Das könnte Jedem passieren!!

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Pico

Pico

Chefin einer Chaotenbande
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Hallo Zusammen,

vielleicht erinnern sich Einige daran das ich für meinen hellroten Ara-Hahn (ca. 35 Jahre) eine Partnerin gesucht habe.

Inzwischen hat sich eine Herzensdame gefunden.

hier habe ich von Hugo's neuer Liebe berichtet.

Nun möchte ich von etwas berichten, was man als die Kehrseite der Medaille für den Menschen bezeichnen könnte, aber durchaus als ein normales Verhalten für einen Vogel zu werten ist.

Was hier passiert ist, kann jederzeit und unter noch so größter Vorsicht und Verständnis für das Tier Jedem passieren.

Und das nicht nur in Paarhaltung.

Deshalb bestätigt mich dieses normale Verhalten für den Vogel in meiner Meinung, das gerade Aras und Kakadus nicht in reine Wohnungshaltung gehören!!!!

Ich bin vorgestern (am Di) in die Voliere der Aras (dort sitzen die hellroten und das eine Pärchen GB-Aras)gegangen um die Futternäpfe herauszuholen.

Hugo hatte in letzter Zeit schon ein recht aggressives Verhalten an den Tag gelegt (er wollte mich ständig in die Füße beißen) bevor die Henne dazu kam, was sich innerhalb 2 Tage (Samstag, Sonntag) extrem gesteigert hat.

Sobald ich die Schleuse betrat kam er ans Gitter geflogen, die Henne zack hinterher, und zeigte mir deutlich seine Erregtheit.
Das Augenspiel war dem einer Amazone gleichzusetzen.

Der Not gehorchend und irgendwie mußte ich ja die Näpfe herausholen, bin ich mit einem Stock "bewaffnet" in die Voliere.

Hugo zack Richtung Futterbrett geflogen, die Henne selbstverständlich hinterher, auf mich los. Lies sich mit dem Stock auf Abstand halten.
Mit "Gemecker" ist er auf einem Ast neben mir geflogen. Saß im gebürtigen Abstand, drohte mir aber (aufstellen der Flügel und reges Augenspiel).
Sie saß daneben.

Tja, trotz allergrößter Vorsicht, saß Hugo plötzlich auf meiner Schulter und biß mich ins Gesicht.

Reflexartig habe ich ihn versucht abzuwehren. Er biß mich in den rechten Handrücken und rutschte dabei auf den Boden.
Tja, diesmal war ich mit dem Stock nicht so schnell (ging ja Alles sekundenschnell) und er hing an meinem linken Mittelfinger.

Den hatte er so gut im Schnabel, das ich das Gefühl hatte er beißt ihn jeden Moment durch.
Hugo hatte wohl doch Erbarmen mit mir und lies los.

Im Gesicht und an der rechten Hand sind die Verletzungen wie Prellungen mit leichten Hautrissen zu vergleichen.
Der linke Mittelfinger hatte etwas mehr abbekommen.
Durch das Zubeißen, wurde so ein starker Druck auf den Finger ausgeübt, das die Haut platzte und er extrem anschwoll, was durch das Tragen eines Ringes noch gefördert wurde.

Ich mußte ja nach diesem Vorfall nochmal in die Voliere. Frische Näpfe bringen.

Er war zwar immer noch erregt (seit dem Vorfall waren ca. 30 min vergangen), aber verhielt sich recht distanziert.

Gestern war er wiederum recht erregt, griff mich aber nicht an. Dagegen zeigt er den GB-Aras nun wer das Sagen in der Voliere hat.
Vorher hat Hugo sich von seinen Plätzen verscheuchen lassen.

Das ganze Verhalten dieses Vogels der über 30 Jahre in menschlicher Obhut ohne Artgenossen und wie ein Kind betuddelt wurde, extrem zahm ist/war (ich konnte ihn wie ein Baby in den Arm nehmen und er hat mein Gesicht liebkost), ist einen großen Zwiespalt der Gefühle gerutscht.

Auf einer Seite der Mensch, der ihn immer umhegt hat auf anderer Seite jetzt eine Partnerin, wo von Anfang an Alles pefekt zusammenpaßt,
die in ihm Gefühle ausgelöst haben, die er in den ca. 35 Jahren seines Ara-Lebens nie haben konnte/durfte.

Kann man dieses Verhalten verurteilen?

Ich meine Nein.
Deshalb möchte ich durch dieses Erlebnis mit meinem Ara noch mal vor Augen halten, das so etwas immer wieder und und auch bei anderen Ara-Haltern passieren kann und man sich zum Einen gewachsen fühlt damit zu leben und eben einem Ara auch das an Haltung bieten kann, damit er seine Gefühle freien Lauf lassen kann.

Und das geht nun mal nicht in reiner Wohnungshaltung.



http://www.picos-papageienwelt.de/pics/fi1.jpg


Ich weiß nicht, ob die blauangelaufende Hand so gut zu erkennen ist.


http://www.picos-papageienwelt.de/pics/ha1.jpg



Außer, das ich noch ne Schmarre im Gesicht habe und mir die rechte Gesichtshälfte wehtut, als wenn ich irgendwo gegen gerannt bin, ist dort nicht viel zu erkennen.
 
Auch wenn ich keine Aras habe, so doch Loris und die können auch ganz schön zupacken. Diese sind mitten in einer - ersten - pubertären Phase und auch ziemlich durcheinander.

Spätchen Knuddelchen hat mir derweil auch schon in die Wange gekniffen beim schmusen ... und die Finger werden eigentlich regelmäßig an den Hornhautstellen "gerupft" sind diese aufgeregt oder nervös ... ...

Andererseits - ist es ein kleiner Unterschied zwischen Ara bzw. Kakadu und Allfarbloris, den ich nachfühlen kann, denn wenn ich bei meinem Händler bin Futter holen bin schaue ich bei den Aras bzw. Kakadus vorbei, diese schließen - vorzugsweise Kakadus - "Freudschaft" mit mir und ich darf diese schon mal auf den Arm nehmen ... einmal allerdings kniff ein Jungkakadu in meine Nase - wohl aus Neugierde um zu ergründen was da denn vom Gesicht abstehen würde :D - aber ohne großen Schaden anzurichten: trotzdem ließ ich mich zu einem "Aua" hinreißen, das dieser sofort wiederholte. Seither bin ich vorsichtiger wenn ich mit Großpapageien "einlasse" ... ... und halte mich doch lieber an die Loris, welche zwar an bzw. bei mir "herumhängen" dürfen und sich leicht "abschütteln" lassen.

Gibt es keine Möglichkeit das Futter anderweitig in die Voliere zu schaffen?! Denn ich schätze, dass die Gefühle mit Deinem Ara auch darum nun so durchgehen weil es Frühling ist.

Er braucht Ruhe für die Zweisamkeit; das und die jahrelange Beziehung sind jetzt im Widerstreit zueinander. Es kann einige Zeit dauern bis sich sein Gefühlsleben eingependet hat, dann wird eure Beziehung vielleicht nicht mehr so intensiv wie früher ... es kann auch sein, dass sich die Henne vorzudrängen versucht, um bekanntschaft mit Dir zu schließen, was diesen mit Eifersucht erfüllt und Frust (zumindest ist es bei meinem Lorihahn so, wenn sich die Mädels vordrängen und er nicht seine Streicheleinheiten bekommt wie er will) etc.
 
Hallo,

die Hand sieht ja schrecklich aus, gute Besserung...

aber genau dieser Vorfall zeigt doch mal wieder, das Papageien wilde Tiere sind. Auch wenn ein Einzeltier eine Beziehung zum Pfleger hat, kann sich dies Blitzartig durch die Anwesenheit eines Gegengeschlechtlichen Artgenossen ändern.

Ich selbst habe zZ auch einige Probleme damit...

Mein Nymphenhahn, sonst immer sehr zutraulich und verschmust, mutiert in der Paarungszeit zu einer hackenden Kampfmaschine...
wäre er kräftig genug, hätte ich bestimmt auch solche Blessuren davongetragen.

Im Gegensatz dazu wird meine sonst so scheue Henne sehr neugierig und kommt zu mir an den PC geflogen (Das hat sonst immer nur der Hahn getan...)

Der Hahn will die Henne kontrollieren und scheucht sie immer von mir weg, als wäre ich ein Nebenbuhler...

Ich schätze mal, dass dein Ara seinen neugewonnenen Partner nicht teilen will, und ihn deshalb mit allen Mitteln verteidigt...

Es dürfte sicherlich kein Problem sein eine Außenfütterung an der Voliere anzubringen... Viel Erfolg
 
hallo pico,

so ein verhalten bei einem ara habe ich schon mal geslesen, ist schon lange her, ich weiß nicht mehr wo.
dieser ara war extrem zahm und musste den besitzer wechseln.
er litt unendlich darunter und lebte lange mit seiner neuen besitzerin alleine.
als nach jahren der einzelhaltung endlich eine verpaarung klappte - nicht so schnell wie bei deinen beiden - griff er eines tages auch seine besitzerin an.
in diesem bericht wurde es so erklärt, dass der ara unter allen umständen verhindern wollte, seine neue herzensdame wieder verlieren zu müssen, und sie deswegen gegen alles und jeden eifersüchtig verteidigte.

ich finde dieses verhalten verständlich und nachvollziehbar, bei diesen kleinen, großen sensibelchen. :)
vielleicht normalisiert es sich ja im laufe der zeit, wenn er realisiert, dass du garnichts von seiner herzensdame willst, geschweigedenn sie ihm wegnehmen.

nur würde ich an deiner stelle auch eine futterstelle installieren, die von außen zu bedienen ist.

gruß,
claudia
 
Hallo Heike!
Dieses Verhalten kenne ich nur zu gut was du beschreibst!
Mein einst so auf mich fixierter (handaufgezogener Graue ) Clyde, mit dem ich alles machen konnte, verpaarte sich vor einigen Jahren mit einer Dame und schritt auch zur Brut.
Seitdem kann man diese Voliere wo die Beiden sitzen ohne "Schutzanzug" fast nicht mehr betreten!
Ich selber komme damit absulut klar und möchte hinzufügen das es mir lieber ist als einen verhaltensgestörten fixierten Vogel auf meiner Schulter sitzen zu haben der den ganzen Tag nur darauf wartet , das ich nach Hause komme!
Aber natürlich kommen sicherlich viele andere damit nicht klar, keine Frage und trennen ein sollches Pärchen wieder zum Leidwesen viler Tiere weil sie sich erhoffen das ihr "Koko " oder "Rocko" dann wieder lieb ist und auf der Schulter sitzt und sich kraulen läst!
Wie gesagt ich habe auch so ein Pärchen , ich komme damit klar, hoffe das es andere auch können, den es ist einfach ein natürlicher Instinkt "Rivalen" fernzuhalten, dafür wird man alleine durch die Beobachtung ebntschädigt wie liebevoll sie miteinander umgehen entschädigt!
Ich brauche keine Schulterhocker, ich finde das es wichtig ist das Papageien die Möglichkeit besitzen sich zu verpaaren und das auch ausleben können.
 
Hallo Heike,

ooooh, das tut weh, das kann ich gut nachempfinden!

Mich hat vor 2 Jahren im Sommer einer unserer GB Hähne auch so gebissen! Ich dachte, mein Finger wäre in einem Schraubstock, er hat nicht losgelassen und immer wieder nachgebissen und mit dem Unterschnabel regelrecht gemahlen, so als ob er etwas kleinmachen wollte.

Problem dabei war, dass er auch noch meinen Ring erwischt hat und den so zugedrückt und verbogen hat, dass ich dachte, mir stirbt der Finger ab, als er losließ. Das bißchen Blut bemerkte ich dann erst gar nicht.

Natürlich wie immer, keiner zuhause. Mein Finger wurde dicker und dicker und richtig blau, weil ja durch den plattgebissen Ring alles eingeklemmt war. Ich habe dann mit einem Seitenschneider den Ring durchtrennt und mein Mann hat später versucht ihn wieder halbwegs gerade zu biegen (ist immer noch krumm und schief). Als ich dann den Ring abnehmen konnte floß das Blut erstmal so richtig.

Man darf diese Vögel eben nicht unterschätzen, vor allem, wenn sie geschlechtsreif und dazu noch verpaart sind. Man sagt immer, dass Aras sich relativ schnell regenieren können, auch wenn sie vorher in Einzelhaltung waren. Wenn sie dann einen Partner gefunden haben, dann spielen sich nicht selten solche Geschichten ab!

So verhalten sich auch Aras, die nie so menschenbezogen waren Ich würde sagen, dass er nicht in einen Zwiespalt der Gefühle gerutscht ist, sondern, dass er sich entschieden hat, wohin er gehört! Sei froh!

Zu Deiner Frage, ob man das Verhalten verurteilen kann. Ein eindeutiges NEIN von mir!

Achja, hab mal versucht den Ring zu fotografieren, man sieht noch, wo ich ihn durchgeknipst habe und etwas "windschief" ist er auch geblieben .

Ich wünsch Dir jedenfalls noch gute Besserung!
 
Guten Morgen

Danke für die "Genesungswünsche";)

Wie ich schon an anderer Stelle sagte. Bin hart im Nehmen :D solange meine Augen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ja, Außenfütterung.... :( hab schon darüber nachgedacht.

Letztendlich weiß ich nicht so ganz, wie ich mich nun richtig verhalte.

Soll ich weiter nach dem Motto "Augen zu und durch" handeln, damit Hugo versteht, ich akzeptiere das Alles oder sollen wir (was nicht mal so einfach passieren kann), die Volieren so umbauen, das eine Außenfütterung möglich ist?

Auf anderer Seite reinigt sich auch die Voliere nicht von alleine. :s :D

Und wie lösen Diejenigen das, die wie Utena z.B. ein Vogelzimmer haben?

Und noch ist es nicht möglich das alle Aras in die Freivoliere können, selbst wenn das Wetter mitspielt.

Dafür müssen die Trennwände entfernt werden, neue Wände/Gitter gestellt werden usw.

Ist nicht mal eben getan.

Ich für mein Gefühl sag mir, "Augen zu und durch". :p

@Elke,

Er braucht Ruhe für die Zweisamkeit; das und die jahrelange Beziehung sind jetzt im Widerstreit zueinander. Es kann einige Zeit dauern bis sich sein Gefühlsleben eingependet hat, dann wird eure Beziehung vielleicht nicht mehr so intensiv wie früher ... es kann auch sein, dass sich die Henne vorzudrängen versucht, um bekanntschaft mit Dir zu schließen, was diesen mit Eifersucht erfüllt und Frust (zumindest ist es bei meinem Lorihahn so, wenn sich die Mädels vordrängen und er nicht seine Streicheleinheiten bekommt wie er will) etc.

Außer zur Fütterung und Reinigung der Voliere haben die Vögel ihre Ruhe bzw. Zweisamkeit.

Das es etwas dauern kann bis Hugo's Hormone wieder in normalen Bahnen verlaufen ist mir schon klar und ist auch OK.

Und wenn die Beziehung zu Hugo und mir nicht mehr so intensiv wird, dann ist es genau das was ich ja erreichen wollte.

Mir geht es da wie Utena. Ich will keine Kuschelvögel auf der Schulter "kleben" haben, die mich vor lauter Überschwang auch mit Körner füttern wollen.

Und selbst wenn Hugo auf lange Sicht gesehen "nur" noch futterzahm bleibt, dann ist das OK für mich.

Ja, die Henne möchte gerne zu mir. Sie ist auch handzahm.

Sie darf aber nicht. Sie wird verscheucht und mir wird gedroht.

Korrektes Verhalten. Verläuft bei den GB-Aras ebenso. Allerdings ist hier der Hahn erst knapp 3 Jahre alt und seit etwas über ein Jahr verpaart..
Da schießen die Hormone nicht Kapriolen.

Das baut sich langsam auf.

Nun, letztendlich habe ich bei Hugo das erreicht, was ich für ihn wollte. Ein harmonisches Leben mit einem Artgenossen und der Mensch wird zur Nebensache.

Mit meinem Beitrag möchte ich erreichen, das die Menschen im Vorfeld überlegen, was auf sie zukommen könnte und ob sie damit leben wollen und können.
Vielleicht entscheidet sich dann der Eine oder Andere gegen die Haltung eines Aras in reiner Wohnungshaltung.

Denn wie ich schon sagte, das kann in Einzelhaltung auch passieren, wenn der Ara sich einen Menschen als "Partner" wählt und andere Mitbewohner oder Besucher attackiert.

Hier die zwei "Turteltauben"



http://[img]http://www.picos-papageienwelt.de/pics/ara5.jpg[/IMG]


http://www.picos-papageienwelt.de/pics/ara6.jpg
 
Hallo :0-

Dieses Verhalten kenne ich aber auch bei meinen Kleinen.
Im überschwang der Hormone, wenn sie brutig sin, gabs auch schon Luftangriffe beim Betreten des Wohnzimmers.
 
Hallo Pico

Tut mir leid was Dir passiert ist. Gute Besserung. Nur eines stört mich etwas. Warum warnst Du nur davor Aras und Kakadus in der Wohnung zu halten? Das kann Dir mit jedem Geier passieren. Bei mir ist es net der Kakadu der spinnt, sondern der Graue, der neuerdings meint, er müsse ma versuchen zu beissen. Mein Kaka selber hat mich noch nie Grundlos angegriffen. Auch net seit dem die Henne da ist. Wenn Du grosse Kakas meinst , würd ich es noch verstehen, aber net bei kleinen. Die kann man genauso in der Wohnung halten, wie Graue oder andere in der Grösse. Man muss nur wissen, wie. Und ob nu in der Wohnung oder in der Aussenvoli. Wenn er angreifen will, tut er es egal wo er ist. Und wie Du schon schriebst, auch eine Aussenvoli muss geputzt werden. Ich denke, das sind Sachen, wo jeder Papahalter mit Leben muss, wenn er sich Geier anschafft. Obwohl ich den Biss eines Aras auch net unbedingt haben möchte.Kannst echt froh sein, das es nicht ins Auge ging. Man hats net leicht mit den Geiern.
 
Hallo Kathrin,

sicherlich kann mir das bei den anderen Arten (Grauer - Amazone) auch passieren.
Ist auch schon - zu Genüge.

Nur sind das andere Dimensionen.
Mit Dimension meine ich beim Ara die Größe, beim Kakadu die doch immense Kraft des Schnabels.
Kein Vergleich zum Grauen oder Amazonen. Ausnahmen gibt es immer.

Und besonders die Aras und großen Kakadu-Arten reagieren mitunter völlig anders wenn sie in einer Wohnung gehalten werden und sich noch nicht mal durch das Fliegen richtig abreagieren können.

Zeig mir den Ara der in einer Wohnung fliegen kann ohne das er Probleme beim Durchfliegen der Türzarge hat.

Gehe jetzt mal vom Normalfall aus.

Und machen wir uns nichts vor.
Aufgrund der Größe der Aras und der Kuschligkeit der Kakadus werden, diese doch in der Regel einzeln gehalten.

Und dadurch entstehen doch viele der Probleme.

Ich denke, das sind Sachen, wo jeder Papahalter mit Leben muss, wenn er sich Geier anschafft.

Nicht unbedingt.
Klar wenn ich Vögel aus jahrelanger Einzelhaltung habe oder verhaltensgestörte Vögel halte, dann schon.

Wenn ich aber von Anfang an auf die Bedürfnisse des Tieres eingehe und es dementsprechend halte, muß es nicht solche Ausmaße annehmen.

Und auch wenn ich ebenso wie alle anderen mit der Wohnungshaltung angefangen habe, so meine ich nun im Nachhinein, das die reine Wohnungshaltung (Vogelzimmer ausgenommen), also mittendrin im Geschehen (Kind,Hund,Katze...) für manche Vogelarten nicht geeignet ist.

Und was passiert denn in der Regel, wenn Jemanden genau das mit seinem Ara passiert wie mir???

Entweder wird er verkauft oder er fristet den Rest seines Lebens in einem viel zu kleinem Käfig.

Das so etwas passieren könnte, darüber machen sich doch eine Vielzahl von Menschen überhaupt keine Gedanken.
Wie auch? Das die Vögel Kraft im Schnabel haben weiß der Eine oder Andere auch. Aber sieht er auch was der Schnabel anrichten kann? Eher nicht.
Und noch weniger Gedanken gibt es darüber, wenn so etwas Superzahmes mit Knopfaugen Versehenes Etwas auf einen "zutappelt".
Was nun nicht heißt, das dies nur bei Handaufzuchten passiert.
Aber heutzutage setzt sich kaum noch einer nen Wildgefangen Ara oder Kakadu ins Wohnzimmer.

Wenn sich alle von vornerein Gedanken machen würden und auch könnten, tja...dann gebe es auch keine Problemvögel.

Ich sehe das was mir passiert ist nicht als Problem für mich an, da dies in dem Sinne kein Einzelfall ist und ich genau weiß worauf ich mich einlasse. Nur habe ich bisher "nur" kleine Bisse einstecken müssen.

Und ansonsten würde ich auch nicht mehr frank und frei in die Voliere gehen.

Für andere wäre dies ein Problem und ein guter Grund das Tier abzugeben, weil es ja aggressiv reagiert.

Das das Verhalten normal ist, kann oder will in diesem Augenblick keiner wahrhaben.
 
Bei den Loris wäre ich froh' wären diese etwas zurückhaltender, aber selbst wildlebende Loris in Australien werden richtig zahm ... ... von daher wusste ich was ich zu erwarte habe :D Da mein Trio aber schon immer zu dritt war (habe ich auf "einen Streich" geholt) und nicht jeder so zutraulich - im Besonderen Frankie - andererseits: wissen diese genau, wann ich deren wilde Streiche im Vogelzimmer nicht mehr mittmachen mag und beschäftigen sich dann mit sich selbst, will ich am PC was machen (dem letzten Überbleibsel im Vogelzimmer).

Es hat nicht nur einen "Kuschelvorteil" bei den Loris, sondern diese nehmen es einem nicht übel werden die Krallen gepflegt etc. und reagieren äußerst sensibel auf die Stimmung des "Futtergebers" ... ... doch diese haben trotzdem ihren Dickschädel / Stolz / eigenen Willen :) und lassen dies einen auch merken ... :D

Was die einsamen Kakadus bzw. Aras angeht: kenne ich viele Geschichten vom Beißen von Fremden bzw. Besuch aus Eifersucht oder weil eigenbrötlerisch bis hin zu den Erfahrungen meiner Schwester, die es zuerst mit einem "Grauen" und dann mit einem Kakadu versuchte. Im Vogelzimmer, alleine, nur mit dem Radio als Unterhaltung die meiste Zeit ... ... allerdings nahm man diese wieder zurück.

Der Graue kam zu einer Züchterin und der Kakadu auch ... ... und zu guter Letzt habe ich zwei Dinge erreicht bei meinem Händler: kein Verkauf ohne Partner bzw. nachkommen lassen eines solchen - oder der Vogel wird abgeholt - UND kommen die Leute nicht klar Rücknahme derselben (doch trotzdem geben es viele nicht zu und inserieren lieber im "Sperrmüll" etc. :( )
 
Aua!
Das tut mir beim angucken der Bilder schon weh!
Ich habe nur kleine Vöglis, die nicht feste beißen können. Von daher habe ich auch keine Erfahrungen damit machen müssen.
Ich wünsche Dir gute Bessereung, und dass alles ganz schnell wieder abheilt!
 
hallo

etwas verspätet dieses jahr...
aber die natur schlägt immer durch.

ich denke zum balzverhalten gehört auch revier verteidigen.

schlimme sache...

gute besserung!!!

gruß,a.dau
 
Original geschrieben von ElkeBietigh
und zu guter Letzt habe ich zwei Dinge erreicht bei meinem Händler: kein Verkauf ohne Partner bzw. nachkommen lassen eines solchen - oder der Vogel wird abgeholt - UND kommen die Leute nicht klar Rücknahme derselben (doch trotzdem geben es viele nicht zu und inserieren lieber im "Sperrmüll" etc. :( )

Na, das ist ja schon etwas. ;)
auch wenn es ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.

@Korinna,

so schlimm ist es nicht. Wer hat schon einen Finger in Regenbogenfarben?:D
Wie ich schon sagte, mir geht es darum was passieren könnte...

etwas verspätet dieses jahr...
aber die natur schlägt immer durch.

ich denke zum balzverhalten gehört auch revier verteidigen.

schlimme sache...

Das ist nicht ein reines Balzverhalten und für Aras wäre die Zeit normal.
Nichts verspätet.

Habe noch 2 Ara-Paare die sich gänzlich anders verhalten, trotz Balzen.

Diese sind in ihre "Beziehung" hineingewachsen. Nicht nach 35 Jahen plötzlich ein Partner.

Das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied. ;)
 
Hallo Heike,
das sieht ja wirklich böse aus, aber ich denke mal, wenn der Ara richtig böse gewesen wär, wär der Finger nicht mehr dran.
Aras zu haben und beobachten zu können, macht das alles doch wieder gut.
Diese sind in ihre "Beziehung" hineingewachsen. Nicht nach 35 Jahen plötzlich ein Partner.

Da kann ich ja hoffen, dass ich nicht auch irgendwann mal so bunte Finger bekomme.

Liebe Grüße
Elke
 
Beissen ist nicht ein "natürliches" Verhalten für Papageien, sondern etwas, dass sie in Gefangenschaft lernen.

Mehr dazu kann folgender Bericht unter der Rubrik "Papers & Presentations" nachgelesen werden.

Biting, It's Not For The Birds
Steve Martin
President, Natural Encounters, Inc.
Published: PsittaScene Magazine, publication of the World Parrot Trust, April 2002


LG,

Ann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Heike
Ich kann mich Dir nur voll anschliessen. Aras haben nix in der Wohnung zu suchen, sie können ja nicht durch die Türzargen fliegen. Es sei denn man hat ein grosses Flugzimmer. Meine Agaporniden haben ca 45 qm zu Fliegen und am Familienleben teilzunehmen. Sie sind zwar nicht zahm, haben aber keine Angst vor uns. Ausserdem MÜSSEN Agas überall dabei sein. :D
Sie lassen sich zwar nicht anfassen, aber die Neugierde siegt meistens.
Ausserdem könnte ich mir nicht vorstellen dat ein riesengrosser wunderschöner Gelbbrustara auf meinem Monitor rumwatschelt. Dann könnte ich ja nix mehr sehen.

Da haste aber Glück gehabt dat der Finger noch dran ist. Ich habe schon von Fällen gehört wo ein Ara einen Finger abgebissen hat. Gute Besserung.

Liebe Grüsse
Guido :0-
 
@Ann,

Danke für den Link.;)

Läßt Einiges klarer Erscheinen.
Im Grunde habe ich das Beißen dann auch richtig interpretiert.

@Elke,

wieso? Bunte Finger sind doch schön. :p

Aber hast Recht. Regelmäßig brauche ich das nicht unbedingt.

@Guido,

ich denke letztendlich wollte Hugo mich nicht so verletzen, das der Finger wirklich ab gewesen wäre.
Ich würde es als Warnung bezeichnen.

Ausserdem könnte ich mir nicht vorstellen dat ein riesengrosser wunderschöner Gelbbrustara auf meinem Monitor rumwatschelt. Dann könnte ich ja nix mehr sehen.

Warum nicht? :D
Kommt drauf an in welche Richtung der Ara sitzt. :p
 
Hi Heike
< letztendlich wollte Hugo mich nicht ernsthaft verletzen >
Kann ich mir auch nicht vorstellen, denn ich weiss ja wie Du Deine Tiere behandelst und hälst. Man braucht ja nur auf Deine Page zu schauen.

Liebe Grüsse
Guido :0-
 
Wollte Euch mal berichten....

......was ich für eine Lösung bezüglich der Reinigung der Ara-Voliere in der Hugo samt Partnerin saß gefunden habe.

Diese Idee hatte ich gestern Morgen, wie ich mir noch nicht schlüssig war, stehste auf oder bleibste noch im warmen Bett.
War ja Sonntag.

Nun, nach in die Tat umsetzen meiner Idee, stelle ich nun fest das diese im Grunde sehr gut war.

Man könnte sagen, das hätte man schon viel früher machen sollen.
Richtig, nur zuviel Veränderungen auf einmal ist auch nicht das Wahre.
Auch wenn es keine Grauen sind, die auf Veränderungen mehr als sensibel reagieren.

Ich habe Hugo und Woody in die Voliere gesetzt, wo meine Gelben Kira und Jacko saßen.

Habe die GB-Aras herausgeholt, Voliere gereinigt und Hugo samt seiner Partnerin herüber gesetzt.

Man konnte förmlich zusehen, wie der Kerl ruhiger wurde.

Er schaut mich zwar immer noch nicht so liebbevoll wie früher an, aber er hat nun einen Stresspunkt weniger.
Das Behaupten gegenüber dem anderen Ara-Pärchen.


Ich denke, Aufgrund der Tatsache, das Hugo mit der Situation erst einmal richtig klarkommen muß, das dies für alle Beteiligten die beste Lösung war und ist.
Es gab ja keine großartigen Probleme unter den Aras.
Nur wollte Hugo (was auch verständlich ist) seine Henne gegen alle Eindringlinge) verteidigen/schützen.
Das braucht er nun nicht mehr.

Na und Kira und Jacko, wo ich so leise Befürchtungen hatte, die sind ganz aus dem Häuschen vor Freude über die Gesellschaft.

Kira hat gleich klar gemacht, wer der "Boss" ist und das Sagen hat.

Hier nun die "Neu/Umbesetzung"



http://www.picos-papageienwelt.de/pics/gb1.jpg



http://www.picos-papageienwelt.de/pics/gb2.jpg



Vorne sitzen das Paar Kira und Jacko. Im hinteren Bereich Lore und Charly.
Nahaufnahmen sind leider nicht möglich, da Lore und Charly Wildfänge sind, die absolut nicht zahm sind, und den Menschen nur auf eine bestimmte Distanz heranlassen und dann wegfliegen.


Und hier die 2 Roten. Woody mal in voller Größe.



http://www.picos-papageienwelt.de/pics/hr1.jpg


Anmerkung: So nah wie für dieses Foto durfte ich die letzten Tage überhaupt nicht heran.



http://www.picos-papageienwelt.de/pics/hr2.jpg
 
Thema: Das könnte Jedem passieren!!

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