Brüten lassen oder nicht?

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Sol

Guest
Ich bin frischgebackener Besitzer einer Zuchtgenehmigung und habe 2 Hähne und 2 Hennen, die ich eigentlich brüten lassen wollte. Jetzt hatte aber einer der Hähne schon mehrmals eine Kropfentzündung und fällt deshalb für die Brut aus. Ich möchte ihm jeden Stress ersparen und frage mich, ob ich dann überhaupt brüten lassen soll, denn er wird das Ganze ja mitbekommen und dann während der Brutzeit nicht zu seinem Kumpel können, der ja in der Zuchtbox neben der Voliere sitzen würde. Die beiden sind eigentlich ein Paar, auch wenn sie den Hennen nicht abgeneigt sind. Meine Vögel haben ganztags Freiflug im Vogelzimmer, was bedeutet, dass er sich garantiert auf die Zuchtbox setzen wird und nach seinem Freund rufen wird.

Wie seht ihr die Situation? Würde eine Brut für den an der Brut unbeteiligten Hahn Stress bedeuten bzw. könnte er die Brut stören, wenn er dauernd nach seinem Freund ruft? Und ist von einer Brut mit nur 1 Paar unbedingt abzuraten?
 
Zunächst mal wäre abzuklären, was die Ursache für die Kropfentzündung war. Wenn dahinter ein Schädling oder krankheitserreger steckt, und wenn dieser Erreger mit der ärtzlichen Behandlung ausgeschaltet wurde, kann eigentlich nichts passieren.

Eine Reizung des Kropfs durch Fütterung ist weitgehend ausgeschlossen, denn die entsteht nur, wenn der Partnervogel das hochgewürgte Futter regelmäßig ablehnt und der fütternde Vogel das Futter wieder herunterwürgen muss. Das tritt im Allgemeinen bei einer Brut aber nicht auf.

Die Trennung vom "Partnervogel" oder Freund ist natürlich hart. Aber wenn die beiden durch das Gitter einer Zuchtbox hindurch Kontakt halten können und Du dem Zuchthahn zudem von Zeit zu Zeit Freiflug gewährst (ja, er kann seine Henne durchaus 2-3 Stunden am Tag allein lassen, so lange sie auf den Eiern sitzt), wird die Freundschaft kaum leiden. Und wenn beide Paare gleichzeitig brüten, dann sollte es auch kein Problem sein, den Hähnen gleichzeitig und dauerhaft Freiflug einzuräumen: Die Hennen sitzen - jede in ihrem Nistkasten - auf den Eiern und brüten. Die haben kaum Interesse daran, sich zu sehen. Und den Hähnen ist es vermutlich egal :)

Ein Hahn wird eine Brut nicht stören können, wenn er nicht an den Nistkasten heran kann. Und selbst wenn er das kann: Bei uns sieht es derzeit so aus, dass sich drei bis vier Hähne darum "streiten", wer denn nun die brütende Henne im Nistkasten füttern darf, wenn der Zuchthahn mal Freiflug hat ;) Die Henne stört sich jedenfalls daran nicht, wenn mal fremder Besuch vorbeischaut.
 
Vielen Dank für Deine Antwort. Das Problem bei einer Kropfentzündung ist, dass die Kropfschleimhaut danach vorgeschädigt ist und sie immer wieder auftritt. Die Ursache bei meinem Vogel ist wohl mechanischer Art lt. TÄ.
 
Das Problem bei einer Kropfentzündung ist, dass die Kropfschleimhaut danach vorgeschädigt ist und sie immer wieder auftritt. Die Ursache bei meinem Vogel ist wohl mechanischer Art lt. TÄ.
Da kann ich mich Deichi nur anschließen: Ist das irgendwie durch eine Untersuchung (Kropfabstrich) bestätigt worden? Dass es immer wieder auftritt könnte z.B. ein Zeichen für Megabakterien sein. Und mit einem an Megas, oder gar schon GLS, leidenden Vogel sollte man nicht züchten.
 
Da kann ich mich Deichi nur anschließen: Ist das irgendwie durch eine Untersuchung (Kropfabstrich) bestätigt worden? Dass es immer wieder auftritt könnte z.B. ein Zeichen für Megabakterien sein. Und mit einem an Megas, oder gar schon GLS, leidenden Vogel sollte man nicht züchten.

Nicht nur mit den offenkundig betroffenen Vögeln sollte man nicht züchten - auch die anderen Vögel, die mit den betroffenen Tieren Kontakt hatten, könnten sich mit der Megabakteriose (eine Pilzerkrankung) angesteckt haben.

Das muss nicht zwangsläufig passiert sein, aber ohne eingehende Untersuchung würde ich kein Risiko eingehen wollen: Megabakteriose führt - wie Lemon schon schrieb - unter Umständen zum "Getting Lighter Syndrome", bei dem der Vogel zwar viel frisst, aber durch die Megas bedingt das Futter nicht mehr umsetzen kann. Beim GLS verhungert der Vogel langsam. Andere Symptome sind das Hochwürgen von Schleim und unverdauten Körnern, was dann zu einer Kropfentzündung führen kann.

Eine Kropfentzündung allein, rechtzeitig genug erkannt und behandelt, geht ohne nennenswerte bleibende Schäden vorbei. In der Regel. Ausnahmen sind natürlich nicht ausgeschlossen und wenn Du eine vogelkundige Tierärztin hast und sie Dir das so erklärt hat, dann würde ich mich diesem Rat auch beugen. Du könntest allerdings, um sicher zu gehen, einen weiteren vkTA befragen. Der Spruch "Vier Augen sehen mehr als Zwei" kommt nämlich nicht von ungefähr :)
 
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