Die Henne-Konspiration

Diskutiere Die Henne-Konspiration im Forum Zebrafinken im Bereich Prachtfinken - Hi Leute! Ich hab hier mal ne kleine Geschichte für euch, und mich würde brennend interessieren, was ihr davon haltet! Also: Diese Geschichte...
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Richi

Guest
Hi Leute!
Ich hab hier mal ne kleine Geschichte für euch, und mich würde brennend interessieren, was ihr davon haltet!

Also: Diese Geschichte spielt sich gerade in meiner Voliere ab, sie handelt von: Osiris: Ein wunderhübscher Zimt-Pinguin-Hahn.
Eloemi: Frischgebackene Mutter von vier Eier.
Cleopatra: Status unbekannt

Es ist so, dass in meiner Zebravoliere seit längerem ein Hennen-Hahn Ungleichgewicht besteht, dass sich nun auf skurile Weise gelöst hat.
Osiris war der Partner von Cleopatra, sie verstanden sich gut und bauten auch ein hübsches Nestchen, bis zu dem fatalen Tag, an dem Eloemi in die Voliere kam.
Sie ist ein ziemlich großes und kräftiges Weibchen, und hat anscheinend einen sehr sympathischen Charakter, denn: Sie ist eine Partnerin von Osiris, was nicht heißt, dass Cleo damit ausgemustert wäre, denn mit dieser versteht sie sich prächtigst!
Ich habe noch nie ein so gutes Verhältnis zwischen zwei Zebrahennen gesehen, wie zwischen Eloemi und Cleo!

Das ganze geht so weit, dass Cleo oder Eloemi (ich weiss es selbst nicht so genau) in das Nest von Osiris bisher 4 Eier gelegt hat, und die beiden nun abwechselnd bebrüten!
Und der arme Osiris darf nicht einmal mehr in die Nähe "seines" Nestes!
Ein typischer Fall ***istischer Ausnützung des männlichen ***ualtriebes! Frau hat das was sie wollte, und nun lässt sie den armen Mann fallen wie eine heiße Kartoffel!:D
Wiedermal typisch!

Alsdann,
Richi
 
Bei mir hat sich mal was ähnlich eigenartiges getan:

Zwei Weibchen, beide mit verschiedenen Männchen verpaart, legten in das selbe Nest. Der Legeabstand Betrug nur wenige Tage, so schlüpften die insgesamt neun Jungen in einem Gesamtabstand vom max. fünf Tagen. Während der Brutzeit verhinderte der männliche Besitzer des Nestes einen Regelmäßigen Kontakt zwischen der anderen Henne und ihren Eiern. Verließ der Hahn das Nest, nutzte aber die Henne immer wieder die Gelegenheit um nach ihren Eiern zu sehen. Zwischen den Weibchen gab es keine Streitigkeiten. Nach dem Schlupf ging das so weiter, nur die Aggression des Hahnes gegenüber der andersverpaarten Henne nahm ab, sodass die Jungen von drei "Eltern" aufgezogen wurden. Dem entsprechend gut haben sie sich dann auch entwickelt. Alle flogen aus, und zwar mit einer Grösse die merklich über der der "Eltern" lag.

Der zweite Hahn hat sich dabei nicht um seinen Nachwuchs gekümmert. Ich habe zumindest nie etwas beobachten können.

lg, Othmar
 
Brutgemeinschaft

Hi Richi,

vielleicht liegt es daran, daß auch die Zebris schon ziemlich domestiziert sind? bei den Mövchen, die ja schon viel länger in Menschenobhut gezüchtet werden, ist dieses Verhalten ja noch viel ausgeprägter.
Viele grüße
Gunna;)
 
es gibt keine wilden Mövchen

Hi Othmar,
ja, ist schon klar. Aber immerhin waren ihre Vorfahren mal wildlebende Vögel, z.B. das Spitzschwanzbroncemännchen:s . Von daher kann man bei diesen vom Menschen "erfundenen" Vögeln auch von Domestikation reden.
Ich denke schon, daß solche Brutgemeinschaften - wenn sie in der Natur nicht vielleicht auch vorkommen (kennt jemand da eine Quelle zu?), daß sowas dann durch Domestikation entstehen kann.
Immerhin werden Zebrafinken inzwischen auch als Ammenvögel eingesetzt, wie früher schon lange die Mövchen. Hab ich irgendwo gelesen:~ .

Viele Grüße
Gunna;)
 
Re: es gibt keine wilden Mövchen

Original geschrieben von Gunna
Immerhin werden Zebrafinken inzwischen auch als Ammenvögel eingesetzt, wie früher schon lange die Mövchen. Hab ich irgendwo gelesen:~ .


hi gunna

das kann man sich bei den kleinen biestern ;) kaum vorstellen. meine zebris haben ihre jungen auch schon mal rausgeworfen, auch die goulds haben das zeitgleich gemacht 8( . ich hab mir aber nicht getraut den kleinen überlebenden (gould) zu den zebris ins nest zu legen. hat jemand erfahrung mit zebrafinken als ammenvögel? das würde mich interessieren.
 
Ammenqualitäten

Hi Sabine,
ich habs gefunden: es steht in dem Büchlein von H.-J. Martin, "Zebrafinken" GU-Verlag, 4. Aufl. 1989, Seite 69: "...die Unfähigkeit, artfremde Nestlinge aufgrund ihrer Rachenzeichnung von den eigenen Jungen zu unterscheiden... .Solche Domestikationserscheinungen kommen bei Farbschlägen öfter vor als bei grauen Zebrafinken. ..."

Obs tatsächlich funktioniert - keine Ahnung:~

Liebe Grüße
Gunna
 
hi gunna

ja gehört hab ich auch schonmal davon das zebris die rachenzeichnung nicht erkennen können. das wäre ja eine überlegung wert falls meine goulds wieder ein junges rausschmeißen sollten.
 
Ammen für Goulds

Hi, Sabine

wenn Du Mövchen hast würde ich denen für Ammendienste immer den Vorzug geben.
Aber noch ein anderer Gedanke: geht so nicht die intakte Brutpflege bei den anderen - hier den Goulds - immer mehr verloren?:~ Wenn man Vögel, die das nicht mehr fehlerfrei auf die Reihe kriegen sich fortpflanzen läßt? :?

Liebe Grüße
Gunna:p
 
tja, das könnte stimmen, falls die mangelnde Brutpflege genetische Ursachen hat.

Aber: man wird mit solchen kaum weiter züchten können:
Von Ammenvögeln aufgezogene Jungtiere sind nicht in der Lage Tiere ihrer Art als solche zu erkennen.
Daher sind sie für eine weitere Zucht dann nicht mehr zu gebrauchen.

lg, Othmar
 
hi

sicher habt ihr recht. ich wollte auch damit nicht sagen das bei mir ständig junge goulds raus geschmissen wurden. es kam bisher nur 2x vor in diesem jahr aus 2 verschiedenen nestern. die gründe dafür kann ich nicht sagen. es waren ja noch andere küken mit im nest. vielleicht war irgendwas nicht in ordnung mit den kleinen.
 
@ Gunna
Zebrafinken als Ammen sind wohlbekannt, zwar nicht so zuverläßig wie Mövchen, aber doch gebräuchlich!

@ sabine
Bei den Goulds kann es sich nur dadurch erklären, dass sie entweder noch unerfahren mit dem Brüten waren, oder wirklich etwas mit den Jungen nicht in Ordnung war.
Bei den Zebris war das Rauswerden sicherlich auch nur eine Reaktion von Unerfahrenheit, was eigentlich bei den nächsten Bruten nicht mehr vorkommen sollte!
Und dann könntest du sie durchaus als Ammen verwenden!

@ Othmar
Man kann die Jungtiere, die von Ammen aufgezogen wurden durchaus weiter zur Zucht verwenden, wenn man sie in ihrer zweiten sensiblen Phase (Ab der Selbstständigkeit, bis ins Alter von ca. 2,5 Monaten) uaf ihre eigene Art umprägt, indem man sie getrennt von den Pflegeeltern mit ihren echten Eltern zusammenhält.
Man weiß von Zebrafinken, die direkt nach der Selbstständigkeit verkauft wurden, und danach nur noch Mövchen um sich hatten, dass sie Artgenossen nicht mehr akzeptierten, und sich sozusagen als Mövchen identifizierten!

So, das war mein Senf zu diesem Thema, amcht was draus:p ,
Ciao, Richi
 
hi richi

ja so sehe ich das auch. meine goulds hatten das erste mal nachwuchs. da denke ich das es die unerfahrenheit war. denn der rest fliegt heut noch ganz lebendig rum ;)
 
Thema: Die Henne-Konspiration

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