Bitte um eure Mithilfe für Zebrafinken-Infoblatt

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Hallo Ihr Lieben,

ich habe kürzlich die Domain vogelkauf.info von Dagmar (Raven) übernommen, welche vielleicht einige hier schon kennen. Die HP steht im neuen Gewand hier auch schon soweit und ich möchte gern das Projekt nun entsprechend weiterführen und weiter ausbauen.

Danke an dieser Stelle nochmal an Dagmar, für das entgegengebachte Vertrauen :blume:.

Es soll nun ein Zebrafinken-Infoblatt dazukommen, wofür ich schon mal den Text soweit vorgefasst habe. Es wäre lieb, wenn ihr mal drüberlesen und evtl. Verbesserung- oder Ergänzungsvorschläge unterbreiten würdet, damit das Infoblatt am Schluß auch wirklich alles wichtige enthält :zwinker:.

Des weiteren soll das Infoblatt auch mit ein paar Bilder ausgeschmückt werden. Es wäre daher super, wenn ihr mir evtl. ein paar Bilder dafür sponsern könntet.
Ich suche speziell je ein Bild von einem naturfabenen Hahn/Paar des Timor-Zebrafink und vom australischen Zebrafink, damit die Unterschiede der Unterarten besser verdeutlicht werden.

Ein Bild von Küken im Nest wäre z.B. auch schön, genau wie Zebras in einer artgerecht eingerichteten Voliere, beim Fressen oder ähnliches.
Alle Farbschläge dort mit reinzupacken würde sicher den Rahmen sprengen :D, aber 1-2 Bilder von anderen Farbschlägen, wären vielleicht als Ergänzung auch ganz hübsch.

Wäre daher echt lieb, wenn ihr mal eurer Bilderdateien durchwühlen würdet, ob ihr evtl. Bilder für mich hättet, die ich verwenden könnte http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_078.gif.

So, hier nun aber der Text, bitte einfach mal durchlesen und schreiben, was fehlt oder evtl. sogar falsch ist. Danke schon mal für die Mühe ;):


Zebrafinken (Taeniopygia guttata)

Diese hübsch gefärbten, lustigen und quirligen Gesellen sind sicher vielen bekannt, da sie mit zu den beliebtesten Vogelarten in Menschenhand gehören, sich recht einfach halten und züchten lassen.
Ihren Namen verdanken sie ihrer schönen schwarz-weißen Gefiederzeichnung am Schwanz und an den Kehlen der Hähne.
Sie eigenen sich auch für berufstätige hervorragend, da sie sich untereinander selbst genügen und mehr Vögel zum beobachten sind. Richtig handzahm werden sie meistens nicht, verlieren aber bei umsichtigem Umgang ihre Scheu und werden zutraulich.

Ursprünglich stammen Zebrafinken aus Australien, wo sie weite Teile des Landes bewohnen, auch auf den Sunda-Inseln kommen sie vor.

Es gibt zwei Unterarten des Zebrafinken:

• Den Timor-Zebrafink (Taeniopygia guttata guttata), welches als Nominatform gilt, da er zuerst entdeckt wurde. Diese Unterart ist kleiner als der handelsübliche Zebrafink und auch viel seltener. Die Zebrazeichnung findet sich bei dieser Unterart nur an den Halsseiten und fehlt an der Kehle. Scheitel und Nacken haben im Vergleich zum australischen Zebrafink einen bräunlicheren Ton, der Bauch ist mehr beige gefärbt. Ansonsten ähnelt die Färbung der des australische Zebrafinken. Der Timor-Zebrafink lebt in freier Windbahn auf den kleinen Sundainseln.

• Den Australischen Zebrafink (Taeniopygia guttata castanotis), den wir allgemein als Zebrafinken kennen und von dem auch zahlreiche Farbschläge gezüchtet werden. Die naturfarbenen Zebrafinken dieser Unterart haben einen schwarz-weiß gestreiften Schwanz, die Hähne haben zusätzlich an der Kehle eine schwarz-weiße Wellenzeichnung, die auf der Brust in einem schwarzen Band endet. Der Bauch ist bei beiden Geschlechtern weißlich-cremfarben gefärbt. Der Oberkopf ist schiefergrau und wird zum Rücken und zu den Flügeln hin mehr graubraun. Der Schnabel ist kräftig rot-orange gefärbt. Während die Hennen nur einen schwarzen Tränenstich unter den Augen besitzen, haben Hähne zusätzlich noch orange farbende Wangenflecken und weißgetupfte, braue Flanken.

Zebrafinken sind etwa 11 cm groß (Timor-Zebrafink bis 10 cm), werden 12 g schwer und können bei guter Haltung ca.10 Jahre alt werden.
Domestizierte Ausstellungstiere können auch bis zu 12, 5 cm groß sein und ca. 40 g wiegen.

Wie sieht sollte die Unterbringung aussehen ?

Da Zebrafinken, trotz ihrer geringen Größe, äußerst bewegungsfreudig sind, darf die Behausung auf keinen Fall zu klein bemessen sein. Als Mindestmaße für ein Paar gelten 100 x 50 x 50 cm, eine größere Voliere kommt dem emsigen Treiben der „Zebras“ jedoch noch mehr entgegen. Der Gitterabstand sollte höchstens 12 mm betragen. Bei größeren Abständen, wie sie z.B. bei Großsittichkäfigen üblich sind, können die Finken entwischen.
Der Käfig sollte etwas erhöht, möglichst nicht frei, sondern mind. an einer Wand und nicht direkt auf dem Boden stehen. Der Standort sollte auch zugfrei sein.

Zum Sitzen bietet man am besten Naturäste unterschiedlicher Dicke an, die auch gern etwas federn dürfen, da so die Fußmuskulatur gesund gehalten wird, was bei Kunststoffstangen oder glatten Rundholzstangen leider nicht gegeben ist.
Zum Schlafen werden auch gern Sitzbretter angenommen, die am besten im oberen Drittel der Behausung angebracht werden sollten.
Handelsübliche Korbnester bitte nicht zum Schlafen anbieten, sie fördern nur unnötig den Bruttrieb, sind jedoch für die Kükenaufzucht ungeeignet, da viel zu klein. Wer Nachwuchs nicht ausschließen möchte, sollte alternativ lieber gleich einen entsprechend großen Nistkasten anbieten, näheres dazu weiter unten unter Zucht.

Futter- und Wassernäpfe sollten aus hygienischen Gründen immer so angebracht werden, dass oberhalb keine Sitzmöglichkeiten vorhanden sind, von denen aus die Vögel Kot in die Näpfe fallen und diese beschmutzen könnten.

Eine Bademöglichkeit wird in der Regel auch sehr gern angenommen. Als Badewanne eigenen sich handelsübliche Badehäuschen für Wellensittiche, man kann alternativ aber auch eine flache Keramikschale (z.B. Blumentopfuntersetzer oder Keramiknapf) am Boden aufstellen und diese mit ca. 2 cm Wasser füllen.

Auf Spielzeug wie Glöckchen, Spiegel usw. kann man getrost verzichten, da Zebrafinken es eh normal ignorieren.
Zur Abwechslung sollte man eher belaubte, ungiftige Zweige anbieten, wobei sich da z.B. Obstgehölze und Nussbäume hervorragend eigenen. Auch eine Schaukel kann man aufhängen. Gespannte Sisalseile können auch zur zum Sitzen und Zuppeln angeboten werden.

Als Einstreu hat sich Vogelsand sehr bewährt, alternativ wäre aber z.B. auch Buchenholzgranulat geeignet.

Falls der Käfig über ein Kotgitter über der Bodeneinstreu verfügt, dieses bitte entfernen, da Zebrafinken sehr gern auf dem direkten Boden spazieren gehen. Solche Kotgitter sind daher unnatürlich und für die Vogelfüße zum Laufen unangenehm.


Welches Futter ist geeignet ?

Zebrafinken sind von Natur aus Körnerfresser, die sich in freier Wildbahn hautsächlich von Grassamen ernähren. Zur Regenzeit, wenn auch reichliches Grün zusätzlich ihren Speiseplan bereichert, kommen sie schnell in Brutstimmung und ziehen dann ihre Jungen auf.
Sehr viel Frischfutter ist somit auch bei Zebrafinken in Menschenhand quasi ein Auslöser für den Bruttrieb.
Als Zebrafinkenhalter sollte man diesen Zusammenhang kennen, da man so zum Teil auch das Brutverhalten beeinflussen kann. Wer nicht züchten möchte, sollte daher hauptsächlich Körnerfutter reichen und eher sparsam Grünfutter usw. einsetzen.

Als Hauptfutter ist Exotenfutter sehr gut geeignet, dessen Mischung vor allem aus kleinen Hirsesorten und Glanz besteht. Auch dazu gemischte Knaulgrassamen sind bestens geeignet. Negersaat sollte möglichst nicht enthalten sein, da diese energiereiche Saat auch brutfördernd wirken kann.

Einmal pro Woche kann man pro Paar einen Hirsekolben und evtl. etwas Grünfutter in kleinen Mengen anbieten.

Als Grünfutter eigenen sich gut Chicoree, Eisbergsalat, Eichblattsalat, Kraussalat, Salatgurke oder geriebene Möhren. Auch Wildkräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere , Spitz- und Breitwegerich, Scharfgabe, Hirtentäschel und Wildgräsern mit Ähren sind gesunde Grünkost, die man kostenlos draußen sammeln kann.
Bitte wegen der Abgasbelastung jedoch nicht an stark befahrenen Straßen sammeln.
Kopfsalat sollte wegen der meist hohen Nitritbelastung besser nicht verfüttert werden.

Zebrafinken sind keine Obstfresser! Wegen der Obstsäuren, wird vieles Obst meist nicht ganz so gut vertragen und sollte besser weglassen werden.

Zur Mineralstoffversorgung sollten feiner Muschelgrit, klein zerstoßene und abgekochte Eierschalen oder Vogelmineralien zur Verfügung stehen. Täglich frisches Trinkwasser sollte ebenso selbstverständlich sein.

Einer, zwei oder eine Gruppe halten ?

Zebrafinken sind äußerst gesellige Schwarmvögel, die man in der Natur nie einzeln antrifft, aus diesem Grund sollte man sie auch im menschlicher Obhut niemals allein halten, sie mind. paarweise halten, oder noch besser eine Gruppenhaltung mit mehreren Tieren anstreben, da ihr ausgeprägtes Sozialverhalten erst in einer Gruppe richtig zur Geltung kommt.
Bei Gruppenhaltung sollte immer eine gerade Anzahl an Tieren vorhanden sein, im Idealfall genauso viele Hennen wie Hähne.

Was ist beim Kauf zu beachten ?

Die zur Auswahl stehenden Vögel sollten einen munteren Eindruck machen und nicht apathisch und aufgeplustert in einer Ecke am Boden hocken.
Die Augen, das lückenlose Gefieder, die Kloake und die Füße sollten sauber und trocken sein, an den Füßen sollten alle Zehen vorhanden sein.
Um den Ernährungszustand feststellen zu können, kann man den Vogel in die Hand nehmen und gegen das Bauchgefieder pusten, wobei die Brust darunter nicht V-förmig hervorstehen sollte.

Wenn zuhause schon Vögel vorhanden sind, empfiehlt es sich, die Neulinge erst mal in eine mind. 4-wöchige Quarantäne unterzubringen, sie zu beobachten und eine Kotprobe testen zu lassen, bevor man sie zu den anderen umsetzt.

Bevor man Tiere in eine schon vorhandene Gruppe einsetzt, hat es sich bewährt, die vorhandene Behausung neu umzugestalten, damit die „Alten“ keinen zu großen Heimvorteil haben und sich ebenfalls erst mal neu orientieren müssen.

Wie unterbinde ich Nachwuchs ?

Da Zebrafinken sehr vermehrungsfreudig sind, stellt sich schnell die Frage, wie man Nachzucht verhindern kann, da es nicht immer einfach ist, geeignete Plätze für die Nachkommen zu finden und auch nicht jeder züchten möchte.

Man kann jedoch den Bruttrieb eindämmen,

indem man

• keine Nisthilfen (Nester) im Käfig anbietet. Die Vögel schlafen sehr gut auf etwas dickeren Ästen oder auch Sitzbrettern und benötigen an sich kein Schlafnest.

• überwiegend nur Körnerfutter verfüttert und auf Grünzeug verzichtet, bzw. es sehr sparsam verfüttert. Siehe auch unter „welches Futter ist geeignet“.

• Kolbenhirse nur einmal pro Woche anbietet.

Viele entschließen sich alternativ auch dafür, nur gleichgeschlechtlicher Tiere zusammen zu halten, was schon auch möglich ist. Man sollte sich in dem Fall jedoch hüten, irgendwann doch mal probehalber nur ein Tier vom anderen Geschlecht in eine solche Gruppe zu setzen, da dann schnell Unruhe aufkommt, wenn ein Geschlecht deutlich in der Überzahl ist. Wenn, sollte man die Gruppe soweit aufstocken, dass jeder Vogel ein gegengeschlechtliches Tier für sich selbst vorfindet.

Sind Zebrafinken winterhart ?

Ein klares Nein. Eine ganzjährige Außenvolierenhaltung ist jedoch möglich, wenn ein beheizbarer Schutzraum vorhanden ist, indem sich die Tiere je nach Witterung zurückziehen und gegebenenfalls aufwärmen können und dieser in den kälteren Monaten auf ca. 15 geheizt wird.
Es werden zwar auch Temperaturen um die 10 Grad vertragen, bei denen sich die kleinen Prachtfinken jedoch nicht mehr wirklich wohl fühlen, was man ihnen jedoch nicht immer gleich ansieht.
Obendrein kann eine zu kühle Haltung Langzeitschäden hervorrufen, die auch auf Kosten der Lebenserwartung gehen kann.

Zucht:

Da Zebrafinken, wie schon erwähn, recht schnell zur Brut schreiten, möchte ich kurz das Wichtigste zur Zucht aufführen.

Zebrafinken werden zwar schon mit ca. 3 Monaten geschlechtsreif, sollten aber frühestens ab dem 9. Monat, besser ab einem Jahr zur Zucht eingesetzt werden.

Sie bauen Kugelnester in feinem Geäst oder in einen geeigneten Nistkasten. Als Brutkasten sind normale Exotennistkästen mit Einschlupfloch und halboffene Nistkästen besondern gut geeignet, welche mind. 12 x 13 x 15 cm (LxBxH) groß sein sollten.
Achtung ! Die handelsüblichen Korbnester sind zur Zucht absolut unbrauchbar, da für die Kükenaufzucht viel zu klein.

Als Nistmaterial bietet man längere Kokosfasern oder getrocknete Gräser an, zur zusätzlichen Auspolsterung werden gern Federn, Tierhaare oder kurze Sisalfäden verwendet.
Scharpie oder Wolle sollten nicht angeboten werden, da sie sich um die Beine oder Füße wickeln und diese abschnüren können.

Es werden meist 4-7 Eier gelegt. Die eigentliche Brutzeit beginnt in der Regel nach Ablage des 3. Eies und dauert ca. 14 Tage.
Nach dem Schlupf werden die Küken von den Eltern eigentlich mit allem versorg, was sie brauchen.
Während der Aufzucht sollten die Näpfe stets gut gefüllt sein, damit keine Hungerphasen für die Küken aufkommen.
Es bietet sich an, zusätzlich Aufzuchtsfutter für Exoten zu reichen, welches man auch schon zur Brutbeginn zur Gewöhnung für die Eltern anbieten kann. Dieses kann man zusätzlich nach Belieben mit geriebenen Möhren, hart gekochten Ei, Quark oder Hüttenkäse aufwerten. Keimfutter oder angekeimte Hirsekolben werden auch gern angenommen und sind sehr vitaminreich. Auch mit frisch gehäuteten oder getrockneten Mehlwürmern kann man es zur Abwechslung versuchen.

Nach ca. 19 -22 Tagen verlassen die Küken das Nest, sie werden aber noch etwa 2 Wochen von den Eltern, vor allem vom Hahn zugefüttert, bevor sie völlig selbstständig sind.

Abgegeben werden sollten Zebrafinken, wie eigentlich alle Prachtfinken, jedoch erst nach der Jugendmauser, wodurch insbesondere das Sozialverhalten gefördert wird. Ein Gitterrost über der Einstreu ist abzulehnen und besser zu entfernen, da Zebrafinken sehr gern direkt auf dem Boden spazieren.


Mit welchen anderen Arten lassen sich Zebrafinken vergesellschaften ?

Wichtig bei einer Vergesellschaftung ist immer, dass die Futteransprüche ähnlich sind und das Verhalten der Tiere zueinander passt. Wichtig bei gemischten Gruppen ist, dass jede Art mind. paarweise vorhanden ist.
Am besten geeignet sind sicher andere Prachtfinkenarten wie z.B. die meist friedlichen japanische Möwchen, Gouldamadinen, Spitzschwanzamadinen, Muskatfinken, Schwarz- und Weißkopfnonnen, Binsenastrilden, jegliche Bronzemännchen, Goldbrüstchen und Orangebäckchen.

Sittiche eigen sich nicht als Gesellschafter, da Krummschnäbel je nach Laune die zarten Finken vor allen an den Füßen verletzen können, wobei auch ganze Zehen abgebissen werden können. Auch die Nester der Zebrafinken werden von Sittichen in der Regel gern zerpflückt. Einzig die sehr friedlichen Grassittiche (Neophema) wie z.B. Glanzsittiche und Bourkesittiche würden sich als Mitbewohner im gewissen Maße eignen.
Auch chinesische Zwergwachteln wären als Untermieter am Boden gut geeignet.

Eine Vergesellschaftung mit Kanarien ist zwar nicht ideal, aber schon möglich, vorausgesetzt die Kanarien werden ebenfalls nur mit Exotenfutter gefüttert, was schon auch machbar ist. Kanarienfutter wäre für Zebrafinken auf Dauer zu fettreich und würde den Bruttrieb unnötig ankurbeln. Da Kanarien vor allem zur Brutzeit jedoch auch recht revierbezogen sind, sollte eine gemeinsame Voliere auf jeden Fall ausreichend groß sein und somit genug Platz zum ausweichen bieten, was jedoch allgemein immer bei der Vergesellschaftung mehrere Arten der Fall sein sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir nur mal diese wichtigen Sachen rausgepickt:

"Auch chinesische Zwergwachteln wären als Untermieter am Boden gut geeignet.
Eine Vergesellschaftung mit Kanarien ist zwar nicht ideal, aber schon möglich, vorausgesetzt die Kanarien werden ebenfalls nur mit Exotenfutter gefüttert, was schon auch machbar ist. Kanarienfutter wäre für Zebrafinken auf Dauer zu fettreich und würde den Bruttrieb unnötig ankurbeln. Da Kanarien vor allem zur Brutzeit jedoch auch recht revierbezogen sind, sollte eine gemeinsame Voliere auf jeden Fall ausreichend groß sein und somit genug Platz zum ausweichen bieten, was jedoch allgemein immer bei der Vergesellschaftung mehrere Arten der Fall sein sollte".

ZW sollten nicht in Zuchtvolieren mit PF vergesellschaftet werden!!!!
Nicht der Bruttrieb wird durch Ölsaaten im Kanarienfutter angekurbelt, sondern Leberschäden dürften nach einiger Zeit auftreten, da PF zu den Vögeln gehören deren Metabolismus sich auf kohlenhydrahthaltige (mehlhaltige) Saaten eingestellt hat, da sie sich in der Natur auch zu weit über 90% nur von Grassamen ernähren!
Nur robuste PF, wie Reisamadinen sollten mit ZF vergesellschaftet werden, da sie besonders zur Brutzeit zu den aggressivsten PF gehören und kleine Astrilde dabei ihr Leben verlieren könnten.

Nur Empfehlungen geben, die KEINERLEI Risiko beinhalten, denn wir haben schon genug Probleme mit vielen "Märchen" und falschen Verhaltensinterpretationen!!
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi!

Wow, das ja mal'n Text!

Sprachlich ist das nochnicht ganz ausgereift, da solltest du (oder jemand anderes) direkt vor der Veröffentlichung nochmal drüber lesen und Unsauberheiten korrigieren.

Inhaltlich fehlt mir irgendwie noch die Erwähnung anderer Farbschläge. So, wie du es beschreibst, klingt es, als gäb es nur die Wildform. Es müssen ja nicht alle Farbschläge beschrieben werden, aber eine gewisse Erwähnung verdienen sie meiner Meinung nach auf jeden Fall. Vor allem, wenn du Fotos von anderen Farbschlägen dazutun möchtest. Jemand der sich nicht auskennt wundert sich dann...

Bei der Vergesellschaftung hat Ivan natürlich völlig recht. Ich hab ja selbst keine Erfahrung mit sowas, aber man hört immer wieder von Fällen, wo die Gemeinschafthaltung mit den von dir genannten Arten böse schiefgegangen ist. Ich würd's einfach noch viel vorsichtiger formulieren, damit man nicht liest "kann gut gehen" und gleich denkt "okay, wird schon klappen".

Abgegeben werden sollten Zebrafinken, wie eigentlich alle Prachtfinken, jedoch erst nach der Jugendmauser, wodurch insbesondere das Sozialverhalten gefördert wird. Ein Gitterrost über der Einstreu ist abzulehnen und besser zu entfernen, da Zebrafinken sehr gern direkt auf dem Boden spazieren.

Was soll da der Satz mit dem Gitterrrost? Ist der zufällig da hingerutscht? Falls nicht, versteh ich den Sinn da nicht.

Mir ganz persönlich fehlt noch eine Beschreibung des Aussehens von Jungvögeln, v.a. die Tatsache dass man vor der Jungmauser das Geschlecht am Aussehen nicht erkennt. Ist mir deshalb wichtig, weil ich das damals nicht wusste und aus Unwissenheit einen (zu) jungen Hahn als Henne gekauft habe. Der Mensch im Zooladen wusste es auch nicht, deshalb wär es gerade für Anfänger gut, wenn es Erwähnung fände.

Was ist eigentlich mit der Beleuchtung? Es brauchen ja alle Vögel UV-Licht - vielleicht kann man da einen kurzen Absatz darüber machen und denn für alle Vogelarten übernehmen. Von dem Licht wissen nämlich auch die wenigsten Anfänger...

Mehr fällt mir grad nicht ein. Ist ja auch schon sehr ausführlich beschrieben :)

LG, Möhrchen
 
Vielen Dank euch beiden für die Mitarbeit und Anregungen :blume:

Ich habe nun versucht, eure Kritikpunkte mit einzubringen und den Text entsprechend abgeändert (geänderte Passagen rot hervorgehoben, damit ihr sie schneller findet) ;).

Hier nochmal der geänderte Text :zwinker: :

Zebrafinken (Taeniopygia guttata)

Diese hübsch gefärbten, lustigen und quirligen Gesellen sind sicher vielen bekannt, da sie mit zu den beliebtesten Vogelarten in Menschenhand gehören, sich recht einfach halten und züchten lassen.
Ihren Namen verdanken sie ihrer schönen schwarz-weißen Gefiederzeichnung am Schwanz und an den Kehlen der Hähne.
Sie eigenen sich auch für berufstätige hervorragend, da sie sich untereinander selbst genügen und mehr Vögel zum beobachten sind. Richtig handzahm werden sie meistens nicht, verlieren aber bei umsichtigem Umgang ihre Scheu und werden zutraulich.

Ursprünglich stammen Zebrafinken aus Australien, wo sie weite Teile des Landes bewohnen, auch auf den Sunda-Inseln kommen sie vor.

Es gibt zwei Unterarten des Zebrafinken:

• Den Timor-Zebrafink (Taeniopygia guttata guttata), welches als Nominatform gilt, da er zuerst entdeckt wurde. Diese Unterart ist kleiner als der handelsübliche Zebrafink und auch viel seltener. Die Zebrazeichnung findet sich bei dieser Unterart nur an den Halsseiten und fehlt an der Kehle. Scheitel und Nacken haben im Vergleich zum australischen Zebrafink einen bräunlicheren Ton, der Bauch ist mehr beige gefärbt. Ansonsten ähnelt die Färbung der des australische Zebrafinken. Der Timor-Zebrafink lebt in freier Windbahn auf den kleinen Sundainseln.

• Den Australischen Zebrafink (Taeniopygia guttata castanotis), den wir allgemein als Zebrafinken kennen und von dem auch zahlreiche Farbschläge gezüchtet werden. Die naturfarbenen Zebrafinken dieser Unterart haben einen schwarz-weiß gestreiften Schwanz, die Hähne haben zusätzlich an der Kehle eine schwarz-weiße Wellenzeichnung, die auf der Brust in einem schwarzen Band endet. Der Bauch ist bei beiden Geschlechtern weißlich-cremfarben gefärbt. Der Oberkopf ist schiefergrau und wird zum Rücken und zu den Flügeln hin mehr graubraun. Der Schnabel ist kräftig rot-orange gefärbt. Während die Hennen nur einen schwarzen Tränenstich unter den Augen besitzen, haben Hähne zusätzlich noch orange farbende Wangenflecken und weißgetupfte, braue Flanken.

Zebrafinken sind etwa 11 cm groß (Timor-Zebrafink bis 10 cm), werden 12 g schwer und können bei guter Haltung ca.10 Jahre alt werden.
Domestizierte Ausstellungstiere können auch bis zu 12, 5 cm groß sein und ca. 40 g wiegen.

Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Farbschläge, wie z.B. Weiße, Schecken, Hellrücken in grau und braun, Pastell, Schwarzwangen, Weiß- und Schwarzbrust, um nur ein paar wenige aufzuzählen.

Wie sieht sollte die Unterbringung aussehen ?

Da Zebrafinken, trotz ihrer geringen Größe, äußerst bewegungsfreudig sind, darf die Behausung auf keinen Fall zu klein bemessen sein. Als Mindestmaße für ein Paar gelten 100 x 50 x 50 cm, eine größere Voliere kommt dem emsigen Treiben der „Zebras“ jedoch noch mehr entgegen. Der Gitterabstand sollte höchstens 12 mm betragen. Bei größeren Abständen, wie sie z.B. bei Großsittichkäfigen üblich sind, können die Finken entwischen.
Der Käfig sollte etwas erhöht, möglichst nicht frei, sondern mind. an einer Wand und nicht direkt auf dem Boden stehen. Der Standort sollte auch zugfrei sein.

Zum Sitzen bietet man am besten Naturäste unterschiedlicher Dicke an, die auch gern etwas federn dürfen, da so die Fußmuskulatur gesund gehalten wird, was bei Kunststoffstangen oder glatten Rundholzstangen leider nicht gegeben ist.
Zum Schlafen werden auch gern Sitzbretter angenommen, die am besten im oberen Drittel der Behausung angebracht werden sollten.
Handelsübliche Korbnester bitte nicht zum Schlafen anbieten, sie fördern nur unnötig den Bruttrieb, sind jedoch für die Kükenaufzucht ungeeignet, da viel zu klein. Wer Nachwuchs nicht ausschließen möchte, sollte alternativ lieber gleich einen entsprechend großen Nistkasten anbieten, näheres dazu weiter unten unter Zucht.

Futter- und Wassernäpfe sollten aus hygienischen Gründen immer so angebracht werden, dass oberhalb keine Sitzmöglichkeiten vorhanden sind, von denen aus die Vögel Kot in die Näpfe fallen und diese beschmutzen könnten.

Eine Bademöglichkeit wird in der Regel auch sehr gern angenommen. Als Badewanne eigenen sich handelsübliche Badehäuschen für Wellensittiche, man kann alternativ aber auch eine flache Keramikschale (z.B. Blumentopfuntersetzer oder Keramiknapf) am Boden aufstellen und diese mit ca. 2 cm Wasser füllen.

Auf Spielzeug wie Glöckchen, Spiegel usw. kann man getrost verzichten, da Zebrafinken dies normal eh ignorieren.
Zur Abwechslung sollte man eher belaubte, ungiftige Zweige anbieten, wobei sich dafür z.B. Obstgehölze und Nussbäume hervorragend eigenen. Auch eine Schaukel kann man aufhängen. Gespannte Sisalseile können ebenfalls zum Sitzen und Zuppeln angeboten werden.

Als Einstreu hat sich Vogelsand sehr bewährt, alternativ wäre aber z.B. auch Buchenholzgranulat geeignet.


Bei reiner Wohnungshaltung sollte eine Vogellampe mit UV-Anteil mit eingeplant werden, da
Vögel das UV-Licht zur Verwertung von Vitamin D brauchen, weshalb es ohne entsprechende Beleuchtung zu Mangelerscheinungen kommen kann.
Durch vorhandener UV-Anteil in der Beleuchtung ermöglicht man den Vögeln zusätzlich ihr natürliches Sehvermögen, da Vögel auch Ultraviolett als Farbe im Gefieder ihres Gegenüber und sowie am Futter ( z.B. Beeren) wahrnehmen können, was uns Menschen verborgen bleibt.
Laut neusten Forschungsergebnissen helfen diese für uns unsichtbaren, farblichen Tönungen im Gefieder den Vögeln auch bei der Balz und Partnerauswahl.
Den Käfig alternativ ans Fenster zu stellen reicht dafür leider nicht aus, da Fensterglas das natürliche UV-Licht größtenteils rausfiltert.


Welches Futter ist geeignet ?

Zebrafinken sind von Natur aus Körnerfresser, die sich in freier Wildbahn hautsächlich von Grassamen ernähren. Zur Regenzeit, wenn auch reichliches Grün zusätzlich ihren Speiseplan bereichert, kommen sie schnell in Brutstimmung und ziehen dann ihre Jungen auf.
Sehr viel Frischfutter ist somit auch bei Zebrafinken in Menschenhand quasi ein Auslöser für den Bruttrieb.
Als Zebrafinkenhalter sollte man diesen Zusammenhang kennen, da man so zum Teil auch das Brutverhalten beeinflussen kann. Wer nicht züchten möchte, sollte daher hauptsächlich Körnerfutter reichen und eher sparsam Grünfutter usw. einsetzen.

Als Hauptfutter ist Exotenfutter sehr gut geeignet, dessen Mischung vor allem aus kleinen Hirsesorten und Glanz besteht. Auch dazu gemischte Knaulgrassamen sind bestens geeignet. Negersaat sollte möglichst nicht enthalten sein, da diese energiereiche Saat zu fettreich ist und Leberschäden hervorrufen kann.

Einmal pro Woche kann man pro Paar einen Hirsekolben und evtl. etwas Grünfutter in kleinen Mengen anbieten.

Als Grünfutter eigenen sich gut Chicoree, Eisbergsalat, Eichblattsalat, Kraussalat, Salatgurke oder geriebene Möhren. Auch Wildkräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere , Spitz- und Breitwegerich, Scharfgabe, Hirtentäschel und Wildgräsern mit Ähren sind gesunde Grünkost, die man kostenlos draußen sammeln kann.
Bitte wegen der Abgasbelastung jedoch nicht an stark befahrenen Straßen sammeln.
Kopfsalat sollte wegen der meist hohen Nitritbelastung besser nicht verfüttert werden.

Zebrafinken sind keine Obstfresser! Wegen der Obstsäuren, wird vieles Obst meist nicht ganz so gut vertragen und sollte besser weglassen werden.

Zur Mineralstoffversorgung sollten feiner Muschelgrit, klein zerstoßene und abgekochte Eierschalen oder Vogelmineralien zur Verfügung stehen. Täglich frisches Trinkwasser sollte ebenso selbstverständlich sein.


Einer, zwei oder eine Gruppe halten ?

Zebrafinken sind äußerst gesellige Schwarmvögel, die man in der Natur nie einzeln antrifft, aus diesem Grund sollte man sie auch im menschlicher Obhut niemals allein halten, sie mind. paarweise halten, oder noch besser eine Gruppenhaltung mit mehreren Tieren anstreben, da ihr ausgeprägtes Sozialverhalten erst in einer Gruppe richtig zur Geltung kommt.
Bei Gruppenhaltung sollte immer eine gerade Anzahl an Tieren vorhanden sein, im Idealfall genauso viele Hennen wie Hähne.


Was ist beim Kauf zu beachten ?

Die zur Auswahl stehenden Vögel sollten einen munteren Eindruck machen und nicht apathisch und aufgeplustert in einer Ecke am Boden hocken.
Die Augen, das lückenlose Gefieder, die Kloake und die Füße sollten sauber und trocken sein, an den Füßen sollten alle Zehen vorhanden sein.
Um den Ernährungszustand feststellen zu können, kann man den Vogel in die Hand nehmen und gegen das Bauchgefieder pusten, wobei die Brust darunter nicht V-förmig hervorstehen sollte.

Um sicher das Geschlecht der Vögel bestimmen zu können, sollte man am besten nur Tiere kaufen, die schon die Jugendmauser hinter sich haben, da das Jugendgefieder bei ganz junge Zebrafinken beiderlei Geschlechts, sehr dem der ausgewachsenen Hennen ähnelt, was leicht zu Verwechslungen bezüglich des Geschlechts führen kann.
Wenn zuhause schon Vögel vorhanden sind, empfiehlt es sich, die Neulinge erst mal in eine mind. 4-wöchige Quarantäne unterzubringen, sie zu beobachten und eine Kotprobe testen zu lassen, bevor man sie zu den anderen umsetzt.

Bevor man Tiere in eine schon vorhandene Gruppe einsetzt, hat es sich bewährt, die vorhandene Behausung neu umzugestalten, damit die „Alten“ keinen zu großen Heimvorteil haben und sich ebenfalls erst mal neu orientieren müssen.


Wie unterbinde ich Nachwuchs ?

Da Zebrafinken sehr vermehrungsfreudig sind, stellt sich schnell die Frage, wie man Nachzucht verhindern kann, da es nicht immer einfach ist, geeignete Plätze für die Nachkommen zu finden und auch nicht jeder züchten möchte.

Man kann jedoch den Bruttrieb eindämmen,

indem man

• keine Nisthilfen (Nester) im Käfig anbietet. Die Vögel schlafen sehr gut auf etwas dickeren Ästen oder auch Sitzbrettern und benötigen an sich kein Schlafnest.

• überwiegend nur Körnerfutter verfüttert und auf Grünzeug verzichtet, bzw. es sehr sparsam verfüttert. Siehe auch unter „welches Futter ist geeignet“.

• Kolbenhirse nur einmal pro Woche anbietet.

Viele entschließen sich alternativ auch dafür, nur gleichgeschlechtlicher Tiere zusammen zu halten, was schon auch möglich ist. Man sollte sich in dem Fall jedoch hüten, irgendwann doch mal probehalber nur ein Tier vom anderen Geschlecht in eine solche Gruppe zu setzen, da dann schnell Unruhe aufkommt, wenn ein Geschlecht deutlich in der Überzahl ist. Wenn, sollte man die Gruppe soweit aufstocken, dass jeder Vogel ein gegengeschlechtliches Tier für sich selbst vorfindet.

Sind Zebrafinken winterhart ?

Ein klares Nein. Eine ganzjährige Außenvolierenhaltung ist jedoch möglich, wenn ein beheizbarer Schutzraum vorhanden ist, indem sich die Tiere je nach Witterung zurückziehen und gegebenenfalls aufwärmen können und dieser in den kälteren Monaten auf ca. 15 geheizt wird.
Es werden zwar auch Temperaturen um die 10 Grad vertragen, bei denen sich die kleinen Prachtfinken jedoch nicht mehr wirklich wohl fühlen, was man ihnen jedoch nicht immer gleich ansieht.
Obendrein kann eine zu kühle Haltung Langzeitschäden hervorrufen, die auch auf Kosten der Lebenserwartung gehen kann.

Zucht:

Da Zebrafinken, wie schon erwähn, recht schnell zur Brut schreiten, möchte ich kurz das Wichtigste zur Zucht aufführen.

Zebrafinken werden zwar schon mit ca. 3 Monaten geschlechtsreif, sollten aber frühestens ab dem 9. Monat, besser ab einem Jahr zur Zucht eingesetzt werden.

Sie bauen Kugelnester in feinem Geäst oder in einen geeigneten Nistkasten. Als Brutkasten sind normale Exotennistkästen mit Einschlupfloch und halboffene Nistkästen besondern gut geeignet, welche mind. 12 x 13 x 15 cm (LxBxH) groß sein sollten.
Achtung ! Die handelsüblichen Korbnester sind zur Zucht absolut unbrauchbar, da für die Kükenaufzucht viel zu klein.

Als Nistmaterial bietet man längere Kokosfasern oder getrocknete Gräser an, zur zusätzlichen Auspolsterung werden gern Federn, Tierhaare oder kurze Sisalfäden verwendet.
Scharpie oder Wolle sollten nicht angeboten werden, da sie sich um die Beine oder Füße wickeln und diese abschnüren können.

Es werden meist 4-7 Eier gelegt. Die eigentliche Brutzeit beginnt in der Regel nach Ablage des 3. Eies und dauert ca. 14 Tage.
Nach dem Schlupf werden die Küken von den Eltern eigentlich mit allem versorg, was sie brauchen.
Während der Aufzucht sollten die Näpfe stets gut gefüllt sein, damit keine Hungerphasen für die Küken aufkommen.
Es bietet sich an, zusätzlich Aufzuchtsfutter für Exoten zu reichen, welches man auch schon zur Brutbeginn zur Gewöhnung für die Eltern anbieten kann. Dieses kann man zusätzlich nach Belieben mit geriebenen Möhren, hart gekochten Ei, Quark oder Hüttenkäse aufwerten. Keimfutter oder angekeimte Hirsekolben werden auch gern angenommen und sind sehr vitaminreich. Auch mit frisch gehäuteten oder getrockneten Mehlwürmern kann man es zur Abwechslung versuchen.

Nach ca. 19 -22 Tagen verlassen die Küken das Nest, sie werden aber noch etwa 2 Wochen von den Eltern, vor allem vom Hahn zugefüttert, bevor sie völlig selbstständig sind.

Abgegeben werden sollten Zebrafinken, wie eigentlich alle Prachtfinken, jedoch erst nach der Jugendmauser, wodurch insbesondere das Sozialverhalten gefördert wird. Ein Gitterrost über der Einstreu ist abzulehnen und besser zu entfernen, da Zebrafinken sehr gern direkt auf dem Boden spazieren.

Mit welchen anderen Arten lassen sich Zebrafinken vergesellschaften ?

Wichtig bei einer Vergesellschaftung ist immer, dass die Futteransprüche ähnlich sind und das Verhalten der Tiere zueinander passt. Wichtig bei gemischten Gruppen ist, dass jede Art mind. paarweise vorhanden ist.

Nur robuste Prachtfinkenarten, wie die Reisamadinen, sollten mit Zebrafinken vergesellschaftet werden, da Zebrafinken besonders zur Brutzeit zu den aggressivsten Prachtfinken gehören und z.B. kleine, zarte Astrilde dabei ihr Leben verlieren könnten.
Sittiche eigen sich nicht als Gesellschafter, da Krummschnäbel je nach Laune die zarten Füße der Finken verletzen können, wobei auch ganze Zehen abgebissen werden können. Auch die Nester der Zebrafinken werden von Sittichen in der Regel gern zerpflückt. Einzig die sehr friedlichen Grassittiche (Neophema) wie z.B. Glanzsittiche und Bourkesittiche würden sich als Mitbewohner im gewissen Maße eignen.
Auch chinesische Zwergwachteln wären nur zur Vergesellschaftung als Untermieter am Boden geeignet. In Zuchtvolieren sollte man sie jedoch nicht dazusetzen.
Eine Vergesellschaftung mit Kanarien ist nicht ideal, und nur dann möglich, wenn die Kanarien ebenfalls nur mit Exotenfutter gefüttert werden, was schon auch machbar ist. Kanarienfutter wäre für Zebrafinken auf Dauer zu fettreich, wodurch Leberschäden nach einiger Zeit auftreten können, da Prachtfinken wie Zebrafinken zu den Vögeln gehören, deren Metabolismus (Stoffwechsel) sich auf kohlenhydrahthaltige (mehlhaltige) Saaten eingestellt hat, da sie sich in der Natur auch zu weit über 90% nur von Grassamen ernähren!
Da Kanarien vor allem zur Brutzeit jedoch auch recht revierbezogen sind, sollte eine gemeinsame Voliere auf jeden Fall ausreichend groß sein und somit genug Platz zum ausweichen bieten, was jedoch allgemein immer bei der Vergesellschaftung mehrere Arten der Fall sein sollte.

Fall ihr noch Verbesserungsvorschläge habt, immer nur her damit :zwinker:.

Möhrchen schrieb:
Sprachlich ist das nochnicht ganz ausgereift, da solltest du (oder jemand anderes) direkt vor der Veröffentlichung nochmal drüber lesen und Unsauberheiten korrigieren.
Dürfte ich dazu vielleicht auf dich zurückkommen, dass du den Text am Ende evtl. nochmal kurz durchgehst. Natürlich nur, wenn das zeitlich für dich kein zu großer Aufwand wäre http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_097.gif.
 
Hallo Ivan,

was soll ich deiner Meinung dort als Gewichtsangabe eintragen ?
 
40 Gramm wiegt ein durchschnittlicher WS oder ein Bourkesittich.
Man setze mal einen Schau-ZF daneben, dann werden einem die Proportionen klar.
Wenn man da das doppelte vom Wildtyp einsetzt, kommt man besser hin.
Hatte auch von Spitzschwanzamadinen gelesen. die 32 Gramm wiegen sollen.
Diese Leute die so etwas schreiben, sollten doch besser mit einer Briefwaage arbeiten, als eine Küchenwaage zu benutzen.
Gruß
Ivan
 
Dürfte ich dazu vielleicht auf dich zurückkommen, dass du den Text am Ende evtl. nochmal kurz durchgehst. Natürlich nur, wenn das zeitlich für dich kein zu großer Aufwand wäre http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_097.gif.

Klar, kann ich machen - ich les öfter mal Sachen Korrektur... Wollt's nur nicht jetzt gleich machen, weil mir das mit der Forenformatierung zu aufwändig ist...
 
Hallo Sabrina, dass ist aber lieb von dir :trost:.

Wir können ja erst noch ein wenig warten, ob noch weitere Verbesserungsvorschläge kommen. Danach kann ich dir den Text auch gern als Worddatei per Email rüberschicken, wenn du magst.

@Ivan,

ok danke, ich werd dann bei den Schauzebras besser ca. 25 g eintragen :zwinker:.

Hätte denn noch jemand ein paar schöne Bilder für mich, um das Infoblatt damit etwas auszuschmücken :~ ?

Ich selbst habe derzeit leider keine Zebras mehr, die ich ablichten könnte und meinen letzten Hahn, von dem ich inkl. seiner Henne noch ein paar Bilder hätte, fanden wir damals in einem Zooladen mit einem komplett fehlenden Fuß, sodass ich ihn einfach mitnehmen musste, weil die Verkäuferin schon sagte:
"Den will eh keiner, den hatte ich schon ein paar mal rausgefangen und als die Leute den Fuß gesehen haben, wollten sie doch lieber einen anderen."
Hab ihn dann geschenkt bekommen und gleich noch ein Mädel für ihn mitgenommen.

War zwar ein süßer Fratz, der wunderbar mit der Behinderung klar kam und den wir geliebt haben wie er war, aber für das Infoblatt wäre es sicher sinnvoll, gesund Vögel mit allem Drum und Dran abzubilden ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Manu,

ich hab mir deinen (manches kam mir doch sehr vertraut vor) Text mal ein bisschen vorgenommen.



Zebrafinken (Taeniopygia guttata)

Ihren Namen verdanken sie der schwarz-weißen Bänderung des Schwanzgefieders.
Die Haltung ist einfach und macht auch dem Berufstätigen keine Schwirigkeiten. Die Vögel genügen sich selbst und eignen sich eher als Beobachtungs Tiere. Handzahm werden sie meistens nicht, verlieren aber bei umsichtigem Umgang ihre Scheu und werden zutraulich.

Die Gattung Taeniopygia guttata bildet zwei Unterarten wobei der Timor-Zebrafink (Taeniopygia guttata guttata), als Nominatform (Namensgebende Form) gilt, da er zuerst beschrieben wurde. Diese Art ist kleiner als der Australische Zebrafink und seine dometizierten Vettern. Auch wird er seltener angeboten. Da er nicht als domestizierte Art gilt, beschreibt man ihn gern als Ursprüngliche Form. Dennoch sollte man sagen, dass der Timor-Zebrafink den wir hier allgemein beim Züchter antreffen mit der Wildform nicht mehr zu vergleichen ist. Was sich auch aus dem Umstand der Bastadierung mit dem Australischen Zebrafinken erklärt.

Die Zebrazeichnung findet sich bei der Nominatform nur an den Halsseiten und fehlt an Kinn und Kehle vollständig. Scheitel und Nacken sind im Vergleich zum Australischen Zebrafinken mehr bräunlich, der Bauch ist beige gefärbt. Ansonsten ähnelt die Färbung der des Australische Zebrafinken. Der Timor-Zebrafink lebt in freier Windbahn hauptsächlich auf den kleinen Sunda-Inseln: Timor, Suma, Flores, Alor und Wetar.

Der Australischen Zebrafink (Taeniopygia guttata castanotis), ist der Stammvater unserer dometizierten Zebrafinken. Die ursprüngliche Färbung dieser Unterart ist ein klares grau, die Schwanzfedern sind schwarz-weiß gebändert. Hähne haben zusätzlich an der Kehle eine schwarz-weiße Wellenzeichnung, die in einem schmalen Brustband endet. Der Bauch ist bei beiden Geschlechtern weißlich-crem gefärbt. Der Oberkopf ist schiefergrau und wird zum Rücken und zu den Flügeln hin graubraun. Der Schnabel ist kräftig rot-orange gefärbt. Während die Hennen einen schwarzen Tränenstich unter den Augen zeigen, ist die Zeichnung der Hähne deutlich bunter, so besitzen sie rötlichbraune Wangenflecken und rotbraue Flanken mit weißen Tupfen.

Zebrafinken sind zwischen 11 und 12 cm groß (Timor-Zebrafink bis 10 cm), werden 12 bis 20 g schwer und können bei guter Haltung 11 Jahre alt werden.
Domestizierte Ausstellungstiere können auch bis zu 12, 5 cm groß sein und 23 g wiegen.

Der Zebrafink zählt zu den bekanntesten Vogelarten in Menschenhand, da er sich recht einfach halten und züchten lässt. Es gibt etwa 60 verschiedene Farben und Farbkombinationen z.B. Creme, Dominant silber, Sattelschecke, Schimmel, Schwarzbart, Schwarzwange, Hellrücken, auch mit Haube und welche mit gelbem Schnabel. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Zebrafinken erstreckt sich über ganz Australien mit Ausnahme der Küstengebiete im Norden, Osten und Süden, die zu feucht für den vorallem die Trockengebiete bewohnenden Prachtfink.

Wie sieht sollte die Unterbringung aussehen ?

Da Zebrafinken, trotz ihrer geringen Größe, äußerst bewegungsfreudig sind, darf die Behausung auf keinen Fall zu klein bemessen sein. Als Mindestmaße für ein Paar gelten 100 x 50 x 50 cm, eine größere Voliere kommt dem emsigen Treiben der Zebrafinken jedoch mehr entgegen. Der Gitterabstand sollte möglicht nicht größer als 12 mm sein. Bei größeren Gitterabständen besteht die Gefahr des Entweichens. Auch könnte sich der kleine Prachtfink bei größerm Gitterabstand mit dem Kopf im Gitter verharken.
Der Käfig sollte erhöht, mindestens 80 cm vom Boden stehen, es empfiehlt sich den Käfig zumindest an eine Wand zu stellen, steht der Käfig frei, sind die Vögel ohne Deckung und fühlen sich nicht wohl. Der Standort sollte gut ausgewählt werden, so muss er unbedingt zugfrei, hell und trocken sein. Auch sollte man ganztägig, direkte Sonneneinstrahlung z.B. am Fenster vermeiden.

Bei reiner Wohnungshaltung sollte eine Vogellampe mit UV-Anteil mit eingeplant werden, da
Vögel das UV-Licht zur Verwertung von Vitamin D brauchen, weshalb es ohne entsprechende Beleuchtung zu Mangelerscheinungen kommen kann.
Durch vorhandener UV-Anteil in der Beleuchtung ermöglicht man den Vögeln zusätzlich ihr natürliches Sehvermögen, da Vögel auch Ultraviolett als Farbe im Gefieder ihres Gegenüber und sowie am Futter ( z.B. Beeren) wahrnehmen können, was uns Menschen verborgen bleibt.
Laut neusten Forschungsergebnissen helfen diese für uns unsichtbaren, farblichen Tönungen im Gefieder den Vögeln auch bei der Balz und Partnerauswahl.
Leuchtmittel müssen mit entsprechenden Vorschaltgeräten betrieben werden, da vor allem das Flackern der Beleuchtung so gering wie möglich gehalten werden muss.


Zum Sitzen bietet man am besten Naturäste unterschiedlicher Dicke an, die auch gern etwas federn dürfen, da so die Fußmuskulatur gestärkt wird, was bei Kunststoffstangen oder glatten Rundholzstangen nicht gegeben ist.

Zum Schlafen werden gern Sitzbretter angenommen, die am besten im oberen Drittel des Käfigs bzw. der Voliere angebracht werden sollten. Ebenso gut schlafen Zebrafinken auf einem etwas dickeren Ast.
Auf Schafnester muss bei zweigeschlechtlicher Haltung unbedingt verzichtet werden. Da hier das Paar füher oder später auch seinen Nachwuchs aufziehen wird. Bei der ausschließlichen Haltung von Hähnen kann man den Vögeln Nisthilfen und Nistmaterial anbieten, wobei im Zweifelsfall jeder Hahn ein eigenes Nest bekommt. Auch hier kann es zu Streitigkeiten kommen!

Futter- und Wassernäpfe sollten aus hygienischen Gründen nicht unter den Sitzgelegenheiten stehen. Es muss unbedingt vermieden werden, dass Kot das Futter und/oder das Wasser verschmutzt.

Ein Vogel-Bad gehört zur Grundausstattung.
Als Badewanne eigenen sich handelsübliche Badehäuschen für Wellensittiche oder Kanarienvögel, alternativ kann man auch eine flache Keramikschale (z.B. Blumentopfuntersetzer oder Keramiknapf) am Boden aufstellen und diese mit 1 cm zimmerwarmen Wasser füllen.

Auf Spielzeug wie Glöckchen, Spiegel, Ketten usw. muss verzichtet werden, sie bergen eine Menge Gefahren für den kleinen Prachtfinken.
Zur Abwechslung sollte man teilweise belaubte, ungiftige Äste anbieten, hier eignen sich Obstgehölze und Nusssträucher hervorragend.

Eine Schaukel kann für Abwechslung sorgen. Auch sehr beliebt und preisgünstig unbehandelte Sisalseile die man quer durch den Käfig, die Voliere spannen kann. Sie eignen sich als Sitzmöglichkeit eben so gut wie zum Beknabbern, durch die grobe Struktur laden sie die Vögel zum Zupfen der abstehenden groben Fasern ein.

Als Einstreu nimmt man handelsüblichen Vogelsand, da dieser aber ziemlich staubt ist man in den letzten Jahren mehr und mehr auf der Suche nach Alternativen wie Weichholsgranulat, Hanfsteu oder Buchenholzgranulat umgestiegen. Wichtig ist hier aber immer eine ausreichende Versorgung mit Grit, der den Vögeln zur freien Verfügung stehen muss.

Welches Futter ist geeignet ?

Zebrafinken sind von Natur aus Grassamenfresser. Als Hauptfutter reicht man ein Exotenmischfutter das sich aus verschieden kleinen Hirsesorten, Gassamen (z.B. Knaulgras) und Glanz zusammensetzt. Schwarzsaat (Negersaat) sollte, wenn überhaupt nur in einem Anteil von 5 % in der Mischung vertreten sein.
Das Verfüttern von ölhaltigen, fettreichen Sämereien muss unbedingt vermieden werden, hier kann es zu schweren Leberschäden, Nierenversagen, Gicht oder Darmverfettung kommen.

Einmal pro Woche kann man pro Paar einen Hirsekolben anbieten. Grünfutter sollte auf jeden Fall sparsam verfüttert werden. Ein zuviel (der guten) kann ein Brutauslöser sein.
Da Zebrafinken in ihrer australischen Heimat ausschließlich zur Regenzeit, wenn reichlich frisches Grün ihren Speiseplan bereichert, brüten und Junge aufziehen. Kann ein Übermaß an Grünfutter ein Triebauslöser sein.

Als Zebrafinkenhalter sollte man diesen Zusammenhang kennen, da man so zum Teil auch das Brutverhalten beeinflussen kann. Wer nicht züchten möchte, sollte daher hauptsächlich Körnerfutter reichen und Grünfutter nur sparsam verfüttern.

Als Grünfutter eigenen sich gut Chicoree, Eisbergsalat, Eichblattsalat, Kraussalat, Salatgurke oder geriebene Möhren. Auch Wildkräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere , Spitz- und Breitwegerich, Scharfgabe, Hirtentäschel und Wildgräsern mit Ähren sind gesunde Grünkost, die man kostenlos sammeln kann.
Bitte wegen der Abgasbelastung jedoch nicht an stark befahrenen Straßen sammeln.
Kopfsalat sollte wegen der meist hohen Nitratbelastung nicht verfüttert werden.

Zebrafinken sind keine Obstfresser!
Wegen der Obstsäuren, wird Obst meist nicht gut vertragen.

Zur Mineralstoffversorgung sollten feiner Muschelgrit, klein zerstoßene und abgekochte Eierschalen (im Backofen erhitzen /keimfrei) oder Vogelmineralien zur Verfügung stehen. Täglich frisches Trinkwasser sollte ebenso selbstverständlich sein.

Einer, zwei oder eine Gruppe halten ?

Zebrafinken sind äußerst gesellige Schwarmvögel, die man in der Natur nie einzeln antrifft, aus diesem Grund muss man sie zumindest paarweise halten.
Im Schwarm und mit ausreichend Platz leben Zebrafinken ihr ausgeprägtes Sozialverhalten aus.
Es muss immer eine gerade Anzahl an Vögeln vorhanden sein, bei zweigeschlechtlicher Haltung genauso viele Hennen wie Hähne.

Was ist beim Kauf zu beachten ?

Ein Zebrafink darf nicht zu jung sein, so sind Vögel die, die die Jugendmauser noch nicht abgeschlossen haben keine gute Wahl. Um sicher das Geschlecht der Vögel bestimmen zu können, sollte man am besten nur Vögel kaufen, die schon die Jugendmauser hinter sich haben. Das Jugendgefieder bei ganz junge Zebrafinken beiderlei Geschlechts, ähnelt sehr dem der Hennen, was leicht zu Verwechslungen bezüglich des Geschlechts führen kann.
Hier sollte man auch einen Blick auf den Schnabel werfen, bei sehr jungen Zebrafinken ist der Schnabel schwarz, bei manchen hellen Farbschlägen hornfarben. Die Augen wirken noch sehr groß und rund, auch unterscheidet sich der JV noch in der Größe vom Altvogel. Will man sicher gehen, kauft man seine Vögel bei einem Züchter, der einem das genaue Alter seiner Vögel benennen kann.

Die zur Auswahl stehenden Vögel sollten einen munteren Eindruck machen und nicht apathisch und aufgeplustert in einer Ecke am Boden hocken.
Die Augen, das lückenlose Gefieder, die Kloake und die Füße sollten sauber und trocken sein, an den Füßen sollten alle Zehen vorhanden sein.
Um den Ernährungszustand feststellen zu können, kann man den Vogel in die Hand nehmen und gegen das Bauchgefieder pusten, wobei die Brust darunter nicht V-förmig hervorstehen sollte.

Sind schon Vögel vorhanden, empfiehlt es sich die Neulinge erst einmal für mind. 4 Wochen in Quarantäne unterzubringen.
Im Idealfall werden die Neulinge in einer anderen Räumlichkeit weit ab vo eigentlichen Bestand gepflegt. Hier werden sie beobachtet, es werden 2 x wöchentlich frische Kotproben gesammelt und vom Tierarzt auf Kokzidien, Würmer, Salmonellen, Trichomaden, Amöben, Pilze etc. getestet. Sind alle Ergebnisse negativ so steht einer Vergesellschaftung nichts mehr im Weg.

Bevor man Tiere in eine schon vorhandene Gruppe setzt, hat es sich bewährt, die vorhandene Behausung neu umzugestalten, damit die „Alten“ keinen zu großen Heimvorteil haben und sich ebenfalls erst mal neu orientieren müssen.

Wie unterbinde ich Nachwuchs ?

Da Zebrafinken sehr vermehrungsfreudig sind, stellt sich schnell die Frage, wie man Nachzucht verhindern kann, da es nicht immer einfach ist, geeignete Plätze für die Nachkommen zu finden und auch nicht jeder züchten möchte.

Man kann jedoch den Bruttrieb eindämmen,

indem man

• keine Nisthilfen (Nester) anbietet. Die Vögel schlafen ebenso gut auf etwas dickeren Ästen oder auch Sitzbrettern und benötigen kein Schlafnest

• überwiegend kohlenhydrat reiches Futter wie Glanz, Grassamen und Hirse verfüttert und auf Grünzeug verzichtet, bzw. es sehr sparsam verfüttert. Siehe auch unter „welches Futter ist geeignet“.

Kolbenhirse nur einmal pro Woche anbietet.

Viele Halter entschließen sich zur Nachwuchsvermeidung gleichgeschlechtliche Zebrafinken zusammen zu halten. In diesem Fall sollte man sich jedoch hüten, irgendwann doch mal probehalber das andere Geschlecht in eine solche Gruppe zu setzen. Hier herrscht dann schnell Zank und Streit um die Gunst des Gegengeschlechts.
Entschließt man sich im Lauf der Zeit zur zweigeschlechtlichen Haltung, so ist darauf zu achten, das es genau so viele Hähne wie Hennen sein müssen.

Sind Zebrafinken winterhart ?

Ein klares Nein.
Eine ganzjährige Außenvolierenhaltung ist nur dann möglich, wenn ein beheizbarer Schutzraum vorhanden ist! Dieser muss mindestens 15 C° warm sein.
Es werden zwar auch Temperaturen um die 10 Grad vertragen, bei denen sich die kleinen Prachtfinken jedoch nicht mehr wirklich wohl fühlen, was man ihnen jedoch nicht immer gleich ansieht.
Obendrein kann eine zu kühle Haltung Langzeitschäden hervorrufen, die auf Kosten der Lebenserwartung gehen können.

Zucht:

Da Zebrafinken, wie schon erwähn, recht schnell zur Brut schreiten, möchte ich kurz das Wichtigste zur Zucht aufführen.

Zebrafinken werden zwar schon mit ca. 3 Monaten geschlechtsreif, sollten aber frühestens ab dem 6. Monat, besser ab 12 Monaten zur Zucht eingesetzt werden.

Zebrafinken sind in der Lage an geeigneter Stelle im Geäst freistehende Kugelnester zu errichten. Da sich diese Naturnester aber nur schwer kontrollieren lassen ist hier ein halboffener oder geschlossener Exotennistkasten vorzuziehen. Als Nistkasten eignen sich 12 x 13 x 15 cm (LxBxH) große Kästen aus Holz oder Kunsttoff. Achtung, völlig ungeeignet: Die handelsüblichen Korbnester (Peddigrohr, Bast oder Heu) sind zur Zucht absolut ungeeignet sie bieten weder ausreichend Platz noch lassen sie sich vernünftig reinigen bzw. desinfizieren, zudem sind sie für die Kükenaufzucht (3-5 Küken) viel zu klein.

Als Nistmaterial bietet man ca. 10 cm lange, glatte Kokosfasern oder getrocknete Gräser an, zur zusätzlichen Auspolsterung werden gern Federn, Tierhaare oder kurze Sisalfäden verwendet.
Scharpie oder Wolle sollten nicht angeboten werden, da sich die feinen Fäden um die Beine oder Füße wickeln und diese abschnüren könnten.

Es werden 3-7 Eier gelegt, durchschnittlich 5.
Die eigentliche Brutzeit beginnt in der Regel nach Ablage des 3. Eies und dauert ca. 14 Tage.
Nach dem Schlupf werden die Küken von den Eltern mit allem versorg was sie brauchen. Während der Aufzucht müssen die Näpfe stets gut gefüllt sein, damit keine Hungerphasen aufkommen. Zusätzlich zum normalen Futterangebot reicht man zur Aufzucht Quell- oder Keimfutter (Vitaminreich), Eifutter, getrocknete Insekten (Ballststoffreich) etc. Es ist wichtig die Akzeptanz solcher "künstlichen" Futtersorten vor Brutbeginn zu testen und zur Gewöhnung für die Altvögel anzubieten.

Eifutter das man z.B. mit Möhren anfeuchten kann, muss täglich ganz frisch zubereitet werden.
Auch hart gekochte Eier, Quark oder Hüttenkäse können angeboten werden, entsprechen aber nicht den natürlichen Aufzuchtsstrategien. Sorgum und angekeimte Hirsekolben werden auch gern angenommen sie sind vitaminreicher als die trockenen Saaten.
Auch mit frisch gehäuteten oder getrockneten Mehlwürmern kann man es zur Abwechslung versuchen.

Nach ca. 19 -22 Tagen verlassen die Küken das Nest, sie werden aber noch etwa 2 Wochen von den Eltern, vor allem vom Hahn zugefüttert, bevor sie völlig selbstständig sind.

Abgegeben werden sollten Zebrafinken, wie eigentlich alle Prachtfinken, jedoch erst nach der Jugendmauser, wodurch insbesondere das Sozialverhalten gefördert wird.

Mit welchen anderen Arten lassen sich Zebrafinken vergesellschaften ?

Wichtig bei einer Vergesellschaftung ist immer, dass die Futteransprüche ähnlich bzw. gleich sind und das Verhalten der Vögel zueinander passt. Wichtig bei gemischten Gruppen ist, dass jede Art mind. paarweise vorhanden ist.
Am besten geeignet sind andere australische oder asiatische Prachtfinkenarten wie z.B. die meist friedlichen japanische Mövchen, Spitzschwanzamadinen, Maskenamadine, Diamantfink, Zeresfink, Ringelamadine, Gürtelgrasfink. Wegen der etwas gröberen Futtersorten sind Reisfinken nur bedingt als Vergesellschaftung geeignet. Zudem sind sie während der Brut aggressiv gegenüber Mitbewohnern. Vorsicht ist auch bei einigen Arten geboten, da sie mit dem Zebrafinken durchaus Bastardisieren können.

Als denkbar ungeeignet für die Vergesellschaftung mit Zebrafinken sind Binsenastrild und Gouldamadine. Beide Prachtfinkenarten haben einem Zebrafinken nichts entgegen zu setzen.

Papageien und Sittiche (Wellensittich, Nymphensittich etc.) eignen sich nicht als Gesellschafter, da Krummschnäbel je nach Laune die zarten Finken vor allen an den Füßen verletzen können, wobei auch ganze Zehen abgebissen werden können. Auch die Nester der Zebrafinken werden von Sittichen in der Regel gern zerpflückt. Einzig die sehr friedlichen Grassittiche (Neophema) wie z.B. Glanzsittiche und Bourkesittiche würden sich als Mitbewohner im gewissen Maße eignen.

Eine Vergesellschaftung mit Kanarien sollte auf keinen Fall angestrebt werden.
Kanarienfutter ist für Zebrafinken zu fettreich und führt nachweislich zu Leberschäden. Zudem sind Kanarienvögel revierbildend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu Susanne,

vielen Dank für deine Ergänzungsvorschläge :blume:.

Ich habe sie in meinem Text größtenteils inhaltlich übernommen, nur hier und da die Sätze anders angeordnet, wie z.B. bei den Unterarten, da ich diese gern punktartig behalten möchte, weil ich je auch gern noch ein Bild zu jeder Unterart einfügen möchte und es so vielleicht geordneter ausschaut.

Sirius schrieb:
Wegen der etwas gröberen Futtersorten sind Reisfinken nur bedingt als Vergesellschaftung geeignet. Zudem sind sie während der Brut aggressiv gegenüber Mitbewohnern.
Bei den Reisfinken habe ich einen kleine Kompromiss gefunden und hoffe, dass er auch in eurem Sinn ist:

"Reisfinken eigenen sich zur Vergesellschaftung nur wenn keine Zuchtabsichten bestehen, da sie während der Brut aggressiv gegenüber Mitbewohnern reagieren können. Da Reisfinken auch etwas gröberes Körnerfutter fressen, Zebrafinken jedoch kleinere Saaten bevorzugen, sollten beide Futterarten vorhanden sein, damit jeder auf seine Kosten kommt und sich das passende raussuchen kann. "

Ich hab es so umschrieben, da es aus meinen Erfahrungen eigentlich kein Hinderungsgrund ist, beide Arten zusammen zu halten, nur weil das Futter der einen Art etwas gröber ist ;).

Bei meinen früheren Reisfinken und Zebrafinken, die ich gemeinsam in einer großen Voliere hielt, gab es diesbezüglich gar keine Probleme, da die Zebrafinken die größeren Saaten einfach liegen ließen und sich die kleinen rausfischten und umgekehrt. Bei meinen Wellis und Nymphen ist es genauso, die Wellis lassen die Sonnenblumenkerne einfach liegen, da sie halt zu groß für sie sind ( ich mische dort 2 Teile Wellifutter und 1 Teil Nymphenfutter).

Ich selbst kann auch die Erfahrungen von Ivan bestätigen, dass es schon möglich ist, beide Arten zusammen zu halten, wenn auch vielleicht nicht unbedingt bei Zuchtabsichten, wobei meine Reisfinken und Zebras nie wirklichen Zoff hatten, obwohl sie auch regelmäßig Nachwuchs hatten. Das mag aber auch am vorhandenen Platzangebot liegen und vielleicht auch charakterabhängig sein, daher habe ich die Zucht vorsichtshalber doch mal ausgeklammert und entsprechend formuliert. Hoffe das ist so ok, sonst bitte schreien :zwinker:.

Hätte irgendwer Bilder vom Timor-Zebrafink oder wüßte jemanden, den ich darum fragen könnte ?
 
Hier vielleicht nochmal der nochmals überarbeitete Text im Ganzen :zwinker::

Zebrafinken (Taeniopygia guttata)

Ihren Namen verdanken Zebrafinken der schwarz-weißen Bänderung des Schwanzgefieders.
Diese hübsch gefärbten, quirligen Finken gehören mit zu den beliebtesten Vogelarten in Menschenhand. Sie lassen sich recht einfach halten und züchten und eignen sich auch hervorragend für Berufstätige, da sie sich untereinander selbst genügen und eher Vögel zum Beobachten sind. Handzahm werden sie meist nicht, sie verlieren aber bei umsichtigem Umgang schnell ihre scheu und werden zutraulich.

Die Gattung Taeniopygia guttata bildet zwei Unterarten:

Den Timor-Zebrafink (Taeniopygia guttata guttata) , welcher als Nominatform gilt, da er zuerst entdeckt wurde. Diese Unterart wird seltener gehalten und ist kleiner als der Australische Zebrafink, den viele allgemein als Zebrafinken kennen. Da er nicht als domestizierte Art gilt, beschreibt man ihn gern als Ursprüngliche Form. Dennoch sollte man sagen, dass der Timor-Zebrafink den wir hier allgemein beim Züchter antreffen mit der Wildform nicht mehr zu vergleichen ist, was sich auch aus dem Umstand der Mischzuchten mit dem Australischen Zebrafinken erklärt. Die Wellenzeichnung befindet sich beim Timor-Zebrafink nur an den Halsseiten und fehlt an der Kehle vollständig. Scheitel und Nacken haben im Vergleich zum Australischen Zebrafink einen bräunlicheren Ton, der Bauch ist beige gefärbt. Der Schwanz ist schwarz- weiß gebändert und auch ansonsten ähnelt die restliche Färbung der des australische Zebrafinken. Der Timor-Zebrafink lebt in freier Windbahn auf den kleinen Sundainseln Timor, Suma, Flores, Alor und Wetar.

Der Australischen Zebrafink (Taeniopygia guttata castanotis) , er ist auch der Stammvater unserer domestizierten Zebrafinken, die wir allgemein unter dem Namen Zebrafink kennen. Die ursprüngliche Färbung dieser Unterart ist ein klares grau, die Schwanzfedern sind schwarz-weiß gebändert. Hähne haben zusätzlich an der Kehle eine schwarz-weiße Wellenzeichnung, die in einem schwarzen, schmalen Brustband endet. Der Bauch ist bei beiden Geschlechtern weißlich-creme gefärbt. Der Oberkopf ist schiefergrau und wird zum Rücken und zu den Flügeln hin graubraun. Der Schnabel ist kräftig rot-orange gefärbt. Während die Hennen einen schwarzen Tränenstich unter den Augen zeigen, haben die Hähne zusätzlich orangefarbene Wangenflecken und rotbraune Flanken mit weißen Tupfen, wodurch sie bunter wirken. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des australischen Zebrafinken erstreckt sich über ganz Australien mit Ausnahme der Küstengebiete im Norden, Osten und Süden, die für ihn zu feucht sind, da er eher die Trockengebiete bewohnt.


Zebrafinken sind zwischen 11 und 12 cm groß (Timor-Zebrafink bis 10 cm), werden 12 bis 20 g schwer und können bei guter Haltung 11 Jahre alt werden.
Domestizierte Ausstellungstiere können auch bis zu 12, 5 cm groß sein und 25 g wiegen.

Es gibt mittlerweile etwa 60 verschiedene Farbschläge und Farbkombinationen, wie z.B. Weiß, Schecken, Hellrücken in grau und braun, Pastell, Isabell, Schwarzwange, Weiß-und Schwarzbrust, Creme, Dominant silber, Sattelschecke, Schimmel, Schwarzbart, auch mit Haube und welche mit gelbem Schnabel.

Wie sieht sollte die Unterbringung aussehen ?

Da Zebrafinken, trotz ihrer geringen Größe, äußerst bewegungsfreudig sind, darf die Behausung auf keinen Fall zu klein bemessen sein. Als Mindestmaße für ein Paar gelten 100 x 50 x 50 cm, eine größere Voliere kommt dem emsigen Treiben der Zebrafinken jedoch mehr entgegen. Der Gitterabstand sollte möglicht nicht größer als 12 mm sein. Bei größeren Gitterabständen besteht die Gefahr des Entweichens. Auch könnte sich der kleine Prachtfink bei größerem Gitterabstand mit dem Kopf im Gitter verharken.
Der Käfig sollte erhöht, mindestens 80 cm vom Boden stehen, es empfiehlt sich auch den Käfig zumindest an eine Wand zu stellen. Steht der Käfig hingegen frei im Raum, sind die Vögel ohne Deckung und fühlen sich nicht wohl. Der Standort sollte gut ausgewählt werden und muss unbedingt zugfrei, hell und trocken sein. Auch sollte man ganztägig, direkte Sonneneinstrahlung z.B. am Fenster vermeiden.

Zum Sitzen bietet man am besten Naturäste unterschiedlicher Dicke an, die auch gern etwas federn dürfen, da so die Fußmuskulatur gestärkt wird, was bei Kunststoffstangen oder glatten Rundholzstangen nicht gegeben ist.

Zum Schlafen werden gern Sitzbretter angenommen, die am besten im oberen Drittel des Käfigs bzw. der Voliere angebracht werden sollten. Ebenso gut schlafen Zebrafinken auf einem etwas dickeren Ast.
Auf Schafnester muss bei zweigeschlechtlicher Haltung ohne Zuchtabsichten unbedingt verzichtet werden, weil sonst das Paar darin früher oder später auch seinen Nachwuchs aufziehen würde. Bei der ausschließlichen Haltung von Hähnen kann man den Vögeln Nisthilfen und Nistmaterial anbieten, wobei im Zweifelsfall jeder Hahn ein eigenes Nest bekommt

Futter- und Wassernäpfe sollten aus hygienischen Gründen nicht unter den Sitzgelegenheiten stehen. Es muss unbedingt vermieden werden, dass Kot das Futter und/oder das Wasser verschmutzt.

Ein Vogel-Bad gehört zur Grundausstattung und sollte nicht fehlen.
Als Badewanne eigenen sich handelsübliche Badehäuschen für Wellensittiche oder Kanarienvögel, alternativ kann man auch eine flache Keramikschale (z.B. Blumentopfuntersetzer oder Keramiknapf) am Boden aufstellen und diese mit 1 cm zimmerwarmen Wasser füllen.

Auf Spielzeug wie Glöckchen, Spiegel, Ketten usw. muss verzichtet werden, da solches Inventar meist eh ignoriert wird und zusätzlich Gefahrenquellen für den kleinen Prachtfinken darstellen können.
Zur Abwechslung sollte man teilweise belaubte, ungiftige Äste anbieten, wofür sich ungespritzte Obstgehölze und Nusssträucher hervorragend eignen.

Eine Schaukel kann für Abwechslung sorgen. Auch sehr beliebt und preisgünstig sind unbehandelte Sisalseile, die man quer durch den Käfig als Sitzmöglichkeit spannen kann. Sie laden die Vögel zusätzlich durch die grobe Struktur auch zum Zupfen der abstehenden, groben Fasern ein und bieten somit auch Beschäftigung.

Als Einstreu nimmt man handelsüblichen Vogelsand, da dieser aber ziemlich staubt ist man in den letzten Jahren mehr und mehr auf der Suche nach Alternativen wie Weichholzgranulat, Hanfstreu oder Buchenholzgranulat umgestiegen. Wenn kein Vogelsand verwendet wird, muss alternativ immer ein Napf mit Grit den Vögeln zur freien Verfügung bereitstellen, da dieser für die Verdauung benötigt wird.

Bei reiner Wohnungshaltung sollte eine Vogellampe mit UV-Anteil mit eingeplant werden, da
Vögel das UV-Licht zur Verwertung von Vitamin D brauchen, weshalb es ohne entsprechende Beleuchtung zu Mangelerscheinungen kommen kann. Fensterglas filtert den UV-Anteil des natürlichen Sonnenlichts größtenteils aus, weshalb man dies mit entsprechender Beleuchtung ausgleichen sollte.
Durch vorhandener UV-Anteil in der Beleuchtung ermöglicht man den Vögeln auch ihr natürliches Sehvermögen, da Vögel Ultraviolett als Farbe im Gefieder ihres Gegenüber und sowie am Futter ( z.B. Beeren) wahrnehmen können, was uns Menschen verborgen bleibt.
Laut neusten Forschungsergebnissen helfen diese für uns unsichtbaren, farblichen Tönungen im Gefieder den Vögeln den Tieren auch bei der Balz und Partnerauswahl.
Leuchtmittel müssen mit entsprechenden Vorschaltgeräten betrieben werden, da vor allem das Flackern der Beleuchtung so gering wie möglich gehalten werden muss, welches Vögel viel intensiver wahrnehmen wie wir Menschen.


Welches Futter ist geeignet ?

Zebrafinken ernähren sich in freier Wildbahn hauptsächlich von Grassamen. Als Hauptfutter reicht man daher ein Exotenmischfutter, das sich aus verschieden kleinen Hirsesorten, Gassamen (z.B. Knaulgras) und Glanz zusammensetzt. Schwarzsaat (Negersaat) sollte, wenn überhaupt nur in einem Anteil von 5 % in der Mischung vertreten sein.
Das Verfüttern von ölhaltigen, fettreichen Sämereien muss unbedingt vermieden werden, hier kann es zu schweren Leberschäden, Nierenversagen, Gicht oder Darmverfettung kommen.

Einmal pro Woche kann man pro Paar einen Hirsekolben anbieten.
Da Zebrafinken in ihrer australischen Heimat ausschließlich zur Regenzeit, wenn reichlich frisches Grün ihren Speiseplan bereichert, brüten und Junge aufziehen, kann ein Übermaß an Grünfutter den Bruttrieb auslösen.
Als Zebrafinkenhalter sollte man diesen Zusammenhang kennen, da man so zum Teil auch das Brutverhalten beeinflussen kann. Wer nicht züchten möchte, sollte daher hauptsächlich Körnerfutter reichen und Grünfutter nur sehr sparsam verfüttern.

Als Grünfutter eigenen sich gut Chicoree, Eisbergsalat, Eichblattsalat, Kraussalat, Salatgurke oder geriebene Möhren. Auch Wildkräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere , Spitz- und Breitwegerich, Scharfgabe, Hirtentäschel und Wildgräsern mit Ähren sind gesunde Grünkost, die man kostenlos sammeln kann.
Bitte wegen der Abgasbelastung jedoch nicht an stark befahrenen Straßen sammeln.
Kopfsalat sollte wegen der meist hohen Nitratbelastung nicht verfüttert werden.

Zebrafinken sind keine Obstfresser!
Wegen der Obstsäuren, wird Obst meist nicht gut vertragen.

Zur Mineralstoffversorgung sollten feiner Muschelgrit, klein zerstoßene und abgekochte Eierschalen (im Backofen erhitzen /keimfrei) oder Vogelmineralien zur Verfügung stehen. Täglich frisches Trinkwasser sollte ebenso selbstverständlich sein.


Einer, zwei oder eine Gruppe halten ?

Zebrafinken sind äußerst gesellige Schwarmvögel, die man in der Natur nie einzeln antrifft. Aus diesem Grund sollte man sie auch im menschlicher Obhut niemals allein halten, sie mind. paarweise halten, oder noch besser eine Gruppenhaltung mit mehreren Tieren anstreben, da ihr ausgeprägtes Sozialverhalten erst in einer Gruppe richtig zur Geltung kommt.
Bei Gruppenhaltung sollte immer eine gerade Anzahl an Tieren vorhanden sein, im Idealfall genauso viele Hennen wie Hähne.


Was ist beim Kauf zu beachten ?

Ein Zebrafink darf beim Kauf nicht zu jung sein, so sind Vögel, welche die Jugendmauser noch nicht abgeschlossen haben keine gute Wahl. Nach der Jungendmauser lässt sich auch das Geschlecht wirklich sicher bestimmen, was eine Paar- oder ausgewogene Gruppenzusammenstellung sicherstellt.
Das Jugendgefieder ganz junger Zebrafinken beiderlei Geschlechts, ähnelt sehr dem der Hennen, was leicht zu Verwechslungen bezüglich des Geschlechts führen kann.
Man sollte auch einen Blick auf den Schnabel werfen, bei sehr jungen Zebrafinken ist der Schnabel schwarz, bei manchen hellen Farbschlägen hornfarben, während Tiere nach der Jugendmauser kräftig rot-orangefarbene oder je nach Farbschlag auch gelbliche Schnäbel zeigen. Die Augen wirken bei Jungvögeln noch sehr groß und rund, auch unterscheidet sich der Jungvogel noch etwas in der Größe vom Altvogel. Will man sicher gehen, kauft man seine Vögel bei einem Züchter, der einem das genaue Alter seiner Vögel benennen kann.

Die zur Auswahl stehenden Vögel sollten einen munteren Eindruck machen und nicht apathisch und aufgeplustert in einer Ecke am Boden hocken.
Die Augen, das lückenlose Gefieder, die Kloake und die Füße sollten sauber und trocken sein, an den Füßen sollten alle Zehen vorhanden sein.
Um den Ernährungszustand feststellen zu können, kann man den Vogel in die Hand nehmen und gegen das Bauchgefieder pusten, wobei die Brust darunter nicht V-förmig hervorstehen sollte.

Sind schon Vögel daheim vorhanden, empfiehlt es sich die Neulinge erst einmal für mind. 4 Wochen in Quarantäne unterzubringen.
Im Idealfall werden die Neulinge in einer anderen Räumlichkeit weit ab von dem eigentlichen Bestand gepflegt. Hier werden sie beobachtet, es werden 2 x wöchentlich frische Kotproben gesammelt und vom Tierarzt auf Kokzidien , Würmer, Salmonellen, Trichomaden, Amöben, Pilze etc. getestet. Sind alle Ergebnisse negativ so steht einer Vergesellschaftung nichts mehr im Weg.

Bevor man Tiere in eine schon vorhandene Gruppe setzt, hat es sich bewährt, die vorhandene Behausung neu umzugestalten, damit die „Alten“ keinen zu großen Heimvorteil haben und sich ebenfalls erst mal neu orientieren müssen.

Wie unterbinde ich Nachwuchs ?

Da Zebrafinken sehr vermehrungsfreudig sind, stellt sich schnell die Frage, wie man Nachzucht verhindern kann, da es nicht immer einfach ist, geeignete Plätze für die Nachkommen zu finden und auch nicht jeder züchten möchte.

Man kann jedoch den Bruttrieb eindämmen,

indem man

• keine Nisthilfen (Nester) anbietet. Die Vögel schlafen ebenso gut auf etwas dickeren Ästen oder auch Sitzbrettern und benötigen kein Schlafnest

• überwiegend kohlenhydratreiches Futter wie Glanz, Grassamen und Hirse verfüttert und auf Grünzeug verzichtet, bzw. es sehr sparsam verfüttert. Siehe auch unter „welches Futter ist geeignet“.

Kolbenhirse nur einmal pro Woche anbietet.

Viele Halter entschließen sich zur Nachwuchsvermeidung auch dafür, nur gleichgeschlechtliche Zebrafinken zusammen zu halten. In diesem Fall sollte man sich jedoch hüten, irgendwann doch mal probehalber ein Tier des anderen Geschlechts in eine solche Gruppe zu setzen. Hier herrscht dann schnell Zank und Streit um die Gunst des Gegengeschlechts.
Entschließt man sich im Lauf der Zeit doch zur zweigeschlechtlichen Haltung, so ist darauf zu achten, dass die Gruppe so aufgestockt wird, dass genau so viele Hähne wie Hennen vorhanden sind.


Sind Zebrafinken winterhart ?

Ein klares Nein.
Eine ganzjährige Außenvolierenhaltung ist nur dann möglich, wenn ein beheizbarer Schutzraum vorhanden ist! Dieser muss mindestens 15 C° warm sein.
Es werden zwar auch Temperaturen um die 10 Grad vertragen, bei denen sich die kleinen Prachtfinken jedoch nicht mehr wirklich wohl fühlen, was man ihnen jedoch nicht immer gleich ansieht.
Obendrein kann eine zu kühle Haltung Langzeitschäden hervorrufen, die auf Kosten der Lebenserwartung gehen können.


Zucht:

Da Zebrafinken, wie schon erwähn, recht schnell zur Brut schreiten, möchte ich kurz das Wichtigste zur Zucht aufführen.

Zebrafinken werden zwar schon mit ca. 3 Monaten geschlechtsreif, sollten aber frühestens ab dem 9. Monat, besser ab 12 Monaten zur Zucht eingesetzt werden.

Zebrafinken sind in der Lage an geeigneter Stelle im Geäst freistehende Kugelnester zu errichten. Da sich diese Naturnester aber nur schwer kontrollieren lassen, ist hier ein halboffener oder geschlossener Exotennistkasten vorzuziehen. Als Nistkasten eignen sich 12 x 13 x 15 cm (LxBxH) große Kästen aus Holz.
Achtung, völlig ungeeignet sind handelsübliche Korbnester aus Peddigrohr, Bast oder Heu. Sie bieten den Küken viel zu wenig Platz während der Aufzucht und sind somit zur Zucht absolut ungeeignet. Darüber hinaus lassen sie sich auch nicht vernünftig reinigen bzw. desinfizieren.

Als Nistmaterial bietet man ca. 10 cm lange, glatte Kokosfasern oder getrocknete Gräser an, zur zusätzlichen Auspolsterung werden gern Federn, Tierhaare oder kurze Sisalfäden verwendet.
Scharpie oder Wolle sollten nicht angeboten werden, da sich die feinen Fäden um die Beine oder Füße wickeln und diese abschnüren könnten.

Es werden 3-7 Eier gelegt, durchschnittlich 5.
Die eigentliche Brutzeit beginnt in der Regel nach Ablage des 3. Eies und dauert ca. 14 Tage.
Nach dem Schlupf werden die Küken von den Eltern mit allem versorg was sie brauchen. Während der Aufzucht müssen die Näpfe stets gut gefüllt sein, damit keine Hungerphasen aufkommen. Zusätzlich zum normalen Futterangebot reicht man zur Aufzucht Quell- oder Keimfutter (vitaminreich), Eifutter, getrocknete Insekten (ballaststoffreich) etc. Es ist wichtig die Akzeptanz solcher evtl. neuen Futtersorten vor Brutbeginn zu testen und zur Gewöhnung für die Altvögel anzubieten.

Eifutter, das man z.B. mit Möhren anfeuchten kann, muss täglich ganz frisch zubereitet werden.
Auch hart gekochte Eier, Quark oder Hüttenkäse können angeboten werden, entsprechen aber nicht den natürlichen Aufzuchtsstrategien. Sorgum und angekeimte Hirsekolben werden auch gern angenommen sie sind vitaminreicher als die trockenen Saaten.
Auch mit frisch gehäuteten oder getrockneten Mehlwürmern kann man es zur Abwechslung versuchen.

Nach ca. 19 - 22 Tagen verlassen die Küken das Nest, sie werden aber noch etwa 2 Wochen von den Eltern, vor allem vom Hahn zugefüttert, bevor sie völlig selbstständig sind.

Abgegeben werden sollten Zebrafinken, wie eigentlich alle Prachtfinken, jedoch erst nach der Jugendmauser, wodurch insbesondere das Sozialverhalten gefördert wird.


Mit welchen anderen Arten lassen sich Zebrafinken vergesellschaften ?

Wichtig bei einer Vergesellschaftung ist immer, dass die Futteransprüche ähnlich bzw. gleich sind, dass Verhalten der Vögel zueinander passt und die gemeinsame Behausung ausreichend groß ist und genug Platz zum Ausweichen bietet.
Bei gemischten Gruppen ist unbedingt darauf zu achten, dass jede Art mind. paarweise vorhanden ist.
Am besten geeignet sind andere australische oder asiatische Prachtfinkenarten wie z.B. die meist friedlichen japanische Mövchen, Spitzschwanzamadinen, Maskenamadine, Diamantfink, Zeresfink, Ringelamadine, Gürtelgrasfink. Reisfinken eigenen sich zur Vergesellschaftung nur wenn keine Zuchtabsichten bestehen, da sie während der Brut aggressiv gegenüber Mitbewohnern reagieren können. Da Reisfinken auch etwas gröberes Körnerfutter fressen, Zebrafinken jedoch kleinere Saaten bevorzugen, sollten beide Futterarten vorhanden sein, damit jeder auf seine Kosten kommt und sich das passende raussuchen kann.
Vorsicht ist auch bei einigen Arten geboten, da sie mit dem Zebrafinken durchaus Mischlinge produzieren können (z.B. Mövchen).

Als denkbar ungeeignet für die Vergesellschaftung mit Zebrafinken sind die zarten Astrildenarten und Gouldamadinen. Beide Prachtfinkenarten haben einem Zebrafinken nichts entgegen zu setzen.

Papageien und Sittiche (Wellensittich, Nymphensittich etc.) eignen sich nicht als Gesellschafter, da Krummschnäbel je nach Laune die zarten Finken vor allen an den Füßen verletzen können, wobei auch ganze Zehen abgebissen werden können. Auch die Nester der Zebrafinken werden von Sittichen in der Regel gern zerpflückt. Einzig die sehr friedlichen Grassittiche (Neophema) wie z.B. Glanzsittiche und Bourkesittiche würden sich als Mitbewohner im gewissen Maße eignen.

Eine Vergesellschaftung mit Kanarien sollte auf keinen Fall angestrebt werden.
Kanarienfutter ist für Zebrafinken zu fettreich und führt nachweislich zu Leberschäden. Zudem sind Kanarienvögel revierbildend.
 
Tierfreak schrieb:
Hätte irgendwer Bilder vom Timor-Zebrafink oder wüßte jemanden, den ich darum fragen könnte ?
Ich kann Dir gern Fotos von Timor Zebrafinken schicken! Muss sie halt nur noch schießen (die Fotos nicht die Timor).
 
Eine Vergesellschaftung mit Kanarien sollte auf keinen Fall angestrebt werden.
Kanarienfutter ist für Zebrafinken zu fettreich und führt nachweislich zu Leberschäden. Zudem sind Kanarienvögel revierbildend.

Man sollte das mit der Revierbildung bei Kanarien wohl weglassen, da ZF eben sogar noch mehr als Kanarien dazu neigen, ihr Revier zu verteidigen. So wird der Eindruck erweckt, als ginge hier die eigentliche Gefahr von den Kanarien aus.
Gruß
Ivan
 
Ok danke Ivan,
dann lass ich den letzten Satz weg, bevor er vielleicht wirklich missverstanden wird :zwinker:.
 
Thema: Bitte um eure Mithilfe für Zebrafinken-Infoblatt
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