Fortsetzung meiner Brutstory
Irgendwie haben meine Hennen das Brutgeschäft noch nicht so ganz kapiert. Heute morgen fand ich schon wieder ein Ei unten im Sand. Die Eier stammen übrigens nicht von der Henne, die ich anfänglich im Verdacht hatte. Es ist eine noch sehr junge Henne, die zwar vorher fast pausenlos alles mögliche und unmögliche hin- und her transportiert hat. Jetzt, wo ich richtiges Nistmaterial und Nester gegeben habe, zeigt sie kaum Interesse daran. Ich hoffe nur, dass sie jetzt nicht für den Rest ihres Lebens meint, Eier gehörten in Essnäpfe . Die andere Henne scheint erfahrener zu sein. Sie wurde mir zwar auch als diesjähriger Vogel verkauft, ich vermute aber von ihrem Aussehen her, dass ich da über den Tisch gezogen worden bin. Nicht so tragisch, ich mag sie auch so! Diese Henne, der Favorit meiner beiden Hähne, sass zwar vorher stundenlang in Brutposition in Futternäpfen, zeigte aber weniger ausgeprägten Nisttrieb. Kaum war aber das Nistmaterial im Käfig, begann sie mit dem Nestbau. Verkehrte Vogelwelt: Ein Vogel sitzt auf einem leeren Nest, der andere legt seine Eier auf den Boden. Ist es mangelnde Erfahrung, dass der Jungvogel kein Nest baut oder ist das andere Körbchen weniger attraktiv oder an weniger attraktivem Ort? Das junge eierlegende Weibchen war sich übrigens anfänglich seiner Geschlechterrolle nicht ganz klar. Immer wieder hat es sich in schönen, ausgedehnten Gesängen geübt, dass ich schon an seinem Geschlecht zweifelte. Kaum kam aber die Brutstimmung auf, habe ich sie nie mehr singen hören.
Uebrigens bin ich froh, dass ihr es nicht so eng sieht punkto Vogelhaltung. Ich bemühe mich, im Rahmen unserer Möglichkeiten den Vögeln ein gutes und artgerechtes Vogelleben zu ermöglichen. Eine Aussenvoliere oder ein Vogelzimmer kann ich ihnen aber ganz einfach nicht bieten. Ich finde es aber auch schön, wenn die Vögel so nahe bei uns leben. Die Beziehung zu ihnen wird so sicher intensiver. Auch meine Kinder lieben es, lange vor der
Voliere zu sitzen und die Tiere zu beobachten.
Katharina