Das übersteigt alles bisher Gesehene

Diskutiere Das übersteigt alles bisher Gesehene im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Schaut euch das bitte mal an. Achtung! Nicht für schwache Nerven! http://www.conservationindia.org/campaigns/amur-massacre Peri14
Hallo,

ich denke Pere hat nicht so ganz unrecht damit, darauf hinzuweisen, dass man im ersten Moment natürlich sehr geschockt ist, wenn man sieht, was da in far away India für Tierquälerei vor sich geht. Aber da wir, wie bereits festgestellt, von hier aus wenig daran ändern können, ist es umso wichtiger zu sehen was hier bei uns passiert und dass hier das Argument "far far away" nicht gilt und man durchaus etwas bewegen kann.
Ich habe den Film nicht gesehen, den Artikel nur überflogen und dabei nicht gelesen wie lange die gefangenen Vögel leidend am Leben gehalten werden, aber man bedenke, dass die hier genüsslich verspeisten Chickenwings, Hähnchenschenkel, Hühnerbrühe und Grillhähnchen gut 30-40 Tage ihres Lebens eine nicht mindere Quälerei erfahren, dass unser täglich Schnitzel und Wurst 6 Monate seines Lebens gequält wird (vom Ringelschwanz kupieren ohne Narkose, kein Platz und geistige Verarmung bis hin zu liegen in eigenen Exkrementen). Die werden in ebensolchen unnötigen Massen produziert und getötet, wie die Falken in Indien.

Insofern kann man diesen Film natürlich dazu nutzen um in die Ferne zu sehen und zu betrauern wie schlecht andere mit Tieren umgehen und dass man nichts dagegen tun kann, oder man kann ihn dazu nutzen zu sehen, dass andere schlecht mit Tieren umgehen, man das verurteilt und das dann auf die eigene Lebenswelt übertragen, in der man durchaus etwas bewegen kann. In ersterem Fall hat man eigentlich niemandem geholfen, nichts bewegt und einen Thread vollgeschrieben, der bald in der Versenkung verschwindet. Sowohl für die Falken, als auch die Hühner und Schweine ebenso vergeudetete Zeit, wie die Schreiber selbst. In zweitem Fall hat man vielleicht eigene Gedankengänge und Verhaltensweisen überdacht und somit einen Fortschritt für sich und gequälte Tiere erreicht, auch wenn er noch so klein sein mag und für die gequälten Tiere nichts ändert, so war er größer, als im ersten Fall.

Ob man diese Inhalte nun mit Emotionen umkleidet oder nicht, ist letzten Endes egal, denn das Ergebnis zählt ;-)

Viele Grüße
 
Alles wunderbare Theorie.
Ich hab hier handfest mit verletzten Vögeln zu tun.
Jede so geartete Diskussion zeigt mir höchstens auf. Was bin ich für ein Depp mich irgendwie überhaupt einzusetzen. Ist doch Scheissegal . Hauen wir die doch alle platt. Hat ja eh keinen Einfluss auf irgendwas. Vergeudete Zeit. Was solls ?
Wozu hier einen Falken wieder auf die Schwingen bringen , wenn anderswo tausende abgemurkst werden?
Nur, all die Theoretiker hier können gut quasseln. Sie haben den Fall ja nicht in den Händen und müssen selber aktiv sein.
Also ich lehn mich jetzt mal zurück und frage: Kommt ihr mal vorbei und legt selbst Hand an? Wollt ihr mal den Frust selber erleben, um einen Falken zu kämpfen und hören zu müssen, dass es doch schnuppe ist wenn ein paar Länder weiter mal kurz 120 000 gekillt werden?
Wie reagiert ihr wenns euer eigener Falke ist?
Und was soll der Vergleich mit irgendwelchen Chickenwings? Weil hier irgendeiner die Schwänze seiner Schweine coupiert , ist es ok wenn anderswo illegal 120 000 Falken gekillt werden? Seltsame Logik.

Ok , ich bin von Beruf Präparator. ich könnte für den Lebensunterhalt von mir und meiner Familie gerade gut ein paar hundert Wespenbussarde und so gebrauchen. Ist es desshalb ok, dass ich die illegal abmurkse?
Und weil fette Vögel mehr arbeit geben , wärs dich sicher auch ok wenn ich die erst etwas rumhängen lasse und hungern lasse. Kann mir ja dazu noch eine passende Religion zulegen.

Nein Leute. es gibt nichts zu beschönigen, verstehen zu wollen, oder sonst was. Was hier zu sehen ist, ist ganz einfach absolut untragbar. Und selbst wenn ich nichts dagegen unternehmen kann, mir die Hände gebunden sind, bleibt dieser Umgang mit den Vögeln verachtenswert. Genauso wie verschiedene Praktiken bei uns.

Darf man nichts gegen solche Zustände haben , nur weil hier auch manches im Argen ist?

Falls ja, bitte ich darum mich sofort meines Amtes als Modi hier definitiv zu entheben. Was da läuft, ist Scheisse. Ganz egal was irgendwo anders auf der Welt auch daneben ist.

@ Pere. Hab leider mein versprechen mich nicht mehr aufzuregen gebrochen.
 
Hallo,

Eric, niemand sagt, dass man gegen diese Zustände nichts haben darf. Wo steht denn das? Ich habe extra die letzten zwei Seiten nochmal nachgelesen, niemand schreibt, dass man das gut finden soll, man das nicht verurteilen darf oder ähnliches. Im Gegenteil, es wäre tragisch das in Ordnung zu finden und der Meinung zu sein, die Welt sei prima wie sie ist, denn damit hat man wieder nichts erreicht, außer dass man sich fragen sollte, ob die Teilnehmer der Diskussion völlig abgestumpft sind. Was geschrieben wird ist, dass man nicht im Beweinen der tragischen Sitution in der Ferne stecken bleiben sollte, sondern WEITER denkt und sich tiefer damit auseinander setzt, um am Ende etwas bewegen zu können. Da gehört dann als sinnvolles Ergebnis der Auseinandersetzung deine Wildvogelpflege ebenso dazu, wie eben die Chickenwings.
 
@ Eric...
bitte nicht aufregen.
Wir alle wissen, wie sehr wir an unsren Vögeln hängen, wie wichtig uns die Greife sind und wie sehr wir betroffen sind, wenn wir solche Videos sehen.
Das ist absoluter Mist!!!
Ich konnte das Video gar nicht zu Ende sehen, gebe ich zu.
 
Drum hab ich ja Probleme wenns dann heisst: Das muss man halt verstehen, und mit unserer Hühnermast vergleichen. Wenn wer ein Schnitzel isst soll er eh ruhig sein, etc. etc.
Das reduzieren so einer Sache auf neutrale Zahlen, Statistiken, Verständnis für irgenwelche Kulturen ....
Wenn wein brauner Haufen nach Scheisse stinkt, ist es Scheisse.
 
O.k. Eric, wir einigen uns darauf, dass dort drüben große Scheiße passiert und üben uns in Solidarität gegen den gemeinsamen Feind Indien. Am besten, wir machen uns keine weiteren Gedanken (weder über Hintergründe, noch über unsere eigene Gesellschaft noch darüber, was wir selbst tun könnten), sondern trompeten einfach gemeinsam in die Welt: Indien ist Scheisse und wir sind besser!

Wenn es Dir jetzt wohler ist, dann hat der Thread ja doch noch seinen Sinn.

VG
Pere ;)
 
Drum hab ich ja Probleme wenns dann heisst: Das muss man halt verstehen, und mit unserer Hühnermast vergleichen. Wenn wer ein Schnitzel isst soll er eh ruhig sein, etc. etc.
Das reduzieren so einer Sache auf neutrale Zahlen, Statistiken, Verständnis für irgenwelche Kulturen ....
Wenn wein brauner Haufen nach Scheisse stinkt, ist es Scheisse.
Das verstehe ich...ich habe ja ebenso argumentiert und gesagt, wer Wiesenhofhähnchen isst, macht sich im Grunde ebenso schuldig.
Der Punkt meiner Argumentation ist aber:
Ich finde beides absoluten Mist. Schlimm...ich ertrage weder diese Hühnermast mitanzusehen, noch das Abschlachten von Greifen, wobei mir die natürlich noch tausenmal mehr am Herzen liegen.
Es ist furchtbar, keine Frage...und nein! Keiner soll ruhig sein. Wir sollten nur mal überlegen, was wir Tieren generell so antun. Hier und in Indien.
 
Es ist furchtbar, keine Frage...und nein! Keiner soll ruhig sein. Wir sollten nur mal überlegen, was wir Tieren generell so antun. Hier und in Indien.

Kurz und knackig auf den Punkt gebracht.

Und Eric, ich kann auch nirgends nachlesen, dass man "eh ruhig sein soll", wenn man Schnitzel isst. Weder wortwörtlich, noch zwischen den Zeilen.
 
ich bin ja in der Regel nur ein lesender aber seit Jahren treuer User und poste selten, aber ich stelle mich hier mal zu 100 % hinter Eric. Er kann sicher sehr gut für sich selber argumentieren, aber ich denke behaupten zu können, dass er hier keine Generalverurteilung irgendeines Landes oder einer Nation passieren soll - kein Land der Welt hat in Punkto Menschen- und Tierrecht und Quälerei eine saubere Weste und es gibt in allen Ländern Gegner von solchen Handlungen - aber es soll eine Verurteilung aller Bevölkerungsgruppen und Menschen sein, die solche Dinge gut heißen, rechtfertigen oder gar selbst ausüben und dass mit einer Selbstverständlichkeit und Überzeugung, dass man es nicht fassen kann. Hier gibt es keine Ausreden von Not und Elend, hier ist einfach nur leicht gemachter Profit der Auslöser, ohne Rücksicht auf Artenschutz oder sonst was.
Aus Hunger und Not würde man vielleicht ein Tier für den Eigenverbrauch töten, dass würde man auch verstehen und nachvollziehen können, aber nicht tausende und schon gar nicht auf diese Art und Weise.
 
@ Pere
Du irrst!
Nie habe ich gesagt, Indien wäre irgendwie ein Feindbild. Der Vorgang an sich ist es. Ganz egal wo so etwas abläuft.
Nirgends habe ich behauptet , wir wären besser.
Aber einfach hinnehmen mit der Begründung: Wir haben hier Hähnchen die es auch nicht gut haben, also ist es auch egal ob man dort die Falken abmurkst, kanns ja auch nicht sein.
Ich mach mir sehr wohl Gedanken über unser Tun und dasjenige anderer. Aber sich zu sagen, weil hier auch einiges im Argen liegt, muss man die Klappe halten wenns anderswo auch Missstände gibt, finde ich falsch.

Wenn du nun die Hintergründe dazu durchleuchtest, wo findest du positive Aspekte dabei? Zudem, wenns um die abgeschlachteten Falken dort geht vom Thema her, so gehts halt nicht um unsere Hähnchen.

Ich verstehe nicht ganz, wesshalb man solche Vorfälle relativieren muss, verteidigen muss und sich selber den Mund verbieten muss.

An so einem Falken ist 50 oder vielleicht 60 g verwertbares Fleisch dran. das lohnt sich nicht so besonders. Da extrem kurzfristig die Mengen anfallen, dürften viele auch verderben . Die ganze Angelegenheit ist illegal. Also wozu irgendetwas relativieren wollen?. Es sind hauptsächlich Grossinsekten Jäger. Also die Vernichtung solcher Mengen dieser Falken dürfte langfristig das Resultat haben, dass um so mehr Insektizide dort eingesetzt werden müssen.
Allein bei dieser Aktion werden in kürzester Zeit mindestens 10% des Weltbestandes liquidiert.
Wie lange geht so etwas noch?

Stell dir vor, in Deutschland würden Jährlich 2 000 Rotmilane erlegt. Das würde ca. dem selben Ausmass entsprechen. Es hat ja noch und in anderen Ländern brüten ja noch genug. Wenns dann aus anderen Ländern Opposition gäbe, könnte man die ja auch abschmettern mit so aussagen: ihr coupiert sicher auch Ferkelschwänze oder sonst was also bloss ruhig sein.
Was würdest du davon halten?
da mit den erlegten Milanen ein gutes Geschäft gemacht werden kann ( die sind immer gesucht). wäre ja auch eine Legitimation der Verwertung gegeben.

Würdest du dann auch sagen: Um Himmelswillen was regt ihr euch auf, Sind ja bloss ein paar tausend Milane und geht euch nichts an. Müsst halt unsere Kultur der Habgier verstehen und euch damit abfinden.

Wie aber auch schon erwähnt , gehts mir nicht einmal um den Fang der Falken an sich, sondern um die einfach quälerischen und gleichgültigen Methoden wie dort damit umgegangen wird.

Pere, du als "Weidmann" gerade dir sollten sich doch die Haare im Nacken sträuben. Aber was hier gepriesen wird als Weidgerecht, anständig etc, damit ist wohl nicht weit her.

Für mich:
- Die Sache ist illegal, also generell abzustellen.
- Die Sache ist barbarisch und tierquälerisch in höchstem Masse.
- Langfristig dürfte sie für die Art ein massives Problem sein.
- Im Hinblick auf Probleme mit Heuschrecken etc. ist es kontraproduktiv.

- Ja für ein paar Leute ein kurzfristig offenbar einträgliches Geschäft.
Ist das Legitimation genug?

Wie gesagt, in meinem Job könnt ich auch noch gerade ein paar so Sachen gebrauchen. Ist es desshalb ok?

Und jetzt nimm mal Stellung und geh auf meine Fragen ein.

Du weichst auch immer enorm aus und reduzierst alles auf ein paar theoretische Berechnungen.

Ob und was man gegen solche Vorfälle machen kann, ist offen. Aber erstmal muss man sich einig sein, dass dies so nicht weitergehen kann.

Aber wie schon oft, wenns Krähen oder Tauben wären, würden hier dutzende auf stehen. So sinds ja nur ein paar Vögel weit weg, die man eh nicht einfach so als Stubenvögel halten kann, also was solls.

Also fangt die, fresst die und weil wir hier auch Hähnchen in die Pfanne hauen, sagen wir auch nichts dagegen.

So und jetzt Pere nimm mal Stellung. Findest das ok? Wen nicht , wesshalb? Unternimmst du selber was , oder ist es für dich ok wenns auf dem Papier nach Abgang und Reproduktion aufgeht?
Und jetzt erwarte ich eine persönliche Stellungnahme!
 
Wir brauchen über Fakten und die Bilder nicht zu diskutieren, die sind nunmal, wie sie sind.

Eric schrieb:
Wenn du nun die Hintergründe dazu durchleuchtest, wo findest du positive Aspekte dabei?
Warum tun die Leute das? Weil sie barbarisch veranlagt sind? Nein, weil sie Geld daran verdienen. Und das tun sie deshalb, weil entweder private oder gewerbliche Abnehmer vorhanden sind. Offenbar verschwinden die meisten Falken in schwarzen Kanälen. Es ist in Indien verboten, aber anscheinend wird die Umsetzung nicht ernsthaft kontrolliert. Also spielen auch irgendwelche Offiziellen dabei mit.

Und daraus leite ich ab, dass es wenig bringen wird, auf das bestehende Verbot zu verweisen. Es krankt bereits bei der Behördenstruktur. Die spielen sicher auch nur deshalb mit, weil sie selbst daran verdienen. Das wäre der erste Ansatzpunkt. Die Vogelfänger zu bestrafen bringt auch nur wenig (die sind die schwächsten im Glied und es werden sich immer wieder welche finden, die bereit sind, das Risiko einzugehen). Also müssen die möglicherweise vorhandenen mafiösen Strukturen angegangen werden, welche aber wiederum mit irgendwelchen Behördenvertretern verflochten sein könnten.

Sicher spielt auch die Bildung eine Rolle. Je höher der Bildungsstand (auch die Umweltbildung), desto eher wird man vielleicht auch Respekt für die Tiere wecken können.

Eric schrieb:
Also wozu irgendetwas relativieren wollen?. Es sind hauptsächlich Grossinsekten Jäger. Also die Vernichtung solcher Mengen dieser Falken dürfte langfristig das Resultat haben, dass um so mehr Insektizide dort eingesetzt werden müssen.
Allein bei dieser Aktion werden in kürzester Zeit mindestens 10% des Weltbestandes liquidiert.
Wie lange geht so etwas noch?

Stell dir vor, in Deutschland würden Jährlich 2 000 Rotmilane erlegt. Das würde ca. dem selben Ausmass entsprechen.
Ich relativiere nicht, ich versuche zu ergründen.

Die Liquidation von 10 % des Weltbestandes ist beim Amurfalken sicherlich problemlos verkraftbar. Insofern ist die Frage der Dauer mit „ewig“ zu beantworten (aus Sicht des Artenschutzes weit problematischer ist vielmehr das verringerte Nahrungsangebot im Winterquartier, das durch Insektizideinsatz entstanden ist). Wir sollten also beim Tierschutz bleiben und den Artenschutz außen vor lassen.

Der Vergleich mit dem Rotmilan hinkt sowieso, aber das weißt Du ja selbst.

Eric schrieb:
Pere, du als "Weidmann" gerade dir sollten sich doch die Haare im Nacken sträuben.
Das tun sie auch! Ich habe nie was anderes behauptet.

Eric schrieb:
- Ja für ein paar Leute ein kurzfristig offenbar einträgliches Geschäft.
Ist das Legitimation genug?
Wie gesagt, in meinem Job könnt ich auch noch gerade ein paar so Sachen gebrauchen. Ist es desshalb ok?
Nein, das ist keine Legitimation, die ich diesbezüglich auch nie vertreten habe.

Eric schrieb:
So und jetzt Pere nimm mal Stellung. Findest das ok? Wen nicht , wesshalb? Unternimmst du selber was , oder ist es für dich ok wenns auf dem Papier nach Abgang und Reproduktion aufgeht?
Und jetzt erwarte ich eine persönliche Stellungnahme!
Nein, ich finde das nicht o.k. (hab ich schon im ersten Beitrag geschrieben). Ich würde so nicht mit einem Vogel umgehen, egal welche Art. Und deshalb finde ich es auch nicht in Ordnung, wenn andere das tun.

Ich fände es auch nicht in Ordnung, wenn man die Falken kurz und schmerzlos ins Jenseits befördern würde, denn es sind hübsche nette Fälkchen. Auch wenn es in Bezug auf die Erhaltung der Population mutmaßlich (noch) keinen Einfluß hat.

Ich unternehme zwei Dinge: Erstens halte ich mich weitgehend von der Massentierhaltung fern. Zweitens versuche ich andere davon zu überzeugen, dass es bessere Wege gibt („esst mehr Wild und weniger Hausschwein“). Und ich versuche in Diskussionen (in meinem Umfeld und im Forum) die Leute zum selbständigen Nachdenken anzuregen, damit sie ähnlich handeln wie ich. Irgendwelche Parolen nachplappern kann jeder, eigene Gedanken machen sich leider die wenigsten.

Ich bin deshalb kein besserer Mensch als andere und ich weiß auch nicht, ob mein Tun richtig oder falsch ist. Für mich ist es aber dann richtig, wenn ich abends mit dem guten Gefühl ins Bett gehe, jemanden durch Verkauf eines Rehs vom Griff zum Massentierhaltungsschnitzel abgehalten zu haben.

Erst wenn sich diese Erkenntnis durchsetzt, können wir im eigenen Land was erreichen. Und dann können wir auch guten Gewissens auf Indien zugehen und sagen: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, nun seid Ihr an der Reihe!“. So lange können wir beim Amurfalken vermutlich nicht warten, weil aufgrund der verschlechterten Überwinterungsbedingungen die Bestände vielleicht bald so weit zurückgegangen sind, dann sie den Massenfang auf dem Zug tatsächlich nicht mehr verkraften. Aber ein paar Empörungsaufschreie hier im Forum oder bestenfalls eine Unterschriftenliste werden sicher keinem einzigen Falken das Leben retten.

War das persönliche Stellungnahme genug?

VG
Pere ;)
 
Ja, so ists ok. Da gibts zwar ganz normal immer ein paar kleine Unterschiede in den Ansichten, aber ja, so wirds was.
Uebrigens, mann kann auch Geld verdienen ohne sich gleich so barbarisch zu verhalten. Nur den Einen ists egal. Da beschränkt sich mein "Mitleid" dann aber auch auf einen ganz kleinen Ort.

Aber wieso sollte drer Vergleich mit dem Rotmilan hier zu stark hinken?
Beides mal ein nur lokal begrenzter Bestand. beides mal illegal, beides mal ein Geschäft zu machen. Beides Mal eine recht gesellige Art , wo doch verkraftbare 10 % entnommen würden. Also soo gross wär der Unterschied nicht.

Also ich für meinen Teil werde da mit den betreffenden Organisationen mal Kontakt aufnehmen und mal sehen was sich ergibt.

PS:Reh statt Schnitzel, geht aber im Grossen auch nicht auf. Die Sache hat noch ein paar Haken. Reh in der entsprechenden Menge zu liefern, bringt wieder neue grosse Probleme.
 
PS:Reh statt Schnitzel, geht aber im Grossen auch nicht auf. Die Sache hat noch ein paar Haken. Reh in der entsprechenden Menge zu liefern, bringt wieder neue grosse Probleme.
Das finde ich auch schade.
Will heissen: am liebsten würde ich nur das essen, was ich und / oder mein Vogel jagen. Im Winter klappt das ganz gut, im Sommer gebe ich zu, nicht auf Fleisch verzichten zu wollen. Da fallen Hase und Kanin und Reh eben weg.
Da müßten wir mal anders denken: Muß Fleisch JEDEN Tag sein?
Ich muß noch mal auf Wiesenhof zurückkommen: Als ich im Fernsehen gesehen habe, wie den armen Tieren förmlich in den Hintern getreten worden ist, während sie verladen wurden, hab ich mich als Mensch einfach nur geschämt.
Gleiches gilt selbstverständlich für das Massaker an Greifvögeln.
 
Sicher spielt auch die Bildung eine Rolle. Je höher der Bildungsstand (auch die Umweltbildung), desto eher wird man vielleicht auch Respekt für die Tiere wecken können.

Hab schon in einem früheren Beitrag geschrieben, dass es gerade in Indien grosse regionale Unterschiede gibt.

Ich war mal ein paar Wochen dort, und mein ganz subjektiver Eindruck war, dass generell gesehen dort Tieren mehr Respekt entgegengebracht wird als hierzulande, bei gewiss niedrigerem Bildungsstandard der Gesamtbevölkerung.

Auch wird Tierschutz regional sehr wohl von den Behörden durchgesetzt, nur leider halt nicht überall.

Kann mich erinnern dass ich am Dal-See einige Adlerfedern aufgesammelt habe. Hab dann Einheimische angesprochen, ob man da vielleicht noch mehr oder zumindest ein paar schönere haben könnte. Die Antwort war der gute Rat, die Dinger schnell wieder hinzulegen, da man sonst sehr empfindliche Strafen zu erwarten hätte.
Beim dortigen Bevölkerungsdruck könnte man erwarten, dass die einheimische Fauna bereits zum grossen Teil in den Kochtöpfen verschwunden ist, dies ist aber (im Gegensatz zu vielen Gegenden Schwarzafrikas) offensichtlich nicht (bzw. nicht überall) der Fall.

Aus einigen der ersten Postings war deutlich die Empörung über die "barbarischen Inder" herauszuhören, nur deshalb habe ich auf unsere eigenen Defizite beim Tierschutz hingewiesen. Die Probleme gibt es eben überall, und man kann überall was dagegen tun oder dies zumindest versuchen. Und in dem Zusammenhang sollte man auch nicht vergessen, dass es ja Inder waren, welche die Angelegenheit publik gemacht haben.

Grüsse,
tox
 
Aber wieso sollte drer Vergleich mit dem Rotmilan hier zu stark hinken?
Beides mal ein nur lokal begrenzter Bestand. beides mal illegal, beides mal ein Geschäft zu machen. Beides Mal eine recht gesellige Art , wo doch verkraftbare 10 % entnommen würden. Also soo gross wär der Unterschied nicht.
Die Lebenserwartung ist beim Rotmilan deutlich höher als beim Amurfalken, die Reproduktionsrate entsprechend geringer. Insofern könnte man höchsten 5 % Verlust als analog ansehen, vielleicht noch weniger. Die normale Jugendsterblichkeit beim Amurfalken dürfte sich bei sicherlich 70 % bewegen, sodaß auch größere Ausfälle kompensiert werden können.

PS:Reh statt Schnitzel, geht aber im Grossen auch nicht auf. Die Sache hat noch ein paar Haken. Reh in der entsprechenden Menge zu liefern, bringt wieder neue grosse Probleme.
Das ist völlig richtig. Aber so lange wir Absatzschwierigkeiten bei den Rehen haben, ist zumindest noch ein Stück weit Luft.

VG
Pere ;)
 
@ Pere. ja , beim Rotmilan können wir uns um ein paar Prozente streiten. das ist aber auch gleich alles.
Würden wir das bei 5 % machen vielleicht 1000 Stück, würde immer noch jeder fragen, ob wir eigentlich einen Knall haben.
Wie gesagt, statistische Erbsenzählerei, aber absolut jenseits jeglicher halbwegs normaler Empfindung.

Absatzschwierigkeiten Reh? Immer her damit. Hier nicht das geringste Problem. Um 17 Euro pro Kilo.

Gerade Arten wie die Amurfalken brauchen eine solch hohe Reproduktion, da sie eine extrem grosse Distanz über Meer ziehen. Diese natürlichen Verlustquoten dann als erträgliche Abschöpfungsquoten bemessen zu wollen, spottet jeder Beschreibung.
Die "Ueberschüsse" werden produziert damit die Art erhalten werden kann. Diese "Ueberschüsse" dem gleich zusetzen, was man entnehmen kann, birgt einige Ueberlegungsfehler. Mit den "Ueberschüssen" wird die normale Sterblichkeit kompensiert. Werden zusätzlich solche Massen gefangen, geht die Rechnung längerfristig nicht mehr auf. Kurzfristig kann eine Reproduktion erhöht werden. auf längere Frist ein Desaster. Zuzüglich der Lebensraumverschlechterung, für eine Art tödlich!
Rebhuhn, Wachtel, etc sollten uns eigentlich allmählich eine Lehre sein.
Aber ich kenne ja auch hier selber Jäger die der Ansicht sind: Man muss die nur ordentlich abschiessen dann kommt alles wieder ins Lot. Weil , als wir dies noch machten , gab es auch immer hohe Bestände.

Da und dort einen solchen für die Selbstversorgung zu erbeuten , oder auch mehrere, kein Problem . Aber nicht über 100 000 nur schon auf rel. kleiner Fläche. Oder bei anderen Arten hier in Mitteleuropa, Millionen¨?
Aber du Pere scheinst immer noch der Ansicht nachzuhängen: Anderswo gibts ja noch mehr davon, sind ja nicht unsere, würden ja sowieso draufgehen etc. Rein rechnerisch auf dem Papier, keine Sache.
Aber man kann natürlich der Ansicht sein: Arten kamen und gingen. wenns vom Lebensraum her nicht mehr passt , weil wir den zerstört haben., kann man auch ungeniert die entsprechenden Tiere wegnehmen. Die würden es ja eh nicht mehr so lange machen.¨Ist doch egal.
Du wirkst so distanziert. Nur die Zahlen auf dem Tisch, nur ganz sachlich, rechnerisch abwägend ob es sich auf dem Papier lohnt oder nicht.
Hab da manchmal Mühe. Aber das können wir auch per Pn mal ausfechten.
Möchte einfach gern all die Theoretiker mal hier haben. Einen Falken auf dem Tisch, lebend, mit Schrot drin oder aus einem Schutznetz bei Reben etc.. Dann selber Hand anlegen mit der Ansicht im Rücken,: "spielt doch keine Rolle, liegt ja alles im Rahmen der natürlichen Sterblichkeit".
Dann dasselbe vor Augen x 100 000. Für manchen vielleicht kein Problem. Für mich schon. Und wohlgemerkt, ich bin selber auch Jäger und habe unter verschiedensten Umständen Vom Reh bis Singschwan, von Bussard bis Wanderfalken schon in sehr vielen Fällen selber Schluss gemacht.

Dabei geht es in keinster Weise darum ob das jetzt in Indien, auf Malta in Afrika oder hier passiert.
Zum Unterschied zu Zuchttieren: Da haben wir Bestände, Lebensraum etc unter Kontrolle. Bei ziehenden Wildvögeln , alles Mutmassung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für mich auch erstaunlich, dass das Thema allen anderen hier oft engagierten Greifvogelfreunden und Haltern offenbar absolut egal ist. Keine Kommentare.
Wärs ein hübsches niedliches Bildchen gäbs ein x faches Ohh und Ahhh.
So hofft man einfach, dass es vorübergeht, das Thema in der Versenkung verschwindet und man sich nicht damit auseinander zu setzen braucht.
So im Sinne: Hauptsache ich hab meinen persönlichen Frieden, hab meinen Piepmatz, kann mich vergnügen und der Rest ist mir egal.
Und wenn man selber findet, dass so was doch absolut daneben ist, muss man sich noch rechtfertigen, dass man sich getraut dazu eine eigene Meinung zu haben, da man vielleicht mal ein Schnitzel isst.

Uebrigens, bei der Sache mit Malta, hab ich mich persönlich mit der maltesischen Jagdvereinigung herumgeschlagen , Wie auch dem Kommitee gegen Vogelmord. Nicht dass man immer die gewünschten Antworten bekommen hätte, aber man versucht was man kann. Von anderen hier bekomme ich nur zu hören: Muss mann halt verstehen, relativieren etc.
 
Ich muß sagen...für meinen Teil bin ich fast zu betroffen um etwas dazu zu sagen.
Eine Freundin sagte zu mir...die hier auch anwesend ist...: sie hätte einen Kloß im Hals.
Ich kann mir so etwas gar nicht angucken, sonst rutsche ich in eine echte Depression, das kenne ich zu gut bei mir.
Und der Grund ist, daß man so hilflos davor steht.
Wenn ich einen Menschen erwische, der einen Greif quält, werde ich zur Furie. Da kann ich etwas tun.
Aber hier...das ist so unfaßbar.
Verstehst du das?
 
Auf einer Seite kann ich es verstehen. Fressen und gefressen werden. Auf der anderen Seite, da steckt eine Abstumpfung dahinter, da wundert mich auch sonst nichts mehr.
 
Thema: Das übersteigt alles bisher Gesehene
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