DRINGEND: 12-Wochen alten Graupapagei vom Züchter kaufen?

Diskutiere DRINGEND: 12-Wochen alten Graupapagei vom Züchter kaufen? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo Zusammen, wir wollen uns wieder einen Graupapagei zulegen. Ich hatte bereits einen den ich als Kind bekommen habe und der dann 30 Jahre...
Meine Naturbrut Henne um die ich nie besonders gekümmert habe, ist viel zahmer - und vor allem harmloser- als mein Handaufzucht Hahn...
 
Lieber Ingo,

doch, ich habe Dich genau verstanden. Du bist ein Gegner - auch - von Teil-Aufzuchten. Warum nur so ein "aggressiver" Tonfall? Anstatt mal zu schreiben: "Hey super, dass Du dich VORHER informierst...." schwingt immer mit: "Sag mal, bist Du zu blöd, dass zu verstehen....."-----> Nein, bin ich nicht. Aber:

Ich habe jetzt viele Tipps/Hinweise von Euch zu dem Thema bekommen und bin sensibiliert, was dieses Thema angeht. Gleichwohl bitte ich um Verständnis, dass ich mir noch weitere Meinungen von den unterschiedlichsten Professionen einhole. Also, von Züchtern, Betreibern von Tierheimen und Papageiennotrufstationen und von Tierärzten.

Und dann ganz zuletzt werde ich all die Informationen auf mich einwirken lassen udn abwägen und letztlich auch mein Gefühl miteinfließen lassen.

Zwischenzeitlich habe ich mich auch durch die sehr informative Seite von Herrn Dr. Reinschmidt gelesen, der moderater mit dem Thema Handaufzucht umzugehen scheint:


"Zukunftsaussichten handaufgezogener Papageien

Der Heimtiermarkt hat sich bei den Papageien in den letzten Jahren immer weiter weg von
Wildfängen hin zu gezüchteten Papageien und hier vor allem zu den Handaufzuchten hin
entwickelt. Diese Tendenz ist grundsätzlich positiv, den durch jede verkaufte Nachzucht wird
damit der Verkauf von Wildfängen zurückgetrieben.

Wenn ein Privatmann/frau in einem Zoogeschäft die Auswahl zwischen einem vom Verhalten
her wilden und dazu auch noch der Natur entnommenen Papageien un deinem zahmen auf die
Hand kommenden nachgezüchteten Papagei hat, wird sich der Käufer in den allermeisten
Fällen für diese Handaufzucht entscheiden.

Handaufzuchten sind grundsätzlich besser an die Bedingungen in Menschenobhut angepaßt:
1. Sie kennen nicht den Unterschied zwischen Freiheit und Gefangenschaft
2. Sie kennen die Menschen von der ersten Lebensstunde an und reagieren auf dessen
Anwesenheit nicht scheu
3. Sie haben den Menschen nur positiv erlebt (er bringt ihnen Futter)

Es gibt viele Äußerungen und Diskussionen über die Zuchtfähigkeit handaufgezogener
Papageien. Dazu muß man eindeutig feststellen, daß in einer Gruppe aufgezogene
handaufgezogene Papageien durchaus fähig sind selbst dem normalen Brutgeschäft
nachzugehen und auch Jungtiere erfolgreich aufzuziehen.

Papageien die einzeln und isoliert, ohne jeglichen Kontakt zu Artgenossen aufgezogen wurden
erwiesen sich oftmals als nicht zuchttauglich, da ihre Prägung auf den Menschen einfach zu
stark ist und Artgenossen nicht als solche erkannt werden. Bei einer isolierten Handaufzucht
eines Papageis sollte man deshalb diesen sobald als möglich zu Artgenossen bringen, damit er
deren Verhaltensrepertoire erlernen kann und sich später nicht als „Mensch fühlt“ sondern als
Vogel."
 
Hallo,

der Text ist 15 Jahre alt und der Abschnitt eher ein Plädoyer contra Wildfänge anstatt pro Handaufzuchten.

Da Wildfänge nicht mehr importiert werden, braucht man auch das kleinere Übel nicht mehr in Kauf zu nehmen.

Viele Grüße
 
Auch hallo,

Eine vielleicht interessante Info bezüglich Handaufzuchten bzw. Einzelhaltung.
Bei unserem Nachbar Österreich, die scheinen in Sachen Tierschutz etwas weiter zu sein, ist beides gesetzlich verboten. Handaufzuchten sind nur in absoluten Notfällen erlaubt, halt wenn ein Jungvogel von den Eltern nicht versorgt oder verstoßen wird etc.
Wie es bei uns in Sachen Tierschutz ausschaut wissen wir alle, bescheiden. Aber an den Ösis sollten wir bekloppte Vogelnarren uns ein Beispiel holen. Schließlich haben gewerbliche Handaufzuchten nur einen Grund: Profitmaximierung. Da kann der Züchter gut Asche machen mit. Nicht futterfeste oder allgemein zu junge Vögel abzugeben hat den gleichen Grund, Arbeits- und Kostenersparnis.
 
Sorry, wenn das falsch rüberkommt. Ich habe wenig Zeit für solche Beiträge, aber das Wohl der Vögel ist mir ein Anliegen.
Am effizientesten läuft das texten, wenn ich Klartext rede. Ich bemühe mich, weder Dinge schönzureden, noch ohne direkten Anlass zu schimpfen. Aber ich sage klar, was Sache ist und lasse möglichst wenig aus.
Evtl versteht man meine eine oder andere Äußerung besser, wenn man das weiß.
Zum Reinschmidt Text wurde schon einiges gesagt. Er würde das zum einen heute sicher andere ausdrücken. Zumal - und das muss man wissen, wenn man dieses Zitat verstehen will- er damals verpflichtet war, hinter der Praxis seines Arbeitgebers, des Loro Parques zu stehen, sich teils mit Handaufzuchten zu finanzieren.
Vieles, was er damals über Handaufzuchten gesagt hat, gilt heute übrigens auch für Naturbruten. Viele dieser Vögel sind vom ersten Tag an mit der Anwesenheit von Menschen vertraut und haben wenig Furcht. Die Zähmung ist nicht schwer und es entsteht , anders als bei Handaufzuchten dabei vor allem ein Vertrauensverhältnis und weniger ein Abhängigkeitsverhältnis.
Meine Naturbruten wachsen im Wohnzimmer auf und kennen von Anfang an neben Eltern und Geschwistern Hund, Menschen, andere Tiere und Trubel. Und ich bin da kein Einzelfall.
Die fehlende Möglichkeit für Handaufzuchten, den zu erlerndenden Teil des artspezifischen Verhaltens aufzunehmen hat sich im übrigen vielfältig als praxisrelevant herausgestellt. Fast immer führt das zu inneren Konflikten beim erwachsenen Vogel, die sich oft in Verhaltensstörungen manifestieren, die wiederum oft für de Halter nervig und anstrengend sind
Hinzu kommt, dass längst nicht alle Handaufzuchten nach der Geschlechtsreife ein Vertrauensverhältnis zum Pfleger aufrechterhalten. Aber es fällt auf, dass bei Unstimmigkeiten, erwachsene Handaufzuchten oft keinerlei Beisshemmung gegenüber dem Pfleger haben, ansonsten gleich zahme Naturbruten sehr wohl. Das kann den Umgang mit den Vögeln sehr bestimmen.
Für Handaufzuchten spricht nur die sofortige Zahmheit und der eher einfache Umgang mit dem Jungvogel. Das erscheint bei der Anschaffung erstmal relevant. Später greifen aber all die Dinge, die ich gelistet habe und vieles davon wird auch zur Dauerbelastung für den Halter.
Das meiste davon wird bei der Haltung von Naturbruten, die auch nach dem Ausfliegen noch einige Zeit bei den Eltern bleiben durften, nie eintreten.


und noch ein Phänomen des Internets: Wenn man nur lange genug sucht, wird man seriös wirkende "Fachleute" finden, die genau das erzählen, was man hören will. Egal, was man hören will. Dann muss man offen genug sein, die Fachkompetzenz dieser Leute objektiv zu prüfen und nach der Meinung von Fachleuten zu fragen, die allgemein anerkannt auch solche sind.

Bei der Gestaltung von Tierhaltung muss man im übrigen das Gefühl ausschalten. Es ist meist ein schlechter Ratgeber. Gefühl darf man für die Tiere selbst hegen, aber bei der Gestaltung ihrer Umwelt zählt nur Fachkenntnis

Und ja, es ist gut, sich vorher zu informieren...aber nur, wenn man bereit ist, dabei vorgefasste Meinungen auch zu verlassen....und diesbezüglich machen mir Deine Beiträge etwas Sorge
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,
zunächst super HInweis mit dem österreichischen Tierschutzgesetz, ich habe da folgenden - vielleicht für andere auch - interessanten Beitrag gefunden:


Tatsächlich wird dort die Handaufzucht nur dann nicht als verboten angesehen, wenn die natürliche Aufzucht faktisch unmöglich ist (durch Krankheit oder Tod der Elterntiere).

Puh, nachdem ich mir das alles durchgelesen habe, bleibt bei mir der Eindruck, dass ich es einem Papagei - speziell auch den Grauen - gar nicht recht machen kann;(.

Selbst wenn ich gleich 2 Naturbruten oder ältere Vögel nehme, kann ich ihnen doch den "Wildraum", den sie eigentlich brauchen gar nicht bieten.

Was bleibt jetzt als verantwortungsbewusster Mensch, der diese Vögel sehr bewundert : Sie nur aus der Ferne weiter bewundern und gar nicht erst welche aufnehmen....?

@Ingo:
danke für Deinen weiteren Beitrag - mit Deiner weiteren Ergänzung für mich alles besser verständlich!

Etwas frustriert traurige Grüße
 
Du musst Dich jetzt nicht automatisch abschrecken lassen. Dir muss nur klar sein, auf was Du Dich für Jahrzehnte einläßt. Es ändert das Leben, Aussehen und Sauberkeit der Wohnung, Geräuschkulisse und Zeitmanagement erheblich, aber die meisten langjährigen Papageienbesitzer sind eben auch der Meinung, es lohnt sich.
 
Puh, nachdem ich mir das alles durchgelesen habe, bleibt bei mir der Eindruck, dass ich es einem Papagei - speziell auch den Grauen - gar nicht recht machen kann;(.
Selbst wenn ich gleich 2 Naturbruten oder ältere Vögel nehme, kann ich ihnen doch den "Wildraum", den sie eigentlich brauchen gar nicht bieten.
Das ist klar. Aber Du kannst ihnen trotzdem ein erfülltes Vogelleben geben. Denn sie kennen ja nichts anderes als das Zusammenleben mit Menschen in einer Wohnung, einem Haus, eventuell mit Außenvoliere. Von daher vermissen sie auch nichts. Und was den "Wildraum" betrifft, den schaffen sie sich angepaßt an ihre Umgebung schon selbst. Soll heißen daß sie Dir eventuell die Formen der Möbel etwas verändern, die tapezierten Wände neu verzieren oder Dich dahingehend inspirieren diverse Elektro- oder andere Kabel schnabelsicher neu anzuordnen bzw. zu verlegen. ;)
 
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