Blinde Amsel(vmtl.) ohne Augen gefunden. Was tun?

Diskutiere Blinde Amsel(vmtl.) ohne Augen gefunden. Was tun? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo, ich hab heute in meinem Garten 2 Amsel Kücken, schon recht gut befiedert gefunden. Das eine war OK, konnte zwar noch nicht fliegen, aber...
Oh je, wie kann denn eine Amsel gegen eine Wand knallen? Gegen Fensterscheiben ja, weil sie die manchmal nicht erkennen können.

Zu deinem Pflegling: Du solltest ihn wiegen und das Gewicht regelmäßig kontrollieren, um festzustellen, ob der Vogel genug frisst.
Amseln sind Teilzieher, das heißt, ein Teil von ihnen bleibt im Brutgebiet, je nach Klima und Futtersituation. Es dürfte genügen, das Außengehege gegen Wind und Wetter zu schützen. Bei extremer Kälte könnte man evtl. an eine Wärmelampe denken.

@petra.2001
Ich kann deine Überlegungen gut verstehen und würde den Vogel wahrscheinlich einschläfern lassen. Aber wenn Hollinger es versuchen will, muss man das auch akzeptieren.
 
Im Nachbarbezirk hält jemand eine einäugige Amsel mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde, die sehr schwer zu vergesellschaften war, weil Amseln außerhalb der Brutzeit eigentlich Einzelgänger sind, aber seit letztes Jahr hat sie einen behinderten Partner akzeptiert. Amseln sind keine Zugvögel, daher besteht auch nicht wie bei solchen die Gefahr, daß sie zur Zugzeit die Nahrungsaufnahme einstellen. Allerdings müssen sich Volierenvögel im Winter tagsüber richtig warmfliegen können, sonst sollten sie eine Wärmequelle haben.

Man kann sich lange streiten, was man am Leben erhalten sollte oder nicht, und selbstverständlich kann das ungewollt in Quälerei ausarten. Deshalb appelliere ich nur an eines: das Tier genau zu beobachten, und eine Entscheidung nicht von seinem eigenen Helferdrang abhängig zu machen.
 
Hallo Vogelklappe,
Ich sitze hier mit der großen Heckenschere bei Fuß....
Macht einmal ratsch, und der Kopf ist ab, da brauch ich keinen TA...
Geht in Sekundenbruchteilen ohne daß das Opfer was merkt...
Nur meine Hoffnung ist Leben zu retten...., und der Vogel hat es bisher geschafft, sich bis fast ins Endstadium durchzusetzen...ohne Augen..
 
sich bis fast ins Endstadium durchzusetzen...
Nö, die richtige "Auslese" kommt erst nach dem Ausflug aus dem Nest. Amseln verlieren bis zu zweimal eine komplette Brut, und legen dann eine dritte nach, anstatt abzuwandern. Im Nest brauchte sie nur den Schnabel aufsperren.

Hatte 'mal eine blinde junge Nebelkrähe, die ich jemandem gab, der nach zwei Jahren wieder mit ihr auf der Matte stand und sagte "So, die sieht jetzt" - und es stimmte. Dabei hatte ich den Augenhintergrund damals von einem richtigen Augenarzt ausleuchten lassen.

Schau Dir bitte die Augen hinter den Lidern (von denen man ja ein Paar auf dem Foto sieht) noch 'mal genau an - wo sollen die denn sein ? Wie bewegt sich die Amsel denn ? Es geht ja nicht um Leben retten um jeden Preis, sondern um Lebensqualität. Da muß man bei einem Vogel eben besonders gut hinschauen.
 
Hallo Vogelklappe,
ich kann keine Augen finden... Der Vogel hoppst rum, und lässt sich einigermaßen problemlos füttern.
Was wäre denn dein Rat?
Aussetzen, töten oder weitermachen und schauen was passiert?
Vieleicht hat er ja doch Augen und ich bin nur zu blöd die zu finden...
Was würdest Du denn an meiner Stelle machen?
Beste Grüße
Hollinger
 
Wenn Du Dir mit den Augen nicht sicher bist, geh doch zu einem TA in Deiner Nähe, Wildvögel werden in der Regel kostenlos untersucht und behandelt und wenn tatsächlich sicher ist, daß sie keine Augen hat bzw auf beiden Augen blind ist.... naja, meine Meinung kennst Du inzwischen.
Das mit der Schere,, naja, würde vermutlich sehr schnell gehen, aber Du hast ihn ja schon ein paar Tage gepäppelt, vielleicht sollte sie dann doch von einem Fachmann eingeschläfert werden, kostet doch nichts, außerdem sollte das nicht jeden ermutigen Tiere selbst umzubringen, das ist erstens verboten und zweitens liegt die Entscheidung immer noch beim Fachmann, in diesem fall beim Tierarzt!

Raven: Klar, beibt die Entscheidung letztendlich bei Hollinger, aber ich habe das Gefühl, daß Hollinger etwas Gutes tun möchte und nicht um jeden Preis den Vogel am Leben halten möchte, er scheint mir hier hilfesuchend zu sein und möchte offenbar das beste für den Vogel, desshalb mein Rat!
 
Der Vogel hoppst rum, und lässt sich einigermaßen problemlos füttern.
Na, dann mach' das doch, aber häng' Dich nicht d'ran. Aussetzen ist jetzt nicht Dein Ernst ? Der Befiederung nach könnte es noch ein bißchen dauern, bis sie selbst pickt. Schale hinstellen, daraus füttern und Schnabel heranführen, immer an derselben Stelle. Zunächst alles noch feucht angerührt, und Regewürmer mit Erde extra.

Also meiner Erfahrung nach, bevor Du zu einem vogelunkundigen Tierarzt gehst, suchst Du besser einen hilfsbereiten Augenarzt. Das mache ich bei Augenfragen immer, schon weil sie die besseren Geräte haben.

Dann solltest Du 'mal bei der Behörde wenigstens anfragen, wie es mit Genehmigung und Haltebedingungen wäre, wenn Du sie selbst behalten willst.
 
Also, ich war nun schon drauf und dran den Vogel am Freitag in die Tierklinik zu bringen, und bei fehlenden Augen einschläfern zu lassen...
Vogelklappe scheint mir einer der Kompetentesten und Erfahrensten in diesen Fragen zu sein.
Jetzt bin ich wieder verunsichert...
Ich bringe den Vogel sicher durch, aber ein Vogelleben lang kann ich ihn sicher nicht versorgen..
Ich bin spätestens im August wieder in Berlin, sollte der Vogel bis dahin überleben, kann ich ihn bei Euch vorbeibringen, und würdet Ihr die weitere Pflege übernehmen???
 
...den Vogel am Freitag in die Tierklinik zu bringen...
Das ist eine gute Idee. Kriegst Du es aber vielleicht vorher hin, die Lidspalten zu öffnen und nach Augen zu schauen ? Wovon sollten denn bei einem Nestling beide Augen fehlen ? Ausgepickt - ich sehe keine Vernarbung ?
...aber ein Vogelleben lang kann ich ihn sicher nicht versorgen...
Das kann im Grunde niemand, denn alle, die sich um Wildvögel kümmern, sind voll bis zum Anschlag.
Ich bin spätestens im August wieder in Berlin, sollte der Vogel bis dahin überleben, kann ich ihn bei Euch vorbeibringen, und würdet Ihr die weitere Pflege übernehmen???
Nein, so geht das nicht. Wenn Du möchtest, schickst Du mir bitte eine E-Mail (nicht PN), und dann schreibe ich Dir die Berliner Telefonnummer der Dame mit der meisten Amsel- und Wildvogelerfahrung, über 20 Jahre, die Du bitte morgen anrufst. Sie hat das Herzblut, jeden (Pflege-) Aufwand zu betreiben, wenn es Sinn macht, aber trifft auch fundierte Entscheidungen, wann Einschläfern besser ist - für das Tier. Das eine wie das andere setzt sie auch bei den fachkundigsten Vogelärzten durch. Vor allem aber kann sie ihre Gründe viel besser erklären als ich, so daß man ein gutes Gefühl hat, ihrem Rat zu folgen. Was immer sie Dir empfiehlt - es wird richtig sein.
 
Hallo an alle,
so , das Thema hat sich leider( oder Gott sei Dank) erledigt.
Als ich gerade nach Hause kam, lag der Vogel bereits in den letzten Zügen in seinem Karton...
Ich war ca. 2 Stunden weg, und hatte ihn gerade noch mit erschlagenen Fliegen gefüttert und etwas Wasser gegeben..
Als ich heimkam, lag er in seinem "Terrarium" mit nur noch geringen Lebenszeichen. Nach weiteren 20 Min. war er tot.
Morgen werd ich ihn dann begraben.
Einerseits tut er mir leid, anderseits ist es auch eine Erleichterung.
Schon allein das Futter beschaffen und verfüttern war ein Maga-Aufwand, den ich eigentlich zeitlich gar nicht leisten kann.
Ich hab mein bestes versucht, und damit mein( mir selber vorgegebenes ) Soll erfüllt.
Die Natur hat sich trotzdem durchgesetzt, dem Vögelchen hab ich 1-2 Tage weiteres Leben geschenkt, alles weitere wäre mit Sicherheit zum Problem für das Tier als auch für mich geworden.
Ich danke Euch allen für die Unterstützung, und Eure Ratschläge.
Da ich ja auch noch meine Laufis und meine Gössel habe, werd ich zumindest in diesem Bereich noch ab und an aktiv in ndiesem Forum sein.
Aber wer weis, evtl. gehtbnes schneller als man denkt, und ich hab wieder so einen Pflegefall. Obwohl das für die Vögel der Worst case ist. Bisher bei 3 Spatzen und einer Amsel in den letzten 3 Jahren ist mein Erfolgsquotient gleich 0.
K.A. warum die immer so plötzlich sterben...
Allen Wildvogel Zieheltern meinen tiefen Respekt...
Beste Grüße
Hollinger
 
K.A. warum die immer so plötzlich sterben...
- innerhalb eines Tages: meistens Vorschädigung
- nach mehreren Tagen: häufig Fütterungsfehler
- nach 48-72 Stunden: unerkannter und daher unbehandelter Infekt

Würdest Du jetzt bitte trotzdem noch nach den Augen schauen ? "Nur" verklebte Augen spräche für Grund 3, und wir hätten alle wieder etwas gelernt...
 
Hallo Hollinger,

schade ... :trost:
Aber wie du schon schreibst, war es für das Vögelchen vielleicht besser so ...

Würdest Du jetzt bitte trotzdem noch nach den Augen schauen ? "Nur" verklebte Augen spräche für Grund 3, und wir hätten alle wieder etwas gelernt...
Das würde mich jetzt auch brennend interessieren, denn an nicht vorhandene Augen wollte ich eigentlich von Anfang an nicht glauben... Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.:zwinker:
 
Auch auf die Gefahr, daß ich jetzt hier verurteilt werde, aber wenn der Kleine wirklich keine Augen hat und damit meine ich b e i d e Augen fehlen sollte man sich fragen was für eine Lebensqualität so ein Tier in Gefangenschaft hat. Nicht nur das es komplett blind ist, sondern auch und vorallem die Tatsache, das es einsam irgendwo eingesperrt wird, stimmt mich ein wenig traurig.
Auch wenn jetzt viele das gegenteil denken, ich bin sehr tierlieb und ziehe regelmäßig "verwaiste" Wildtiere groß und stecke eine Menge Arbeit und Geld in meine Pfleglinge, aber die Frage ist sollte man wirklich mit Gewalt alles am leben halten??
Dieses Thema wird sicher heiße Disskusionen auslösen, aber wenn wirklich ganz sicher ist, daß beide Augen feheln, wäre ich dafür das Tier einzuschläfern (im Sinne des Tieres).
Sorry

ich bin da eigentlich ganz deiner Meinung.
 
Thema: Blinde Amsel(vmtl.) ohne Augen gefunden. Was tun?

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