Stefan.S † 2011
verstorben März 2011
- Beiträge
- 1.746
Hallo,
da ich erst seit kurzer Zeit mitlese, zum 'Einstand' eine Vorstellung unserer Geier ;-)
Eigentlich... wollten wir nie Großpapageien haben, weil wir dafür (mit 30 m² Wohnzimmer im Mehrfamilienhaus) einfach nicht die geeigneten Voraussetzungen haben. Papageien lieben wir aber schon immer, und haben seit vielen Jahren Unzertrennliche und Sperlingspapageien, z.Z. 20 Tiere.
Zu 2 Grauen sind wir vor wenigen Monaten/Wochen eher 'zufällig' gekommen, über eine Bekannte, die eine Papageien-'Partnervermittlung' betreibt.
Tja, und da sass er dann: Jacki, >= 31 Jahre alt (Wildfang), seit 31 Jahren in Einzelhaltung, und nach einem Flugunfall seit fast 10 Jahren blind. Abzugeben, weil er seine Besitzer überlebt hat (Mann gestorben, Frau schwer krank).
Mal ehrlich: wie hätten wir ihn, mit unserem Herz für die alten und kranken Viecher, die sonst kaum noch vermittelbar sind, _nicht_ aufnehmen können ??? Eben!
Und da Jacki nicht fliegen darf, war auch die Platzfrage kein großes Thema mehr. Eine dritte Voliere haben wir gerade noch unter gekriegt, ohne dass mehr als der Esstisch und ein paar Regalmeter weichen mussten. Was soll's... Bei dem Krach hier besucht uns sowieso kaum noch jemand; und Fremde stören die Piepmätze eh' nur unnötig ;-)
Da wir trotz Jahrzehnte langer Einzelhaltung des Geiers meinen, dass auch ein alter Grauer seine verbleibenden Jahr(zehnt)e nicht allein fristen sollte, schauten wir uns nach einem potentiellen Partner um.
Die Verpaarungsmethode, Jacki in eine Voliere mit vielen anderen Grauen zu setzen und abzuwarten, kam wegen seiner Behinderung nicht in Frage. Ein blinder Vogel würde da natürlich gnadenlos untergehen :-(
Dann sind wir auf Rico gestossen, ebenfalls ein Kongo-Grauer, >= 22 Jahre alt, 22 Jahre in Einzelhaltung, und ebenfalls fast blind (grauer Star, sieht nur noch auf einem Auge ein paar Schatten). Und ebenfalls abzugeben, weil die Besitzer nicht mehr können - Mann gestorben, Frau muss in's Pflegeheim und darf den Grauen nicht mitnehmen :-(((
Also: versuchen wir es mal mit den beiden. Über Dauer und Erfolgsaussichten des Verpaarungsversuches machen wir uns keinerlei Illusionen. Auch ohne deren Blindheit wäre es sicher schwierig, 2 solche 'Einzelgänger', die nie zuvor einen anderen Papageien gesehen haben, zur Zweisamkeit zu überreden.
So wohnen die beiden nun seit ein paar Wochen nebeneinander, durch ein Doppelgitter getrennt, in der Voliere. Und giften sich des öfteren an, weil sie beide den anderen Geier nur als Konkurrenz im Umgang mit 'ihren' Menschen betrachten. Und sind böse eifersüchtig, wenn wir unsere Aufmerksamkeit nicht super gerecht auf beide Geier verteilen...
Und diese Aumerksamkeit aufzubringen, ist bei 2 so 'vermenschelten' Viechern schon eine Aufgabe, die sehr viel Zeit kostet. Schließlich sind es beide seit Jahrzehnten gewöhnt, als praktisch einzige 'Bezugspersonen' ihrer Vorbesitzer ständig betüddelt zu werden.
Trotzdem bereiten die Geier viel Freude. Auch, weil sie trotz ihrer Behinderung so selbstbewusst und lebensfroh sind. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut Tiere mit Leiden, die auf den ersten Blick beim Menschen nur ein "ach Gott, der Arme!"-Mitleid erzeugen, im Alltag zurecht kommen. Einfach klasse.
Für die Zukunft: wir werden versuchen, uns nach und nach behutsam zurück zu ziehen, und den Viechern mehr Raum für sich zu lassen - wenn sie denn damit mal etwas anderes anzufangen wissen, als nach ihren Menschen zu rufen...
Viele Grüße,
Stefan
PS: das auf dem Bild unten ist Rico, der leider auf Klamotten steht, was ihn ein bischen teuer im Unterhalt macht.
da ich erst seit kurzer Zeit mitlese, zum 'Einstand' eine Vorstellung unserer Geier ;-)
Eigentlich... wollten wir nie Großpapageien haben, weil wir dafür (mit 30 m² Wohnzimmer im Mehrfamilienhaus) einfach nicht die geeigneten Voraussetzungen haben. Papageien lieben wir aber schon immer, und haben seit vielen Jahren Unzertrennliche und Sperlingspapageien, z.Z. 20 Tiere.
Zu 2 Grauen sind wir vor wenigen Monaten/Wochen eher 'zufällig' gekommen, über eine Bekannte, die eine Papageien-'Partnervermittlung' betreibt.
Tja, und da sass er dann: Jacki, >= 31 Jahre alt (Wildfang), seit 31 Jahren in Einzelhaltung, und nach einem Flugunfall seit fast 10 Jahren blind. Abzugeben, weil er seine Besitzer überlebt hat (Mann gestorben, Frau schwer krank).
Mal ehrlich: wie hätten wir ihn, mit unserem Herz für die alten und kranken Viecher, die sonst kaum noch vermittelbar sind, _nicht_ aufnehmen können ??? Eben!
Und da Jacki nicht fliegen darf, war auch die Platzfrage kein großes Thema mehr. Eine dritte Voliere haben wir gerade noch unter gekriegt, ohne dass mehr als der Esstisch und ein paar Regalmeter weichen mussten. Was soll's... Bei dem Krach hier besucht uns sowieso kaum noch jemand; und Fremde stören die Piepmätze eh' nur unnötig ;-)
Da wir trotz Jahrzehnte langer Einzelhaltung des Geiers meinen, dass auch ein alter Grauer seine verbleibenden Jahr(zehnt)e nicht allein fristen sollte, schauten wir uns nach einem potentiellen Partner um.
Die Verpaarungsmethode, Jacki in eine Voliere mit vielen anderen Grauen zu setzen und abzuwarten, kam wegen seiner Behinderung nicht in Frage. Ein blinder Vogel würde da natürlich gnadenlos untergehen :-(
Dann sind wir auf Rico gestossen, ebenfalls ein Kongo-Grauer, >= 22 Jahre alt, 22 Jahre in Einzelhaltung, und ebenfalls fast blind (grauer Star, sieht nur noch auf einem Auge ein paar Schatten). Und ebenfalls abzugeben, weil die Besitzer nicht mehr können - Mann gestorben, Frau muss in's Pflegeheim und darf den Grauen nicht mitnehmen :-(((
Also: versuchen wir es mal mit den beiden. Über Dauer und Erfolgsaussichten des Verpaarungsversuches machen wir uns keinerlei Illusionen. Auch ohne deren Blindheit wäre es sicher schwierig, 2 solche 'Einzelgänger', die nie zuvor einen anderen Papageien gesehen haben, zur Zweisamkeit zu überreden.
So wohnen die beiden nun seit ein paar Wochen nebeneinander, durch ein Doppelgitter getrennt, in der Voliere. Und giften sich des öfteren an, weil sie beide den anderen Geier nur als Konkurrenz im Umgang mit 'ihren' Menschen betrachten. Und sind böse eifersüchtig, wenn wir unsere Aufmerksamkeit nicht super gerecht auf beide Geier verteilen...
Und diese Aumerksamkeit aufzubringen, ist bei 2 so 'vermenschelten' Viechern schon eine Aufgabe, die sehr viel Zeit kostet. Schließlich sind es beide seit Jahrzehnten gewöhnt, als praktisch einzige 'Bezugspersonen' ihrer Vorbesitzer ständig betüddelt zu werden.
Trotzdem bereiten die Geier viel Freude. Auch, weil sie trotz ihrer Behinderung so selbstbewusst und lebensfroh sind. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut Tiere mit Leiden, die auf den ersten Blick beim Menschen nur ein "ach Gott, der Arme!"-Mitleid erzeugen, im Alltag zurecht kommen. Einfach klasse.
Für die Zukunft: wir werden versuchen, uns nach und nach behutsam zurück zu ziehen, und den Viechern mehr Raum für sich zu lassen - wenn sie denn damit mal etwas anderes anzufangen wissen, als nach ihren Menschen zu rufen...
Viele Grüße,
Stefan
PS: das auf dem Bild unten ist Rico, der leider auf Klamotten steht, was ihn ein bischen teuer im Unterhalt macht.