Ja das ist schon drollig anzuschauen wenn die Kleinen das Nest verlassen und kurze Zeit später ihre ersten Flugversuche machen. Wir hatten auch ein Paar, die regelmäßig brüteten und die Jungen aufzogen. Dann ist das Weibchen plötzlich gestorben. Ich nehme an sie hat sich übernommen mit den vielen Bruten. Die Jungvögel haben wir immer an einen Züchter abgegeben, bis auf einen der dann bei seinem Vater verblieb. Als der Kleine dann anfing zu singen mussten wir sie beide trennen. Es gab nur Zank und Streit. Im letzten Februar saß der Alte plötzlich in seinem Käfig und fraß nicht mehr, er wollte immer etwas hervorwürgen, bekam es aber nicht heraus. Ich bin mit ihm zum Tierarzt, er sagte ich solle ihm Rotlicht geben, weil die Vögel wenn sie krank sind Wärmezufuhr brauchen. Er gab ihm noch eine Spritze mit einem Stärkungspräparat (Antibiotikum und Vitamine). Wieder zuhause ließ ich ihn wieder in seinen Käfig, um ihn erst einmal etwas Ruhe zu gönnen. Nach etwa zwei Stunden wollte ich ihm dann die Rotlichtbestrahlung verabreichen, da lag er bereits tot im Käfig, der Arme! Damit nun der Kleine nicht alleine blieb, habe ich ein paar Tage später einen neuen Vogel im Zoofachgeschäft gekauft. Er wurde mir als Männchen verkauft, entpuppte sich aber kurz darauf als Weibchen. Nun hatten wir wieder ein Paar, welches auch kurz danach mit Paarung und Nestbau begann. Kurz vor Ostern hatten sie schon drei Jungvögel als Nachwuchs. Fütterung verlief problemlos, bis er ein paar Tage später mit einem Zeh irgendwo hängenblieb und sich das Füßchen dermaßen verletzte dass der hinzugezogene Tierarzt nur noch eine Amputation des Füßchens ausführen konnte, um wenigstens das Leben des Männchens zu retten. Trotz Invalidität fütterte er die Jungen ganz normal weiter. Als sie dann das Nest verließen, bedrängten sie ihren Vater zunehmend. Im Tierreich gibt es halt keine Gnade und Dankbarkeit. Wir haben die drei Jungen dann bald von ihren Eltern getrennt und später wieder weggegeben. Das Weibchen war nun auch etwas aggressiver gegen ihn. Sie versuchten auch noch eine weitere Brut, jedoch trifft er aufgrund seiner Invalidität ihre Kloake nicht mehr (?), so dass das Gelege wahrscheinlich unbefruchtet blieb. Inzwischen haben beide die Mauser gut überstanden und vertragen sich gut miteinander. Er schläft meist im Sand am Boden, wahrscheinlich ist das ständige Stehen bzw. Sitzen auf dem verbliebenen Beinchen zu anstrengend. Ansonsten verhält er sich ganz normal, er frisst, fliegt und badet ganz normal. Nur gestaltet sich die Gefiederpflege mit einem Bein etwas schwierig, Aber auch das meistert der Arme ganz gut. Er sieht jedenfalls stets gut gepflegt aus. Mal sehen wie lange er so durchhält