Hallo zusammen,
ich will nun mal versuchen, euere Gemüter etwas zu beruhigen, und versuchen, euch zu erklären, wie man am besten hier miteinander auskommen kann.
1. Margaretha hat Lottchen zu sich genommen, ohne zu wissen, wie schlimm die Kleine erkrankt ist und was auf sie zu kommt.
Margaretha schenkt dem kleinen Schätzchen all ihre Liebe und hat sich zur Aufgabe gemacht, das kleine Wesen, das sie aufnahm und für die sie eine Verpflichtung übernahm, in guten wie in schlechten Zeiten zu umsorgen.
Für Margaretha ist Lottchen ein Familienmitglied, zu dem eine sehr enge Beziehung besteht. Diese Beziehung können viele Vogelhalter, die ihre Vögel nicht in der Wohnung halten, nicht nachvollziehen, weil sie eine gewisse Distanz gegenüber ihren Vögeln wahren...
Margaretha ist, so meine ich, eine gestandene Frau, die schon einige Schicksalsschläge hinnehmen musste, die weiß, was sie macht, die realitätsnah handelt, die keinem Lebewesen unnötige Schmerzen zufügen würde...
Margaretha hätte sich selbst viel Leid, Sorgen, schlaflose Nächte, Kummer und sicher auch Tränen erspart, wenn sie so handeln würde, wie es z.B. Fabian und Jens machen würden ... Aber sie hat eine Verpflichtung gegenüber dem kleinen Lottchen, das leben will...
Und sicherlich setzt sich Margaretha in Bezug auf Lottchen mit dem Thema Tod auseinander ... Ich glaube nicht, dass Margaretha ein Mensch ist, der dieses Thema verdrängt ...
Margaretha lebt aber Tag und Nacht mit Lottchen zusammen, sieht und fühlt, dass die kleine graue Lotte einen eisernen Lebenswillen hat, dass die Kleine zwischen ihren Krankheitsschüben vor Lebenslust sprüht, dass die Kleine sich immer wieder aufrappelt und gegen ihre Krankheit ankämpft, dass die Kleine einfach noch nicht gehen will... Dies kann nur ein Mensch erkennen, nachvollziehen und die Situation einschätzen, der immer um das kranke Wesen herum ist. Das kann kein Außenstehender entscheiden, denn ihm fehlt der wirkliche, realitätsnahe Einblick...
Und ich mein, Margaretha hat in ihrem Leben schon so viel Erfahrung sammeln müssen, dass sie weiß, wann sie Lottchen gehen lassen muss.
Ich meine, dass Margaretha kein Mensch ist, der ein Tier nicht loslassen kann und mit aller Macht versucht, dies bei sich zu behalten...
2. Meine Meinung zu Lottchen, nach dem, was ich hier sehen und lesen konnte:
Lottchen ist chronisch krank.
Lottchens Krankheit verläuft in Schüben, die mal schwerer, mal sanfter verlaufen.
Lottchen ist zwischen ihren Schüben lebenslustig, aufgeweckt, sprüht vor Lebenswillen, verhält sich wie ein gesunder Vogel...
Und nicht zuletzt: Lottchen scheint keine Schmerzen zu haben, zumindest nicht zwischen den Schüben.
Nur mal als Beispiel: Ein Vogel, der an Aspergillose erkrankt ist, hat trotz seiner Erkrankung Lebensqualität. Auch diese Krankheit ist chronisch. Auch diese Krankheit verläuft in Schüben. Auch diese Krankheit ist unheil-, aber behandelbar. Muss man jeden Vogel, der an Aspergillose erkrankt ist, sofort töten...?
Und ich meine, man könnte den Umgang mit diesen beiden Krankheiten gleichsetzen...
Ein Unterschied könnte eventuell die Schwere der Schübe sein oder auch die Tatsache, dass man über Aspergillose mehr weiß ...
3. Fabian und Jens haben ihre Meinung sachlich geäußert. Dies steht ihnen frei. Und man muss ganz einfach damit leben können, dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Und man muss damit leben können, dass diese Meinungen nicht der eigenen entsprechen. Man muss das dann eben tolerieren...
Leben und Tod gehören nun mal zusammen. Der Tod ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu-Thema... Aber es gibt auch viele Menschen, die sich damit auseinandersetzen können und dies auch äußern...
Andere wiederum möchten davon am liebsten gar nichts hören...
Zu guter Letzt:
Wir sind in einem Forum mit einer enormen Useranzahl. Und da prallen eben auch Meinungen aufeinander. Es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht.
Man sollte versuchen, auch gegenteilige Meinungen zuzulassen, diese zu tolerieren und vielleicht am besten ....
unkommentiert stehen lassen, um nicht zu Weiterem herauszufordern...
Dies alles ist meine persönliche Ansicht zum Thema um unser kleines Lottchen...