Ich sehe die Sache genau andersrum. Ich bin der Meinung, dass wir die Falknerei umso eher erhalten können, wenn wir uns auf heimische Vögel besinnen. Sich auf der einen Seite auf eine jahrtausendealte Tradition zu berufen und auf der anderen Seite mit Vögeln zu beizen, die erst in den letzten Jahrzehnten aufgekommen sind, die also gar keine Tradition haben, passt nicht ganz zusammen. Wir sehen uns als große Greifvogelschützer, mixen aber alles, was es so gibt auf dieser Welt, kreuz und quer durcheinander, um die abenteuerlichsten Eigenschaften herauszuzüchten, weil uns eben die naturgegebenen Vögel entweder zu groß, zu klein, zu hell oder zu dunkel oder einfach nur zu „gewöhnlich“ sind. Wir verbitten uns aber im gleichen Atemzug jedwede Kritik bezüglich Rassereinheit.
Ähnlich mit der Jagd: Die Jäger konnten und wollten bei der Fütterung nicht Maß halten, jeglicher Kompromissversuch wurde geblockt. Daraufhin wurde eben in manchen Ländern die Fütterung komplett verboten, getreu dem Motto: Wenn ihr nicht mit euch reden lasst, dann hauen wir eben die Blutgrätsche rein!
Deshalb denke ich, dass wir die Falknerei am ehesten dann langfristig erhalten, wenn wir uns auf unsere heimischen Vögel besinnen, denn in der heutigen Zeit können überzogene Forderungen schnell den gegenteiligen Effekt erreichen.
Das ist meine ganz persönliche Meinung, völlig unabhängig von irgendwelchen Verbandsmeinungen.
VG
Pere