Hmm, Durell, dann schauen wir uns dann doch mal nach Beispielen und weniger nach "Meinungen" um....
1. Wie schon mal vor geraumer Zeit hier im Board diskutiert: Das australische Programm zur Rettung bzw Wiederansoedlung von Goulda sieht ausdrücklich auch die Freisetzung von in Gefangenschaft reinerbig WF GA vor. Trotz Befürchtungen nach erneuter Einschleppung von LSM.
Auch diverse Wiederansiedlungsprogramme aus Zoos (wobei diese bis vor kurzem auch eher rein dem Aspekt "Entertainment" zuzuordnen waren) konnten den Wert von in Gefangenschaft vermehrten Tieren zur Stärkung bzw Rettung von Wildpopulationen zeigen (zB Wisentprogramm in Polen nach dem Krieg).
2. Auch das Beispiel Spix-Ara (Loro-Park und Privat-Nachzuchtstation eines arabischen Milliardärs mit der Option auf Wiederansiedlung in Brasilien), verschiedene Kranich Nachzuchtprogramme mit großem privatem Engagement und Knowhow von ambitionierten Hobbyhaltern und Züchtern etc zeigen den Wert. Frag mal die Jungs im Vogelpark Walsrode, wo die viele ihrer Tipps und Tricks sowie wertvolle Zuchttiere herbekommen haben.
3. Ob es noch wildlebende Coloria PA gibt weiß keiner - in Deutschland gibt es sie auf vielen Vogelbörsen. Sollte es mal wieder Möglichkeiten in ihrem natürlichen Lebensraum geben, dann würden solche Stämme gebraucht.
4. Das eindrucksvollste Beispiel wäre die Rettung des ausgestorbenen Karolina Sittichs durch Begründer des wissenschaftlichen Vogelschutzes in Deutschland, Hans Freiherr von Berlepsch, gewesen. Wir würden Berlepsch heutzutage auch "nur" einen "Liebhaber und Hobbyzüchter" nennen, aber es wäre ihm fast gelungen diese Vögel in Deutschland anzusiedeln, während sie in den USA ihrer sicheren Ausrottung entgegen gingen. (Details hier:
http://www.papageien.org/df/Df_al10_karolina.htm)
Ich hoffe das diese Beispiele dazu beitragen, dass Bild des ambitionierten "Vogelzüchters" doch etwas zu differenzieren...
Keine noch so ambitinonierte institutionelle Einrichtung kann eine solide Basis engagierter Privatleute und "Liebhaber" eines Hobbys ersetzen oder es in Sachen Phantasie und Effektivität mit ihnen aufnehmen. Und in der Vogelhalterei war,ist und wird (hoffentlich) das genauso.
Brillo
PS: Und was mit Cardueliden mal wird... wer kann das schon heute wissen, oder meinst Du, um mal bei Deinen Lieblingen zu bleiben, dass sich irgend jemand vor 100 Jahren vorstellen konnte, in Zentraleuropa Lebensräume für Großraubtiere inklusive einer Kommunikationsstrategie für die Bevölkerung zu schaffen ??? ;-) Und doch scheints ja sowas zu geben...