Drüsenmagendeletation

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didgeridoo

Guest
Kann mir Jemand etwas genaueres über diese Erkrankung sagen? Wurde heute morgen bei unserem Graupapagei Charlie diagnostiziert. In zwei Stunden wissen wir die genaue Diagnose, aber derzeit sieht es ganz nach dieser Erkrankung aus. Wir sind völlig am Boden zerstört und wissen nicht mehr weiter!
Bitte um eure Antworten! DANKE!
 
Hallo,

ich nehme mal an, dass dies durch röntgen festgestellt wurde ?
Die alleinige Diagnose "Drüsenmagendilatation" sagt allerdings noch nichts über den Auslöser der Krankheit. Das muss dann noch weiter untersucht werden, wenn noch nicht geschehen.
Infektionen mit Bakterien oder Pilzen können die Ursache sein, das ließe sich dann behandeln. Auch wenn dein Graupapagei unter schwerer Aspergillose leidet, können die gebildeten Pilztoxine zu einer Dilatation des Drüsenmagens führen.
Allerdings kann auch ein Virus die Ursache sein (das kann man über eine Blut- und Kotuntersuchung herausfinden).
Weitere ausführliche Informationen findest du bei sittich-info (unter: Medizin-Krankheiten-Drüsenmagendilatation, ...das direkte verlinken klappt irgendwie nicht...) Auch in Bezug auf die Fütterung gibt es Tipps. Lies dort doch mal nach.

Welche Untersuchungen wurden denn bisher durchgeführt ?
Ist euer Tierarzt Vogelspezialist ?


Viele Grüße Svenja
 
Also diese Krankheit bezeichnet man wohl auch als PDD

Sie ist leider nicht heilbar.
Woher sie kommt wurde wohl auch noch nicht herausgefunden.

Was wurde denn alles untersucht?
Hat er unverdaute Körner ausgeschieden?
 
Hallo didgeridoo

Zunächst mal die Frage nach genaueren Umständen.
Wie wurde diagnostiziert? Welche Symptome gibt es? Wurden Begleitsymptome festgestellt wie z.B. Infektionen oder Entzündungen?

Es gibt zwei Arten der Drüsenmagendilatation. Eine davon ist bei entsprechender Ernährung nicht so schlimm, der Vogel kann dabei alt werden.
Die zweite Variante dagegen schreitet schnell fort und ist immer tödlich.

Daher müßtest Du schon etwas mehr an Info rüberbringen, bis jetzt kann ich mir kein Bild machen.
 
Bei Charlie wurde ein Röntgenbild gemacht, wobei man einen vergrößerten Drüsenmagen sah. Nach Abtasten ist das Brustbein vorstehend und im Kropf befinden sich Körner. Der Kot wurde untersucht. Charlie hatte die letzten zwei Tage immer unverdaute Körner dabei. Er hat heute morgen ungewöhnlich viel Wasser getrunken und konnte sich fast nicht auf den Beinen halten. Hat dabei die Augen fast geschlossen und die Federn aufgeplustert. Sitzt auch auffallend auf beiden Beinen.
Warten jetzt auf den Befund der Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel.
Hoffen, daß es Charlie schafft und wieder zu Kräften kommt.
Drückt für unseren Schatz alle Daumen, die ihr habt!
Danke!
 
Hallo didgeridoo

Ich habe selber ende vergangenen Jahres einen Vogel daran verloren. Von daher einige Tips.
Füttere so schnell als möglich gekochte Sachen, die sind leichter verdaulich. Dazu kannst Du Reis, Ebly, Nudeln, Kartoffeln nehmen. Weiter ist Eifutter, mit warmem Wasser angerührt oder auch einfach so, ein wichtiger Energielieferant.
Es ist wichtig daß der Vogel genügend frißt. Sollte er das Futter verweigern dann kannst Du das Eifutter auch gemahlen und mit warmem Wasser angerührt mit einer größeren Einwegspritze (10ml) direkt in den Schnabel verfüttern. Ebenso ist es möglich Milupa-Heilnahrung mit der Spritze zu verfüttern, das wird recht gut angenommen.
Hast Du eine Rotlichtlampe? Wäre auch sehr gut um dem Vogel Wärme zu spenden.
Falls Du weitere Informationen möchtest schick mir eine PN mit Deiner Telefonnummer, wir können dann darüber reden.
 
Charlie hat es nicht mehr geschafft

Unser Kleiner ist heute Nacht gegen 2 Uhr Früh eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Ich kann kaum schreiben, da ich immer an ihn denken muß und Weinkrämpfe krieg. Besonders meiner Tochter geht es schlecht. Charlie war ihr Papagei und sie hat ihn von ihrem Taschengeld abgespart.
Die Todesursache ergab eine Nierengicht und Magenulkusse. Auch litt er an der genannten Drüsenmagenerkrankung, an der er jedoch nicht sterben hätte müssen.
Jetzt müssen wir auch noch Coco untersuchen lassen, ob sie auch erkrankt ist. Hatte den Kropf und den Magen voller Körner und konnte die Flüssigkeit nicht mehr richtig aufnehmen.
Ich danke euch allen, die mir so lieb geschrieben habt für euer Daumenhalten und paßt gut auf eure Mitbewohner auf!
Ich kann das Ganze noch immer nicht verstehen. Christa
 
Hallo Christa,
was für eine schreckliche Situation. Ihr habt mein vollstes Mitgefühl. Die Vögel waren noch jung und direkt vom Züchter? Hat er sie definitiv selbst gezogen oder von einem anderen Züchter übernommen?
Wenn er sie selbst gezogen hat, hat er PDD in seinem Bestand. Nach der Theorie handelt es sich um eine Viruserkrankung, die ansteckend ist. Die Elterntiere oder infizierte virusbelastete Vögel im Bestand oder der handaufziehende Züchter (er sterilisiert ja nicht die Futterspritze, bevor er den nächsten füttert) haben die Erkrankung an Eure Vögel weitergegeben. Oder sind Eure Vögel nach der Übernahme mit anderen in Berührung gekommen (andere Stubenvögel bei Euch, Urlaubsgäste o.ä.)? Wenn nicht, würde ich vom Tierarzt die Diagnose schriftlich bestätigen lassen.
Wenn Coco dieselben Symptome hat und so schlecht dran ist wie Charlie, würde ich sie nicht leiden lassen. Das ist meine persönliche Meinung. Sie verhungert bei lebendigem Leib.
Sollte der Züchter PDD im Bestand haben, darf er keine Vögel mehr weitergeben oder verkaufen. Wenn er uneinsichtig ist, Amtstierarzt einschalten.
Liebe Grüße
 
Sollte der Züchter PDD im Bestand haben, darf er keine Vögel mehr weitergeben oder verkaufen. Wenn er uneinsichtig ist, Amtstierarzt einschalten.

Das stimmt leider nicht so ganz. PDD ist keine auf dem Menschen übertragbare Krankheit daher kann der Amtstierarzt auch nicht einschreiten. Außerdem muß der Verdacht auf PDD auch sicher sein und sollte sich am lebendigen Vogel schwer feststellen lassen. Meines Wissens gibt es noch keine 100%igen Tests für PDD.

L G MELODIE
 
Hallo Christa,
mein Beileid wegen Charly.
Sollte der andere Vogel auch PDD haben, ist das aber kein Grund, ihn einschläfern zu lassen, was manche Tierärzte leider empfehlen. Zur Ernährung hat Alfred schon wertvolle Tips gegeben. Ansonsten kannst Du Dich wegen einer evtl. Behandlung (homöopathisch gibt es keine "unheilbaren Krankheiten", sondern nur "unheilbare Patienten" - das ist immer eine Frage des Einzelfalles, wie weit die Lebenskraft schon geschwächt ist und wie weit irreversibel destruktive Prozesse schon fortgeschritten sind) auch jederzeit mit einer E-Mail an mich wenden.
Liebe Grüße,
Thomas
 
HAllo,
da habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Ich wollte nicht auf die Weitergabe nach dem Tierseuchengesetz abheben. Nach dem Tierschutzgesetz sollte es selbstverständlich sein, dass ein Züchter unheilbare Krankheiten in seinem Bestand so handhabt, dass keine Nachzuchten entstehen oder gar verkauft werden. Eine Zuchtgenehmigung könnte z.B. widerrufen werden. Dafür sollte schon eine Handhabe bestehen. Anhand des Zuchtbuches kann man die Käufer der Vögel nachhalten und Recherchen anstellen, ob die Vögel erkrankt sind oder verstorben sind.
Der Nachweis von PDD ist ein klinischer (in der Sektion). Es entspricht auch meinem Kenntnisstand, dass der (die) vermuteten Erreger noch nicht eindeutig feststehen.
Bevor man den Züchter angeht, sollte jegliche andere Ursache ausgeschlossen werden, und der Züchter Gelegenheit haben, sich zu dem Tod von Charlie zu äußern. Möglicherweise hat er selbst noch keine Kenntnisse davon, dass ein (oder mehrere) Vogel Krankheitsträger ist.
Das Problem ergibt sich in der Zukunft, wenn der Partnervogel keine Krankheitszeichen hat, aber vermutlich Virusträger ist. Er wird dann die Erkrankung an einen neuen Partnervogel weiterreichen.
Grüße
 
Oh NEIN
das ist ja eine richtige Schocknachricht.
Es tut mir furchtbar leid um euren kleinen Charly.
Ich kann verstehen, wie ihr jetzt leidet.
Ganz besonders schlimm muß es ja für Deine Tocher gewesen sein.

Hoffentlich ist Coco gesund.

Laßt euch mal ganz lieb in den:trost: nehmen.

Nun laßt den kleine Charlie ins Regenbogenland fliegen und er wird dort glücklich sein.

:traurig: :traurig: :traurig: :traurig:
 
Charlie

Danke, für deine lieben Worte und deinen Trost. Ja, für meine Tochter ist es ganz schlimm. Wir sind beide so an dem Kleinen gehangen, auch wenn er nur knapp 4 Monate bei uns sein durfte.

Nun müssen wir schauen, daß Coco nicht auch krank ist und bringen sie heute zum Tierarzt. Sie schreit jetzt vermehrt und hat nicht so richtigen Appettit, was verständlich ist. Wir versuchen jetzt mit versch. Nahrungsmitteln wie gekochtem Reis, Traubenzucker, Haferschleim zusätzlich sie zu stärken.
Liebe Grüße, Christa!
 
Hallo Christa,

das die Kleine schreit ist verständlich.
Auch sie trauert.
Ich finde es so schade, daß euer kleiner Schatz nicht mehr bei euch ist.

Wie ihr ja nun wißt, handelt es sich bei PDD um eine ansteckende Krankheit.
Diese Krankheit hat eine Inkubationszeit von ca. 3 Jahren.

Leider kann man an einem lebenden Vogel diese Krankheit noch nicht erkennen wenn sich nicht ausgebrochen ist.
Das ist ja gerade das Schlimme.

Auf alle Fälle solltet ihr den Käfig und Spielzeug, eigentlich Alles womit die Kleine in Kontakt war, desinfizieren.

Ich kann euch nun auch gar nicht richtig einen Tip geben.
Man weiß ja bei der Kleinen nicht ob sie PDD hat.
Die Warscheinlichkeit ist aber ziemlich hoch.

Nur wie gesagt. So lange die Krankheit nicht ausgebrochen ist, kann man sie nicht testen.
Und drei Jahre sind ne lange Zeit.
Um Sicher zu sein, müßte eure Kleine so lange alleine bleiben.
Was natürlich für den Vogel nicht schön ist.

Ich möchte Dir und Deiner Tochter auf alle Fälle alles Gute für den heutigen TA-Besuch wünschen.

Liebe Coco. Hoffentlich bist du gesund.
 
Drüsenmagendilatation

Hallo Digderidoo,
leider lese ich erst eben Deinen Bericht, es tut uns furchtbar leid, was passiert ist, wir können nach fühlen was in Euch vor geht, denn im September vergangenen Jahres hat unser Tierarzt die selbe Diagnose bei unserem Jakob gestellt.
Wir waren am Boden, aber durch eine entsprechende Nahrungsumstellung ist er wieder wohlauf (aber nicht gesund) Wir geben ihm
Körnermischung ca 15 Minuten gekocht
Schlemmertopf (Rico´s Futterkiste) 20 Minuten gekocht
Aufzuchtbrei mit Vitaminen und Spirulina
Obst, Gemüse, gekochte Kartoffel und Nudeln
1-2 Palmnüsse täglich

Ganz wichtig ist , überprüfe bei Coco das Gewicht durch tägliches Wiegen,
Sie darf bei normaler Futteraufnahme nicht abnehmen, kontrolliere die
Gritaufnahme, vermehrte Aufnahme kann auch auf diese Krankheit hinweisen,

wir drücken Euch alle Daumen, dass es gut wird

Ganz liebe Grüße

Peter+Brigitte
 
Ich möchte mich bei allen Forenmitgliedern erstmal bedanken, für die zahlreichen Tips und Informationen, die ihr gemailt habt. Ihr macht mir Hoffnungen und gebt mir Trost!
Vielen, lieben Dank!!! Christa
 
Reginsche schrieb:
Wie ihr ja nun wißt, handelt es sich bei PDD um eine ansteckende Krankheit.
Diese Krankheit hat eine Inkubationszeit von ca. 3 Jahren.
Also da muß ich doch mal widersprechen.
Ob die Krankheit ansteckend ist weiß kein Mensch. Ein Erreger (Virus) wird vermutet, konnte jedoch noch nie mit Bestimmtheit nachgewiesen werden.
Das mit den drei Jahren ist auch nicht richtig, es gab PDD-Fälle wo der in Einzelhaltung ohne Kontakt zu anderen Vögeln gehaltene Vogel nach 17 Jahren plötzlich PDD bekam.
Die Tierärzte und Forscher haben lediglich einen Verdacht was PDD hervorrufen könnte, mehr nicht. Niemand kann etwas wirklich konstruktives dazu sagen.
Reginsche schrieb:
Auf alle Fälle solltet ihr den Käfig und Spielzeug, eigentlich Alles womit die Kleine in Kontakt war, desinfizieren.
Aufgrund dessen was ich oben ausgeführt habe dürfte sich das erübrigen.
Reginsche schrieb:
Man weiß ja bei der Kleinen nicht ob sie PDD hat.
Die Warscheinlichkeit ist aber ziemlich hoch.
Auch hier nochmals: Da kein Erreger bekannt ist sehe ich keine hohe Wahrscheinlichkeit. Selbst in Zuchtanlagen wo PDD auftrat konnte kein Infektionsdruck festgestellt werden. Einige Tiere erkrankten und andere in der gleichen Voliere blieben gesund. Dafür erkrankten dann wieder Tiere in weiteren Volieren obwohl kein Kontakt zu den anderen Vögeln bestand.
Reginsche schrieb:
Um Sicher zu sein, müßte eure Kleine so lange alleine bleiben.
Um sicher zu sein kann man anhand einer Blutprobe einen Virentest durchführen lassen. Das als hypothetisch möglich auslösende Virus kann somit bestimmt werden.
Absolut sicher ist das natürlich nicht da niemand sagen kann ob diese Virenart tatsächlich PDD auslöst.
 
Hallo Alfred!
Also, laut TIerarzt dürfen wir mindestens zwei Jahre keinen Partner zu Coco dazugeben.
Bei ihr wurde heute ein Röntgen gemacht, wobei sich gott sei Danke die Befürchtung erkrankt zu sein nicht bestätigt hat. Sie kann aber dieses Virus in sich tragen. Man gehr von einem Virus aus und dieses läßt sich angeblich in einem Münchner Institut mittels Blutuntersuchung nachweisen.Laut neuestem Stand.
Ich kann nur die Worte des Tierarztes wiedergeben. Ich bin ja Laie.
Jedenfalls haben wir Charlies Obduktionsfotos gesehen und er hatte einen Drüsenmagen der dreimal so groß war wie bei Coco. Er war übersäht mit Ulcussen und die Niere war ganz weiß und nicht rot wie bei normalen gesunden Tieren.
Mich würde interessieren,ob in diesen knapp vier Monaten eine derartige massive Erkrankung entstehen kann, oder Charlie von kleinauf bereits so erkrankt sein kann.
Es geht mir einfach nicht aus dem Kopf, war er ja am Vortag noch so lustig und fidel.
Liebe Grüße, Christa!
 
Hallo Christa

Ich habe ja auch erst vor recht kurzer Zeit einen Vogel an PDD verloren.
Daher habe ich natürlich mit dem Tierarzt darüber lange geredet. Auch dem ist schon ein Vogel daran gestorben.
Was ich da geschrieben habe ist das Fazit zu dieser Krankheit. Man vermutet ein Virus, aber ob das tatsächlich so ist kann niemand mit Sicherheit sagen.
Im Bestand des Tierarztes ist auch kein weiter Vogel an PDD erkrankt obwohl die Tiere auch mit dem PDD-kranken Vogel Kontakt hatten.
Also kann keiner sagen ob und wie da was mit Viren wirklich ist.
Weiter habe ich die Information des nach 17 Jahren Einzelhaltung noch an PDD- erkrankten Vogels von einem User der auch schon einen Vogel an der Krankheit verloren hat.
Also von einer Inkubationszeit von 2 Jahren zu reden ist hier ebenfalls nicht richtig. Wenn es ein Virus ist dann kann der auch noch nach einem Jahrzehnt ausbrechen.
Weiter hat der Tierarzt mir klargemacht daß die Drüsenmagenerweiterung erst das Endstadium ist, die Anfänge der Krankheit können schon lange Zeit zurückliegen, viele Monate und eventuell Jahre. Das wurde bei Untersuchungen an klinisch gesunden Vögeln festgestellt.
Charlie kann die Krankheit also durchaus schon seit der Kükenzeit gehabt haben, das ist nicht auszuschließen.
Übrigens war bei meinem verstorbenen Vogel der Virentest positiv, allerdings nicht im Blut. Im Kot konnten Virenbruchstücke gefunden werden.
Eine Blutuntersuchung besagt also möglicherweise gar nichts.
Nun, mein persönliches Fazit daraus in Hinsicht auf meine anderen 8 Vögel ist daß ich mir keinen Kopf darum mache. Es bringt nichts.
Ich hoffe einfach daß es bei mir so geht wie bei anderen auch, daß keiner der Vögel was hat.
Was soll man sonst tun?
 
Hallo,
angesichts verschiedener m.E. nicht richtiger Aussagen einige grundsätzliche Bemerkungen zu PDD:
Es gibt gegenwärtig noch keinen gesicherten Stand der Erkenntnis, daß man ein PDD-Virus nachweisen könnte.
Man ist sich zwar relativ sicher, daß es sich um eine Virusinfektion handelt, aber nicht darüber, welches Virus der Auslöser sein soll. Deshalb gibt es auch nichts sicher nachzuweisen.
Man kann PDD (n.b.: nur die klinisch manifeste Erkrankung differenzialdiagnostisch, nicht die bloße Tatsache einer Infektion!) am lebenden Vogel (neuerdings) sicher nur durch eine Kropfbiopsie anhand charakteristischer Gewebeveränderungen diagnostizieren, wozu man relativ viel Gewebe entnehmen muß, was naturgemäß für den Vogel eine große Belastung ist.
Was Christas TA gesagt hat, ist keine gesicherte Erkenntnis, sondern nur eine von mehreren ggw. unter den Experten kursiernden Meinungen, der er sich offenbar angeschlossen hat. Ich woill das erläutern:
Das Forscherteam um Dr. Grund vom Institut für Geflügelkrankheiten der Ludwig-Maximilians-Universität München bringt PDD mit einem neuen Serotyp des Paramyxovirus in Verbindung und testet darauf. Es versucht auch mit Impfstoffen, die von Impfstoffen gegen die ebenfalls von einem anderen Serotyp des Paramyxovirus verursachte atypische Geflügelpest abgeleitet sind, gegen PDD zu immunisieren. Die Grund'sche Paramyxovirus-These wird jedoch vom konkurrierenden US-Forscherteam um Dr. Branson Ritchie vehement bestritten; beide Teams behaupten, das für PDD verantwortliche Virus isoliert und seine Virulenz durch Infektionsversuche nachgewiesen zu haben. Soviel zur Medizin als "exakte" Naturwissenschaft.... Wie sagte doch der Nobelpreisträger Linus Pauling: "Wissenschaft ist Irrtum, auf den letzten Stand gebracht"
Zur "Inkubationszeit": Es gibt keine feste Inkubationszeit.
Es gibt Fälle, in denen sich Vögel (besonders Jungvögel) nach einem Kontakt mit PDD-infizierten Vögeln sofort infiziert haben und nach galoppierendem Verlauf binnen weniger Wochen verstorben sind. Es gibt andererseits die von Alfred erwähnten Fälle, daß sich Vögel, die erkrankten Vögeln (die naturgemäß Virusträger waren) lange exponiert waren, niemals "angesteckt" haben. Das spricht aber nicht, wie Alfred meint, gegen die Virusthese, sondern nur gegen den (von mir ohnehin immer bestrittenen) angeblichen Automatismus von "Erreger" und "Ansteckung". Dieser angebliche Automatismus, den es bei keiner Krankheit gibt, vernachlässigt die überragende Rolle des Immunsystems. Grundsätzlich wird ein 100%ig funktionierendes Immunsystem mit jedem "Erreger" fertig im Sinne des berühmten Bernard'schen Zitats "Der Keim ist nichts, das Milieu ist alles". Ein "Erreger" muß, um Schaden anrichten zu können, immer auf ein geschwächtes, aufnahmebereites Milieu und ein nicht optimal funktionierendes Immunsystem treffen. Deshalb gibt es auch keine "unheilbaren Krankheiten", als die die Schulmedizin alle Krankheiten bezeichnet, die sie mit "Erregern" in Zusammenhang bringt, zu deren Abtötung ihr bisher noch kein Mittel zu entwickeln gelungen ist. In Wirklichkeit ist es so, daß auch schwerste Krankheiten bei Mensch und Tier (Pest, Cholera, "Vogelgrippe", Aids, Krebs, PBFD, PDD) diejenigen Individuen, die ein perfekt arbeitendes Immunsystem haben, überhaupt nicht befallen oder aber durch ein starkes Immunsystem geheilt werden können. Die Schulmedizin spricht in solchen Fällen, die nicht in ihr Erreger-Abtötungs- und Herausschneidekonzept passen, stets etwas hilflos von "Spontanremissionen", was natürlich nur ein Ausdruck ist und nichts erklärt, sondern eher mystifiziert. Der Grund für diese Spontanremissionen, die sogar völlig sinnwidrig teilweise als Argument gegen die Wirksamkeit regulationsmedizinischer Methoden wie der Homöopathie ins Feld geführt werden, ist nämlich nichts anderes als eine Manifestation der funktionierenden Selbstheilungskräfte des Körpers. Und in der Homöopathie wie in der gesamten Regulationsmedizin geht es ja um nichts anderes, als die Selbstheilungskräfte des Körpers durch einen Informationsimpuls wieder zu optimieren und die Lebenskraft so weit zu stärken, daß der Körper sich wieder selbst helfen und "Spontanheilungen" vollbringen kann.
Ist ein irreparabel destruktiver Prozeß aber bereits so weit fortgeschritten, daß eine Heilung nicht mehr möglich ist oder ist die Lebenskraft des Individuums schon so schwach, daß sie auch durch Homöopathie nicht mehr zu voller Tätigkeit des Abwehrmechanismus angeregt werden kann, gibt es allerdings - unabhängig vom jeweiligen schulmedizinischen "Krankheitsetikett" - "unheilbare Patienten". In diesen Fällen kann man auch mit regulationsmedizinischen Methoden nur noch palliativ wirken.
Um auf Coco zurückzukommen: Coco ist zum Glück nicht klinisch krank. Sie ist höchstwahrscheinlich Virusträgerin, aber ich würde das nicht in München testen lassen, weil es ungewiß ist, ob die Münchner Forschergruppe überhaupt auf dem richtigen Weg ist. Ich würde auch (um Himmelswillen!) bloß keine Kropfbiopsie durchführen lassen, weil die "klinische Diagnose PDD", wenn man sie denn jemals erstellen würde, gar keine therapeutischen Konsequenzen hätte und eine solche OP Streß für Coco bedeuten würde, der ihre Chancen verschlechtert. Ob Coco Virusträgerin ist oder nicht, ist erstmal völlig egal (Nur mittelfristig wegen Neuverpaarung interessant). Es geht darum, ihr Immunsystem optimal zu stärken. Auch ist gegenwärtig keine Sonderernährung mit Brei, Schleim, Traubenzucker etc. sinnvoll, weil sie ja nicht klinisch krank ist. Solche Ernährung ist nur bei klinisch manifest erkrankten Tieren, die unverdaute Körner ausscheiden und bei Heißhunger abmagern, weil die normale Nahrung nicht mehr verwerten können, zur Lebensverlängerung angezeigt.
Davon kann aber in Cocos Fall gar keine Rede sein.
Da der Tod des Partners eine erheblicher, das Immunsystem schwächender Streßfaktor ist, empfehle ich, zunächst die Folgen und die Trauer über den Verlust durch Gabe des homöopathischen Arzneimittels Ignatia zu mildern und sodann in eine immunaufbauende Therapie sowie in eine homöopathische Konstitutionstherapie überzugehen.
LG
Thomas
 
Thema: Drüsenmagendeletation
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