Hallo Edith!
Ich habe mal meine schlauen Bücher dazu befragt:
Vogelkrankheiten - Ursachen, Erkennung und Behandlung von M. & H. Schaper
RACHITIS
Vorkommen
Alle Vogelarten, besonders Jungtiere aus Kellervolieren
Ursache
Rachitis ist eine Stoffwechselerkrankung des heranwachsenden Organismus. Sie betrifft das Skelettsystem: Die Knochen erhalten im Verlauf von Entwicklung und Wachstum nicht ihre endgültige (übliche) Festigkeit, weil Mängel bei der "Mineralisation" bestehen.
Hierfür sind zwei Dinge verantwortlich:
1.) Mangel an Kalzium und Phosphor im Futter oder aber falsches Verhältnis der beiden Mineralstoffe. Ideal ist das Verhältnis 2:1.
2.) Mangel an Vitamin D3, welches zur Aufnahme von Mineralstoffen aus dem Darmkanal notwendig ist.
Um aus der Vorstufe des Vitamins (Provitamin D3) Vitamin D herstellen zu können, braucht der Organismus Sonnenlicht, so daß häufig bei Tieren aus Kellervolieren Rachitis auftritt.
Auch ausschließliche Fütterung von Körnerfutter kann durch Mangel an Vitamin D3 zu Rachitis führen.
Bei beiden Ursachen kommt es zu mangelhafter Einlagerung von Mineralstoffen in den Knochen. Folglich bleiben die Knochen weich, biegsam, deformierbar oder brechen bei eventueller Belastung durch (sogenannte Grünholzfrakturen).
Ein ähnliches Krankheitsbild tritt bei ausgewachsenen Tieren auf (Osteomalazie); es handelt sich um eine Entmineralisierung der ehemals gesunden "festen" Knochen mit der Folge einer Knochenweiche. Hier ist ein Mangel an Mineralstoffen im Futter bei erhöhtem Bedarf die Ursache (z. B. bei Legezwang). Der Mineralstoffmangel im Blut wird durch Rückgriff auf das Kalzium und Phosphor im Knochen ausgeglichen.
Symptome
Am Skelett machen sich Knochenveränderungen, besonders Verbiegungen der langen Röhrenknochen oder des Brustbeinkammes bemerkbar. Teilweise sitzen die Vögel auf den Fersengelenken. In fortgeschrittenem Stadium entstehen leicht schlechtheilende Brüche.
Diagnose
Die Diagnose ist mit Hilfe einer Röntgenaufnahme zweifelsfrei zu stellen. Auf den Aufnahmen sehen die Knochenstrukturen verändert aus: die Wand der Röhrenknochen (Kortikalis) ist viel schmaler und heller als bei einem gesunden Knochen.
Behandlung
Eine Behandlung erfolgt durch ausreichend vitamin- und mineralstoffhaltige Fütterung sowie durch Bestrahlung mit Sonnenlicht oder UV-Strahlen-Lampen.