Hallo Doggenkind,
wichtig ist, dass du mit dem Mann regelmäßigen Kontakt bekommst, d. h. bei jeder Gelegenheit mal freundlich miteinander reden.
Ältere Leute sind oft engstirnig, lassen sich von keinem belehren und denken, dass sie das einzig richtige machen.
Ich hatte das mal durch mit meinen eigenen Eltern und selbst da musste ich ganz, ganz vorsichtig und behutsam mit dem Thema umgehen. Sie waren der Meinung, da sie schon -zig Jahre Hunde gehalten haben, alles zu wissen und richtig zu machen.
Ihre großen Hunde hatten sie immer im Zwinger. Da das Grundstück auch noch Hanglage ist und der Zwinger weit oben war, hatte der Hund praktisch meistens nur beim Spazierengehen und beim Füttern auf dem Hof Kontakt zu uns Menschen.
Als ihr letzter Hund, ein Rotti, im Sterben lag, durfte er nach unten in eine Stallung ziehen. Ich versprach ihm, dass ich so eine Haltung nie wieder zulassen werde und wenn ich meinen Eltern täglich den Hund klauen müsste.
Meine Eltern kamen mit Argumenten, dass er doch seinen Zwinger geliebt hat, ist da immer freiwillig reinigelaufen, dass er so einen super Ausblick hat, den ganzen Platz vorm Haus überwachen kann und dass große Hunde in einen Zwinger gehören. Sie haben daran wirklich geglaubt, wollten ihren Hunden bestimmt nichts Schlechtes.
Ich habe wirklich täglich nachdem der Rotti gestorben ist mit meinen Eltern über das Thema geredet. Zwar vorsichtig, aber ich bin ihnen mächtig auf den Geist gegangen, weil ich immer und immer wieder nur dieses Thema angeschnitten habe. Oft wurde es auch lauter (mein Vater), weil meine Eltern einfach nicht einsichtig werden wollten.
Da sie uns beim Hundekauf auch dabei haben wollten, stellte ich die Bedingung, dass der Hund dann aber auf gar keinen Fall da oben in den Zwinger kommt, nur dann fahren wir.
Nach einem halben Jahr hatte ich sie dann so weit, dass der Hund ab und zu mal mit rein darf, dass er ganztags frei auf dem Gelände ist und wenn er mal eingesperrt werden muss, dann in einer Stallung direkt am Wohnhaus.
Mit dieser Grundlage durfte dann ein neuer Hund einziehen.
Heute haben sie den Hund schon 3 Jahre, nehmen ihn sogar mit dem Auto mit. Und sie schwärmen über ihn, dass er so besonders ist. Diese Gelegenheiten nutze ich dann doch mal, um ihnen zu sagen, dass die anderen Hunde nur nie eine Chance hatten so eng mit ihnen zusammen leben zu dürfen und ihre Besonderheiten zeigen zu dürfen, denn es waren auch prima Hunde.
Früher haben sie immer behauptet, dass ihre Hunde den Zwinger liebten, weil sie allein reingelaufen sind. Heute verstehen sie warum diese Hunde das gemacht haben. Sie kannten 20 Std. am Tag nur den Zwinger. Ihr heutiger Hund, der das zum Glück nie kennen gelernt hat, würde da nie freiwillig reingehen. Der darf 20 Std. am Tag seine Freiheiten genießen und wird höchstens für 4 Std. mal allein eingesperrt.
Du siehst, bei meinen Eltern hat es ein halbes Jahr Reden gedauert. Mit dem fremden älteren Herrn würde ich noch vorsichtiger umgehen. Wie Sina schon geschrieben hat, ihn mal zu dir zum Kaffee einladen, nur aus dem Grund, weil du auch Papaliebhaber bist und dich gern mit Papabesitzern unterhältst. Nie Vorhaltungen machen, z. B., dass er seinen Vogel so oder so halten müsste.
Immer in der 3. Person sprechen oder über andere, evtl. sogar Phantasie-Papahalter. Die eigene Haltung zeigen, freundlich beim Kaffee erklären warum du das so und so machst. So nebenbei kannst du ihm ja mal die Käfige zeigen, die du über hast.
Der gute Mann wird sich sicherlich nicht innerhalb einer Woche "bekehren" lassen, und wenn es ein Jahr dauert, wichtig ist doch, dass er irgendwann ins Grübeln kommt. Deswegen schön langsam und vor allen Dingen ganz behutsam mit viel Fingerspitzengefühl.
Liebe Grüße
Elke