Bitte um Tipps bei Welli mit gelben Kot

Diskutiere Bitte um Tipps bei Welli mit gelben Kot im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo an alle - es ist doch sehr interessant, dass die meisten das ertse Mal in einem Forum aktiv werden, wenn es Probleme gibt .... allerdings...
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albmaid

Guest
Hallo an alle - es ist doch sehr interessant, dass die meisten das ertse Mal in einem Forum aktiv werden, wenn es Probleme gibt .... allerdings erhoffe ich ich mir einige Tipps und "Erfahrungsberichte" von euch.

In meinem kleinen Schwarm leben 4 Wellis - der Jüngste macht mir seit einigen Wochen Sorgen - alles deutet auf ein Leberproblem hin.

Sein Kot ist von wechselnder Konsistenz und der Urinanteil extrem gelb, gelbgrünlich.

Da im Februar gleich zwei neue Vögel - aus unterschiedlichen Zuchten - gekommen sind, habe ich zunächst auf Bakterien etc. getippt und den Kot aller Vögel untersuchen lassen - es wurde nichts entsprechendes gefunden.

Nach der Empfehlung meiner Heilpraktikerin habe ich dann abwechselnd Berberis vulgaris und Flor de Piedra in Niedrigpotenz gegeben. Zusätzlich Mariendistel samenextrakt über das Futter gemischt. Mariendistel samen bekommen sie eh. Desweiteren mit Gelblichtheraphie gearbeitet.

Da Q erst im Februar geschlüpft ist, macht er ja gerade seine "Pubertät" durch und da hat sich in den vergangenen Wochen nun ergeben, dass der als Hansi-Bubi getarnte Vogel ein ausgewachsener Standart wurde. In den letzten 3 Wochen ist er extrem schnell gewachsen (so ca. 4-5 cm) und hat enorm an Gewicht zugelegt - schätzungsweise so min. 10 g. Auch sein Gefieder ist nun das eines Standarts - eher "buffig".

Da die erste Leberkur bei ihm nicht angeschlagen hat, habe ich heute die Anweisung bekommen, auf Calcium Carbonicum umzusteigen (als Konstitutionsbehandlung). Übrigens ist der Kot meiner anderen 3 nach dieser Kur blütenweiss - sozusagen "reiner als rein" :zwinker:

Meine Fragen sind nun:
Kann das schnelle Wachsen Auslöser der Erkrankung sein?
Hat noch jemand Tipps?

Schon mal vielen Dank im Vorraus.
 
Hallo,

Nichts gegen Heilpraktiker aber wäre es denkbar mal einen vogelkundigen Tierarzt zu fragen?
Was wenn der Vogel eine bakterielle Leberentzündung hat? Ob man dann schulmedizinisch behandeln müßte?
 
Nein - ein bakterielle Leberentzündung können wir nach der Laboruntersuchung ausschliessen. Da wurde alles getestet. Es ist durchaus so, dass er ein erhöhtes Vorkommen an positiven Bakterienstämmen hat - das ist aber so gering, dass es nicht behandelt werden muss. Und kommt wahrscheinlich vom Zusammensetzen. Ich habe da - unbedarfterweise - einen ziemlichen "Bakterienstamm-Cocktail" gemixt.
Die Laboruntersuchungen wurden von einem auf Vögel- und Reptilien spezialisiertem Labor gemacht. Da habe ich absolutes Vertrauen.

Zudem haben sie alle eine 2 wöchige Kur mit Sanum-Preperaten gemacht - denn das war auch der erste Gedanke meiner HP. Hätte er eine bakterielle Leberentzündung, hätte er darauf ansprechen müssen.

Natürlich spukt mir auch schon die Möglichkeit des Röntgens im Kopf herum - aber das möchte ich einfach nicht. Meine Wellis sind nicht zahm und mein TA (ich habe beides Tierärtzin und Heilpraktikerin) eine dreiviertel Stunde Autofahrt entfernt. Das wäre nur im äussersten Notfall eine Alternative ...
 
gelber Kot

Hallo,

Ich würde mir da ziemliche Gedanken machen, gelber Kot ist immer dramatisch.
Es ist ein Zeichen, dass die Leber angegriffen ist, nur hat bei ihnen noch keiner gefunden von was:traurig: .

Sollte dieses Phenomen weitergehen riskieren sie eine irreversible Fibrose der Leber = Zirrhose.

Ich wÜrde schnellstens was ändern. Welche Untersuchungen sind denn gemacht worden und was kam raus ?????

PS. was füttern Sie noch zusÄtzlich, da einige Pigmente ebenfalls gelben Kot /Urin
machen können?

Viel Glück
 
Hallo Albmaid,
wenn keine bakteriellen Erreger gefunden wurden, jedenfalls nicht in solchen Mengen, daß eine Antibiose angezeigt wäre, empfehle ich, klassisch-homöopathisch zu behandeln (nicht isopathisch mit Sanum-Präparaten).
Wenn nichts getan wird, läuft es tatsächlich auf eine Zirrhose hinaus. Hat Deine THP Erfahrung mit Vogelmedizin? Und arbeitet Deine THP auch klassisch-homöopathisch? Das halte ich für sehr wichtig, weil in solchen Fällen nach meiner Erfahrung weder mit Sanum-Präparaten noch mit "homöopathischen" Komplexmitteln befriedigende Ergebnisse erzielt werden können; es sollten schon homöopathische Hochpotenzen sein.
Du kannst mir auch gerne eine Mail schicken.
LG
Thomas
 
Hallo Albmaid,

Wie sieht denn der Kotteil aus? Aus welchem Metall und wie groß ist denn deine Voliere - mit wie vielen Vögeln?

Könnte ein Stress bezüglich eines "Überbesatzes" vorliegen?

Hier noch einige Erkrankungen bzw. Ursachen, die zu gelb/grünem Harnteil führen können, vielleicht wurde ja etwas übersehen:

Nierenschaden, Leberschaden (wurde ja bereits abgeklärt), Schwermetallvergiftung, Chlamydien, Herpesviren, Anorexie (Hungerkot).

Hat er denn abgenommen? Trinkt und frisst er normal?

Könnte es sein, dass er trotz des schnellen Wachstums zu wenig Gewicht hat bzw. es zu einem Mineral-, Vitamin- und Spurenelementmangel gekommen ist?

Ich hoffe, dass du die Ursache bald findest und beheben kannst.

Gruß

Petra
 
Hallo und zunächst vielen lieben Dank für die vielen Tipps und Ratschläge.

Und um eines ganz klar zu sagen - ich mache mir sehr grosse Sorgen. Denn dass gelber Kot dramatisch ist, ist mir klar. Und das Masse der Gelbfärbung ist enorm. :traurig:

Um erstmal eure Haltungsfragen zu klären - ich habe zurzeit 4 Wellis.
Jack ist aus dem Tierheim, ihn haben wir im vergangenen September aus dem Tierheim geholt. Er hatte erst bei uns seine Jugendmauser, daher tippen/schätzen wir ihn auf ca. 1 Jahr.
Tasha ist aus einem (wirklich gutem) Zoohandel sie ist ca. 9 Monate alt.
Kes ist von einem Züchter (Aussenvoliere) sie ist ca. 4-5 Monate alt.
Q (mein Sorgenkind) ist zwei Wochen jünger als Kes und von einem Privatzüchter.

Sie haben eine Zimmervoliere (normale Voliere Hammerschlag-Optik, keine Ahnung welches Metall - aber Metall keine Gummierung) 55x65x100 (oder so).
Die Voliere ist mit Naturästen (Buche und Haselnuss) ausgestattet. Nur wenige gedrechselte Holzäste - die nur an Stellen, die eh nicht oft genutzt werden. Sie haben den ganzen Tag Ausflug in einem min. 40 qm2 grossen Wohnzimmer mit angeschlossenem min. 16 qm2 grossen Esszimmer. Im Wohnzimmer stehen ihne viele Spielmöglichkeiten zur Verfügung(Spielgeräte, Vogelbaum, Kletterseile an den Wänden entlang etc). Sie sind alle sehr aktiv - spielen viel, fliegen viel und nutzen unser Wohnzimmer in Länge, Breite und Höhe. Wenn es das Wetter zulässt und ich sie mal alle gleichzeitig in Voli erwische, kommen sie auch raus auf die Terasse - natürlich nicht in die pralle Sonne - aber an die frische Luft.

Verfüttern tue ich "normale Sachen". Normale Körnermischung, zusätzlich Kohi, Flachs, Sämereien. Eigentlich kriegen sie jeden Tag Keimfutter mit Obst und Gemüse versetzt. Da ich einen Garten habe, den ich biologisch bewirtschafte und auch sehr ländliche wohne, bekommen sie gerade jetzt im Sommer viel frische Kräuter - auch Wildkräuter, jeden Tag Gräser.

So füttere ich schon seit Jahren und noch nie hatte ein Vogel so starke Verfärbungen im Kot.
Achso - sie bekommen kein Leitungswasser, weil unser Wasser chemisch entkalkt wird. Das trinke ich selbst nicht - also bekommen sie stilles Mineralwasser.

Q ist normal drauf - er fliegt nicht mehr ganz so "wild" wie anfangs (er konnte unter unserem Wohnzimmertisch durchfliegen, Höhe 20 cm) - das liegt aber wahrscheinlich daran, dass er einfach gross geworden ist und jetzt auch noch in der Jugendmauser steckt. Er spielt, er fliegt, er quatscht, er baggert ... und ...

... er frisst, als gäbe es kein Morgen und hat ordentlich zugenommen (habe ihn nicht gewogen - aber die Vogel spielen gern auf einer beweglichen Lampe, die dann wippt. Sitzt Q auf einer Seite, kriegt ihn nur noch Tasha hoch - und die ist definitv ein Halbstandart von beachtlicher Größe)

Eigentlich würde ich den kleinen Kerl zurzeit eher als zu fett als zu mager beschreiben, wobei sich der neuerworbene Fettanteil eher um die Brust herum sammelt - nicht zwischen den Beinen (was ja als Verdickung auch auf einen Tumor hindeuten könnte).

Q hat noch nie irgendwelche Medikamente bekommen - also kein AB oder so was - auch die Züchter greifen zur ganzheitlichen Medizin. Im April hatte er eine Gehirnerschütterung, da bekam er einige Tropfen Traumeel.

Als dann der Durchfall mit gelben Urinanteil begann bekamen sie zunächst Notakehl/Fortakehl im Wechsel, zusätzlich Okoubaka. Zu derzeit hatte ich gerade die Futtermischung umgestellt und sie hatten alle etwas Durchfall.
Nach drei Tagen war klar, das es bei Q nicht besser wurde. Die Futtermischung habe ich natürlich wieder umgestellt. Er bekam dann zusätzlich Heilerde, über die ersich auch hergemacht hat.

Bis der Kot untersucht war, blieben wir bei dieser Medikamentation.
Der Kot wurde wieder fester, aber schleimig, wie Haargel. Er blieb gelb. Nachts wird es besser von der Konsistenz her, morgens ist es besonders schlimm.
Nach der Untersuchung auf Bakterien, Pilze, Parasiten. Wurde die Sanum-Preperate abgesetzt und umgestiegen auf Berberis, Flor de Piedra. Zusätzlich vermehrt Löwenzahn und das Mariendistel extrakt. Seit gestern dann Calcium Carbonicum in C30 4 Gaben die Woche.
Da der Zwerg es vorgezogen hat, heute nacht nicht in der Voliere zu schlafen, hatte ich es etwas schwer heute morgen, den Kot optisch zu begutachten. Es scheint mir allerdings, als hätte er weniger als normal gekotet, vorrausgesetzt, er hat die ganze Nacht an einer Stelle verbracht. Ansonsten ist noch keine Veränderung festzustellen.

Ich bin wirklich ratlos - und das uns langsam die zeit davonläuft ist mir durchaus bewusst....

@ Thomas B - das Angebot der PN nehme ich gern an.:zustimm:
 
Auch hier viiiiiiiiiielen Dank.

Das du mit der Wahl meiner THP einverstanden bist, beruhigt mich sehr.:zwinker: :zustimm:
 
Verfüttern tue ich "normale Sachen". Normale Körnermischung, zusätzlich Kohi, Flachs, Sämereien. Eigentlich kriegen sie jeden Tag Keimfutter mit Obst und Gemüse versetzt. Da ich einen Garten habe, den ich biologisch bewirtschafte und auch sehr ländliche wohne, bekommen sie gerade jetzt im Sommer viel frische Kräuter - auch Wildkräuter, jeden Tag Gräser.

Hallo,

der Harnteil ist gelb, aber wie sieht der Kotanteil (ist schleimig) aus - auch gelb?

Nahrungsangebot: vielleicht ist es ein bisschen zu viel bzw. hochkalorisch und fettreich?

Keimfutter, Flachs (Leinsamen) und Kolbenhirse, würde ich nur sporadisch geben, da dies gegenüber den anderen "kalorienärmeren" Saaten bevorzugt gefressen wird und es zu einer erhöhten Kalorien- bzw. Fettaufnahme kommt. Dies kann dann zu Übergewicht, Gicht und anderen Erkrankungen führen.

Bei Fertigmischungen ist darauf zu achten, dass folgende Saaten nur einen geringen Teil ausmachen, da sie ebenfalls zu den kalorienreichen Ölsaaten gehören: Sonnenblumenkerne, Negersaat, Nackthafer


Lass doch mal stufenweise diese Saaten weg und beobachte, ob sich eine Besserung einstellt.

Gruß

Petra
 
albmaid schrieb:
Daß du mit der Wahl meiner THP einverstanden bist, beruhigt mich sehr.:zwinker: :zustimm:

Na klar, ich will doch keinem guten Kollegen seine Kunden abwerben; ich bin sogar froh, wenn ich nicht alles selbst machen muß;-))). Würde ich gar nicht schaffen. Bei der Kollegin Marion Wagner bist Du in den besten Händen. Sie ist keine der zahlreichen Quacksalber, die sich unter der (leider noch) ungeschützten Bezeichnung Tierheilpraktiker herumtreiben, und sie hat sehr viel Erfahrung und sehr viel "Vogelverstand".
P.S.: Petras Tip mit der kalorien- und fettreduzierten Diät ist enorm wichtig und sollte unbedingt ernstgenommen werden.
Außerdem bitte unbedingt überlegen, was für Noxen noch auf den Vogel eingewirkt haben könnten bzw. noch einwirken, um das ggf. abstellen zu können (allopathische Medikamente ja wohl nicht. Aber anderes? Vitaminüberversorgung? Umweltgifte?).
LG
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nochmal vielen Dank für eure tollen Tips.
Vorgestern abend haben wir leider eine Verdickung zwischen seinen Beinchen gefunden. Gestern war ich dann bei meiner TA. Sie hat Ziste an der Leber diagnostiziert. Was aber sehr viel tragischer ist - die Leber "ist ein einziges Loch". An dem grössten dieser Löcher hat sich nun die Ziste gebildet.

Die Abklärung ob Ziste, Tumor oder ähnliches war ja auch wichtig für die THP und mit ihr habe ich heute morgen schon das weitere Vorgehen besprochen.

Wahrscheinlich ist er mit dieser Leberdegeneration bereits auf die Welt gekommen.

Ich muss mir nun den Schuh anziehen, die Möglichkeit eines Tumors etc. bei einem so jungen Vogel, aus so gutem Stall nicht früher in Betracht gezogen zu haben. Hätte zum Beispiel mein Tierheimvogel diese Anzeichen gehabt, hätte ich ganz anders reagiert....

Obwohl ich gerade sehr mutlos bin, bin ich jedoch nicht hoffnungslos.

An euch nochmals Danke - und die Ernährungstipps werde ich auf jeden Fall beherzigen. Allerdings haben meine Zwerge tatsächlich kein Problem mit ihrem Gewicht - an einer Kohi fressen sie zu viert schon mal zwei Tage bis einer Woche und auch das Flachsbündel bleibt min. 4 Tage hängen. Negersaat werde ich reduzieren. Nackthafer bekommen sie eigentlich nur in gekeimter Form und auch das nicht zuviel. Sie leben in einem Überangebot an frischen Kräutern und Gräsern. Da bleibt alles andere auch schon mal unangetastet.
Selbst meine Tasha hat keine Probleme mehr mit ihrem Gewicht - und das ist eine echte Leistung.
 
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