Sorry, wenn das falsch rüberkommt. Ich habe wenig Zeit für solche Beiträge, aber das Wohl der Vögel ist mir ein Anliegen.
Am effizientesten läuft das texten, wenn ich Klartext rede. Ich bemühe mich, weder Dinge schönzureden, noch ohne direkten Anlass zu schimpfen. Aber ich sage klar, was Sache ist und lasse möglichst wenig aus.
Evtl versteht man meine eine oder andere Äußerung besser, wenn man das weiß.
Zum Reinschmidt Text wurde schon einiges gesagt. Er würde das zum einen heute sicher andere ausdrücken. Zumal - und das muss man wissen, wenn man dieses Zitat verstehen will- er damals verpflichtet war, hinter der Praxis seines Arbeitgebers, des Loro Parques zu stehen, sich teils mit Handaufzuchten zu finanzieren.
Vieles, was er damals über Handaufzuchten gesagt hat, gilt heute übrigens auch für Naturbruten. Viele dieser Vögel sind vom ersten Tag an mit der Anwesenheit von Menschen vertraut und haben wenig Furcht. Die Zähmung ist nicht schwer und es entsteht , anders als bei Handaufzuchten dabei vor allem ein Vertrauensverhältnis und weniger ein Abhängigkeitsverhältnis.
Meine Naturbruten wachsen im Wohnzimmer auf und kennen von Anfang an neben Eltern und Geschwistern Hund, Menschen, andere Tiere und Trubel. Und ich bin da kein Einzelfall.
Die fehlende Möglichkeit für Handaufzuchten, den zu erlerndenden Teil des artspezifischen Verhaltens aufzunehmen hat sich im übrigen vielfältig als praxisrelevant herausgestellt. Fast immer führt das zu inneren Konflikten beim erwachsenen Vogel, die sich oft in Verhaltensstörungen manifestieren, die wiederum oft für de Halter nervig und anstrengend sind
Hinzu kommt, dass längst nicht alle Handaufzuchten nach der Geschlechtsreife ein Vertrauensverhältnis zum Pfleger aufrechterhalten. Aber es fällt auf, dass bei Unstimmigkeiten, erwachsene Handaufzuchten oft keinerlei Beisshemmung gegenüber dem Pfleger haben, ansonsten gleich zahme Naturbruten sehr wohl. Das kann den Umgang mit den Vögeln sehr bestimmen.
Für Handaufzuchten spricht nur die sofortige Zahmheit und der eher einfache Umgang mit dem Jungvogel. Das erscheint bei der Anschaffung erstmal relevant. Später greifen aber all die Dinge, die ich gelistet habe und vieles davon wird auch zur Dauerbelastung für den Halter.
Das meiste davon wird bei der Haltung von Naturbruten, die auch nach dem Ausfliegen noch einige Zeit bei den Eltern bleiben durften, nie eintreten.
und noch ein Phänomen des Internets: Wenn man nur lange genug sucht, wird man seriös wirkende "Fachleute" finden, die genau das erzählen, was man hören will. Egal, was man hören will. Dann muss man offen genug sein, die Fachkompetzenz dieser Leute objektiv zu prüfen und nach der Meinung von Fachleuten zu fragen, die allgemein anerkannt auch solche sind.
Bei der Gestaltung von Tierhaltung muss man im übrigen das Gefühl ausschalten. Es ist meist ein schlechter Ratgeber. Gefühl darf man für die Tiere selbst hegen, aber bei der Gestaltung ihrer Umwelt zählt nur Fachkenntnis
Und ja, es ist gut, sich vorher zu informieren...aber nur, wenn man bereit ist, dabei vorgefasste Meinungen auch zu verlassen....und diesbezüglich machen mir Deine Beiträge etwas Sorge