsaufnahme, Sozialverhalten etc.)

So sehe ich das!
 
ein Beispiel ist der bekannte Versuch mit Hühnern/Enten : die Entenküken gehen schwimmen sobald sie Wasser sehen und kümmern sich nicht um ihre verzweifelte Hühnermutter die nicht versteht warum ihre Küken sich lebensmüde ins Wasser begeben.... umgekehrt gehen Hühnerküken im Leben nicht ins Wasser auch wenn ihre Entenmutter sie noch so sehr lockt
 
kace63 schrieb:
ein Beispiel ist der bekannte Versuch mit Hühnern/Enten : die Entenküken gehen schwimmen sobald sie Wasser sehen und kümmern sich nicht um ihre verzweifelte Hühnermutter die nicht versteht warum ihre Küken sich lebensmüde ins Wasser begeben.... umgekehrt gehen Hühnerküken im Leben nicht ins Wasser auch wenn ihre Entenmutter sie noch so sehr lockt


Das ist doch mal ein schönes Beispiel! :beifall: Kannte ich noch nicht!

Ein Beispiel könnte auch der Kuckuck sein, oder?
Die Henne die ihr Ei in ein fremdes Nest legt,... Das Küken wird von einer anderen Art großgezogen, hat aber die gleichen "Gewohnheiten" wie die richtigen Eltern! :? :idee:
 
Dafür versuchen sich die munter schwimmenden Entenküken später verzweifelt mit Hühnern zu verpaaren undlassen ihresgleichen links liegen...

Im Ernst, der einfluss der Zieheltern ist innerhalb der Vögel sehr unterschiedlich. Bei Arten, bei denen anhand der Elternprägung auch die Prägung auf den späteren Sexualpartner erfolgt, kann eine Ammenaufzucht die spätere artgleiche Verpaarung extrem erschweren oder unmöglich machen, vor allem, wenn keine artgleichen Geschwister mit aufgezogen wurden.
Bei vielen Vögeln ist das Gott sei Dank weitaus unproblematischer (Unser Kuckuck wäre längst ausgestorben, fände eine Sexualprägung auf die Zieheltern statt)

Bei Papageien scheint das übrigens ebenfalls durchweg (?) nicht der Fall zu sein, wie vielfältige Erfolg emit in Ammenaufzucht großgewordenen Zuchtvögeln zeigen.

Aber im Einzelfall muss man vorsichtig sein.
Sexualprägung durch den Anblick der aufziehenden Eltern ist so selten nun auch wieder nicht im Vogelreich.
Ich hatte sogar einen Buchfink, der ausschliesslich mich anbalzte und jede Buchfinkhenne weghackte.
 
Ingo schrieb:
Ich hatte sogar einen Buchfink, der ausschliesslich mich anbalzte und jede Buchfinkhenne weghackte.
hallo Ingo
zum Glück hat er dich "nur" angebalzt und nicht auch noch die Paarung versucht :D :D (oder etwa doch?)
 
Hallo,

soo einfach ist das nicht. Um es ganz grob zu umreißen:
Verhaltensweisen können genetisch festgelegt, in früher Jugend geprägt, oder erlernt sein.
Damit ein Tier sich genau seiner Art gemäß entwickeln und verhalten kann, sind alle drei gleichermaßen wichtig.
Eigentlich müßte dies aus den vielen Diskussionen um die Naturbrut-/Handaufzucht-Problematik gelernt worden sein, sofern man sie verfolgt hat. Wäre es nicht so, bräuchte man sich um Themen wie Fehlprägung durch Handaufzucht überhaupt keine Gedanken zu machen.

Wie stark die drei Punkte Genetik / Prägung / Lernen eine Rolle spielen, hängt von der jeweiligen Art ab.
Für Nestflüchter wie Enten und Hühner gelten ganz andere Regeln als für Papageien. Das Beispiel der vom Huhn ausgebrüteten Entenküken läßt sich nicht auf Papageien übertragen.
Das Beispiel vom Kuckuck genauso wenig, denn bei ihm ist es genetisch festgelegt, dass er von anderen Vögeln aufgezogen wird, ohne deren Verhalten zu übernehmen.

Könnte mir jemand den Link zum Ursprungsthema Pennant/Kragensittich geben, bitte?


P.S.: warum wird das Thema in der Quasselecke diskutiert und nicht im Allgemeinen Vogelforum?
 
Raven schrieb:
Könnte mir jemand den Link zum Ursprungsthema Pennant/Kragensittich geben, bitte?


P.S.: warum wird das Thema in der Quasselecke diskutiert und nicht im Allgemeinen Vogelforum?

Aus diesem POST heraus ist das Thema entstanden, der ganze THREAD!
 
Raven schrieb:
Das Beispiel vom Kuckuck genauso wenig, denn bei ihm ist es genetisch festgelegt, dass er von anderen Vögeln aufgezogen wird, ohne deren Verhalten zu übernehmen.


Angeblich sollen sich nachfolgende Kuckuks-Generationen überweigend für ihren Nachwuchs Zieheltern (Art) aussuchen, von denen sie selbst schon aufgezogen wurden.

Aber zum eigentlichen Thema. Ich denke es steht ausser Frage das bestimmte Verhaltensmuster angeboren, bzw genetisch festgelegt sind! (sie Entenküken die trotz Hühnermutter ins Wasser wollten)

Auch das Agressionspotential einer Art wird genetisch festgelegt sein. Wenn es sich für eine Vogelart in freier Wildbahn als nötig und hilfreich erwiesen hat und im Erbgut festgelegt ist, ändert auch eine sanfte Ziehmutter nichts an arteigenen Verhaltensweisen, wenn die Brutreife eintritt.

Aber längst nicht alle Verhaltensweisen sind angeboren. Bestimmte Laute, wie z.B. Kontaktrufe sind nicht bei jeder Art angeboren, sondern werden erlernt. Bei Kakadus sind so "Mischsprachen" aufgetreten in denen sich der artfremd aufgezogene Kakadu teils seiner eigenen Sprache bediente (ohne sie jeh vorher von einem Artgenossen gehört zu haben), teils der Sprache seiner Zieheltern

Auch richtige Auswählen eines Sexualpartners scheint nicht unbedingt in den Genen festgelegt zu sein. Das erkennen eines potentiellen sexualpartners, bzw wie so ein Partner aus zu sehen hat, scheint sich durch Prägung zu vollziehen und die hat nix mit Genetik oder Instinkt zu tun.

In wie weit die Prägung nun Einfluss auf das Verhalten eines Tieres nimmt, hängt von der Tierart und letzendlich auch von der Vogelart ab
 
Wir mussten letztes Jahr 5 Bourkesittichküken von Hand aufziehen. Teil-Handaufzucht halbwüchsiger Küken im offenen Nistkasten (http://www.vogelliebhaber-sha.de/babys/02.htm) in der Voliere. Wir haben eine Henne davon, die zahmste, behalten.
Zu Beginn der Brutsaison wollte sie von ihrem Hahn noch nichts wissen und setzte sich weiterhin auf uns, wenn wir die Voliere betraten. Erst als alle anderen Hennen längst auf Eiern saßen, begann sie, sich für einen Nistkasten zu interessieren. Sie war dann auch nicht mehr so zahm. Sie hat dann 5 Eier gelegt, ausgebrütet und alle Jungen vorbildlich gefüttert und aufgezogen. Als die Jungen geschlüpft waren, war sie plötzlich wieder so zahm wie vorher.

Ich interpretiere das so, dass zu einem Zeitpunkt der Trieb stärker war als die (geringe) Fehlprägung.
 
Herbert Wahl schrieb:
Ich interpretiere das so, dass zu einem Zeitpunkt der Trieb stärker war als die (geringe) Fehlprägung.

Vermute ich auch. Der Trieb sich fort zu pflanzen ist auf jedenfall gegeben, egal wie ein Tier aufgezogen wurde.

Warscheinlich arrangieren sie sich dann. Wernn sie dann m,it artgleichen Partnern zusammengehalten werden, führt das da auch zum Erfolg, bzw zu einer erfolgreichen Brut (zumindest wird erstmal was gelegt ;) )

Ist vielleicht ein bischen wie der arteigen geprägte Wellensittich, der durch Einzelhaltung Schaden nimmt. Das äussert sich ja meist darin das der Vogel trotz normaler Prägung Menschen anbalzt, weil der Fortpflanzungstrieb so gross ist.
 
hy

hm, aber meiner meinung ist anpassung dabei.
hab schon oft gesehn wie sich ein nymphen hahn u. ein welli hahn innig geputzt haben u. sich supi mochten.
nicht alles muß auf fortpflanzung abzielen-hauptsache es gibt einen bezugspartner
(aber auch unter menschen gibt es welche sie ihre triebe nicht kontrollieren können-spaß)

mfg
 
balsam schrieb:
hy

hm, aber meiner meinung ist anpassung dabei.
hab schon oft gesehn wie sich ein nymphen hahn u. ein welli hahn innig geputzt haben u. sich supi mochten.
nicht alles muß auf fortpflanzung abzielen-hauptsache es gibt einen bezugspartner

Ja sicher. Aber auch das gegenseitige Pflegen, jegliche soziale interaktion ist ein Trieb der dem Wesen eine solch sozialen Tieres entspringt. Tierarten die von Natur aus beinharte Einzelgänger sind, sind sicher nicht so leicht "fehl zu prägen", wie ein Schwarmtier
 
Kann mich da Ingo voll und ganz anschliessen, natürlich passiert eine Sexuelle Fehlprägung wird ein Küken nicht von seiner Art aufgezogen..

dazu verweisse ich hier hin Bericht von Lars Lepperhof, wo er auch kurz auf die Sexuelle Fehlprägung eingeht..
 
Thema: Bewirkt Aufzucht keine Prägung ...

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