Das traurige Ende einer Brieftaube

Diskutiere Das traurige Ende einer Brieftaube im Forum Rassetauben im Bereich Tauben - Am 03.05.13, gegen 16 Uhr ist mir eine Brieftaube zugeflogen. Sie bekam von mir Wasser und Vogelfutter mit Reis, Linsen und Mais. Meine...
Lieber Le Perruche,
ehe Du hier schreibst, solltest Du die vorangegangenen Artikel lesen. Von meiner Seite ist eigentlich alles gesagt.
Nur noch zur Information, ich bin kein aktiv reisender sondern nur Brieftaubenzüchter..
Ein Tipp:
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. (Wilhelm Busch)

Viele Grüße
Wilhelm
 
Gerne bin ich, verehrter Meulemann, Deinem Rat gefolgt und stelle doch wieder fest, dass ich mich in Deinem Post #33 nicht verlesen haben.

Dort stellst Du die Frage wohin mit den vielen, sich rasant vermehrenden Tauben.

Daraufhin stellte sich mir natürlich die Frage, wer ißt denn diese massenhaft anfallenden Tauben und was ist mit dem Rest?

Ich würde mich freuen, wenn das doch noch beantwortet wird. :~
 
Ich rufe zwar jeden Züchter an, aber bei jedem, der nicht bereit ist, die Taube entweder zu holen oder einen Transport zu organisieren, behalte ich die Taube in Absprache. Wobei ich noch nie habe fragen müssen. Ganz ehrlich wird eh meist nach den ersten beiden gewechselten Sätzen gefragt, ob man nicht auch Tauben habe und diese eine nicht auch haben wolle. Darunter sind dann teilweise sogar "wertvolle" Tauben. Einen Zweiten-Platz-Inhaber bei den Deutschen Schönheitsbrieftauben habe ich auch. Man wollte den Bestand verkleinern und eh einen Großteil verkaufen, ob ich den nicht einfach bei mir lassen könnte, war die Frage des Züchters.

Persönlich finde ich in solchen Fällen ehrliche Worte immer besser. Dann weiß man wenigstens wo man dran ist und kann für sich entscheiden, ob man die Taube in den Tod schickt oder ihr ein anderes Plätzchen sucht.

Es sind wirklich ganz wenige, die sich tatsächlich freuen, ihre Taube gemeldet zu bekommen und die auch bereit sind, die Kosten für Rücktransport oder evtl. erforderliche Behandlung zu übernehmen.

Ansonsten zwinge ich niemandem seine Taube zurück. Ich weiß, dass das nichts am System ändert, aber für die betreffende Taube ändert es immens viel.
Dennoch wäre es mir lieber, die Züchter gingen in punkto Vermehrung und Auflass verantwortungsvoller mit ihren Tieren um. Ich denke, gesunde und fitte Tiere, die keine extremen Langstreckenflüge absolvieren müssen und bei anständigen Bedingungen fliegen gelassen werden, kommen auch in der Regel wieder Zuhause an.
Schlimm finde ich solche Sprüche wie "mir fehlen von 50 aufgelassenen Tauben noch 30". So plötzlich kann doch kein Wetter umschwingen oder irgendwelche zitierten Handymasten Strahlungen abgeben, dass mehr als die Hälfte der Tauben ausbleibt. Da sehe ich dann aber auch u. a. die Auflassleiter in der Verpflichtung, sich besser über die Wetterbedingungen zu erkundigen, ehe gestartet wird! (Aber das gehört jetzt nicht zum Thema.)

Und noch ein off-topic: Gibt es eigentlich Listen, in denen Züchter ihre "Ausbleibet" melden müssen? Könnte man so nicht sehen, wer auffallend oft viele Verluste hat und diesen dann hinsichtlich Taubengesundheit, -haltung & Co. ein wenig genauer unter die Lupe nehmen?

@Le Perruche: Einige Tauben werden auch an Zoos oder Stationen gegeben, wo diese dann verfüttert werden.
Alle werden mit Sicherheit nicht gegessen. Ich weiß auch nicht, ob einige Züchter das wollen - weniger, weil es mal "ihre" Tiere waren sondern vielmehr, weil sie wissen, was drin ist in der Taube.
 
Hallo Le Perruche,
ich kann nur von mir ausgehen, vor 7 oder 8 Jahren hatte ich von einem Bekannten Tauben von mir schlachten lassen. Ich wusste genau, welche Taube auf meinem Teller lag. Zum Glück haben wir Hund und Katze, ich selbst konnte die Taube nicht essen. Seit dem ist bei mir keine Taube mehr geschlachtet worden, da ich die Jungen immer verkaufen und verschenken konnte.
Bei den aktiven Brieftaubenzüchtern ist die Sachlage etwas anders. Vor Reisebeginn im Frühjahr müssen die Tauben pflichtgemäß gegen Paramyxo geimpft werden. Meistens wird auch gegen Salmonellen geimpft und gegen Trichomonaden und Kokzidien gekurt und evtl.die Jungtierkrankheit behandelt.Da die Tauben ständig mit vielen anderen Kontakt haben, ist die Gefahr der Krankheitsübertragungen sehr hoch.
Im Herbst kann man die Tauben essen, aber viele scheuen sich davor. Aber ehe die Tauben in die Mülltonne wandern, wird das Fleisch für Hund und Katze oder anderweitig verwendet.
Auch die höchstentwickelte Brieftaube ist letztendlich auch ein Nutztier.

Nun hoffe ich, Dein Gemüt wieder beruhigt zu haben. Wahrheiten sind oft sehr schmerzlich.

Viele Grüße

Wilhelm
 
Danke für die klare Antwort.

Leider bestätigt das den Verdacht meines sensiblen Gemütes.
 
Also beim besten Willen Wilhelm, so richtig Ahnung scheinst du nicht zu haben, von der ganzen BT-Materie.
Es ist nämlich so, dass auch die etwas langsameren Tauben in ihren Heimatschlag zurück finden, vorausgesetzt die Flugbedingungen sind einigermaßen gut.
Wenn an Flugtagen massenhaft Tiere fremde Schläge ansteuern, hat es meist andere Gründe.
Gerade in diesen Tagen dürfte es wieder so sein, dass sich viele BT verirren.
Gewitterfronten quer durch Deutschland erschweren Tauben die Orientierung. Außerdem versuchen die Tauben Unwetter zu umfliegen.
Dabei können auch gute Tiere an ihre physischen Grenzen kommen.
Dann steuern die intelligenten Tauben mal eben mal fremde Schläge an, wohl wissend dort Futter und Wasser zu finden.
Ob dann eine Niete oder ein Ass im Schlag sitzt, kann man nicht voraus sagen.
Ich hatte auch schon Tauben in Pension, die der Besitzer dringend zurück haben wollte.
Sie dürfen bei mir gerne eine Auszeit nehmen, bis das Wetter wirklich geeignet ist weiter zu reisen.
Dann nehme ich sie mit in die Arbeit und lasse sie weit von meinem Schlag wieder fliegen.
Meist rufen die Züchter der, vorher schon gemeldeten, Taube abends an und bedanken sich.
Hatte schon sehr nette und fachlich interessante Gespräche.

Zu dem anderen Thema: Jeder Züchter soll seine eigene Auslese selber schlachten und nicht unbedarfte Finder damit belasten.
Ich gehe mit meinen weniger gute Tieren ja auch nicht zum Metzger, oder lasse sie irgendwo fliegen. Das wäre mir persönlich einfach zu verantwortungslos.
Wenn ich nicht schlachten kann, muss ich aufs Züchten eben mal verzichten.

Viele Grüße,
Ralf
 
Na Ralf ,das war's. Ich glaube, Du hast den ganzen Sachverhalt nicht verstanden.Es geht hier nicht um die eventuellen Fälle, die Du da aufzeigst.
Lächerlich, Deine Argumentation.
Viele Grüße an den Experten von einem, der keine Ahnung hat.
 
Lieber Wilhelm,
ich habe ganz gut verstanden.
Ich habe nur ein Problem: Du bedienst mit deinen Aussagen genau die Leute, welche meinen, dass jede gemeldete BT gleich ein Todeskandidat ist.
Darüber wurde hier schon viel zu oft verallgemeinernd und vorverurteilend geschrieben.
Es muss ja zwangsläufig die Meinung entstehen, Taubenzüchter sehen in ihren Tieren nichts anderes als Sportgeräte.
Das aber gilt für die Mehrheit der Züchter nicht.

Viele Grüße,
Ralf
 
Du hast ein Problem!!! Bevor Du andere derart angreifst, solltest Du wenigstens alle seine Beiträge zum Thema gelesen haben.
 
Du solltest Dich zurücknehmen Meulemann.
Du tust unserem Hobby keinen Gefallen mit
deiner Argumentation!!
:nene:
 
Du tust unserem Hobby keinen Gefallen mit deiner Argumentation!!
Doch, tut er, denn (oh je, ich werde wohl alt): ehrlich währt am längsten.

Dazu habe ich nun noch eine Frage. Eine Brieftaube, die ohnehin schon 'runter ist, bekommt bei Trichomonaden Chevicol, um nicht Zeit mit Experimentieren zu verlieren, ob Spartrix o.a. nicht auch reicht. Das hat aber zur Folge (lebenslang): "Nicht anwenden bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen."
Was würde der Züchter dann mit so einer Taube machen ?

Leider hat es eine bestimmte Klientel aber nur darauf abgesehen, die schlechten Beispiele als die Normalität herauszustellen.
Da gibt es nichts "herauszustellen"; es entspricht einfach aller Erfahrung, daß die meisten so reagieren, als würde ich meine alten Skier in Nachbars Garten werfen und auf Nachfrage sagen: "Kannst Du behalten.". Etwas anderes kann nur behaupten, wer selbst gar keine Rückführungsversuche gestrandeter Brieftauben unternimmt. Es ist allerdings durchaus vorstellbar, daß die Reaktion eine andere ist, wenn ein "Vereinskollege" anruft, denn da kann man ja gleich "Klartext" reden, oder ? Die wenigen Ausnahmen rufe ich auch gerne erneut an, damit sie einem unwilligen "Kollegen" die Leviten lesen.
 
Hallo Taubenfreunde,
ich möchte jetzt zu dem Thema auch noch was sagen.
Man sollte wirklich nicht alle (Brief)Taubenzüchter über einen Kamm scheren. Ich selbst habe es letztes Jahr erlebt, daß wir eine zugeflogene Taube hatten. Diese muß sich irgendwie verletzt haben (evtl. Raubvogel) und konnte nicht weiter nach hause fliegen. Sie hat aber gefressen und getrunken und schien äußerlich fit zu sein. Die Telefonnummer auf dem Ring war nicht mehr komplett lesbar, es fehlte ein Teil der Vorwahl. Aber über einen Vertrauensmann aus meiner Nähe (durch Internet gefunden) habe ich dann die richtige Nummer bekommen und konnte den Besitzer anrufen. Dieser freute sich über meinen Anruf und wollte die Taube abholen. Und das obwohl sie nicht mehr fliegen konnte und ich ihm anbot die Taube zu behalten, denn unsere Kinder wollten sie nicht wieder hergeben (da sie ja nicht wegfliegen konnte ;-) ). Der Züchter meinte aber, daß er der Taube verpflichtet ist, sie abzuholen, egal ob sie noch fliegen kann oder nicht, denn er mag sie und sie war bis zu dem Punkt sein bestes "Pferd" im Stall. Er hat sie dann auch abgeholt und uns auch angeboten 10 andere Tauben zum Dank für die Kinder mitzubringen. Ich habe aber nur 4 genommen und so sind wir zu Brieftauben gekommen.
Wie man sieht gibt es also auch Züchter, denen ihre Tiere am Herzen liegen.
Umgekehrt kann ich aber auch verstehen, wenn ein Züchter keine 200 oder 300km fährt um eine einzelne Taube abzuholen, denn das ist auch wieder eine Frage von Zeit und Geld. Aber sicher helfen da dann auch die Vertrauensmänner aus der Nähe (könnte ich mir vorstellen). Sicher werden jetzt gleich wieder viele protestieren "wenn ich kein Geld habe, dann darf ich das Hobby nicht ausüben".
Andererseits habe ich das Gefühl, daß das "Problem" verloren gegangene Tauben etwas aufgebauscht wird. Denn vor ca. 50 Jahren gab es viel mehr!!! Brieftaubenzüchter als heute und die Menschen waren viel weniger mobil als heute und Tierspeditionen gab es auch noch nicht - da muß es doch nur so "gewimmelt" haben von ausgebliebenen Brieftauben?
Und manchmal "lohnt" es sich vielleicht auch gar nicht (ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll) jede "verflogene" Taube zurück zu holen. Z.B. ist uns eine Brieftaube zugeflogen, der wir Wasser und Futter gegeben haben. Dann haben wir den Besitzer angerufen, aber nicht erreicht (2mal) und er hat auch bis heute nicht zurückgerufen. Der Besitzer wohnt aber nur 15-30km entfernt. Am nächsten Tag haben wir die Taube dann auch fliegen lassen, denn bei der kurzen Entfernung hat sie es ja nicht weit bis nach hause. Aber die Taube ist nicht nach hause geflogen. Sie blieb bei uns und das jetzt schon über 14 Tage. Was wäre gewesen, wenn der Züchter sie bei uns abgeholt hätte? Wäre sie wieder weggeflogen, zu uns oder woanders hin?

VG
HaGeSBK
 
Andererseits habe ich das Gefühl, daß das "Problem" verloren gegangene Tauben etwas aufgebauscht wird. Denn vor ca. 50 Jahren gab es viel mehr!!! Brieftaubenzüchter als heute und die Menschen waren viel weniger mobil als heute und Tierspeditionen gab es auch noch nicht - da muß es doch nur so "gewimmelt" haben von ausgebliebenen Brieftauben?

Was denkst Du denn, woher die ganzen Stadttauben kommen? Das sind alles Abkömmlinge dieser "ausgebliebenen Brieftauben" von denen es nur so "gewimmelt" hat.

Ich schere nicht alle Brieftaubenzüchter über einen Kamm, kann ich gar nicht, ich kenne ja nicht alle Brieftaubenzüchter. Aber die, mit denen ich Kontakt habe, sind zu 95 % nicht am Gesundheitszustand ihrer Taube und einer Rückführung interessiert. Mit Geld hat das überhaupt nichts zu tun. Über die Mitfahrzentrale lässt sich so ein Täubchen deutschlandweit für 5-10 Euro zurückführen, das würde ich sogar bezahlen, wenn ein Züchter das nicht aufbringen könnte. Aber sie wollen die Taube nicht haben, weil für sie der Leistungsaspekt zählt und nicht das individuelle Leben oder Lebewesen. Das ist in meinen Augen verantwortungslos.

Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage, warum so viel "Überschuss" produziert wird, mit dem die Taubenzüchter dann nicht wissen, wohin. Das machen seriöse Hobby-Züchter anderer Tierarten (Hund, Katze, Pferd) doch auch nicht. Warum lassen Brieftaubenzüchter nicht nur ihre besten Paare brüten und die Tauben, die nicht so gut oder schnell fliegen oder sich noch gar nicht beweisen müssen nicht und tauschen deren Eier aus? Geht das nicht?

LG astrid
 
"Taubenfreunde" ist doch 'mal ein guter Nenner. Es schert auch niemand alle Brieftaubenzüchter über einen Kamm. Es kann aber nicht sein, daß mehrheitliche Erfahrungen zum Rücknahmeverhalten bestritten werden. Auch klar ist, daß sich bei den wenigen Personen, zu denen sich herumgesprochen hat, sich um Tauben von der Strasse zu kümmern, auch ausgebliebene Brieftauben anfallen. Bei mir sind das 30-50 im Jahr, für die kostenlose "Sportgeräteentsorgung" einfach nicht gerechtfertigt ist, weil schon die Resourcen für die herrenlosen, aber hilfsbedürftigen Tauben nicht ausreichen. Was also soll erst ein unbedarfter Finder mit einer Brieftaube anfangen, die ihm leid tut, weil sie entkräftet herumsitzt ?

Andere Einzelbeispiele gibt es natürlich. Gerade hatte ich einen eher hilflosen Eigentümer am Apparat, der langatmig erklärte, er habe keine Kontakte nach Berlin und könne sich weder um Rückholung noch Verbleib kümmern. Statt dessen solle ich die Taube - mit Trichimonaden und entkräftet - entweder fliegen oder einschläfern lassen. In dieser Zeit hätte er locker drei Anrufe führen und einen Züchter in Berlin suchen können, der die Taube bei sich erholen läßt. Die Behandlung schließe ich ja vorher noch ab, aber auch das wird in keiner Weise honoriert. Solche ergebnislosen Gespräche sind es auch, die einen derart zermürben und über die Häufigkeit zu einem negativen Gesamtbild führen. Mir ist daher nicht klar, warum hier so wenig Verständnis dafür aufkommen mag, einem solchen "Sport" und den Verantwortlichen für die eingesetzten Tiere bei solchen Reaktionen nichts abgewinnen zu können. Anstatt mich weiter zu ärgern, habe ich den Vereinsvorsitzenden angerufen, der sich nun um eine Lösung bemühen will. Traurig genug, daß er nicht einfach nachschauen kann, wen er anruft, damit sich ein "Sportsfreund" des Tieres annimmt.

Das hätte ich gerne für Berlin: jemanden, dem man melden kann, daß 'mal wieder eine Brieftaube angekommen ist, der sich eigenständig und proaktiv um Abholung, Versorgung und Unterbringung kümmert und sicherstellt, daß diese Mühe nicht erfolgt, um die Taube anschließend "auszusortieren". Was genau ist daran so schwierig ? Mit viel weniger Leuten und Pflegeplätzen bekommen wir doch erheblich mehr herrenlose Stadttauben von der Strasse, als es (noch) Mitglieder in jedem Brieftaubenverein gibt.

Mich würde trotzdem noch interessieren, ob die Brieftaubehalter gar kein Chevicol einsetzen, weil eine Schlachtung damit aiusgeschlossen wird ?
 
Andererseits habe ich das Gefühl, daß das "Problem" verloren gegangene Tauben etwas aufgebauscht wird. Denn vor ca. 50 Jahren gab es viel mehr!!! Brieftaubenzüchter als heute und die Menschen waren viel weniger mobil als heute und Tierspeditionen gab es auch noch nicht - da muß es doch nur so "gewimmelt" haben von ausgebliebenen Brieftauben?
Vor 50 Jahren gab es mehr Brieftaubenzüchter, nur waren die Bestände pro Schlag bei weitem nicht so hoch als heute!
Selbst bei heute weit weniger Brieftaubenzüchter ist der Gesamtbestand nicht kleiner als vor 50 Jahren!
Heute zählt eher Masse denn Klasse!
Vor 50 Jahren gab es noch keinen "Kabinenexpress",
...damals wurden die Tauben noch per Bahn-Waggon(begrenzte Taubenanzahl)zum Bestimmungs-/Auflassort verbracht!

Bis zum 30. Juni 1986 konnte man Tauben per Post-oder Bahnexpress versenden(Kosten pro Taube ~DM 3,50)
Der Tierschutzverein hatte zur Auflage gemacht,
das die Tauben auf diesem Transport alle 6 Stunden sowohl gefüttert als auch getränkt werden müssten, dies aber konnten Post und Bahn nicht vorhalten!
Das aber auf jedem Taubenschlag die Tauben auch nur alle 24 Stunden gefüttert wurden und werden, hat den Tierschutzverein nicht interessiert!
Michael
 
Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage, warum so viel "Überschuss" produziert wird, mit dem die Taubenzüchter dann nicht wissen, wohin. Das machen seriöse Hobby-Züchter anderer Tierarten (Hund, Katze, Pferd) doch auch nicht. Warum lassen Brieftaubenzüchter nicht nur ihre besten Paare brüten und die Tauben, die nicht so gut oder schnell fliegen oder sich noch gar nicht beweisen müssen nicht und tauschen deren Eier aus? Geht das nicht?

LG astrid

Hallo Astrid,
Natürlich ziehen sie nur von ihren besten Zuchtpaaren und auch nur so viele, wie sie brauchen, um bei der Jungtour konkurrenzfähig zu sein. Das Problem bei der Brieftaubenzucht ist, dass nicht alle Nachzuchten gut sind. Unter den Geschwistern gibt es schon z.T. große Unterschiede und manche Supertauben vererben ihre Gene nur vereinzelt oder schlecht. Deshalb sind auch absolute Spitzentauben selten und auch so wahnsinnig teuer.
Die Reisetauben fliegen in Witwerschaft, d.h.sie sehen ihre Partner immer nur für kurze Zeiten ,ohne dass sie zum brüten kommen.
Wie gut die jungen Brieftauben sind, entscheidet der Wettflug.

Viele Grüße
Wilhelm
 
Hallo,

kannst Du auch noch etwas zum Einsatz von Chevicol in der Brieftaubenzucht sagen ? Und vielleicht noch, was sich einige Züchter vom sog. "Kuren" gegen Trichomonaden versprechen, denn auch die anderen Mittel sind alle nicht zur Pro-phylaxe zugelassen. Bestenfalls sind sie dafür unwirksam, aber mt erhöhtem Risiko späterer Resistenzen.
 
Hallo Vogelklappe,
ich gehe mal davon aus, dass Du mich meinst. Ich nehme nicht am Flugbetrieb teil, daher bekommen meine Tauben keine Medikamente. Ich weiß aber von meinen aktiven Vereinsfreunden, dass manche außer der Pflichtimpfung gegen Paramyxo auch vorbeugende Kuren z.B. mit TKK oder Spartix machen. Ob auch Chevicol bei gesunden Tauben eingesetzt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Da die Tauben ständig in engen Kontakt mit fremden Tauben kommen, ist die Angst vor Ansteckung ziemlich groß.

Schön war es zu meiner aktiven Zeit in den 50er Jahren. Krankheiten und auch Medikamente kannten wir nicht, höchstens mal Vergiftungen durch gebeiztes Saatgetreide beim Feldern.

Viele Grüße
Wilhelm
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wilhelm,

ja, danke, und das meinte ich auch. TKK ist unwirksam bei einem Befall mit Trichomonaden (laut Vogelfachpraxis), und Spartrix nicht für eine Prophylaxe geeignet. Überhaupt sitzen Trichomonaden gerne latent über der Choanenspalte (http://www.brieftauben-info.de/versorgung.php?action=2&aut=1&id=11), so daß eine Vorbehandlung im Kropf ohne dortigen Nachweis mehr schadet als nützt. Ist die Taube geschwächt, können sie sofort wieder ausbrechen und den Kropf nach unten neu besiedeln. Der Schutz einer Spartrix reicht dann nicht viel länger als deren Halbwertszeit, ohne Berücksichtigung von Resistenzen wegen Unterdosierung. Das heißt, gerade vor einer zu erwartenden Streßsituation sollte man es nicht auf Verdacht geben. Bei Brieftauben mit einem Nachweis gebe ich daher immer gleich Chevicol und pinsele die sichtbaren Beläge mit einem Konzentrat weg, womit die Taube (gemäss Beipackzettel) vom Verzehr ausgeschlossen wird..

Unter meiner PLZ (Berlin) wirft der Brieftaubenverband übrigens keine "Vetrauensleute" mehr aus - kann das sein ?
 
Hallo Vogelklappe,
leider bin ich diesbezüglich als Nichtreisender nicht der richtige Ansprechpartner, da ich selbst keine Medikamente gebe und alles andere eher nur beiläufig erfahre.Wenn ich mal eine kranke Taube haben sollte, was glücklicherweise in den letzten Jahren nicht passiert ist, fahre ich zu TA Dr. Kny nach Leinefelde, wo ich auch jedes Frühjahr eine Sammelkotprobe untersuchen lasse.
Meine Tauben bekommen 2 x in der Woche ein Oreganosubstrat ins Trinkwasser, ansonsten täglich neben einer Gritmischung Löwenzahn aus der Wiese und was der Garten hergibt, im Winter gekeimten frischen Weizen vom Bauern zu der normalen Futtermischung.

Über Vertrauensleute in Berlin bin ich nicht informiert.

Viele Grüße
Wilhelm
 
Thema: Das traurige Ende einer Brieftaube

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