Eilig - Wacholderdrossel Ästling oder Nestling?

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Robin-Redbreast

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Hallo,

ich bin gerade auf dem Friedhof Blumen gießen und wäre dabei fast auf eine junge Wacholderdrossel getreten.

Nun bin ich sehr unsicher ob der kleine Vogel aus dem Nest gefallen ist oder ob er tatsächlich schon ein Ästling ist. In knapp einer Stunde schließt der Friedhof, lange kann ich also nicht nach den Eltern Ausschau halten. Der kleine kann kaum hüpfen und wirkt sehr hilflos,

Daher bitte ich ganz dringend um Eure Einschätzung und Info bezüglich was ich ggf. machen soll.
 

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Gerade kam eines der Elternteile und hat gefüttert, es scheint also zum Glück versorgt zu werden! Nun sitzt es aber sehr ungünstig direkt neben dem Hauptweg, dort fahren nach dem Schließen auch immer die Transporter lang welche die Gießkannen wieder einsammeln.

Soll ich den kleinenVogel lieber etwas geschützter ins Gebüsch setzen obwohl die Eltern in der Nähe sind oder soll ich lieber nicht eingreifen?

Vielen Dank!
 
er sitzt neben dem Hauptweg also nicht auf dem Weg?
ev. hüpft er von selbst in Deckung
das musst du vor Ort entscheiden, ob man ihn besser etwas mehr in "Sicherheit" bringt
 
Hallo Robin,

hab mich schnell angemeldet - den Kleinen etwas geschützt in ein Gebüsch in der Nähe setzen ist sicher kein Fehler. Es wird ja auch bald dunkel... seine Eltern werden ihn finden, wenn er in der Nähe bleibt. Wenn Du schon fast draufgetreten wärst... muss ja nicht sein, dass das jemand anderem passiert... Gebüsch ist gut :)
LG Evy
 
Ja, er saß zuletzt neben dem Hauptweg (den hatte er davor seeeehr langsam überquert, mehr wie 1-2 Hüpfer am Stück konnte er nicht). Das was man auf dem Foto als Kies sieht gehört noch zum Hauptweg, der Kleine ist dann noch etwa 20 cm weiter ins Gras gehüpft, dort ist er so lange sitzen geblieben bis ich dann wegen der Schließung gehen mußte.

Da ich weit und breit keine Transporter sehen oder hören konnte (vielleicht waren die heute schon früher unterwegs?), habe ich ihn letztendlich dort sitzen gelassen, die Elternvögel waren nicht sehr weit weg und hätten mich sehen können wenn ich mich ihm genähert hätte, und nun hat er ja hoffentlich bis zur Öffnung morgen die Gelegenheit, sich einen besser geschützten Platz zu suchen.

Ich hoffe natürlich, dass ich es richtig gemacht habe und ich wünsche dem Kleinen alles Gute für die Nacht!
 
Für mich ist das ehrlich gesagt noch kein Ästling, die Federn sind ja noch nicht mal ganz die Hälfte geöffnet. Ich denke der ist zu früh aus dem Nest,
Hoffentlich versorgen ihn die Altvögel dennoch weiter, nicht das eine einmalige sache war das Füttern. Ich lass mich aber gern Korrigieren.
 
Hallo Evy,

jetzt habe ich deine Antwort erst gesehen als ich schon abgeschickt hatte, danke fürs extra anmelden;-)

Ich war bis zuletzt hin und her gerissen ob ich ihn „versetzen“ soll oder nicht, habe ihn dann aber sitzen gelassen da die Eltern in der Nähe waren. Besucher waren alle weg und Friedhofsarbeiter konnte ich auch nirgendwo entdecken, und da in ganz unmittelbarer Nähe von seinem kleinen Fleckchen Gras sehr viel Büsche und Sträucher sind hoffe ich, dass er nachdem ich gehen mußte noch ein paar cm weiter gehüpft ist und sich dort ein gutes Versteck gesucht hat...

Ich finde das immer echt so schwierig da die richtige Entscheidung zu treffen, in dem Fall war es auch noch extra doof weil ich nicht noch länger beobachten konnte wegen der Öffnungszeiten, hoffentlich war es die richtige Entscheidung...

Liebe Grüsse

Robin
 
Hallo micarusa,

ich konnte vor dem Gehen noch eine 2. Fütterung beobachten, aber natürlich war mein Beobachtungszeitraum einfach viel zu knapp bemessen um zu beurteilen, ob die Eltern auch weiterhin füttern werden...

Heute kann ich ja leider nichts mehr tun da der Friedhof jetzt zu ist, ich kann höchstens gleich morgen in der Früh um 8 Uhr wieder hin und schauen, ob ich ihn wieder finde und dann beobachten, ob die Eltern weiter füttern?
 
Naja solang die Eltern füttern ist ja alles ok, man kann halt nur die Daumen drücken das es weiter geht.
Ein Nest konnest du nicht aus machen? Wacholderdrosseln brüten meist recht offen.
 
Leider konnte ich in der Nähe der Fundstelle in der kurzen Zeit die ich hatte kein Nest orten, das ist ein (25 Hektar großer) Friedhof mit sehr viel altem Baum-und Strauchbestand, den man leider nicht so schnell „absuchen“ kann. In der „Ecke“ des Friedhofs gibt es einige Wacholderdrossel-Paare (zur Zeit auch mit Nachwuchs in unterschiedlichen Entwicklungsstufen), so dass es auch schwierig ist, ein Nest anhand vom Gesang/Gebettel zu orten, da man sie aus allen Richtungen hört.

Trotzdem kann ich morgen natürlich nochmal suchen gehen wenn die Zeit nicht so knapp ist wie heute . Sollte ich das Nest tatsächlich finden (und sollte es erreichbar sein) - soll ich die kleine Wacholderdrossel dann wieder ins Nest setzen (sofern ich sie wieder finde)?

Ansonsten hoffe ich natürlich auch, dass die Eltern weiter füttern und dass alles gut geht...
 
Hallo,

das ist ein Nestling, der kann noch nicht mal richtig stehen geschweige denn ein Gebüsch erklimmen, das Gefieder ist noch sehr wenig entwickelt. Der ist einige Tage zu früh aus dem Nest, vielleicht gab es eine Störung, dann springen sie in dem Alter raus mit geringen Überlebenschancen. Ich denke, ein Nachsuchen wird morgen keinen Sinn mehr machen, selbst ein Igel würde diesen kleinen Kerl erwischen und neben den obligatorischen Katzen laufen da auch noch jede Menge andere hochpotente Prädatoren nachts herum. Letztendlich ist selbst im Ästlingsstadium die Überlebenschance bei jungen Drosseln gering, sie gleichen das durch mehrere Bruten und eine recht hohe Lebenserwartung der adulten Tiere aus.
Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Hallo Thomas,

dir auch noch vielen Dank für die Antwort:-)

Der Gedanke an die kleine hilflose Wacholderdrossel hat mir die ganze Nacht den Schlaf geraubt, wenn es irgendeine Möglichkeit gegeben hätte nochmal irgendwie in den Friedhof zu gelangen hätte ich es sofort gemacht, zumal es dann auch noch stark zu regnen angefangen hat.

Also bin ich heute morgen trotz der geringen Chancen nochmal zum Friedhof, ich konnte sie aber nicht finden, die recht zahlreichen Wacholderdrosseln dort waren heute alle sehr aktiv und da war es leider aussichtslos, dem Gehör zu folgen oder (natürlich nur mit dem Blick aus der Entfernung) die zahlreichen fütternden Eltern zu „verfolgen“.

Auch ein Nest konnte ich nicht ausmachen, obwohl ich heute viel Zeit hatte genauer zu schauen, aber da ist einfach vieles so dicht bewachsen oder zugewuchert, da müßte man wohl sehr viel Glück haben.

Kurz bevor ich dann nach fast 3 Stunden wieder fahren wollte habe ich dann die traurige Entdeckung gemacht - einige Meter entfernt von der Stelle, an dem die kleine Wacholderdrossel gestern saß, als ich den Freidhof verlassen mußte, lag der Rest eines kleinen Flügels unter einem Busch :-(((

Natürlich weiß ich nicht mit Sicherheit, ob es „meine“ Wacholderdrossel war, denn dort in dem Areal ziehen viele Wacholderdrosseln ihre Jungen groß, aber die Wahrscheinlichkeit ist natürlich doch recht groß....

Ich habe noch ein Blümchen hingelegt, und jetzt mache ich mir natürlich große Vorwürfe, weil ich offensichtlich die falsche Entscheidung getroffen habe... Ich dachte immer „nicht eingreifen solange fütternde Eltern da sind“, weil die Chancen da tendenziell besser wären wie mit Handaufzucht, aber das war in dem Fall wohl leider falsch.

Nun kann ich nur hoffen, dass wenigstens die Geschwister irgendwo noch sicher in ihrem Nest sitzen und es schaffen - und dass ich bei einem eventuellen nächsten mal richtiger entscheiden werde...

Liebe (und traurige) Grüße

Robin
 
und jetzt mache ich mir natürlich große Vorwürfe, weil ich offensichtlich die falsche Entscheidung getroffen habe...
mach dir keine Vorwürfe, das ist der Kreislauf der Natur,
man kann nicht jeden Piepmatz "retten", so hatte ein anderes Tier auch etwas für sich oder den Nachwuchs
 
Vielen Dank, Karin:-)

Da hast du natürlich völlig recht mit dem Kreislauf der Natur, und auch unsere geliebten Vögel verdrücken ja nicht gerade wenige Lebewesen im Laufe ihres Lebens.

Trotzdem werde ich bei sowas halt leider immer ganz furchtbar emotional und vergesse dabei gerne die rationale Seite, da kann ich irgendwie nicht so recht aus meiner Haut heraus....

Um aber auch noch etwas positives zu schreiben - sowohl hier als auch auf dem Friedhof scheint es aber tendenziell eher ein gutes Vogeljahr zu sein, ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt so viele Jungvögel gesehen habe:-)

Liebe Grüsse

Robin
 
Thema: Eilig - Wacholderdrossel Ästling oder Nestling?

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