Aber Guido, wir streiten uns doch nicht.
Man kann unterschiedliche Meinungen durchaus sachlich ausdiskutieren. Das ist doch eine Bereicherung für alle.
In der freien Wildbahn, hat ein Aga wesentlich mehr als 90m2 zur Verfügung und befindet sich in einem größeren Schwarm. Dass 90m2 durchaus reichen ist Deine Ansicht. Ob es die Deines Vogels ist kann niemand beurteilen (und ich persönlich habe erhebliche Zweifel daran).
Ein wilder Aga wird kaum weil Du eine Weintraube in der Hand hältst in eine
Voliere fliegen oder mti Dir schmusen.
Deshalb hast Du Deine Vögel bereits gezähmt und trainiert. Unabhängig davon, wie Du es nennst. Ihr Verhalten entspricht nicht mehr dem natürlichen in der freien Wildbahn, sondern hat sich in irgendeiner Weise Deinen Wünschen angepasst.
Lebewesen legen Verhalten an den Tag, die sich für sie lohnen. Würden sie Dich mitsamt Traube ignorieren, würdest Du nicht jeden Abend mit einer Weintraube da stehen. Aber dann würden sie auch keine Weintraube bekommen. Euer eingespieltes Verhalten lohnt sich also für Euch beide.
Im Grunde genommen, hast Du sie durch positive Belohnung in einem von ihnen gezeigten UND von Dir gewünschten Verhalten bestärkt. Das genau ist auch die Basis des Clickertrainings.
Der einzige Unterschied ist, dass hier ein Signal eingeführt wird, der den Zeitraum zw. dem gezeigten Verhalten und der Belohnung überbrückt. Dies erleichtert das Training und beschleunigt Erfolge.
Stell Dir vor Du hättest einen neuen Aga (natürlich nach TA-Test und Quarantäne
) bei Dir aufgenommen. Und möchtest, dass er möglich schnell lernt abends in die
Voliere zu gehen.
Du könntest also mit dem Clicker jedesmal clicken, wenn er in die
Voliere geht und ihn belohnen. Sobald er zuverlässig in die
Voliere geht, kannst Du ein Kommando dazusetzen (was Du vermutlich selbst jetzt schon in irgendeiner Weise tust). Z.B. "ab in den Käfig" sagen, mit dem Finger auf den Käfig zeigen, oder eien Weintraube in der Hand halten.
Wenn er das kapiert hat, kannst Du abends einfach Dein Kommando geben und den Vogel, wenn er in die
Voliere fliegt, belohnen. Du hast also genau das Gleiche erreicht wie vorher, nur wesentlich schneller und stressfreier, da Du den Vogel die ersten Nächte nicht in die
Voliere jagen, oder was auch immer Du tun musstest, um ihn in die
Voliere zu bringen.
Siehst Du, so weit sind unsere Positionen gar nicht auseinander. Im Grunde genommen machen wir fast das Gleiche, nennen es nur unterschiedlich.
Ein letzter Punkt: Bitte bedenke, dass das Clickertraining rein freiwillig ist. Mit Gewalt läuft da gar nichts! Das Tier trainiert freiwillig!!! Das kann ich gar nicht oft genug betonen.
In der recht langweiligen Umwelt eines Vogels in der Gefangenschaft, gibt das Training, eben weil die Tiere so hochintelligent sind, ihnen eine willkommene Bereicherung.
Wenn ich anfange zu clicken, kommen von Aga bis Ara alle angerückt, weil sie mitmachen wollen. Dabei habe ich auch beobachtet, dass es bei routinierten Vögeln weniger der Leckerbissen, als das Training an sich ist worauf sie scharf sind.
Meine begnügen sich durchaus auch mit Wasserschlückchen, Knutschern oder Lob, wenn grad mal kein Leckerbissen zur Hand ist.
Mehr dazu kannst Du im FAQ-Clickertraining lesen. Da habe ich alles viel mehr im Detail erklärt.
Liebe Grüße,
Ann.