Bourke Felix hat die Papageienkrankheit.

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Paul und Emma

Guest
Hallo,
ich bitte mich hier kurz anzuhören. Es handelt sich um einen schweren Notfall. Vor ca. 3 Wochen, am 15.11.07 habe ich einen Bourken bei einem belgischen Züchter gekauft, der ihn mir auch persönlich vorbeibrachte. Der Bourke schien nach den ersten Anzeichen gesund zu sein, viel sehen konnte ich in der kurzen Zeit ja nicht. Ich ließ mich auf den Kauf ein, weil ich einige Gespräche zuvor mit dem Züchter geführt habe und dieser mir auch Vertrauensvoll erschien. Nach zwei Tagen habe ich den Bourken mir genauer angesehen und dabei entdeckt, dass das von ihm gesehene rechte Auge wesentlich kleiner war als das linke. Da ich den Bourken Felix, der ein farbenprächtiges rosanes Federkleid besitzt, von Anfang an getrennt habe, forschte ich nach. Ich rief meine Züchterin an, die den Verdacht auf Psittaskose äußerte. Ein fachkundiger Tierarzt war nicht zur Stelle, so dass ich nach Düsseldorf zu Frau Dr. Köhnen auswich. Der erste Besuch verlief negativ, eine Kotuntersuchung unter dem Mikroskop erbrachte kein Ergebnis. Auch eine entsprechende Augensalbe war nicht erfolgreich. Glücklicherweise setzte ich den Bourken nach meiner Rückkehr wieder alleine in seinen Käfig in der Küche ab. Das leiden nahm eher zu, zumindest wurde es nicht besser, sodass alle Alarmglocken bei mir gingen. Ein zweiter Besuch wurde vereinbart und auf Psittaskose getestet. Am Dienstag, 04.12.07 wurde ich noch am Abend angerufen, die Tierärztin hatte das ergebnis, die Psittaskose ist diagnostiziert worden!!
Am nächsten Tag erschien schon der Veterinär, den ich nicht in die Wohnung ließ. Ich rief nach kurzer Zeit gleichen Tags dort an, um einen Termin für den nächsten Tag zu vereinbaren. Für den Amtstierarzt machte der Bourke keineswegs den Eindruck eines kranken Vogels. Da dieser aber bereits mit Doxycyclin-ratiopharm, 3,5ml / kg Körpergewicht bereits vorsorglich behandelt worden war, war das Krankheitsbild eher besser geworden.

Inzwischen hat der Bourke die dritte Spritze erhalten. Es geht an die Substanz, finanziell und meiner Seele. Im übrigen würde ich es nie zulassen, dass meine Tiere getötet werden. In diesem Fall bin ich bereit ans äußerste zu gehen. Den Bourken Felix habe ich nun ca. 4 Wochen. Bisher habe ich an meiner Person keine Krankheitsanzeichen feststellen können. Ich fühle mich gesund, zumindest so wie immer, so eben wie auch vor dem Neuzugang von dem Bourken Felix.

Symptome lt. Wkipedia:

Die Krankheit beginnt nach einer Inkubationszeit von etwa 6 bis 20 Tagen mit folgenden Symptomen:

Gliederschmerzen
Schläfen- und Stirnkopfschmerz
Kreuzschmerzen
Fieber (39°C und mehr)
Bradykardie (langsame Schlagfolge des Herzens)
nach ca. 5 Tagen Husten, anfangs trockener Reizhusten, später mukopurulent
Atypische Pneumonie
Splenomegalie
selten auch Myokarditis, Enzephalitis und Hepatitis, Dyspnoe
In der vierten Woche langsamer Fieberrückgang und langsame Erholung; völlige Genesung und Normalisierung der Lunge besonders nach schweren Krankheitsverläufen erst nach vielen Wochen. Nach überstandener Erkrankung wird eine viele Jahre andauernde Immunität erworben.

Unbehandelt oder bei einer Fieberdauer von mehr als drei Wochen verläuft hingegen die Erkrankung besonders bei einer Infektion mit virulenten Erreger-Stämmen oft tödlich (Letalität 20 - 50%).

Soweit Wikipedia. Von einigen habe ich aber gehört, dass die Inkubationszeit bis zu 100 Tagen dauern kann. Was ist richtig? Felix habe ich zum ersten Mal zu Frau Dr. Köhnen am 22.11.2007 gebracht. Am 15.11.2007 dürfte ich Felix bekommen haben. Die erste Behandlung mittels Doxycyclin-ratiopharm 3,5 ml/ kg, wurde am 29.11.2007 injiziert. Bisher hat Bourke Felix somit bereits Injektionen erhalten, eine noch am heutigen Samstag, 08.12.2007. Die vierte erfolgt am 12/13.12.2007, die voraussichtlich letzte am darauf folgenden Montag, dem 17.12.2007.

Soweit die Sachlage. Das rechte Auge von Felix ist immer noch leicht kleiner als das linke. Es scheint aber, dass es Ihm dennoch besser geht, auch wenn er sich meiner Ansicht zu still verhält. Allerdings ist er häufiger bereit in der Notbehausung herumzufliegen, gibt auch häufiger Laute von sich. Wie gesagt, häufiger, doch kein Vergleich zu meiner handzahmen Bourke Julchen. Im Gegensatz zu meiner Bourkedame Julchen, ist er eher träge und lustlos. So kenne ich höchstens Julchen, wenn die Maus mal wieder Eier legt, inzwischen ihr siebtes in Folge. Auch dies wird noch zu behandeln sein, mittels Hormontherapie, so meine Tierärztin.

Alle Nymphen sind eher so wie immer, kein stinkender Kotgeruch, kein Nasenfluß, keine Bindehautentzündung am Auge. Direkter Kontakt zum Bourken bestand aus Sicherheitsgründen nicht. Sollte dennoch ein eventueller Test positiv verlaufen, wie Sammelprobe des Kots aller Nymphen und der Bourke Julchen, so wäre ich ruiniert. Ich weiß nicht was ich dann machen soll. Wenn schon der Tierarzt, der meinen Bourken felix eine Spritze für sage und schreibe 22€ verabreicht hat, was würde der wohl verlangen, wenn ich vier Nymphen und einen Bourken zur Behandlung bringen müßte. Mein Mietverhältnis ist nicht das beste. Mietminderungen wegen Mängeln, ewiger Streit, aber auch das Unbehagen der Vermieter, dass die Vögel mit ihrem Kot Türen beschädigen könnten sind einige der Reizthemen. So hat man mich am meinem Mobiltelefon bereits angerufen, nur um mir zu sagen, dass man im nächsten Jahr anders mit mir verfahren werde. Man habe die Schnauze voll von mir. So habe ich einen Elektrikertermin verschoben, auf den ich 9 Monate habe warten müßen, weil ausgerechnet an diesem Tag mein Felix zum Tierarzt mußte, eben wegen der Spritze. so sagte man weiter, dass ich einen Vogel hätte, wegen eines kranken Vogels einen solchen Termin zu verschieben. Soweit hier auch der Sachstand. Ich habe aufgelegt mit dem Verweis, dass ich keine Anrufe mehr entgegen nehmen werde.

Kann sich jemand hier vorstellen, was passiert, wenn meine Vermieter erfahren, dass ich einen mit Psittaskose erkrankten Bourken mein eigen nenne? Kann ich wegen einer einstweiligen Verfügung gezwungen werden meine Vögel abzugeben???

Nochmals, wenn das Datum 15.11.2007 stimmt an dem ich Felix vom Züchter persönlich bekommen habe, so ist die Ansteckungsgefahr doch sicher jetzt schon wesentlich geringer, es sind doch nunmehr 23 Tage vergangen. Bitte antwortet mir.

Wie sieht die Inkubationszeit meiner Nymphen aus?? Alle sind wie immer, ich reagiere aber ängstölich und gereizt, bin verzweifelt. Was wenn wirklich was passiert, ich meine Tiere verliere, die mir alles bedeuten? Lisa uns Paul, bzw das Pärchen Emma und Paul, meine Lisa, mein Peter, der sprechen kann und immer den Satz wiederholt: "Ich bin Peter, ich bin Peter." Meine Jule, die so gerne mit mir durch die Wohnung ging, bzw. sich tragen ließ und mich immer liebevoll am Ohr neckte. Wahrscheinlich muß ich eh nächstes Jahr hier raus, man hat es mir schon agedroht.

Gruss von Paul und Emma
 
Hallo Paul und Emma,

herzlich Willkommen in den Vogelforen, wenn der Anlaß auch ein sehr schlimmer ist hier zu schreiben.

Die Inkubationszeit bei Vögeln sagt man beträgt zwischen 3 Tagen und mehreren Wochen. Clamydia psittaci, also der Erreger, kann bei Raumtemperatur selbst bei Austrocknung ca. 4 Wochen infektiös bleiben. Die Übertragung auf den Menschen (insbesondere bei Kontakt zu infizierten Vögeln) erfolgt über die Luft, aber auch durch unmittelbare Berührung der Vögel, sehr selten von Mensch zu Mensch. Infizierte Vögel können asymptomatisch oder schwer krank sein. Sie scheiden den Erreger mit dem Kot aus. Deswegen ist es wirklich wichtig alle anderen Vögel ebenfalls testen zu lassen, da durch Deine Kleidung, Wohnungsstaub allein schon eine Infektion hat stattfinden können.

Eine Kotuntersuchung auf Clamydien ist auch nicht so zuverlässig, zuverlässiger sind Tupferproben von der Lidbindehaut des Auges und dem Rachen. Da der Psittakoseerreger sehr lange (über das Doppelte der Behandlungsdauer) überleben kann, ist die Reinigung und Desinfektion sehr wichtig. Die Clamydien sind gegen Desinfektionsmittel wie gegen Sagrotan, Kodan etc. resistent, besorgt Euch Venno-Vet 1 Super, aber eigentlich müßte Euch der Amtstierarzt sagen, mit welchem Mittel am Besten desinfiziert werden muß.

Ich drücke Euch die Daumen, dass der kleine Bourke wieder ganz gesund wird und das sich keiner von Euch oder von den anderen Vögel angesteckt haben.

Und wenn Euer Vermieter eh so schräg auf Eure Vögel zu sprechen ist, solltet Ihr Euch wirklich um eine andere Wohnung bemühen. Da würde ich die Kündigung (ohne triftigen Grund kann er Euch sowieso nicht kündigen) gar nicht erst abwarten.

Liebe Grüße Susanne
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Paul oder Emma? Psittacose musst Du nicht bekommen!
Wenn Dein Immunsystem fit ist, hast Du eigentlich nichts zu befuerchten.
Solltest Du unsicher sein, geh zum Arzt und lass Dir Blut zapfen. Da kann dann der Antikoerper gegen Psittacose in der Regel nachgewiesen werden, solltest Du Dich angesteckt haben.
Wenn ja musst Du eine Zeit lang Tetracycline schlucken. Ziemliche Hammer ABs aber die wirken.

Wegen diesem Deinem Vermieter, der kann Dir gar nix und am allerwenigsten Dir die Pipser wegnehmen!
Theoretisch hat der nicht mal ne Chance wegen der Vogis ne Kuendigung 'durchzubringen', wenns hart auf hart geht.
Vogis sind Kleintiere und die muss ein Vermieter dulden.
Es wird einzig schwierig, wenn sich jemand ueber die Lautstaerke Deiner Suessen beschwert. Dann kann es sein, dass es ne richterliche Anordnung zur Reduktion geben kann.

Falls Dein Vermieter Telefonterror betreibt, kannst Du dagegen vorgehen! Erkundige Dich da am besten beim Mieterschutzbund, was man da am besten tun kann.
Da sitzen versierte Anwaelte, die Dir Rat geben koennen.

Mein privater Rat: such Dir ne neue Wohnung mit vernuenftigen Vermietern und dann ab durch die Mitte.

Ach ja, meine anderen Pipser wuerde ich vorsorglich behandeln lassen. Ein TA kann sicher sagen mit was in welcher Dosis und wie lange.
 
Hallo,
Jetzt mach Dich zunächst mal nicht verrückt.
Psittakose ist zwar nichts einfaches und muß behandelt werden jedoch stehen die Chancen heutzutage gut das wieder loszuwerden.
Auch eine Ansteckung der anderen Vögel ist nicht unbedingt gesagt, schließlich haben die Vögel ebenso wie Du ein Immunsystem welches vieles verhindert.
Also bitte keine Panik, es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Es ist sehr gut möglich daß gar nichts weiter passiert und Dein Bourke ganz normal wieder gesund wird.
Natürlich mußt Du momentan etwas mehr tun als normal, also desinfizieren, aber in Verbindung mit normaler Sauberkeit sehe ich das Risiko als nicht so extrem hoch an.
Du wirst sehen, das kommt wieder in die Reihe.
Das mit Deinem Vermieter ist eine andere Sache, da wirst Du wohl irgendwann umziehen müssen.
Und 22 Euro für ´ne Spritze beim Tierarzt finde ich arg derb. Das wäre mit 10-12 Euro durchaus auch bezahlt.
 
Hallo Paul und Emma,

was ich nicht verstehe, wieso hast Du den ATA nicht in die Wohnung gelassen? Den sollte man sich nicht verärgern, denn ER der ist derjenige der am Ende entscheidet, ob Dein Vogel eingeschläfert wird oder behandelt werden darf.

Dass Deine TÄ einfach eine Behandlung mit Doxy angefangen hat, kann ich auch nciht nachvollziehen, denn auch hier hat der ATA dies zu entscheiden. Art und Dauer der Behandlung werden von ihm festgelegt.
Fürs erste wäre es nämlich nciht nötig gewesen dem Vogel Doxy zu spritzen, normal fängt man mit einer AB Gabe über Futter und Wasser an (Baytril) Das wäre auch für Dich bedeutend billiger gewesen. Doxy zu spritzen ist - auch wegen der oft heftigen Nebenwirkungen - eigentlich eher die letzte Maßnahme...

Zum Desinfizieren wurde ja schon einiges gesagt. Mit herkömmlichen Mitteln kannst Du Dir die Arbeit sparen... das wirkt eh nicht gegen diesen Erreger.

Was hat der ATA denn dazu gesagt dass der Vogel in der Küche steht? Normal ist es ja so, dass einen solchen Raum dann niemand mehr betreten darf, außer der ATA und die eine Person die die erkrankten Vögel pflegt.

Nach der Behandlung würde ich auf jeden Fall eine Kotprobe der anderen Vögel machen lassen, sicher ist sicher. Die Möglichkeit, dass Du die Erreger weiterträgst besteht schließlich.

Ich drücke Dir die Daumen, dass alles gut ausgeht...
 
Hallo Spirit,
nun ja. Ich habe den ATA natürlich einen Tag später um Punkt 08:00 Uhr in die Wohnung gelassen. Er hat sich den Bourken Felix angesehen und sagte, dass er schlimmeres erwartet hätte. Kot und Aussehen des Vogels würden nicht auf Psittakose schließen. Dennoch nahm er eine Kotprobe. Der Felix war aber bereits vorbehandelt mit Doxy, es ging ihm etwas besser, der Kot sah aber immer gleich aus. Nach dem Besuch des Veterinärs habe ich Felix ins Auto verfrachtet und nach Düsseldorf gebracht. Dort bekam er die zweite Spritze Doxy.
Der ATA wollte den Felix am Mittwoch nochmal sehen, ich konnte aber an dem Tag nicht und man einigte sich auf Donnerstag 08:00 Uhr. Allerdings sagte er einen Tag vorher diesen Termin wieder ab, er wolle sich den Felix erst nach Behandlungsschluss nochmal ansehen und eine letzte Probe nehmen, wenn das letzte Doxy von der Leber auch wirklich abgebaut worden sei.

Nun ja, Felix bekommt noch zwei Spritzen und dann ist erstmal Schluss. Die NYmphen verhalten sich weiter unaufällig. Nach Meinung meiner TA ist es eher unwahrscheinlich, dass sie sich angesteckt haben könnten, da nicht alle gleichzeitig ihre Krankheit verstecken. Selbst wenn es zwei schaffen, so muss das nicht auf die komplette Nymphenschaft zurück zu führen sein. Je länger also nichts passiert, desto größer die Chance, dass keiner was hat. Der ATA hielt es nicht für erforderlich Proben zu nehmen, ich habe gefragt.

Der Erreger ist nach 4 Wochen aber bei normaler Raumluft und Luftfeuchte nicht mehr ansteckend, da Tod.

Gruss, Uwe
 
Der Erreger ist nach 4 Wochen aber bei normaler Raumluft und Luftfeuchte nicht mehr ansteckend, da Tod.

Wer hat Dir denn das erzählt? 8o
Das trifft leider so nicht zu. Der Erreger hält sich mehrere Monate und kann auch dann noch ansteckend sein.

Leider scheint Dein zuständiger ATA nicht sehr gut informiert und/oder interessiert zu sein... ich hoffe, es läuft trotzdem alles gut für Dich und Deine Vögel.

Hat der ATA Dir wenigstens etwas zur Desinfektion empfohlen?

Felix bekommt vier Mal Doxy gespritzt? Und damit soll die Behandlung beendet sein?
Ich kann es kaum glauben, dass die Psittakose von Deinen TÄ so lapidar behandelt wird.
 
Thema: Bourke Felix hat die Papageienkrankheit.
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