D
Doris
Guest
Hallo,
Eigentlich habe ich momentan rein gar keine Zeit hier lange zu schreiben oder zu lesen (siehe dazu das Nymphensittichforum), aber da sich gestern ein derartiger Alptraum bei meinen Aras abgespielt hat und ich jetzt echt nicht mehr weiter weiss, hoffe ich das ihr mir ein paar Tipps geben könnt.
Damit man das Ganze überhaupt versteht, hier ein paar Hintergrundinfos zur "Vorgeschichte":
Ich bekam Johnny, einen Gelbbrustara, vor einigen Jahren im Alter von ca. 5-7 Jahren. Er wurde bis dahin einzeln in einer Familie gehalten, auf einem Freisitz im Wohnzimmer. Dort war er von morgens bis spät abends alleine, da die Leute in der Arbeit waren. Johnny hatte nur das Radio als Beschäftigung und lernte durch dieses auch allerlei Worte oder kleine Lieder. Mit ca. 5-7 Jahren - mit Eintritt der Geschlechtsreife also - wurde er der Familie aber zur Plage, da er ständig schrie wie verrückt, sich durch nichts beruhigen ließ und zeitweise auch leicht zum Rupfen überging. Außerdem ist er vom Nestlingsalter an flugunfähig (Flügelbruch) und alleine deshalb schon nicht die Selbstbewusstsein in Person. Ich bin durch Zufall auf die Leute gekommen und habe Johnny letztendlich mitgenommen, damals noch ohne irgendeine Ahnung von Aras zu haben.
Ein Verpaarungsversuch mit einem gleich altem Weibchen (Ronja) wurde versucht, nachdem sich Johnny durch die Umsiedlung noch weiter gerupft hat. Diese Verpaarung musste nach einigen Monaten allerdings als volkommen gescheitert angesehen werden, da man ihn nicht einmal zu Ronja in den gleichen Raum bringen durfte, ohne das er durchdrehte und schrie wie am Spieß. Sie machte keinen aggressiven oder nervösen Eindruck. Ronja musste sich ihm nicht einmal nähern, alleine ihre Anwesenheit führte zu Schreikrämpfen und totaler Angst bei Johnny (er rupfte sich zu dieser Zeit noch stärker als sonst). Nachdem Ronja bei einem Züchter ein gutes zu Hause gefunden hat kehrte dann wieder Ruhe ein.
Nach einigen Monaten hatte Johnny aber aus irgendeinem Grund erneut einen "Rupfschub" und biss sich innerhalb weniger Zeit die ganzen Schwanzfedern ab. Wir konnten dabei einfach nicht zusehen, und haben es mit der Verpaarung noch einmal versucht. Diesesmal mit einem jungen Weibchen, das keine Konkurrenz darstellen dürfte und ihm eventuell nicht soviel Angst machte. Genützt hat dieser "Trick", also ein junges Tier auszuwählen, auch. Die erste Reatkion war Füttern.
Nach einiger Zeit (und dem Einrichten eines großen Vogelzimmers) kam noch ein Grünflügelara namens Leo und dessen Partnerin Gina hinzu. Gina war bereits "vom älteren Semester" und starb leider vor einigen Monaten. Seither war die Dreiergruppe ein Team, Anzeichen von Aggressionen gab es bis gestern keine. Eher im Gegenteil, Johnny suchte sogar öfters Schutz bei den anderen. Ich suchte natürlich die ganze Zeit nach einem neuen Partnervogel für Leo, außer Wildfänge scheint man zur Zeit in meiner Gegend aber keine Grünflügelaras zu bekommen. Ich wollte deshalb zuwarten, bis ich eine geeignete Nachzucht finde. Das Leo in der Zwischenzeit aber mit Jenny - einer Gelbbrustdame in seinem Alter, sprich Johnny`s eigentliche Partnerin - "anbandelt" hatte ich nicht geahnt. Kleine Vorzeichen, also das Jenny nun nicht mehr bei Johnny, sondern abends bei Leo dicht auf dem Ast gedrängt schläft, waren zu bemerken. Johnny fühlte sich im Trupp aber weiterhin augenscheinlich wohl, bis gestern.
Ich fand Johnny gestern am Abend am Boden des Vogelzimmers, völlig zusammgengekauert und an allen Ecken und Enden blutend. Er hat unter anderem eine Wunde quer über die Wangenhaut, eine Kralle fehlt (es sieht so aus, als hätte man ihm die Zehenspitze samt Kralle abgebissen), am Nacken blutet er und die Schwanzfedern sind allesamt abgestoßen. Ich konnte ihn regelrecht "einsammeln", er zeigte kaum eine Reaktion. Zum Glück habe ich mittlerweile dank der großen Geierschar eine gute Verbindung zum TA und konnte ihn gestern gleich noch vorbeibringen. Die Wunden wurden desinfiziert, er bekam eine Aufbauspritze und gestern abend fing er zaghaft an, sich wieder ein wenig für seine Umwelt zu interessieren. Heute morgen hat er ein wenig gefressen. Er ist jetzt auf seinem alten Kletterbaum im Wohnzimmer untergebracht bis wir wissen, wie es weitergehen soll.
Für die Attacken gegen Johnny ist Leo (Grünflügelara) verantwortlich. An seinem Schnabel waren deutlich Blutspuren zu sehen, er selber hat keinerlei Verletzungen davongetragen. Er und Jenny verhielten sich heute wie normal, bearbeiten das Beschäftigungsmaterial, Fressen, etc. Wie gesagt kam dieser Angriff derart unverhofft, das ich nicht einmal wüsste, was ich anders hätte machen können. Die Drei schienen gut miteinander auszukommen. Johnny und Jenny zeigten zwar keine enge Paarbindung (ist bei seiner Vorgeschichte auch nicht verwunderlich), aber er hatte Ara-Gesellschaft und selbst das leidige Rupfen verschwand dadurch völlig. Trotz seiner totalen Flugunfähigkeit hatte er bis gestern keinerlei Probleme im Umgang mit den anderen Aras (die sehr wendige Flieger sind).
So, jetzt ist die Frage: Was machen? Für Leo ein Weibchen her (selbst wenn es ein Wildfang wäre :() und hoffen, das sich die Fronten dann klären? Oder Leo zu einem Partnervogel abgeben, und Johnny alleine mit Jenny halten? Oder Jenny und Leo zusammen lassen, und für Johnny eine andere Lösung suchen? Ich bin total hin und hergerissen,... Erstmal kann ich natürlich nichts unternehmen, ausser schauen das Johnny wieder auf die Beine kommt. Aber was ist danach? Hatte von euch schonmal jemand mit solch einem Fall zu tun?
Ich dachte wirklich, das Johnny`s Leidensgeschichte endlich vorbei ist und die Eingliederung in solch eine kleine Gruppe das richtige war. Ich war überglücklich, als er bei den anderen Aras mit der Zeit immer mehr aufblühte und anfing sich sicherer zu fühlen bzw. zu verhalten. Aus der Sicht von Leo und Jenny ist das Verhalten sicherlich verständlich (die beiden passen ja trotz Artverschiedenheit doch besser zusammen, vom Alter, Charakter udn von der Lebhaftigkeit her), aber das es derart plötzlich so eine Reaktion gibt hätte ich mir nicht träumen lassen. Das Dreiertrupps nicht ideal sind, weiss ich. Wie gesagt war die Neuverpaarung von Leo auch immer gewollt, nur leider nicht im Stehgreif möglich. (ich bin weder übermäßig reich, sodass ich bei jedem Angebot sofort zusagen könnte, noch wollte ich einen Wildfang vom Vogelhändler kaufen) Ich glaube, hätte Leo bereits einen Grünflügel-Partner bekommen, wäre das Ganze aber gar nicht passiert. Zwei Paare leben doch wesentlich friedlicher nebeneinander, als ein vermeindliches Paar und ein Einzelvogel. Naja, kann ich jetzt wohl nichts mehr daran ändern. :(
Eigentlich habe ich momentan rein gar keine Zeit hier lange zu schreiben oder zu lesen (siehe dazu das Nymphensittichforum), aber da sich gestern ein derartiger Alptraum bei meinen Aras abgespielt hat und ich jetzt echt nicht mehr weiter weiss, hoffe ich das ihr mir ein paar Tipps geben könnt.
Damit man das Ganze überhaupt versteht, hier ein paar Hintergrundinfos zur "Vorgeschichte":
Ich bekam Johnny, einen Gelbbrustara, vor einigen Jahren im Alter von ca. 5-7 Jahren. Er wurde bis dahin einzeln in einer Familie gehalten, auf einem Freisitz im Wohnzimmer. Dort war er von morgens bis spät abends alleine, da die Leute in der Arbeit waren. Johnny hatte nur das Radio als Beschäftigung und lernte durch dieses auch allerlei Worte oder kleine Lieder. Mit ca. 5-7 Jahren - mit Eintritt der Geschlechtsreife also - wurde er der Familie aber zur Plage, da er ständig schrie wie verrückt, sich durch nichts beruhigen ließ und zeitweise auch leicht zum Rupfen überging. Außerdem ist er vom Nestlingsalter an flugunfähig (Flügelbruch) und alleine deshalb schon nicht die Selbstbewusstsein in Person. Ich bin durch Zufall auf die Leute gekommen und habe Johnny letztendlich mitgenommen, damals noch ohne irgendeine Ahnung von Aras zu haben.
Ein Verpaarungsversuch mit einem gleich altem Weibchen (Ronja) wurde versucht, nachdem sich Johnny durch die Umsiedlung noch weiter gerupft hat. Diese Verpaarung musste nach einigen Monaten allerdings als volkommen gescheitert angesehen werden, da man ihn nicht einmal zu Ronja in den gleichen Raum bringen durfte, ohne das er durchdrehte und schrie wie am Spieß. Sie machte keinen aggressiven oder nervösen Eindruck. Ronja musste sich ihm nicht einmal nähern, alleine ihre Anwesenheit führte zu Schreikrämpfen und totaler Angst bei Johnny (er rupfte sich zu dieser Zeit noch stärker als sonst). Nachdem Ronja bei einem Züchter ein gutes zu Hause gefunden hat kehrte dann wieder Ruhe ein.
Nach einigen Monaten hatte Johnny aber aus irgendeinem Grund erneut einen "Rupfschub" und biss sich innerhalb weniger Zeit die ganzen Schwanzfedern ab. Wir konnten dabei einfach nicht zusehen, und haben es mit der Verpaarung noch einmal versucht. Diesesmal mit einem jungen Weibchen, das keine Konkurrenz darstellen dürfte und ihm eventuell nicht soviel Angst machte. Genützt hat dieser "Trick", also ein junges Tier auszuwählen, auch. Die erste Reatkion war Füttern.
Nach einiger Zeit (und dem Einrichten eines großen Vogelzimmers) kam noch ein Grünflügelara namens Leo und dessen Partnerin Gina hinzu. Gina war bereits "vom älteren Semester" und starb leider vor einigen Monaten. Seither war die Dreiergruppe ein Team, Anzeichen von Aggressionen gab es bis gestern keine. Eher im Gegenteil, Johnny suchte sogar öfters Schutz bei den anderen. Ich suchte natürlich die ganze Zeit nach einem neuen Partnervogel für Leo, außer Wildfänge scheint man zur Zeit in meiner Gegend aber keine Grünflügelaras zu bekommen. Ich wollte deshalb zuwarten, bis ich eine geeignete Nachzucht finde. Das Leo in der Zwischenzeit aber mit Jenny - einer Gelbbrustdame in seinem Alter, sprich Johnny`s eigentliche Partnerin - "anbandelt" hatte ich nicht geahnt. Kleine Vorzeichen, also das Jenny nun nicht mehr bei Johnny, sondern abends bei Leo dicht auf dem Ast gedrängt schläft, waren zu bemerken. Johnny fühlte sich im Trupp aber weiterhin augenscheinlich wohl, bis gestern.
Ich fand Johnny gestern am Abend am Boden des Vogelzimmers, völlig zusammgengekauert und an allen Ecken und Enden blutend. Er hat unter anderem eine Wunde quer über die Wangenhaut, eine Kralle fehlt (es sieht so aus, als hätte man ihm die Zehenspitze samt Kralle abgebissen), am Nacken blutet er und die Schwanzfedern sind allesamt abgestoßen. Ich konnte ihn regelrecht "einsammeln", er zeigte kaum eine Reaktion. Zum Glück habe ich mittlerweile dank der großen Geierschar eine gute Verbindung zum TA und konnte ihn gestern gleich noch vorbeibringen. Die Wunden wurden desinfiziert, er bekam eine Aufbauspritze und gestern abend fing er zaghaft an, sich wieder ein wenig für seine Umwelt zu interessieren. Heute morgen hat er ein wenig gefressen. Er ist jetzt auf seinem alten Kletterbaum im Wohnzimmer untergebracht bis wir wissen, wie es weitergehen soll.
Für die Attacken gegen Johnny ist Leo (Grünflügelara) verantwortlich. An seinem Schnabel waren deutlich Blutspuren zu sehen, er selber hat keinerlei Verletzungen davongetragen. Er und Jenny verhielten sich heute wie normal, bearbeiten das Beschäftigungsmaterial, Fressen, etc. Wie gesagt kam dieser Angriff derart unverhofft, das ich nicht einmal wüsste, was ich anders hätte machen können. Die Drei schienen gut miteinander auszukommen. Johnny und Jenny zeigten zwar keine enge Paarbindung (ist bei seiner Vorgeschichte auch nicht verwunderlich), aber er hatte Ara-Gesellschaft und selbst das leidige Rupfen verschwand dadurch völlig. Trotz seiner totalen Flugunfähigkeit hatte er bis gestern keinerlei Probleme im Umgang mit den anderen Aras (die sehr wendige Flieger sind).
So, jetzt ist die Frage: Was machen? Für Leo ein Weibchen her (selbst wenn es ein Wildfang wäre :() und hoffen, das sich die Fronten dann klären? Oder Leo zu einem Partnervogel abgeben, und Johnny alleine mit Jenny halten? Oder Jenny und Leo zusammen lassen, und für Johnny eine andere Lösung suchen? Ich bin total hin und hergerissen,... Erstmal kann ich natürlich nichts unternehmen, ausser schauen das Johnny wieder auf die Beine kommt. Aber was ist danach? Hatte von euch schonmal jemand mit solch einem Fall zu tun?
Ich dachte wirklich, das Johnny`s Leidensgeschichte endlich vorbei ist und die Eingliederung in solch eine kleine Gruppe das richtige war. Ich war überglücklich, als er bei den anderen Aras mit der Zeit immer mehr aufblühte und anfing sich sicherer zu fühlen bzw. zu verhalten. Aus der Sicht von Leo und Jenny ist das Verhalten sicherlich verständlich (die beiden passen ja trotz Artverschiedenheit doch besser zusammen, vom Alter, Charakter udn von der Lebhaftigkeit her), aber das es derart plötzlich so eine Reaktion gibt hätte ich mir nicht träumen lassen. Das Dreiertrupps nicht ideal sind, weiss ich. Wie gesagt war die Neuverpaarung von Leo auch immer gewollt, nur leider nicht im Stehgreif möglich. (ich bin weder übermäßig reich, sodass ich bei jedem Angebot sofort zusagen könnte, noch wollte ich einen Wildfang vom Vogelhändler kaufen) Ich glaube, hätte Leo bereits einen Grünflügel-Partner bekommen, wäre das Ganze aber gar nicht passiert. Zwei Paare leben doch wesentlich friedlicher nebeneinander, als ein vermeindliches Paar und ein Einzelvogel. Naja, kann ich jetzt wohl nichts mehr daran ändern. :(