Dringender Ratschlag für eingesperrte Stadttauben

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Holgi33

Guest
Habe ein riesiges Problem:
In einem abbruchreifen Haus bei mir gegenüber (in Hanau) haben sich seit einem Jahr "Stadttauben" eingenistet – sie sind durch die zerbrochenen Fensterscheiben reingeflogen. Angefangen hat es mit so 5 Tauben nun hat sich der Bestand so auf etwa 40 Tauben vergrössert. Der Besitzer dieses Anwesens hatte bereits Anfang des Jahres einfach die Fensterscheiben mit Pappe zugemacht (ohne die Tauben rauszulassen!). Die Tauben konnten also nicht mehr raus und waren gefangen. Nachdem ich dann beim Ordungsamt Zirkus gemacht habe (er solle doch die Tauben freilassen, dann könne er ja wieder zumachen) – hat der Besitzer wieder die Fenster geöffnet – hat sie aber bis vor einigen Tagen aufgelassen – so dass sich die Tauben weiter munter vermehren konnten.
Nun ist wieder dicht. Zahlreiche Tauben sitzen nun auf dem Dach und müssen sich ein neues Zuhause suchen. Aber es sind auch wieder Tauben eingesperrt. Die fliegen von innen gegen die Scheibe und wollen raus – die anderen wollen wieder rein.
Habe das Ordnungsamt informiert und denen hat der Besitzer mitgeteilt, dass er alles kontrolliert hätte und es wäre keine Taube mehr drin. Nach ewigem hin und her habe ich nun vom Besitzer aus Zugang zu dem Haus bekommen. Ich habe ihm gesagt dass ich mich um die eingesperrten Tauben kümmern werde. (Er hätte sie lieber da verhungern und verdursten lassen).
Als ich nun in das Haus kam traf mich fast der Schlag. Zig Tauben lagen da bereits verwest oder noch nicht lange tot herum. Es stinkt regelrecht nach Tod.- Berge von Kacke und Federn. Man kann vom Parterre in den ersten Stock und dann ins Dachgeschoss sehen, weil teilweise die Decken schon durchgebrochen sind. Es ist also lebensgefährlich. Wenn ich die Sache überblicke sind da jetzt noch so ca. 6 Tauben drin. Sowie ich die Fenster öffnen will und sie rauslassen will kommen schon die anderen ca. 40 von draußen angeflogen und wollen rein. Die Eingesperrten fliegen munter durch die offenen Decken und halten sich hauptsächlich auf dem Dachboden auf. Da habe ich auch unter lebensgfährlichen Umständen 5 Taubenbabys unter den Dachsparren borgen können (die sind bereits in Sicherheit. Vielen konnte ich allerdings nicht mehr helfen – die lagen in den Nischen bereits tot und auch schon verwest. Dorthin verkriechen sich auch die restlichen Tauben (1 Brieftaube ist auch dabei) – es ist mir aber nicht möglich in diese Ecke zu gelangen. Ich krieche eh schon auf allen Vieren auf den knarrenden Dachbalken rum – unter mir freier Fall. Wenn eine Taube in die anderen Räume abwärts fliegt und ich dann über die abenteuerliche Treppe unten angekommen bin – ist diese bereits wieder oben.
Habe jetzt zwar eine Drahtkastenfalle mit etwas Futter aufgestellt – und natürlich einen Wasserpott. An das Wasser gehen sie, aber keine verirrt sich in der Falle. Sie sind sehr sehr scheu (wer weiss, was die schon in dem Haus alles erlebt haben). Es ist eine Jagd durch 2 Stockwerke. Ich muss auch bei jedem Tritt aufpassen, dass ich nicht in ein Loch falle und es dann mit mir abwärts geht.
Möchte den Tieren so gerne helfen bin aber jetzt mit meinem Latein am Ende. Der Besitzer nervt mich jetzt auch schon. Wenn ich ihm das Kommando überlassen würde – hätten die Tauben ein schreckliches Ende vor sich. Auf Hilfe von Tierschutz und Tierheim warte ich hier in Hanau vergebens.
Wer hat Tips – wer kann helfen!! Ich bin verweifelt!
Danke!!
Holger
 
Hallo Holger

Ich denke Du mußt da mit einem Trick arbeiten.
Informiere Gesundheitsamt, Ordungsamt und Gesundheitspolizei über die Zustände (tote Tiere, Kot etc.) und äußere mehrmals die Befürchtung einer Seuchengefahr (Verwesung), das mit etwas Nachdruck.
Da die Decken herunter gebrochen sind kann man auch eine vermutliche Einsturzgefahr des Gebäudes beim Bauamt melden.
Das zusammen sollte die Behörden ziemlich schnell aus den Puschen bringen.
Auf einen Anruf von mir hat die Gesundheitspolizei mal innerhalb von zwei Stunden eine Kneipe dicht gemacht.
Man muß die nur aufschrecken. ;)
 
Hallo Alfred,
mit diesen Gedanken habe ich auch schon gespielt. Bin mir da aber nicht sicher ob da auch den Tauben geholfen wird. In Hanau sind Tauben aller Art unerwünscht. Ich habe da schon sehr oft böse Erfahrungen gemacht. Aber mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben.
Das Schönste an der Sache ist ja, dass der Besitzer direkt nebenan auch eine Gaststätte verpachtet hat. Und da im Hinterhof (nicht zugänglich für Gäste) sitzt das Küchenpersonal direkt neben 2 toten verwesenden Tauben und trinkt gemütlich Cafe. Die mussten sogar rund um die Tische Schirme aufstellen, weil die jetzt "auf der Straße lebenden Tauben" von der Dachrinne aus auf den Teller kacken. Das ganze Dach ist nun bevölkert. Der Gastwirt hat natürlich jetzt eine Riesenwut auf die Tiere - und es werden schon Vergrämungsmassnahmen geschmiedet.
Da schafft nun ein Mensch so ein riesiges Taubenproblem - und wer ist wieder der Schuldige: die Taube.
Hoffe ich habe morgenfrüh etwas mehr Erfolg - wenn nicht halte ich mich an deine Ratschläge.
Gruß und Danke
Holger
 
Da schafft nun ein Mensch so ein riesiges Taubenproblem - und wer ist wieder der Schuldige: die Taube.
Leider ist das mit allem so, nicht nur mit den Tauben.
Die Vogelgrippe konnte sich auch nur durch unverantwortliches Handeln der Menschen ausbreiten.
Solche Beispiele gibts ja leider zuhauf.
Und was die Leute gegen die Tauben haben ist mir immer noch ein Rätsel. Die tun keinem was, noch nie hat sich jemand nachweislich bei einer Taube irgendwie infiziert, die Gebäudeschäden werden nachweislich eher durch die Autoabgase hervor gerufen.
Etwas mehr Menschlichkeit im Umgang mit den Tieren wäre gefragt. Taubenhäuser um sie in ihrer Vermehrung zu bremsen wären gut, sind aber der Stadt zu teuer.
Maßnahmen wie in Deinem Fall wären sicher einfach und sinnvoll umzusetzen. Warum da keiner auch nur das geringste Interesse zeigt kann ich nicht nachvollziehen.
Aber das sind halt Menschen, kein Tier ist so egoistisch und rücksichtslos wie unsere Gesellschaft.
 
Hi Holger

hattest Du heute etwas mehr Glück? Schreib doch kurz den aktuellen Stand der Dinge, vielleicht lässt sich mit mehreren Personen vorort ja doch noch etwas machen

Gruss piaf
 
Hallo Piaf, danke für die Nachfrage!
komme eben erst zurück, konnte jetzt erst die letzte Taube befreien. War seit heutemorgen um 7 uhr im "Taubenhaus". Ich bin jetzt total erledigt aber auch total glücklich. Ich hatte noch nie so ängstliche Tauben erlebt. Da half kein Zureden - auch kein Futter. Die Kastenfalle war ebenfalls zu nichts gut. Die letzten Tauben hatten sich ja in die hinterletzte Ecke der Dachsparren verkrochen. Da hätte man schon das ganze Dach abreissen müssen um da ran zu kommen- aber mit viel viel viel Geduld und Zureden habe ich es doch geschafft. (Ich hoffe, dass ich keine übersehen habe). Ich gehe morgen nochmal hin um zu kontrollieren. Da treffe ich mich auch mit dem Besitzer. Jeh nach dem wie der sich dann anstellt, werde ich dann weitere Schritte gegen ihn vornehmen. Bin eigentlich immer für einen friedlichen Weg. Habe ihn ja praktisch in der Tasche - habe alles fotografiert - jede tote Taube - jedes Skelett - jedes tote Jungtier sowie das gesamte Umfeld. Da könnte er nämlich seine Gaststätte zumachen.
Das Gesundheitsamt habe ich zwar schon mal vorab kontaktiert. Doch die sagten mir, dass sie erst den Besitzer anschreiben werden. Und der muss dann innerhalb einer gewissen Frist dafür sorgen, dass alles wieder o.k. ist.
Ist doch ein Lacher, oder?. Die kommen nicht gleich und schauen. Nein die warten ersteinmal eine Woche ab. Ob dabei ein Tierleben auf dem Spiel steht -ist doch egal.
Hilfe bei der Aktion hätte ich sehr gut gebrauchen können - aber jeden den ich gefragt habe hat auf einmal eine Taubenallergie. Iiih, die kann ich aber nicht anfassen, ich will mich doch nicht anstecken. (Menschen eben). Ich kenne leider keine "Taubenfreunde" hier. Mich juckt es jetzt auch überall - und habe etliche Stiche an den Beinen. Aber das geht irgendwann auch vorüber.

Nun noch was Schönes zum Abschluss: Habe die 5 Babys doch hier in den Wildpark gebracht. Mann wollte diese eigentlich einer brütenden Zuchttaube unterjubeln - die wollte aber nicht. Also wurden sie ersteinmal von Hand gestopft. Heutemorgen landete dort eine Stadttaube (die wurde dort ebenfalls mal aufgepäppelt), angelockt von dem Piepsen, und hat sich über die 5 Jungen gelegt und füttert die jetzt auch. Ich finde das sowas von Super .

Liebe Grüße
Holger
 
Na bestens, das freut mich wirklich sehr!
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Ignoranz viele Leute seelenruhig Situationen eskalieren lassen, statt im Vorfeld mit nur wenig Mühe solch eine Entwicklung zu verhindern. Aber das hat ja irgendetwas mit Denken und Weitsicht zu tun. Insbeondere wenn die Folgen (zunächst) nur die anderen betreffen, sparen sich das dann doch recht viele. Schön daß das Gesundheitsamt wenigstens schon eimal einen Brief schreiben will (geschrieben hat?), dann kann man ja mit einer ersten Aktion kurz vor 2010 rechnen

Gruß piaf
 
Thema: Dringender Ratschlag für eingesperrte Stadttauben
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