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Diskutiere « d. o. a. » im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Bad Shipment = dead on arrival! Also dieser Beitrag soll jetzt nixx besonderes sein, ich habe nur gerade gestern gelesen, dass Tansania das...
C

chris-XX

Guest
Bad Shipment = dead on arrival!

Also dieser Beitrag soll jetzt nixx besonderes sein, ich habe nur gerade gestern gelesen, dass
Tansania das Land mit den höchsten Exportzahlen von in der Wildnis gefangener Vögel ist. Und
das diese ganz legal gefangen und exportiert werden dürfen, zumindest nach bestimmten vorab
festgelegten Quoten und entsprechend den CITES- bzw. Artenschutz-Bedingungen. Ob diese
Fangzahlen eingehalten werden und in welchem Zustand die Vögel dann die jeweiligen Empfänger
zumeist in Europa erreichen, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass es nach wie vor Länder
gibt, die ein Interesse an den entsprechenden Devisen-Einnahmen aus dem internationalen Handel
mit Tieren haben, was ja an sich verständlich ist. Zum Teil sollen die entsprechenden Maßnahmen
sogar wieder für Artenschutz-Maßnahmen im eigenen Land verwendet werden, aber ob dem so
ist, ist wieder eine andere Frage. Zudem ist es so, dass es multiglobal tätige Tierhändler auch
geschickt verstehen, ihre realen Einkünfte und die offiziellen Einnahmen sauber zu verschleiern.

Zudem lässt sich ganz allgemein über Sinn und Unsinn von Wildfängen vortrefflich spekulieren,
ist es doch so, dass allein die gesamte Situation von Fang bis zum privaten Abnehmer für die
Tiere eine außerordentliche und häufig nachhaltige Belastung verbunden mit exorbitanten
Streßfaktoren für die Tiere darstellt. Und weil es ganz normale Menschen gibt, die sich
darüber einen Kopf gemacht haben, gibt es das kurze nachfolgende Video zum Artenschutz:


» Importverbot von Wildfängen 8o 8o


Ich möchte mit diesem Beitrag nur mal jeden persönlich dazu anregen, darüber nach zu denken,
ob der Kauf von (seltenen und geschützten) Wildvögeln aus fernen Ländern wirklich notwendig ist.

Herzlichen Gruss
Christian
 
In dieser Reportage wird mit keinem Wort erwähnt,dass es deutsche Nachzuchten gibt.Man meint,alle Papageien wären Wildfänge.
Das ist falsche Information.:k Liebe Grüße,BEA
 
« Verständnis durch vollumfängliches Begreifen »

hallo BEA,

ob das eine falsche Information ist? Rein in Bezug auf den Beitragsinhalt denke ich eher nicht.
Sicher hätte man auch auf die (erfolgreichen?) Nachzuchten hinweisen können, aber wieviele sind
das denn? Soweit ich weiss, werden auch noch immer Tiere aus Nachzuchten von kommerziellen
Züchtern wie Birds International auf den Philippinen oder vom » Loro Parque nach Deutschland
importiert. Wenn es also ausreichend erfolgreiche Nachzuchten gäbe, könnten wir doch ganz
einfach auf den Import von Wildfängen verzichten - oder? Persönlich denke ich aber, ist einfach
die Mortalitätsrate bei Stubenvögeln so hoch, dass die Nachzuchtquoten und die Wünsche der
(unwissenden) Kunden insbesondere bei Haltungsfragen, sperrangelweit auseinander klaffen. :(
Wodurch das Produkt Tier letztlich lediglich auf einen Cash- und Carry-Status reduziert wird.

Herzlichen Gruss
Christian
 
ob das eine falsche Information ist? Rein in Bezug auf den Beitragsinhalt denke ich eher nicht.
Natürlich ist das falsche Information.Die Leute bekommen das so vorgesetzt,als wären alle Exoten,die sie kaufen können Wildfänge.Und diese machen Probleme,da sie das Leben hier nicht gewohnt sind und diese schreckliche Reise hinter sich haben,rupfen und werden abgegeben.
Und das stimmt so nicht.
Es gibt sehr viele Nachzuchten und die Papas werden nicht abgegeben weil sie "wild" sind sondern weil die Leute Haltungsfehler begehen.
Hier wird absichtlich alles in einen Topf geworfen,damit die Leute auch alle gegen den Import sind.
Das ist für mich eine falsche Information.Und eine Verunsicherung der Leute,die sich einen Papagei kaufen möchten.
Auch dein Beispiel von Geschäften,die ihre Tiere aus dem Ausland bekommen,stimmt so nicht.Die haben dort Aufzuchtstationen und nicht "Einfangstationen".Das sind auch Nachzuchten und keine Wildfänge.
Ich bleib dabei-das ist alles so aufgezogen,dass man gegen den Import ist(was ja auch richtig ist) und darum wird hier ein wichtiger Teil weggelassen-nämlich all die deutschen Nachzuchten.Und von solchen Berichten bin ich kein Freund.
Liebe Grüße,BEA
 
« Zahme Vögel singen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. »

hallo BEA,

also ich habe mir den Video-Clip jetzt gerade noch mal in Ruhe angesehen und finde immer noch,
dass er in sich stimmig ist. Den von Dir angeführten (oder hinein interpretierten) Punkt, dass alle im
Handel befindlichen Tiere automatisch Wildfänge sein sollen, kann ich so nicht erkennen. Echt nicht.

Nochmal, ich hatte diesen Beitrag - von mir ausgehend - aus einem anderen Verständnis gepostet,
nämlich weil gerade die vom Importeur angeführten Arbeitsplätze und die daran geknüpften, vor allem
erhofften Devisen-Einnahmen, so nicht stimmig sind. Tatsächlich ist mit Öko-Tourismus (siehe THE
REAL MACAW) letztlich und vor allem nachhaltiger mehr Geld zu erwirtschaften.

Und was ich unter Haltungsfehlern verstehe, ist eigentlich nur folgendes: Das es Menschen gibt, die
sich ein Tier unter menschlichen Wunschvorstellungen zu legen und die artspezifischen Bedürfnisse
eben dieses Tieres nicht in angemessener Weise kennen und dementsprechend diese Anforderungen
nicht in ausreichender Weise zu berücksichtigen in der Lage sind! Aber wie sollten wir auch? Wir sind
ja nicht mal fähig unter Menschen entsprechend miteinander zu kommunizieren oder uns entsprechend
zu verhalten (das meine ich jetzt ganz allgemein und auf die ganze Welt bezogen, aber auch im Kleinen!).

Und gut, letztlich hätte man auch auf die (erfolgreichen) Deutschen (Handaufzucht-) Nachzuchten hinweisen
können, eben auf jene Tiere - bei denen sehr wahrscheinlich mit weiteren "tierlichen" Problemen zu rechnen ist.

Herzlichen Gruss
Christian
 
Pucki schrieb:
Das ist für mich eine falsche Information.Und eine Verunsicherung der Leute,die sich einen Papagei kaufen möchten.
warscheinlich sollen diese informationen die leute gänzlich davon abbringen sich einen papagei zu kaufen. und zwar weil es rund um die papageienzucht und handel viel zu viele üble auswüchse gibt, die immer schlimmere ausmaße annehmen.
Pucki schrieb:
Auch dein Beispiel von Geschäften,die ihre Tiere aus dem Ausland bekommen,stimmt so nicht.Die haben dort Aufzuchtstationen und nicht "Einfangstationen".Das sind auch Nachzuchten und keine Wildfänge.
gabs nicht ein kleines stück weiter unten einen thread, wo wildfänge verteidigt wurden, weil künstliche (kommerzielle) nachzuchten von exotischen wildvögeln immer zur blutauffrischung und zur warung des zuchstandarts (wildvogel) mit wild gefangenen tieren gekreuzt werden müssen?

von aufzuchtstationen in dritter-weltländern wo aras oder sonstwelche vögel "gezüchtet" werden, die dort kostenlos und für jedermann einzufangen wären, hab ich allerdings auch noch nie was gehört. man lernt halt nie aus...
 
Ein Problemtier ist ein Tier dessen tierliches Verhalten ein Problem für Menschen ist

st68 schrieb:
warscheinlich sollen diese informationen die leute gänzlich davon abbringen sich einen papagei zu kaufen. und zwar weil es rund um die papageienzucht und handel viel zu viele üble auswüchse gibt, die immer schlimmere ausmaße annehmen.
gabs nicht ein kleines stück weiter unten einen thread, wo wildfänge verteidigt wurden, weil künstliche (kommerzielle) nachzuchten von exotischen wildvögeln immer zur blutauffrischung und zur warung des zuchstandarts (wildvogel) mit wild gefangenen tieren gekreuzt werden müssen?

von aufzuchtstationen in dritter-weltländern wo aras oder sonstwelche vögel "gezüchtet" werden, die dort kostenlos und für jedermann einzufangen wären, hab ich allerdings auch noch nie was gehört. man lernt halt nie aus...

hi st68,

Deine Ausführungen möchte ich so pauschal nicht übernehmen - aber » Ausnahmen bestätigen die Regel. 8( 8(

Bei Aufzuchtstationen muss man wohl generell zwischen kommerziellen Interessen einerseits und gutem
praktizierten Artenschutz durch Erhaltungszuchten unterscheiden: » Cynopsitta # 77 - Seite 17 http://img244.imageshack.us/img244/397/top20an.gif

Herzlichen Gruss
Christian
 
Hallo,

ich möchte Pucki beipflichten. in diesem Videoclip wird ein gefährliches Halbwissen tendenziös weiterverbreitet.

Man scheut sich nicht, das aktuelle Importverbot wegen der Vogelgrippe auszunutzen, um zu sagen, die Importvögel würden Krankheiten mitbringen. Hat man noch nie was von Quarantäne gehört?
Auch würde mich mal interessieren, wieviele der Vögel in der Auffangstation wohl Wildfänge sind....

Damit mir keiner etwas Falsches unterstellt: Ich bin dagegen, dass Wildfänge irgendwo im Wohnzimmer landen, genauso bin ich aber auch gegen ein völliges Importverbot.

Habt ihr euch mal gefragt, wieso auch bei den häufig nachgezogenen Arten immernoch Wildfänge von Privatleuten gekauft werden? Richtig.... Geiz ist geil.

Viel wichtiger als über ein Importverbot nachzudenken wäre es, über einen Sachkundenachweis als Pflichtvoraussetzung für die Haltung von Papageien nachzudenken. Das Leid der Wildfänge läßt sich schön medienwirksam darstellen und mit Zahlen belegen, das Leid der falsch gehaltenen Vögel bleibt im Verborgenen.
 
Alle Menschen sind klug: die einen vorher, die anderen nachher.

hallo Dagmar,

es geht doch eigentlich nur um den Sinn bzw. die NOTwendigkeit den Fang von wilden und z. T.
seltenen oder bestandsbedrohten Vogelarten bzw. deren Einfuhr nach Deutschland zu unterbinden.
Und es es geht auch darum, dass diese der Natur entnommenen Vögel vom Fang über den Transport
und letztlich (z. T.) auch bei ihren privaten Haltern leiden. Diese Punkte sehe ich als unbestrittene
Tatsachen an und allein deshalb halte ich ein Importverbot für Wildvögel für sinnvoll und gerechtfertigt.
Welche weitergehenden Auswirkungen die Entnahme von Tieren aus der Natur auf die örtliche Fauna,
Flora und Artenvielfalt im besonderen hat, lasse ich mal aussen vor.

Warum sollte es in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, wieviele Tiere in der genannten
Auffangstation Wildfänge oder ggf. (abgegebenene, weil verhaltensauffällige) Handaufzuchten sind?

Und inwieweit eine 4-wöchige Quarantäne das Einschleppen von Krankheiten verhindert, möchte ich
auch mal dahingestellt sein lassen, denn viele Vogelkrankheiten können häufig erst viel später als nach
30 Tagen Quarantäne zum Ausbruch kommen. Bei latent infizierten (angesteckten, aber nicht ersichtlich
erkrankten) Vögeln kann es teilweise bis zu 2 Jahren und länger (!) dauern, bis erste Krankheitsanzeichen
auftreten. Und wer kontrolliert wirklich mit kostspieligen Tierärztlichen Untersuchungen auf alle nur denk-
baren Endo- oder Ektoparasiten, Einzeller (z.B. Kokzidien), Würmer (z.B. Spulwürmer) und/oder Milben
(z.B. Grab- oder Luftsackmilben) usw.? Nicht mal wir Menschen machen doch alle für uns selbst sinnigen
Vorsorgeuntersuchungen mit - warum also dann gutes Geld für einen "ersetzbaren" Vogel ausgeben?!

Herzlichen Gruss
Christian
 
Pucki schrieb:
ob das eine falsche Information ist? Rein in Bezug auf den Beitragsinhalt denke ich eher nicht.
Natürlich ist das falsche Information.Die Leute bekommen das so vorgesetzt,als wären alle Exoten,die sie kaufen können Wildfänge.Und diese machen Probleme,da sie das Leben hier nicht gewohnt sind und diese schreckliche Reise hinter sich haben,rupfen und werden abgegeben.
Und das stimmt so nicht.
In Alkoholfreiem Bier ist auch Alkohol drin. Vielleicht ist der Anteil hier ja ebenso gering, das man halt darauf verzichtet die paar Tiere mit aufzunehmen?
 
also, ich bekomme beim dem Video nur eine "Zugriff verweigert..."
SChade

Bis dann
cu
Andreas
 
« Zahme Vögel singen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. »

hallo Andreas,

hmm, stimmt - der Direkt-Link zum Video-Download geht nimmer - dafür hier der indirekte Weg:


» Importverbot von Wildfängen gefordert!


Bei mir mit DSL 3000 dauert der Download bis zum Start so ca. 45 Sek. - also eine kleine Ewigkeit. 8( 8(

Herzlichen Gruss
Christian
 
hier sind Zahlen dazu:

http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/zeet.pdf

Die Liste ist lang, nur ein Beispiel: Demnach wurden jedes Jahr 3500 Exemplare allein von Agapornis cana eingeführt....


Und wir hier diskutieren, ob das Thema im Video richtig rüberbracht worden ist....

M. E. gehört der Import verboten.
 
« Man ist nicht Mensch, weil man geboren ist, man muß Mensch werden. »

hallo Peter,

ein grosses DANKE an Dich für diese erschütternden Zahlen (habe mir gerade mal die Angaben
zu den Graupapageien (Psittacus erithacus) angesehen, da vergeht mir jedes Lächeln). :(

Mit Monika Winkler vom Papageienatrium Ulm habe ich dieser Tage einen kurzen, wenn auch
divergierenden Schriftverkehr geführt, auch wenn wir (noch) nicht in allen Punkten einer Meinung
sind, wurde ich doch durch sie auf eine interessante Lektüre aufmerksam - die vielleicht mehr
"Papageienfreunde" mal lesen sollten:

Flieg Vogel oder stirb
Vom Elend des Handels mit Wildvögeln

Autoren: Werner Lantermann und Peter Herkenrath in Zusammenarbeit mit dem NABU
# Broschiert: 192 Seiten
# Verlag: Werkstatt GmbH (Januar 2002)
# Sprache: Deutsch
# ISBN 3-923478-98-4 1994

In diesem Sinne jetzt und hier nochmals mein Appell an alle VERANTWORTUNGSBEWUSSTEN
Vogel- und insbesondere Papageienfreunde, überlegt Euch wo ihr einen Vogel kauft UND macht bitte
auch den Verkäufern klar, dass ihr einen bestimmten Papagei eben nicht kauft, WEIL er ein Wildfang ist.

Gruss
Christian


PS. ... und nebenbei bemerkt: HANDAUFZUCHT ist nicht mit HANDZAHM zu verwechseln !!!!
 
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