Brauche bitte eure Hilfe - (jungen) Wildvogel im Treppenhaus gefunden!

Diskutiere Brauche bitte eure Hilfe - (jungen) Wildvogel im Treppenhaus gefunden! im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, bitte verzeiht, dass ich mich nicht erst vorstelle, und auch, falls ich im falschen Forenbereich gelandet bin. Hab keine Zeit...
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Leeya

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Hallo zusammen,

bitte verzeiht, dass ich mich nicht erst vorstelle, und auch, falls ich im falschen Forenbereich gelandet bin. Hab keine Zeit, Threads zu durchsuchen, muss nachher zur Arbeit.
Aber ich habe hier seit heute Morgen ein kleines aufgeplustertes Wesen sitzen. Fotos lade ich gleich hoch (muss mich schnell mal schlau machen, wie das hier geht).

Ich kann nur vermuten, dass es sich um einen Fink handelt. Er ist grüngelb, hat vollausgebildete Schwungfedern, aber gerade im Kopf- und Halsbereich ganz weiche, beinahe flaumartige Federn.

Da ich selbst Vögel habe, habe ich dem kleinen Vogel zunächst mal den alten kleinen Käfig für Notfälle und Tierarztbesuche hergerichtet und da ich zunächst davon ausging, dass es sich um ein adultes Tier handelt, habe ich Körner drumrum gestreut. Aber jetzt, da er aufgehört hat zu plustern, wirkt es doch recht "jung" auf mich.
Die Körner werden geknackt, aber nicht gefressen.

Dann habe ich ihm Eifutter und eine Wildvogelmischung (da is alles drin - Körner, zerkleinerte Ameisen usw.) hingestellt.
Die nächste Mission bestand dann darin, irgendwas in den schwachen Körper zu bekommen. Und darin besteht mein Problem: Wie stelle ich das an?
Ich habe mit dem Daumennagel seinen Schnabel geöffnet und dann meinen Zeigefinger dazwischen gehalten (übrigens - Kraft hat er!), während die andere Hand ihm mit einem Löffelstiel in Wasser aufgeweichtes Eifutter in den Schnabel gegeben hat.
Leider schluckt er nicht.

Was jetzt? Schnabel weiter öffnen und Futter in den Hals? Das Problem ist, dass in dem Eifutter auch ganz kleine Körner enthalten sind, die man nicht raussortieren kann. Kann man das trotzdem - mit Wasser aufgeweicht - in den Hals geben?
Ich habe hier weder Pipette noch ähnliches, eine Spritze bringts nicht, da sich immer wieder alles festsetzt.

Muss gleich arbeiten - wie lange steht er durch ohne zu fressen?
Ich weiß nicht, wie lange der Kleine im Hausflur saß... da wars mächtig kalt, aber das ist es draußen ja auch. Er hatte Spinnwebe am Schnabel, wer weiß, was er gemacht hat. Ihn mit rein zu nehmen war doch richtig, oder? Ich meine, da war kein Baum oder Strauch, das war der Hausflur, und selbst vor der Tür gibts keinen Baum, aus dem er gefallen sein könnte... ich kann mir nur erklären, dass er es irgendwie geschafft hat, zu fliegen. Auch, wenn er das momentan nicht mal macht, wenn ich ihn auf der Handfläche ohne festhalten sitzen lasse. Er schläft sehr viel, wirkt aber besser als zuvor. Er plustert nicht mehr so arg.

Ich hoffe auf Ratschläge, ich nehme jeden an!

Liebe Grüße
Leeya


P.S.: Ähm ja, so viel zum Hochladen... ich glaub ich mach was falsch ;) Hilfe? :p
 
Könnte eine Goldammer sein, hab da jedoch wenig Ahnung von.

Zu Fuß ist das Vögelchen sicher nicht in den Hausflur geraten. Daß es dort nun aufgeplustert saß, hat sicher einen Grund.
Es könnte z. B. irgendwo gegengeflogen sein und eine Gehirnerschütterung haben. Drum würd ich von Zwangsfütterungen dringend abraten und das Futter sowie Wasser nur hinstellen. Daß Du einen Finger zwischen den Schnabel bekamst, erschreckt mich sehr Leeya.

Mein Rat wäre, den Vogel reizarm, abgedunkelt und nicht zu warm unterzubringen. Ins Trinkwasser könnte etwas Taubenzucker oder Arnika Globuli (5 St. pro Tränke) oder Bachblütentropfen (mehr gegen Schock).
Hat er sich bis morgen erholt und ist fit bitte wieder auswildern.

Sollte er jedoch Verletzungen haben (bitte genau schauen, denn Katzenbisse wären tödlich), würd ich einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen.
LG Drea
 
Hallo Leeya,

Das ist wahrscheinlich ein Grünfink. Anscheinend einer von diesem Jahr. Der kann wohl kaum Sonnenblumenkerne fressen, aber Du hast ja schon Waldvogelfutter bereit gestellt.
Wenn er momentan nichts frißt dann laß ihn, womöglich steht er unter Schock und frißt deshalb nichts. Was er hat ist schlecht zu sagen aber ich würde mal einen Fensterscheibenanflug oder ein Auto vermuten. Dann hat er womöglich eine Gehirnerschütterung. Um die nicht zu verschlechtern kein Rotlicht geben und recht dunkel halten.
Du kannst ihm helfen indem Du Traubenzuckerwasser gibst. Du gibst dazu einen Tropfen von der Fingerspitze an den Schnabelrand. Der Tropfen zieht sich dann in den Schnabel hinein. Keinesfalls direkt in den offenen Schnabel geben, das Wasser könnte sonst in die Lunge geraten.
Ansonsten heißt es abwarten, wenn Du aber zum Tierarzt willst so bitte keinesfalls zu irgendeinem, die haben zu 99% keine Ahnung und schläfern nur zu gerne ein. Es gibt vogelkundige Tierärzte welche Du auf unserer Datenbank unter www.vogeldoktor.de findest.
 
Es ist toll, daß Du Dich so um den kleinen Findling kümmerst Leeya!

Übrigens würden 3 Globuli bei einem kleinen Wassernapf reichen.
Gute Besserung dem Grünfink (danke Alfred).
LG Drea
 
Auch für diesen Grünfinken heißt es: weniger ist mehr.

...
einen Vogel mit Anflugtrauma bitte nicht füttern und nicht tränken. Er könnte die Nahrung oder die Flüssigkeit in seine Luftröhre bekommen, da er eventuell Schluckbeschwerden oder Lähmungen hat.

Solch ein Opfer bitte dämmrig und nicht zu warm stellen (keine Wärmflasche oder Rotlicht o.ä. das könnte Hirnblutung oder Hirnschwellung verstärken)
z.B. in ein Karton oder in einer Transportbox.

Lass ihn jetzt also ein paar Stunden einfach ausruhen.

Erst wenn er die Augen aufmacht und ein wenig herumhüpft, oder gar etwas zu randalieren anfängt, Futter und ein weing Wasser reinstellen in einem flachen Gefäß wie ein Marmeladedeckel, in das Wasser könntest Du auch Arnica und Hypericum Globuli auflösen.

Wenn der Vogel frißt und sonstige normale Aktivitäten zeigt, bitte einen Flugversuch im geschützten Raum starten (Achtung Fensterscheiben und Co. verhängen) , erst wenn er einwandfrei Fliegen kann, wieder in die Natur entlassen (das wird vor morgen sicher nicht der Fall sein).

Gute Besserung dem Wicht

PS, jetzt gibt es keine jungen Jungvögel mehr, die sind alle schon vom Sommer und selbstständig.
 
Zunächst einmal danke füre eure Hilfe, die für den Vogel wohl zu spät kam.
Der Kleine ist unter Krämpfen gestorben...
Und ich bin scheinbar Schuld!

Ich bitte euch zunächst, nicht nochmal nachzutreten, ich mache mich wirklich schon genug fertig.
Es ging folgendermaßen weiter:

Ich fragte in einem Zoofachhandel, da nichts anderes erreichbar war und ich eh schon zu spät zur Arbeit kam. Dort gab man mir den Rat, es mit Eifutter zu probieren (soweit war ich ja auch schon), und dass es sehr wichtig sei, dass er nicht verhungern würde. Ich sollte es ihm in den Schnabel geben und selbst schlucken lassen. Auch soweit war ich ja schon, und als er das Flüssiggematschte nicht schlucken wollte hab ich ihn ja ganz in Ruhe gelassen. (Übrigens, mit dem Zeigefinger habt ihr das evtl. falsch verstanden - den hab ich seitlich dazwischen gehalten, wie hoch mag das sein? 5 mm? Also jetzt nicht irgendwie aufgerissen oder so... halt offen "gehalten" da er selber zu schwach war und ich wissen wollte, ob er was zu sich nehmen will und einfach nicht kann, da er schließlich an den Körnern rumlutschte und die sogar knackte).

Nach ein paar Stunden ohne Besserung war ich dann selbst so weit zu glauben, dass er sich ohne Nahrung nicht erholen kann. Immerhin muss der ewig im Treppenhaus gesessen haben. Mittlerweile ahne ich auch, wie er das geschafft hat... und das ist NOCH schlimmer! Es muss mein kleiner Grünfink sein, der jeden Morgen ans Küchenfenster kommt (kam :( ) und Wildvogelfutter mitgenommen hat. Dabei muss er diesmal wohl abgestürzt sein - wie auch immer das passiert ist, die Vögel kommen seit Jahren ans Fenster, da hängt ein Häuschen - und fiel direkt ins gekippte Treppenhausfenster, denn auf der Fensterbank war alles vollgekotet. Gefunden habe ich ihn aber viel weiter oben, vor der Tür zum Dachboden.
Ich habe wieder versucht, ihm etwas zu geben, und diesmal hat er es genommen, es im Schnabel mit der Zunge bearbeitet (schwer zu beschreiben, wer Vögel hat wird wissen, was ich meine). Aber selbst konnte er es nicht fressen, nur, wenn ich es mit dem Finger in den Schnabel gegeben habe.

Soweit, so gut. Wieder in Ruhe gelassen, wieder nahe der Heizung abgestellt und aufgepasst, dass es nicht zu warm, nicht zu trocken, aber auch nicht zu kalt ist. Ausgekühlt war er genug.
Er näherte sich ein paar Mal dem Wassernapf, aber konnte nichts aufnehmen. Etwas später fiel er dann kurz um, wie im Spagat hockte er im Käfig. Ich dachte erst er sei tot, nahm ihn raus, aber er lebte noch, sackte aber in sich zusammen und kroch in meine Hand wie in eine Höhle. So blieb ich mit dem Vogel einfach auf dem Boden sitzen und hab einfach abgewartet. Der Arme war sehr, sehr schwach.

Ich schnappte mir das Telefon, fragte meine Eltern um Rat, mein Vater war sofort zur Stelle, meine Mutter zunächst auch, musste dann aber arbeiten. Und mein Vater mutmaßte, dass dem Vogel Flüssigkeitsmangel zu schaffen machen würde. Ich selbst weiß, Vögel benötigen nur wenige Tropfen am Tag, dehydrieren aber auch sehr schnell bei Durchfall o.ä. Und Durchfall hatte er ganz zu Beginn gehabt. Deshalb habe ich die Erklärung für klug befunden und zugelassen, dass mein Vater ihm zwei Wassertropfen an einer Spritzenöffnung hängend ins Schnäbelchen gibt, während ich ihn weiter auf der Hand hielt. Wie ich jetzt weiß, wohl ein fataler Fehler.

Besserung trat keine ein. Nur ganz kurz. Danach atmete er irgendwann schwerer, der Schnabel öffnete und schloss sich ganz leicht. Ich hielt ihn dabei immer noch auf meiner Hand. Dann habe ich ihn in eine mit Küchenkrepp ausgelegte Schale gesetzt. Er krabbelte ein wenig, blieb aber liegen. Der Körper hob und senkte sich, der Vogel krampfte irgendwann, war dann ruhiger, dann zuckte er. Und dann bäumte er sich ein letztes Mal auf, begann heftigst zu zittern, der Schwanz fächerte sich auf, die Krallen zogen sich zusammen - und er starb.

Haben wir ihn erstickt? Vermutlich, oder? Ich hab das kleine Wesen auf dem Gewissen... ich fasse es nicht...
 
Hallo Leeya

Du hast viel unternommen, um dem Finken wieder auf die Flügelchen zu helfen, leider nicht auf die richtige Weise. Das ist vielen Menschen schon genauso passiert wie Dir, ein geringer Trost für Dich, ich weiß. Du hast es versucht und Dir Mühe gemacht, das zählt.

Für künftige Fälle kennst Du jetzt das Forum und kannst Dich immer hierher wenden und merke Dir gut klumpkis Rat, speicher Dir den Beitrag am besten ab, dann weißt Du für weitere Notfälle schon einmal die ersten Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, bevor Du hier gezielt Hilfe für den jeweiligen Fall bekommst:

einen Vogel mit Anflugtrauma bitte nicht füttern und nicht tränken. Er könnte die Nahrung oder die Flüssigkeit in seine Luftröhre bekommen, da er eventuell Schluckbeschwerden oder Lähmungen hat.

Solch ein Opfer bitte dämmrig und nicht zu warm stellen (keine Wärmflasche oder Rotlicht o.ä. das könnte Hirnblutung oder Hirnschwellung verstärken)
z.B. in ein Karton oder in einer Transportbox.

Lass ihn jetzt also ein paar Stunden einfach ausruhen.

Erst wenn er die Augen aufmacht und ein wenig herumhüpft, oder gar etwas zu randalieren anfängt, Futter und ein weing Wasser reinstellen in einem flachen Gefäß wie ein Marmeladedeckel, in das Wasser könntest Du auch Arnica und Hypericum Globuli auflösen.

Wenn der Vogel frißt und sonstige normale Aktivitäten zeigt, bitte einen Flugversuch im geschützten Raum starten (Achtung Fensterscheiben und Co. verhängen) , erst wenn er einwandfrei Fliegen kann, wieder in die Natur entlassen (das wird vor morgen sicher nicht der Fall sein). Gute Besserung dem Wicht


Sei nicht zu traurig:trost: Gibt den Vogel zurück in den Kreislauf der Natur. Beim nächsten Mal weißt Du, wie Du handeln musst.

LG astrid
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leeya,

du hast versucht, ihm zu helfen und das war gut so.
Ich glaube nicht, dass ihm die 2 Wassertropfen geschadet haben, denn dass er sich vorher schon in deiner Hand verkrochen hat, zeigt, dass er am Ende war. Du weißt ja nicht, was ihm vorher passiert ist, vielleicht hatte er eine schwere Gehirnerschütterung, vielleicht war der ganze Stress im Hausflur einfach zuviel oder er war zu lange ohne Futter.

Mach dir bitte keine Vorwürfe, manchmal klappt der Hilfsversuch einfach nicht.
 
Wahrscheinlich war schon alles für ihn zu spät als du ihn gefunden hast.
Im Sommer ist ein Trauerzeisig gegen meine Balkontuer geflogen und lag am Boden. Ich dachte, er kommt wieder zu sich. Aber dann habe ich ihn ueber Nacht ins Haus geholt, weil er noch lebte, sich aber wenig bewegte. Am nächsten Morgen wollte ich ihn zum Tierarzt bringen, zum Einschlaefern. Da war er aber schon tot. Manchmal kann man leider nicht helfen...
traurige Gruesse,
Sigrid
 
Danke, lieb von euch :)

Das schlimme für mich ist, dass ich seit ich denken kann Vögel halte (und das, würde ich behaupten, gut - allein das Sammeln der Naturäste und die Erklärung an die Passanten, wenn die wissen wollen, was ich in aller Welt mit all den Ästen mache macht mich jedes Mal stolz :p ). Und dem armen Kleinen habe ich nicht geholfen.

Aber ihr habt ja recht, wer weiß, was er hatte... der Kot auf der Fensterbank war von der Konsistenz her auch nicht wirklich so, wie Vogelkot aussehen sollte.
Immerhin kommen weiterhin Vögel ans Häuschen und fressen ihr Futter bei mir, das tröstet. Und ich hoffe mal nicht, dass ein zweiter Unfall passieren wird, ist ja jahrelang nicht geschehen.

So, ich gehe jetzt arbeiten, habe einen dreiviertel Arbeitstag nachzuholen ;)
 
Mach dir bloss keine Vorwürfe. Manchmal kann man einfach nichts tun. Hatte gerade einen Buntspecht in ähnlicher Verfassung.
Vogel entgegengenommen, erstmal in einer Box ruhiggestellt, Vogel in Eingangslicte eingetragen , wieder nachgeschaut und schon wars vorbei.
So etwas passiert immer wieder mal.
 
Tut mir leid, dass der Kleine es nicht geschafft hat.
Vielleicht kannst Du das offene Fenster mit Fliegendraht o.ä. sichern. So hätte das alles wenistens einen Sinn - dass es nicht nochmal passieren kann, dass sich ein Vogel im Haus verirrt.
 
Thema: Brauche bitte eure Hilfe - (jungen) Wildvogel im Treppenhaus gefunden!
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