Ein junger Hausrotschwanz

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Füchsin

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mit hängendem rechtem Flügel wurde vor 4
Tagen von einer Tierärztin zu mir geschickt. Die ersten Stunden machte
er einen müden Eindruck, musste zwangsgefüttert werden.
Die nächsten Tage besserte sich der Allgemeinzustand, er bettelte, sperrte und benutzte auch den Flügel.
Gestern abend wirkte er etwas matter, hatte häufig eine leichte Kopfschiefhaltung nach rechts. Er bettelte kaum, bei vorgehaltenem Heimchen öffnete er aber weiterhin den Schnabel, nahm auch die normale Menge.

Heute morgen war das rechte Auge zugeklebt, die Augenumgebung angeschwollen. Nachdem ich die Verklebung des Auges eingeweicht und gelöst hatte, entleerte sich etwas dickliche weiße Flüssigkeit. Das Auge ist jetzt einen Spalt breit geöffnet und wirkt ganz leicht milchig - siehe Bilder.

Was meint ihr dazu?
Unser vogelkundiger TA ist erst morgen erreichbar.
 

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Hallo Füchsin

Nach Deiner Beschreibung fällt mir auf daß alles sich auf die rechte Seite konzentriert.
Das Auge sieht ja böse aus.
Ich weiß nicht ob Du so was da hast, mir ist spontan Aureomyzin-Augensalbe eingefallen. Leider ist die rezeptpflichtig.
Es gibt auch chloramphenicolhaltige Augensalbe aber ich weiß nicht ob die für einen Jungvogel nicht zu stark ist.
Am Auge ist immer eine blöde Stelle da man wenig tun kann um das Auge nicht zu verletzen.
Ich habe den Eindruck als habe sich hinter dem Auge irgendwas eventuell oder fast sicher entzündet. Bei Wildtieren bin ich immer sehr im Zweifel mit mir selbst da diese Parasiten oder ähnlichem ausgesetzt sind die ich nicht kenne. Zecken, Mückenlarven und so was können ja derartiges hervorrufen.
Mir fällt aber auch gar nichts ein für den Moment, sehr ärgerlich.
 
Hallo,

eine Möglichkeit wäre noch, dass Du mal in der Wildvogelhilfe nachfragst, ob Dir da jemand etwas dazu sagen kann. Vielleicht kann man Augensalbe "verdünnen"?

Für mich sieht das auch so aus, als ob sich da etwas entzündet hätte.

Viel Glück für den Kleinen!

Sabine
 
Hallo,
antibiotische Augensalben zu verdünnen, ist keine gute Idee. Ich würde erstmal Euphrasia-Augentropfen geben (antibiotikafrei) und dann einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen, wenn es sich nicht bessert. Der Tip von Sina bzgl. Website der Wildvogelhilfe ist sehr gut, die sind äußerst kompetent.
LG
Thomas
 
Hallo Füchsin,

vor zwei Jahren hab ich ebenfalls mal einen jungen Hausrotschwanz aufgezogen. Der Vogel wurde mir von Nachbarskindern gebracht, war in einem miserablen Zustand (völlig fertig und noch wenig befiedert) und hatte ebenfalls ein zugeschwollenes Auge. Beim TA wurde er unter hohe Antibiose (Spritze!) gesetzt, den Rest musste ich dann selbst erledigen. Das Auge hab ich lediglich mit Wasser ausgewaschen. Es besserte sich innerhalb weniger Tage, allerdings stellte sich dann im Laufe der Wochen heraus, dass der Vogel trotzdem auf dem Auge nichts mehr sah (waren Innenaugenblutungen, die man am Anfang nicht erkennen konnte): er hatte ziemlich Mühe, Lebendfutter (Pinkies, Fliegen und Schnaken) zu fangen. Deshalb hab ich ihn nicht freilassen können, sondern gab ihn in eine Wildvogelvoliere ab. Wobei ich mir wirklich Gedanken machte, ob das das richtige für ihn sei...?
Geh am besten morgen so früh wie möglich nochmals zu TA. Bis dahin würde ich das Auge nur regelmäßig mit einem angefeuchteten Taschentuch säubern. Falls Du Bepanthen Augensalbe o.ä. zuhause hast, kannst Du damit das Verkleben verhindern, eine antibiotische Salbe würde ich ohne Rücksprache mit dem TA nicht anwenden...

MfG,
Steffi
 
Danke fürs Denken-Helfen!
Der Flügel macht mir keine Sorgen mehr, wird schon fast wieder normal gehalten, und Rotschwänzchen ist auch schon durchs Zimmer geflogen.

Aber diese Augengeschichte - das Vögelchen wirkte ja schon am Abend weniger munter, also bevor am Auge überhaupt eine Veränderung zu sehen war.

Es wurde vor einem Haus gefunden, ich halte Katzenbeteiligung oder Scheibenanflug (habe Hypericum und Arnica gegeben) für relativ wahrscheinlich. Dieses sich-erst-erholen und nach ein paar Tagen schwach werden ist ja bei Katzenopfern nicht selten.

Mal sehen was der TA morgen sagt.

An die Seite der Wildvogelhilfe habe ich auch gedacht, bin aber leider zu blöd um da Bilder einzustellen. Muss ich mich mal näher mit befassen wenn ich mehr Zeit habe - nicht in der schlimmsten Vogelpäppelzeit.

Und noch eine Frage habe ich: sind Hausrotschwänze allgemein besonders liebe, umgängliche Vögel? Ich habe die üblichen Bedenken, wenn ein nicht mehr ganz kleiner Jungvogel auffallend zu nett und zahm ist - dieser ist es.

Allerdings sitzt zur Zeit noch ein zweites etwas älteres Hausrotschwanzkind hier - es verhält sich genauso.

Und jetzt noch ein paar Bilder von heute abend, die Augenumgebung kommt mir nicht mehr ganz so angeschwollen vor - oder ist das Wunschdenken?
 

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Hallo,

nein, ganz so geschwollen und entzündet sieht das Auge m. E. nicht mehr aus, dafür ziemlich verkrustet.

Hälst Du uns auf dem Laufenden, was der TA zu der Augen-Geschichte sagt?!

Viele Grüße

Sabine
 
Hälst Du uns auf dem Laufenden, was der TA zu der Augen-Geschichte sagt?!
Tja, genau das wollte die Füchsin.

Zuerst nochmal herzlichen Dank für eure Ratschläge im Namen der Füchsin. Sie macht mit ihren Pfleglingen wieder mal Nachtschicht und bat mich, das hier zu schreiben.

Natürlich ist der Rotschwanz so früh es ging heute zum Tierarzt gekommen, ich habe ihn dort hingebracht. Während der 10-Minuten-Fahrt ist er leider gestorben.

Der TA sollte ihn dennoch untersuchen, nur für den Fall, daß dabei etwas interessantes herauskäme. Er hat den Vogel gründlich abgetastet und dann noch im Nebenraum genauer untersucht. Er meinte, der Vogel habe eine Entzündung über den ganzen Körper gehabt, einzelne Herde ausser dem Auge und Beingelenken seien nicht mehr genau festzustellen. Also kann man jetzt nur vermuten, er sei vor dem Gefundenwerden einem Stubentiger oder Greifvogel in die Finger geraten. Zu sehen war allerdings jetzt nichts.

Zu guter Letzt hat er für uns noch einen weiteren Findling mitgegeben, eine Mönchsgrasmücke, die kurz zuvor abgegeben worden war.
 
Thema: Ein junger Hausrotschwanz

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